Rat und Hilfe - Getrennte Haushalte - Patchwork

  • Hallo wir sind/waren ebenfalls eine Patchwork Familie.


    Kurz zu uns:
    Meine Frau hat einen Sohn der bei seinem Vater lebt und ich habe 2 Kinder die ich in unsere Beziehung mitgebracht habe.
    Meine Frau zog 2014 zu mir. Unser Ziel war es das der Sohn dann nachkommt.
    Ging aber leider nicht aufgrund der Schule. In RLP wird als zweites Hauptfach kein Spanisch angeboten daran scheiterte es. Hätte sonst 2 Klassen zurück gemusst und dann in Französisch rein.
    Im Dez. 2015 haben wir noch ein gemeinsames Kind bekommen.
    Kürzlich ist sie nun ausgezogen und hat unseren kleinen mitgenommen.
    Begründung für den Auszug war ihr Sohn weil er nicht nachkommen konnte und weil ihr meine Kinder zu anstrengend sind.
    Jetzt möchte sie aber doch keine Entgültige Trennung sondern eine Fernbez. weiter führen.


    Ich bin so durch den Wind das ich nicht weiß was ich machen soll. Es tut auch mega weh da ich ja auch noch Gefühle für sie hab!


    Würdet ihr auf sowas eingehen? Was würdet ihr machen?

  • Wenn Ihr Euch noch liebt und gefühlsmäßig noch nicht alles zerbrochen ist, dann auf jeden Fall.


    Patchwork ist Königsdisziplin, leicht ist anders. Ich weiß wovon ich schreibe.


    Beziehungen in getrennten Wohnungen können sehr, sehr gut laufen. Man ist in vielen Dingen den Druck los, Erwartungen usw. (Der Haushalt kann auch mal liegen bleiben ohne das der Andere böse schaut.)


    Erstmal leckt eure Wunden und dann nähert auch wieder an. So endgültig würde ich diese Ehe nicht beenden.


    Reden, reden, reden, versuchen den Anderen zu verstehen. Das Ganze möglichst mit wenigen Vorwürfen, ist nicht leicht, aber wenn jemand nur mit Vorhaltungen zugetextet wird, der schaltet ab und flüchtet.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Ich bin so durch den Wind das ich nicht weiß was ich machen soll. Es tut auch mega weh da ich ja auch noch Gefühle für sie hab!


    Ich würde mir erst einmal Zeit nehmen wollen, um für mich selbst zu sehen, was ich eigentlich WILL. Ich bin mir nicht sicher, ob es eine gute Idee wäre, einfach nahtlos anzuknüpfen. Sicher sind da auch noch Verletzungen auf beiden Seiten da, und ich finde es wichtig, sich dazu zu stellen und das gemeinsam aufzuarbeiten.


    Ich würde vermutlich auch (im nächsten Schritt) wissen wollen, wie sie sich denn eine Fernbeziehung vorstellt und was ihre Gründe sind, diesen Weg einschlagen zu wollen.

  • Ist sie jetzt "zurück zum Sohn" gezogen und der lebt bei ihr?


    Als Patchworker muss man sich eigentlich regelmäßig zusammen setzen und sich auf gemeinsame Ziele einigen - unter Berücksichtigung der Möglichkeiten und Zwänge. Patchworker bringen immer viel mehr Zwänge mit als andere. Darum kann sich da manches auseinander entwickeln, wenn man sich nicht immer wieder gleichschaltet.
    Ihr habt also eigentlich viel Klärungsbedarf. Vielleicht so viel, dass ihr es ohne unterstützende Hilfe im Vieraugengespräch nur unter Schwierigkeiten schafft. Vielleicht schaut ihr euch nach Hilfe um.


    Ein paar Anstöße:


    Du liebst deine Frau. Aber in den letzten zwei Jahren ist euer gemeinsames Kind auf die Welt gekommen. Ein Kleinkind ist nicht mehr so "einfach" zu handhaben wie das früher beim ersten war. Belastung für deine frau. Patchwork ist schwierig. Zumal deine Frau wohl zuhause den Laden hat schmeissen müssen, wenn deine Kids anwesend waren. Geht. Kommt aber als Belastung obendrauf.
    Deine Frau wollte mit ihrem ersten leiblichen Kind zusammen leben. Das ist gescheitert. Aber das Bedürfnis und die Sehnsucht bleibt und zerreisst. So sehr, dass sie das als Grund für die Trennung und das Auseinanderziehen anführt. Was muss diese Situation also für eine Last für deine Frau sein?

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Das was Bap grad schreibt halte ich auch für einen ganz wesentlichen Punkt. Es klingt so das ihr Traum das der erste Sohn wieder zu ihr zurückkommt geplatzt ist. Das muss man erstmal verkraften und ja da kann durchaus sowas kommen ala mein Kind ist nicht hier, aber für zwei andere darf ich alles wuppen.


    Das mag mancher nicht verstehen, verurteilen, jetzt polemisch werden sie hat es doch gewusst blablubbb, der Kopf weiß viel das Herz ganz andere Dinge. Man kann politische Korrektheit nicht steuern, erst recht niemand der emotional veranlagt ist.


    Ich halte deine Frau nicht für herzlos, rücksichtslos, ich vermute die ist so verletzt ist, das sie nur noch den Weg des Gehens gesehen hat. Habt ihr geredet oder hat dich das so eiskalt erwischt das alles?

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • @Volleybap
    Jein der Sohn wohnt nicht bei ihr. Sie hat aber bald eine Wohnung in der Nähe so das er immer kommen kann wann er will.
    Ja da muss ich dir vollkommen recht geben. Es ist auch eine richtig große Belastung für sie gewesen. Sie war eigentlich nur noch unglücklich.
    Und ja richtig während ich arbeiten war hat sie auch den Haushalt geschmissen.
    Umziehen hätten wir alle zusammen aber erst ab nächstes Jahr gekonnt.
    Ich glaube ich sehe das halt einfach nur mit zu sehr verletzten Augen an.
    Quasi sie ist weg obwohl sie sich für ein gemeinsames Leben mit uns entschieden hat.
    Oh man das zieht mich grade runter... habe ich jetzt doch alles falsch gemacht?
    Hätte ich vielleicht von Anfang an anders reagieren müssen? :S
    Ach ist doch zum Mäuse melken...