Hallo,
ich bin neu hier. Ich habe dieses Forum ausgewählt, weil ich glaube alle
hier "anwesenden" können bei dem Thema mitreden, aus
eigener Erfahrung.
Ich muss dazu in aller Ehrlichkeit sagen ich
bin aktuell NICHT MEHR alleinerziehend, ich hoffe das ist kein
Ausschlusskriterium. Auch wenn sich dieses Forum natürlich primär
an alleinerziehende richtet.
Ich war jahrelang alleinerziehend und
habe immer noch mit den Nachwehen zu kämpfen, aus dieser schwierigen
Zeit.
Das Thema
das ich jetzt anschneide stößt meistens auf Unverständnis. Ich
lese oft in anderen Foren mit und hoffe dort ähnliche Fälle zu
finden, aber leider hat mich das bisher nicht weiter gebracht. Meist
bekommt man dann zu lesen, wie die Threaderstellerin mit dem Rücken
an die Wand gestellt wird, dann wird plötzlich unterstellt das man
ja nur eine von den „bösen Ex Freundinnen ist, die dem Vater das
Kind entziehen wollen“... Dann wird plötzlich jedes Wort und jede
Zeile in Frage gestellt.
Deswegen möchte ich gleich voraus
schicken, was mir wichtig ist, alles was ich hier schreibe entspricht
natürlich der Wahrheit und was hätte ich davon hier eine Geschichte
zu erfinden um Pseudomitleid oder um mir in dem Falle eigentlich
unnötige Ratschläge abzuholen. Ich bin hier, weil ich nicht mehr
weiter weiß, weil ich mich von dem deutschen Rechtsstaat verlassen
fühle. Ich kann einfach nicht glauben das ich als Mutter so machtlos
bin, wenn es um das wichtigste in meinem Leben geht.
Ich versuche mich wenn irgendwie möglich kurz zu fassen. Getrennt habe
ich mich vom Kindsvater ca. 2 Jahre nach der Geburt unseres Sohnes.
Wir waren 4 Jahre lang ein Paar. Es war keine schöne Beziehung. Der
KV hatte damals schon ein massives Drogenproblem (Marihuana,
Amphetamine). Diese Substanzen, vor allem letzteres gehörten zum
TÄGLICHEN Konsum. Das dass nicht spurlos an einem Menschen vorbei
geht ist klar. Er wurde zunehmend paranoider, aggressiver...
Ich bin kein Unschuldslamm! Als wir zusammen kamen, habe ich auch
konsumiert, das liegt allerdings inzwischen fast zehn Jahre zurück...
Wir haben also des öfteren zusammen konsumiert, aber irgendwann kam
der Punkt wo ICH die Reißleine ziehen wollte, er wollte allerdings
nie mitziehen. Erst als ich dann schwanger war, war für mich
endgültig Schluss. Für ihn aber nicht. Er hat fröhlich weiter
konsumiert und man kann sich vorstellen, was für eine Beziehung das
war, wenn der eine, in dem Fall ich, sich bei klarem Verstand um das
Kind kümmert, während der andere sich immer in andere Dimensionen
befördert mit Rauschgift.
Ich habe lange versucht an dieser
„Liebe“ festzuhalten. Ihn clean zu bekommen, aber es wurde immer
nur schlimmer. Die Paranoia und die Aggressionen wurden immer
heftiger und unkontrollierbarer. Ich habe täglich nur noch weinend
in der Ecke gesessen, hatte manchmal sogar Todesangst vor ihm und da
wurde mir klar, das es so nicht weiter gehen kann. Er schlug Türen
ein, schubste mich, hielt mich fest, verletzte sich vor unseren Augen
selbst (vor mir und meinem Sohn).
Ein Streit eskalierte so, das
sogar die Polizei von den Nachbarn gerufen wurde, weil sie dachten
das ich abgeschlachtet werde, so hart das jetzt auch klingt. So Sehr
habe ich in meiner Verzweiflung geweint und geschrien.
An diese Zeit zurück zu denken, schmerzt einfach nur unsagbar. Und ich
wünschte ich könnte sagen das die Trennung von ihm damals das Ende
des Leides bedeutet hätte. Aber damit fing der Alptraum erst an.
Er schwor mir damals, mir das Leben zur Hölle zu machen und das tut er
wirklich mit größter Sorgfalt. Nach unserer Trennung versuchte er
zwei Entzugskuren zu machen, allerdings erfolglos.
Ich besuchte
ihn auch dort, mit unserem Sohn, aber der Hass gegen mich war schon
so groß. Ich brachte ihm Fotos mit, die er sich angucken kann im
Krankenhaus. Auf einem war ich mit drauf, er zerriss es vor meinen
Augen, riss mich ab und behielt die andere Hälfte.
Er wollte mir
stets demonstrieren das er sich nur noch für unseren Sohn
interessiert.
Okay, kein Problem für mich, dachte ich mir. Denn
auch ich wollte nur noch wegen und für unseren Sohn den Kontakt mit
ihm. Doch mit den Jahren kristallisierte sich heraus, das es nur eine
„Masche“ ist, dieses „nur auf unseren Sohn bezogen“ - er
fragte mich immer zu aus, mit wem ich mich treffe, wollte dann immer
alle Details. Schrieb mir oft gehässige sms, von wem ich mich grade
wieder so durchf***** lasse... Immer unterste Schublade.
Er hat
seit unserer Trennung vor 5 Jahren nie wieder eine Freundin gehabt!
Das hat mir immer zu denken gegeben. Das alles könnte mir ja egal
sein. Aber leider ist jede seiner Taten angetrieben von seinem
blanken Hass auf mich, vermischt mit Eifersucht und dem Willen, mir
mein Leben so schwer wie möglich zu machen...
Ich hatte immer schon Mitleid mit ihm. Das fing schon an als wir noch zusammen
waren. Denn im Herzen, das weiß ich, steckt ein lieber Mensch,
der nur durch all die Drogen und Psychosen verloren gegangen ist. Bis
heute halte ich daran fest, das wenn er sich in eine Langzeittherapie
begeben würde, die Chance hätte wieder der alte zu werden.
Und genau aus dem Grund, habe ich mir jahrelang diesen Psychoterror
gefallen lassen.
Um ihm die Chance zu geben, ein guter Vater zu
werden und für meinen Sohn.
Jetzt kommt der dümmste Fehler
meines Lebens, aus diesem „Mitleid“ heraus und meiner naiven
Denkweise, wenn ich ihm zeige, das er mir vertrauen kann, er mir
vielleicht auch Gnade oder Respekt zeigt - bin ich seinem Wunsch
nachgegangen und habe kurz nach der Trennung damals das Sorgerecht
geteilt. Ich habe ihm damals gesagt, ich will das du weißt, das DU
immer der Vater sein wirst und ich dich als Vater respektiere und ich
will das du weißt, das du mir vertrauen kannst.
Denn wie gesagt,
„Vertrauen“ war das größte Problem in seiner paranoiden
krankhaften Wahrnehmung.
Ich bin unglaublich WÜTEND auf meine
Gutgläubigkeit. Ich dachte wirklich das diese faire Geste von mir,
vielleicht etwas in ihm bewegt. Aber das tat es nicht.
Er konsumierte fröhlich weiter, war arbeitslos, zahlte natürlich
keinen Unterhalt und ich schlug mich als alleinerziehende Mutter,
noch in der Ausbildung, mit zwei Nebenjobs so durchs leben.
Es waren verdammt schwere Jahre und der KV hatte natürlich nichts
besseres zu tun, als mich weiterhin stets zu belästigen mit
hässlichen sms, mit Hetzereien bei unserem Sohn.
Doch diese Rechnung ging nicht auf, eines Tages weigerte sich mein Sohn, damals
vier Jahre alt, nochmal bei Papa zu schlafen. Er hatte richtig angst
vor ihm und fing an ganz bitterlich zu weinen, wenn ich sagte, Papa
kommt gleich um dich abzuholen. Immer öfter ließ er sich nicht mehr
abholen. Ich habe meinen Sohn sogar noch versucht zu überreden zu
Papa zu gehen...
Auch da hatte ich wieder „Mitleid“, der
arme, hat doch nichts ausser seinen Sohn.
Aber gezwungen habe ich meinen Sohn nie und so kam es dann das die Umgangskontakte immer
weniger wurden und mit Übernachtung sowieso nicht mehr. ICH war
natürlich schuld, ich die Hexe, die ihm sein Kind entziehen will.
Das er, mit einer akuten Psychose und einem massiven
Drogenproblem der Grund sein könnte, das kam ihm NOCH NIE in den
Sinn. Bei einem Umgangskontakt musste ich meinen Sohn in einer
Hauruck Aktion aus seiner Wohnung holen. Ein paar Stunden später,
kam ein Anruf von ihm „Denkst du, du kannst mir Drogen unterjubeln,
ich weiß ganz genau das du die Drogen bei mir auf den Spiegel gelegt
hast“... wow, das hatte mich aus den Socken gehauen. Ich bin damals
einfach in seine Wohnung reingerannt, habe meinen Sohn gepackt und
bin rausgerannt. Ich habe weder Drogen gesehen noch selber dahin
gelegt. Für mich war klar, er hatte dort irgendwo offen Drogen
rumliegen und ging davon aus, bzw. hatte angst ich könnte die
gesehen haben, und deswegen der Anruf und die „Flucht nach
vorne“... Der Gedanke das dort offen Drogen rumliegen, wenn mein
damals vier jähriger in der Wohnung ist, einfach nur
HORROR.
Inzwischen bin ich seit einem Jahr glücklich verheiratet,
wir sind seit über drei Jahren ein Paar und es könnte alles
wunderbar sein. Aber die Rechnung haben wir ohne meinen Ex
gemacht. Schon mehrmals hat er meinen Mann angegriffen körperlich.
Und der Höhepunkt seiner Wahnsinnstaten war, als er zu dem Haus
meiner Eltern gefahren ist und meinen 60 Jahre alten Vater
angegriffen hat. Da wurde natürlich die Polizei gerufen und er wurde
auch verurteilt. „Soweit so gut“. Letztes Jahr hat der KV dann
eingesessen im Knast, insgesamt ein halbes Jahr, wegen einem
Drogendelikt und wegen der Sache mit meinem Vater.