Englisch lernen mit 4?

  • Hallo,
    haltet ihr es für sinnvoll das man einen 4 Jährigen einmal die Woche für eine Stunde zum Englischunterricht schickt?


    Gerne Argumente Pro und Contra


    danke

    Einmal editiert, zuletzt von Agrippa ()

  • Hallo,


    nein. Ich halte das nicht für sinnvoll. Genauso kann man ja auch gleich ne Stunde rechnen und lesen "ansetzen".


    Dafür ist die Schule da. In der Kleinkind/frühen Kindheit sind andere Dinge dran.


    Einzige Ausnahme:
    Es ist ein Umzug/längerer Aufenthalt im englischsprachigem Ausland geplant...quasi um den Einstieg zu erleichtern.


    Wo soll das alles hinführen frag ich mich mit diesem Förderwahn....als Kind der 70er könnte man fast den Eindruck bekommen, dass unsere Generation und auch die nächste ja total verblödet aufgewachsen ist.
    Damals konnte noch kein Kind nur einen Buchstaben schreiben vor Schulanfang. Ach ja, gelernt haben wir es dennoch.


    Also ich denke, alles zu seiner Zeit.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Nein.


    Es mag ja sein, dass die Kinder dort Spaß haben (hoffentlich) und eventuell erinnern sie sich später an ein paar Worte, die sie da gelernt haben, aber ich finde, dass Kinder in dem Alter mit nur einer Stunde pro Woche kein vernünftiges Englisch lernen können (und ich gehe davon aus, dass das der Sinn des Unterrichts ist). Wenn daheim ein Elternteil mit dem Kind konsequent nur Englisch spricht, sieht die Sache anders aus. Wenn die Kinder noch dazu logopädische Probleme haben, sollte man es laut Juniors Logopädin erst recht lassen. Erst sollte man ordentlich die Muttersprache sprechen können, dann kann man andere dazu lernen.

  • Mein Kleiner hat es sehr gern gemacht und berichtet noch heute gern davon. Hat neulich erst gesagt, jetzt weiß ich erst wie gut ich es bei M. hatte, sie hat uns viel mehr beigebracht als Frau W in jetzt 4 Jahren Schule. Leider hat er da recht.
    Englisch im Kiga war übrigens die letzten zwei Kitajahre, also ab 4.

  • Durch meine Ehe mit einem Schotten und langjährige Aufenthalte in UK wurde zuhause fast nur englisch gesprochen, d. h. auch mit den Kindern von Anfang an. Dann empfinde ich es auch als sinnig, aber nur einmal die Woche? Was soll das bringen? In der Grundschule ging Englisch ab 3. Klasse los und da haben sich Klassenkameraden von meinen Kindern schwer mit getan die Sprache zu lernen (und zu merken), daher denke ich, 1 x Woche ist rausgeschmissenes Geld.

    :thumbup: Always look on the bright side of life! 8)

  • Der einzige Grund, das zu tun, wäre für mich, wenn der Kleine mich Tag und Nacht darum anbetteln würde. Sie fangen heute schon in der Grundschule damit an, im Gegensatz zu früher in der fünften Klasse. Wo soll das denn noch hinführen? Werden dann bald Geburtsvorbereitungskurse nur in Englisch abgehalten?

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Ich würde es probieren. Wir probieren oft Sachen bei denen andere sagen sie ist zu jung ect. Und schau an sie hat viel Spaß und es wirkt sich positiv auf die Entwicklung aus.


    Würde halt mit der Einstellung ran gehen, es soll Spaß machen und nicht er soll was lernen.

  • Meine Tochter hatte im Kindergarten in der Vorschule Englisch... hat ihr viel Spaß gemacht....


    ABER:
    Dann waren zwei Jahre Pause bis es in der Schule in der 3. Klasse weiter ging.... das war totaler Quatsch!


    Aber es war während dem Kindergarten und es haben alle gemacht.... da war es toll!
    Ich finde es aber nicht sinnvoll, wenn kleine Kinder schon in dem Alter zu viel lernen müssen und zu viele Termine haben.
    Wenn also nicht, wie schon oben erwähnt, ein Umzug ansteht und damit die Sprache wirklich wichtig ist, dann würde ich mehr zu anderen Hobbys tendieren.... Sport, Musik.... etwas, was später auch Ausgleich zum Lernen bietet.

  • Wo soll das denn noch hinführen? Werden dann bald Geburtsvorbereitungskurse nur in Englisch abgehalten?


    Da stimme ich dir sowas von zu. Ist nicht alles Gold was glänzt, in meiner Kita- und Schulzeit waren es noch Dinge wie draußen spielen, Räuberbuden bauen, auf Bäumen klettern, schwimmen, Schlittschuhlaufen, Fahrrad fahren etd. pp. und ich möchte behaupten - beste Kinder- / Jugendzeit ever.


    Ich habe meine Kinder vor diesem ganzen "Wahnsinn" echt bewahrt, sie sind zum Babyschwimmen, DLRG-Schwimmen, Kinderturnen gegangen, ansonsten war spielen aufm Spielplatz angesagt, in den Zoo gehen, viel draußen sein, mit Freunden treffen etc. angesagt.


    Mir wird manchmal ganz schlecht was so kleinen Kindern schon zugemutet wird.


    Das harte Leben kommt früh genug, spätestens ab der 5. Klasse ist vorbei mit "Kind" sein, da geht's (fast) nur noch um Leistung, da sollten sie solang Kind sein dürfen, wie sie wollen, ohne dass man von Anfang an gleich Einstein's aus ihnen machen möchte.

    :thumbup: Always look on the bright side of life! 8)

  • Wenn ich sehe, wie lange mein Kurzer im Kindergarten ist und dann noch zum Englisch lernen in einen Kurs? Nein danke.
    Das sinnvollste ist mMn die reine Spielzeit für die kleinen.


    Meiner kann schon ein paar Wörter auf Englisch. Aber noch einen zusätzlichen Kurs würde ich nicht anbieten. Das lernt er schon in der Schule.

  • Meine sind gerne hingegangen, und sie sind heute noch stolz drauf. Sie haben dort Lieder gesungen, der "Unterricht" wurde von einer Handpuppe geführt... Sie fandens toll. Und sie haben auch nix vergessen, bis sie in der 3. Klasse wieder Englischunterricht hatten. Da ich drei hintereinander hatte, haben die Großen nochmal mit den Kleinen mitgelernt. Wobei das echt total spielerisch aufgebaut war und in den normalen Kindergartenalltag eingebaut wurde, wie die Turnstunde oder die Exkursion in den Wald.

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Bei uns gab es das automatisch im letzten Kiga-Jahr - und meiner hat es richtig gut gefallen, so gut - das sie weitermachen wollte und jetzt seit der ersten Klasse in der Bilingualen Klasse ist - ist jetzt in der zweiten Klasse.
    Ich denke es spricht nix dagegen wenn es dem Kind Spaß macht.

  • Ja.


    Wenn man weiß, dass Kinder zwischen 4 und 6 besser lernen, als danach, dann ist das quasi easy Speichern von Informationen.


    Natürlich lernen die da nicht, fließend englisch zu sprechen, warum auch, wenn es nicht nötig für ihr tägliches Leben ist. Aber sie werden sensibilisiert und das finde ich super. Meine hat auch seit sie 4 ist Englisch im Kindergarten. Ich bin keine Helikoptermutter, der Unterricht läuft im Kindergarten. Es macht ihr viel Spaß, manchmal sagt sie mir, wie Dinge auf englisch heißen. Und sie hat davor schon immer gefragt wie Sachen auf englisch heißen, ohne dass ich sie irgendwie animiert habe.


    Ich würde es immer wieder nutzen, wenn es innerhalb des Kindergartens läuft. Wenn ich nach dem Kindergarten noch extra dafür mit ihr durch die Gegend fahren müsste, dann nicht. Da machen wir nur Kinderturnen und werden Kinderzumba machen, einfach damit sie einen Ausgleich hat, zum auspowern ein oder zweimal in der Woche, das wird auch für die Schule dann wichtig sein.

  • Für Kinder ist die Muttersprache viel wichtiger als eine erste Fremdsprache - wenn keiner der Eltern Muttersprachler ist. Es ist nachgewiesen, dass ein möglichst großer Wortschatz in der Muttersprache und entsprechend gutes Ausdrucksvermögen später das Lernen einer Fremdsprache erleichtert. Ich finde solche Angebote für kleine Kinder völlig überflüssig, ebenso wie Englisch in der Grundschule. Mehr Deutschunterricht mit Fokus auf Wortschatzerweiterung und Rechtschreibung wäre meiner Meinung nach viel sinnvoller.
    Gruß
    Eli

  • Hallo


    Ich würde mir da einige Punkte vorher anschauen: Wie wird "Unterricht" gemacht? Spielerisch, mit Nursery Rhymes? Oder tatsächlich mit viel still sitzen und wiederholen? Kinderlieder schulen Rhythmus, Gehör und Sprachempfinden, ganz nebenbei wird Vertrauen zur Sprache aufgebaut.


    Wer macht den Unterricht? Junge Kinder haben die Chance, eine Sprache akzentfrei zu erlernen, was später eher nicht mehr geht. Ich würde sehr großen Wert auf Muttersprachler legen, einen deutschen Akzent bekommt Kind später von alleine.


    Eine Wochenstunde deutet doch eher auf eine spielerische Herangehensweise hin. Wenn Dein Junior Lust hat, warum nicht ausprobieren? Sport wird auch probiert, Mundmotorik muß auch geübt werden.


    Gruß

  • Ich danke euch für eure Meinungen.
    Mein kleiner geht Montags ins turnen, Mittwochs Singen und Freitags ins Judo.
    Zusätzlich hätte ich ihn nicht zum englisch geschickt irgendwann ist auch mal gut.
    3 fixe Termine die Woche reichen finde ich, irgendwo soll er ja auch noch Kind sein.
    2x Sport muss er machen da geht kein Weg dran vorbei, er hat sehr gut aufgeholt und ich mittlerweile kaum noch hinten dran was seine körperliche Entwicklung betrifft.
    Singen tut er sehr sehr gern dann spar ich mir das.
    Ihr kennt das sicher auch wenn euch 5 Leute erzählen das das Kind sofort tot umfällt wenn es nicht zum Englisch/Mandarin oder ähnliches geht fragt man schon mal nach .





    Danke nochmal :thanks: :thanks: :thanks: :thanks: :thanks:

  • Drei Sachen nach dem Kindergarten jede Woche ist eh schon ein straffes Programm!


    Gute Entscheidung! Man braucht es nicht, bei uns gibt es Englisch für die Maus nur, weil es innerhalb der Kindergartenzeit läuft.

  • Ihr kennt das sicher auch wenn euch 5 Leute erzählen das das Kind sofort tot umfällt wenn es nicht zum Englisch/Mandarin oder ähnliches geht


    Interessant wäre nur, warum diese Leute Dir das erzählt haben. Seine Kinder zu fördern entsprechend ihrer Neigungen finde ich ja in Ordnung, aber dann eben altersgemäß und so, dass es tatsächlich etwas bringt. Für mehr als drei Dinge die Woche würde ich meine Kinder auch nicht verplanen wollen, zumal Englisch in der Grundschule m. E. noch früh genug ist. Möglicherweise sind solche Kleinkinder-Kurse auch eher aus wirtschaftlichen Gründen für die Anbieter interessant - Förderindustrie eben. Naja, muss man ja nicht mitmachen.

  • Mein Kind schaute immer wieder aus eigener Interesse englische Kinderfilme jetzt ist er 5 und kann ein paar gute Englische wörter :)
    zählen kann er bis 10 und lätztens sagt er zu mir ohh mum iam soo soory :))) do konnt ich nur lachen und habe mit its ok geantwordet :)))

  • Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt hier in die Nesseln setze:


    Dann habe ich ein Kind, dass Englisch lernt und zu Hause vielleicht auch was spricht, aber ich bin als Mutter nicht in der Lage, richtig drauf zu antworten.


    Außerdem wäre vorrangig wichtiger, richtig die Muttersprache zu lernen.... in Wort und Schrift.... wäre sicher hilfreich bei der Einschulung....