Eltern verbringen mehr Zeit mit ihren Kindern

  • Als ich ein Kind war, hatte ich wirklich nachmittags keinerlei Berührungspunkte mit Erwachsenen. Wir waren immer für uns. Wir hatten auch keine Hobbies, die von Trainern angeleitet wurden. Wir haben unsere Sachen gemacht. unsere Ideen umgesetzt. Haben einen Club gegründet. Uns Geschichten ausgedacht. Die vertont. Comics gezeichnet. Limo selbst gemacht und verkauft. Waren zelten. Auf Spiel und Sportplätzen. Das war normal. Ich war auch nie in einem Jugendzentrum. Ich bin einmal mit einer Jugendgruppe weggewesen. Ich erinnere mich, dass ich es ungewohnt und bedrückend fand, dass zum ersten Mal Erwachsene unser Verhalten beurteilt und bewertet und darüber geredet haben. Im nächsten Jahr bin ich dann mit 5 Freundinnen auf eine Insel gereist. Ohne Erwachsene. Da waren wir 14-15 Jahre. Da hatte ich aber auch nachmittags schon 2 Jobs nach der Schule. Also eigenes selbstverdientes Geld.


    In der Rückschau bereue ich, dass ich kein Musikinstrument erlernt habe. Ich lerne heute Gitarre spielen, aber es ist zäh. Meiner Tochter kann ich das jetzt alles sehr einfach ermöglichen, aber das sie die Freiheit, die ich hatte, nicht kennenlernen kann, tut mir leid.
    Wenn Kinder zu Besuch sind, lasse ich die Mädels allein. Ich lasse auch meine Tochter allein in ihrem Zimmer. Manchmal darf ich auch nicht reinkommen, wenn sie kreativ ist. Das finde ich klasse. Sie darf auch in der Wohung schnitzen. Auch wenn dann alles voller Holzspan ist. Wo soll sie es sonst machen? Hier gibt es wirklich kein Leben ohne Beobachtung durch Erwachsene.