Selbstbewusstsein stärken - Ängste nehmen

  • Hallo Ihr Lieben,


    wir stehen aktuell mal wieder vor einer Hürde........ Kind (6) hat Angst........... kein Vertrauen zu ihren Trainern...


    Problem 1: Seepferdchen...... sie hatte gerade einen Schwimmkurs beim DLRG.... alles super, Kind hat es viel Spaß gemacht.... Und... Kind hat tatsächlich schwimmen gelernt! richtig schön macht sie das! Auch die Trainerin ist begeistert über ihre tolle Technik..... Problem.... sie hat Angst vorm tiefen Wasser.... heisst, sie hat ihr Seepferdchen nicht geschafft (ihre Freundinnen schon, was zusätzlich nicht schön für sie war). Ich wüsste nicht, dass jemals etwas vorgefallen ist..... im Gegenteil... eigentlich ist sie eine absolute Wasserratte....... aber sie hat sich den kompletten Kurs strikt geweigert, in die tiefe Beckenhälfte zu gehen.....


    Problem 2: Geräteturnen..... sie macht seit über einem Jahr Geräteturnen... 2x 2 Stunden Training in der Woche.... sie ist sehr groß und hat motorisch eher immer ein bisschen Schwierigkeiten und braucht meist etwas länger, bis sie ihren langen Körper unter Kontrolle hat. Soweit so gut. Das Training macht ihr viel Spaß........ aber letzt hat mich die Trainerin dort angesprochen.... Kind hat Angst... kein Vertrauen zu den Trainern.... Beispiel: sie kann super rennen.... und springen.... macht lange Schritte.... kaum geht es aber auf den Kasten zu, rennt sie wie ein Hühnchen.....


    Ich weiß..... sie ist noch jung mit ihren 6 Jahren..... aber das zieht sich eigentlich schon immer so durch..... sie braucht sehr viel Sicherheit.... das war selbst beim trocken werden in der Nacht so (sie hatte monatelang morgens eine trocken Windel, wollte aber partout nicht ohne schlafen)
    Wieso das so ist, weiß ich nicht und kann es mir eigentlich nicht erklären.... sonst ist sie nämlich alles andere als schüchtern.... ;)


    Wie kann ich ihr helfen?
    Wir können das Seepferdchen auch ohne weiteren Kurs dort nachholen wo wir waren.... sie müsste dort lediglich noch ihre 25 Meter schwimmen.....
    Mein Plan ist jetzt erstmal, versuchen, so oft es geht, mit ihr Schwimmen zu gehen..... nur wie nehme ich ihr die Angst vorm tiefen? Sie war im Entferntesten dazu zu bewegen, überhaupt ins Wasser zu gehen..... ich wäre mit ihr rein.... alle Trainer (es waren 6) wären mit rein und sogar mit ihr mit geschwommen...........
    Beim Geräteturnen, denke ich, kommt das mit der Zeit....... und da liegt es meiner Meinung nach in der Verantwortung der Trainer, ihr die Sicherheit zu geben, die sie braucht..........


    Ist das nur eine Phase? wobei ich das fast nicht glaube sie Windel und so.........


    Ansonsten ist sie absolut nicht ängstlich.... zumindest, wenn es darum, sich unter fremden Menschen oder so zurechtzufinden.... sie hat kein Problem damit, fremde Kinder anzusprechen, ob sie mitspielen mag... und ist auch sonst absolut nicht schüchtern...........


    Ratlose Grüße

  • Deine Tochter hat ein anderes Tempo als andere.


    Na und ?


    Lass ihr ihr Tempo ..... dann wird alles gut :strahlen

  • Ja klar....... das weiß ich auch.... und eigentlich dachte ich, dass ich mir da wenig draus mache.... was andere können und sie nicht......


    nur irritiert mich diese Angst..... da waren 20 Kinder, jüngere, ältere..... alle sind ins tiefe..... nur sie nicht.... nichtmal mit Schwimmhilfe...... sie hatte richtig Angst.......
    das geht dann von alleine weg irgendwann?


    sie weinte dann sehr viel......... "ich kann gar nix" usw..... da half auch kein gut Zureden irgendwas, dass ich trotzdem auf sie stolz bin, weil sie so schön schwimmen kann....... dass sie dafür viele andere Sachen kann.........

  • Hi,
    ich weiß zwar nicht, was ihr alles schon probiert habt, in meinem Ausbilderhandbuch Schwimmen steht, dass die Angst natürlich ist.


    Weiter steht hier, dass man es mit unterschiedlichen Hilfsmitteln versuchen kann.
    Also meine Idee wäre da zbsp. mal mit einer SchwimmNudel oder Schwimmbrett. Schwimmsäckchen sagtest du, dass es nicht funktioniert hatte...


    Vllt habt ihr das alles schon ausprobiert, aber dachte ich schreibe das mal als Anregung :winken:


    Edit: Taucht sie gerne bzw nimmt sie beim schwimmen den Kopf nach oben?

    Einmal editiert, zuletzt von celin91 ()

  • Problem 1: Seepferdchen...... sie hatte gerade einen Schwimmkurs beim DLRG.... alles super, Kind hat es viel Spaß gemacht.... Und... Kind hat tatsächlich schwimmen gelernt! richtig schön macht sie das! Auch die Trainerin ist begeistert über ihre tolle Technik..... Problem.... sie hat Angst vorm tiefen Wasser.... heisst, sie hat ihr Seepferdchen nicht geschafft (ihre Freundinnen schon, was zusätzlich nicht schön für sie war). Ich wüsste nicht, dass jemals etwas vorgefallen ist..... im Gegenteil... eigentlich ist sie eine absolute Wasserratte....... aber sie hat sich den kompletten Kurs strikt geweigert, in die tiefe Beckenhälfte zu gehen.....


    Das war bei Junior genauso. Er hat letztes Jahr mit 7 einen Schwimmkurs gemacht, tolle Technik und Kraft, aber absolute Panik vor dem tiefen Becken. Er hat glaube ich drei Anläufe bei der Prüfung gebraucht und immer wieder abgebrochen. Letztendlich hat der Trainer ihn quasi dazu gezwungen, seine Bahn durchzuziehen. Das Becken hatte 5 Bahnen, Juniors Oma schwamm auf Bahn 2, Junior auf 3 und der Trainer auf Bahn 4. So konnte er gar nicht anders, als geradeaus schwimmen und hatte direkt vor Augen, dass ihn immer jemand halten könnte, wenn die Kraft ausgeht. Das hat ihn durch die Prüfung gebracht, aber ich bring ihn seither z.B. auch nicht mehr ins tiefe Becken. Er taucht wie ein Fisch, aber im tiefen Wasser schwimmen gruselt ihn. Unser Nichtschwimmerbecken hat einen Bereich, in dem er nicht mehr stehen kann, dort versuch ich ihn jetzt so oft ich kann reinzubringen. Vielleicht bei deiner Tochter auch einfach Schritt für Schritt versuchen?


    Ansonsten würde ich es einfach hinnehmen. Junior ist auch so ne Schissbuxe (wobei er aber überall so ist, bis er sich wohlfühlt), er weint z.B. auch jetzt noch bei Schulveranstaltungen, die außer der Reihe stattfinden, Tenniscamp über mehrere Stunden erfordert einiges an "mentaler Vorbereitung" und ans Schullandheim in 2 Jahren mag ich noch gar nicht denken.

  • celin91: laut Trainer haben sie eigentlich alles durch.... Schwimmnudel, Schwimmbrett..... klappt alles super.... solange sie weiß, dass der Boden da ist...... auch in den 10x Kurs hat sie sich nicht dazu bewegen lassen, den tiefen Bereich zu betreten....... es ist ein 25 m langes Becken mit 5 Bahnen..... zur Hälfte ist das Becken auf 90 cm eingestellt, die andere Hälfte auf 2 m.........


    Getaucht hat sie schon letzten Sommer..... war nie ein Thema..... halt immer "nur" im Nichtschwimmerbecken......


    faith: die Trainer wären vor ihr und neben ihr mitgeschwommen... haben sie bei anderen Kindern auch gemacht..... hat sie auch gesehen, hat sie aber nicht überzeugt, es überhaupt mal zu versuchen...... ;) sie ist nichtmal in die Nähe des Beckens.... (sie hätte im tiefen Teil des Beckens anfangen müssen zu schwimmen.... dass die andere Hälfte des Beckens nicht ganz tief ist, wussten die Kinder bei der Prüfung nicht......)
    dann scheint dein Sohn ein wenig weniger ängstlich zu sein, als meine Tochter ;) sie kam wie gesagt nicht mal in die Nähe des Wassers.... und das obwohl alle 6 Trainer gesagt haben, sie schwimmen mit.........


    sie ist mit ihren 6 Jahren leider schon so groß, dass sie bei uns im Nichtschwimmerbecken sogar im tiefen Bereich auf Zehenspitzen stehen kann.... das zieht leider nicht ;) da geht sie rein.....


    ich teste nächste Woche mal ein Hallenbad bei uns in der Nähe........ mal sehen, wie die Becken da sind......

  • Joa, wenn ihr alles durch habt, würde ich sie lassen.


    Auch das Thema nicht unbedingt ansprechen, wenn ihr im Schwimmbad seid. Vielleicht kannst du sie locken, dass du selber mal gerne vom 3 Meter Brett gesprungen bist oder so kleine Geschichten die sie nicht zwingen etwas zu tun sondern Vllt die ihre Neugier wecken... :D

  • Meine Tochter tickt so, dass sie alleine entscheiden können muss. Sobald Druck im Spiel ist, geht sowieso schon mal gar nichts mehr. Bei der Eingewöhnung im KiGa habe ich ihr gesagt, dass sie alle Zeit der Welt hat, das Ziel aber ist, dass sie irgendwann alleine dort bleibt. Dann habe ich dort gesessen, bis sie mich auf den Flur geschickt hat. Nach einer Woche Flur kam sie auf mich zu und sagte, dass ich gehen darf.


    Vielleicht ist das ein Versuch? Ihr zu sagen, dass sie es fürs Seepferdchen schon machen muss, sie aber nun entscheiden kann, wann sie will, und dann gehst du zwar mit ihr schwimmen, aber versuchst eben nicht, sie zu locken, sondern passt dich ihr an? Vielleicht hilft ihr der Abbau des äußeren Drucks, ihren inneren selber zu bewältigen?

  • Stimmt.... das ist auch eine Idee...... darauf bin ich noch gar nicht gekommen........... ja.... ewig gilt das Angebot vom DLRG sicher nicht, dass sie Freitags ins Training kommen kann und nur noch eben die Bahn schwimmen, weil sie ja alles andere schon gemacht hat..........
    Am 2. Weihnachtsfeiertag will ich mit ihr ins Schwimmbad... schauen wir mal.........

  • sie kann super rennen.... und springen.... macht lange Schritte.... kaum geht es aber auf den Kasten zu, rennt sie wie ein Hühnchen.....


    vielleicht ist Geräteturnen halt nicht so ihr Ding, sondern sie steht mehr auf das Laufen?
    Ich denke, in dem Alter kann man noch probieren... und beim Laufen kann sie vielleicht richtig klasse sein, weil es ihrem Naturell/ihren Anlagen entgegenkommt?

    nur wie nehme ich ihr die Angst vorm tiefen?


    Braucht man (sie) das Seepferdchen? bzw. ist es ihr persönlich wichtig, das zu machen?
    Ansonsten würde es mir reichen, dass sie schwimmen kann.... einfach total den Druck rausnehmen, und vielleicht mal mit ihr im Sommer zum See oder so- da kommt das oft von ganz alleine ;-)
    oder vertraut sie Dir, dass sie "auf Dir" ins Tiefe schwimmen würde?

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • War mit meiner letztes Jahr auf Teneriffa - nach 10 Tagen Pool und Meer hab ich sie zu einem schwimmkurs angemeldet, da war sie 5 Jahre.
    Sie hat umgehend ihr Seepferdchen bestanden, wobei auf Teneriffa konnte sie noch nicht schwimmen. Sie hatte mehr Respekt vor dem tauchen - nach dem Urlaub war sie mehr unter Wasser als darüber.


    Dieses Jahr waren wir auf Fuerteventura- und auch danach hab ich sie zum nächsten schwimmkurs angemeldet, hat dann freischwimmer und Bronze gemacht da war sie 6 Jahre. Jetzt hat sie keine Lust mehr, ist ok für mich.


    Vielleicht ist sie mit der Tiefe einfach noch nicht so weit - wie meine damals mit dem tauchen und dann von einem Rad auf den anderen war es kein Problem - weil sie es selbst wollte

  • ie weinte dann sehr viel......... "ich kann gar nix" usw..... da half auch kein gut Zureden irgendwas, dass ich trotzdem auf sie stolz bin, weil sie so schön schwimmen kann....... dass sie dafür viele andere Sachen kann.........



    Sei bei ihr und hör auf zu reden.
    Es kann sein, dass sie meint, dass sie alles mögliche nicht kann und konzentriert Euch drauf.
    Schwimmen kann sie!!!


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Stimmt.... das ist auch eine Idee...... darauf bin ich noch gar nicht gekommen........... ja.... ewig gilt das Angebot vom DLRG sicher nicht, dass sie Freitags ins Training kommen kann und nur noch eben die Bahn schwimmen, weil sie ja alles andere schon gemacht hat..........
    Am 2. Weihnachtsfeiertag will ich mit ihr ins Schwimmbad... schauen wir mal.........


    Ich würde auch komplett den Druck und die Erwartungshaltung rausnehmen. Sie braucht halt ihre Zeit. Sie ist "erst" 6 Jahre alt.
    Hab einfach Spaß mit ihr im Wasser, der Rest kommt von allein.


    Manchmal meine ich unsere Kinder sollten mit Beginn des Grundschulalter schon alles können müssen!


    Nein, müssen sie nicht. Es ist verdammt schwer da mitzuhalten und ebenso schwer bei diesem Trend nicht mitzumachen!
    In der Grundschule sollen die Kids schließlich auch noch was lernen.


    Zum Angebot das sie das Seepferdchen noch nachholen kann (in einem begrenzten Zeitraum): in allen Schwimmbädern ist es möglich die Schwimmabzeichen kostenlos zu machen, nur wenn man die Aufnäher haben möchte sind diese kostenpflichtig.

  • Danke Euch für die Antworten :thanks:


    Luchsie: also sie geht bisher sehr gerne ins Geräteturnen..... und so lange es ihr Spaß macht, lass ich sie mal.... es tut ihr gut und es macht ihr Spaß... laut ihren Trainern ist auch alles soweit altersgerecht.... und das mit der Angst kommt wohl bei jedem mal.... und sie ist nicht die einzige.... Richtung Frühjahr könnte ich mal tatsächlich das mit der Leichtathletik testen... allerdings sind im Geräteturnen alle ihre Freundinnen und ich fürchte, das ist für sie Argument genug, da zu bleiben ;)


    Tina: ja... nachdem ich jetzt einige Nächte darüber geschlafen habe, denke ich auch, dass sie einfach noch ein Problem mit der Tiefe hat..... ich werde den Druck rausnehmen und mit ihrer spielerisch baden gehen und denke, der Rest kommt....... ne Wasserratte ist sie ja.... so lange der Boden da ist ;)


    Team05: ja... Du hast recht.... ich versuche, nicht nach den anderen zu schauen und tue es doch immer wieder..... ;) sie kann auch schon einiges und muss definitiv nicht alles können.... und dass sie an sich schwimmen kann, hat sie mir bewiesen ;) der Rest kommt....
    zwecks dem Angebot.... klar.... das geht in jedem Schwimmbad.... nur wie gesagt... da müsste sie nur noch die Bahn schwimmen... den Rest hat sie ja schon gemacht... und zahlen müsste ich auch nichts mehr... und klar geht es um den Aufnäher ;) den ihre Freundinnen ja auch haben........ natürlich muss man kein Seepferdchen haben.... vielleicht vergisst sie es ja auch ;) und möchte es nicht mehr unbedingt.... aber aktuell ist es noch so... und begrenzt ist relativ..... wenn wir erst in nem halben Jahr kommen, dann wäre das auch noch ok..... und im Spätjahr geht wieder ein neuer Kurs los.... da ginge das dann ja auch wieder... und die Trainer dort waren sehr sehr lieb und nett und sie mag die auch gerne...
    aber abwarten.... jetzt heisst es erstmal spielen und planschen ;)

  • Wie kann ich ihr helfen?

    Gerade kommen wir vom Reitstall .... und das möchte ich euch auch empfehlen.
    Mit 6 Jahren kann sie locker anfangen sich mit Ponys zu beschäftigen ... und das bringt sehr viel Selbstbewusstsein.
    Positiv ist auch das direkte Feedback von den Tieren. Wirklich eine tolle Sache.


    Hoffentlich gibt es in eurer Nähe einen gut geführten Stall.




    :strahlen

  • Ich persönlich, in meinen hohen Alter, definiere Selbstbewußtsein als die Wahrnehmung eigener Stärken und Fehler mit dem Resultat dass man sich (hoffentlich) in der Gesamtschau ganz okay findet. Ich finde es auch sehr sympathisch wenn jemand mit seinen Fehlern offen umgeht und je nachdem läßt es sich als Gegenüber auch viel besser damit leben.
    Das zur Definitionsfrage.


    Ich kann jetzt garnicht beurteilen, ob deine Tochter an mangelnden Selbstbewußtsein "leidet". Und natürlich heißt das bei Kindern in dem Alter was anderes als für mich.
    Für mich liest sich das eher als hätte sie ein hohen Bedürfnis nach körperlicher Unversehrtheit. Tiefes Wasser ist (lebens-)gefährlich, vom Kasten zu stürzen ist auf jeden Fall mit Schmerz verbunden. Davor scheint sie Angst zu haben. Aber freu dich, nach dem allgemein Regeln von Darwins Law hat sie beste Chancen ein sehr hohes Alter zu erreichen.


    Im Straßenverkehr z.B. finden wir Eltern es natürlich top, wenn unsere Kinder so achtsam sind. Und später, das sie vor dem Dunkelwerden pünktlich heimkommen und nicht mit betrunkenen Kumpels im Auto mitfahren.
    Aber in anderen Situationen, tja. Es ist so ein Stückweit das eigene Bedürfnis, das die Wahrnehmung die man selbst hat - da sind doch andere im Wasser, die Trainerin steht doch neben den Kasten- vom Kind übernommen wird. Aber Kind sieht das auch aufgrund des geringen Erfahrungsschatzes eben anders. Und das meine ich nicht als Kritik. Es ist vermutlich so ähnlich, wie wenn mir jemand sagt das Fallschirmspringen, Bungeejumpen, Baden mit Haifischen u.a., ganz tolle Sachen sind und bestimmt nicht gefährlich. Alles möglich, aber mein spontaner Gedanke: Laß stecken :radab. Da können da noch soviele Trainer stehen: Ich mach das nicht. Das wäre dann meine Sichtweise, wie ich versuche meinen nächsten Geburtstag an einem Stück zu überleben. Vermutlich in den Augen von jemanden der das macht genauso irrational wie das Verhalten deiner Tochter für dich, Trainer usw.


    Vielleicht ist es hilfreich Freizeitbeschäftigungen zu wählen, die nicht als gefährlich wahrgenommen. Dort kommt Kind garnicht in die Situation wo es sich als Versager fühlen muss, obwohl es doch eigentlich garkeiner ist. Sondern einfach nur, wie oben gesagt, besonderen Wert darauf legt ganz heil zu bleiben. Das würde dann wirklich das Selbstbewußtsein stärken, vielleicht soweit das auch mal gefährlichere Dinge gewagt werden. Und ohne das regelmäßig der Niederschlag kommt: "Die anderen sind so tapfer, schaffen das - und ich nicht :heul." Was eine total falsche Wahrnehmung wäre.


    Man kann drüber grübeln, woran das liegt. Du meinst deine Tochter wäre recht groß für ihr Alter, vielleicht fühlt sie sich trotz der sportlichen Betätigung in ihren Körper unsicher und gibt deshalb besonders auf sich acht.


    Das nur mal als hausfrauenpsychologischer Ansatz für einen anderen Sichtwinkel. Inwiefern man nun gegensteuern sollte, weiß ich nicht. Bin kein Therapeut. Ich denke aber die Sicht aus, äh, 1,40m oder so, anzunehmen schadet niemals nicht. Und dann kann man immer noch schauen, wie und was man machen will.

    Einmal editiert, zuletzt von butterblum ()

  • Mal ne grundsätzliche Frage dazu:


    Ich habe vor längerem eine BBC Doku über die Entwicklung von Kleinkindern angeschaut, da ging es um das Thema Angst und Risikobereitschaft.
    Die haben in großem Stil einen Test mit Kleinkindern gemacht. Die Kinder krabbelten an einer hohen Kante im Raum entlang, ein Elternteil stand unten.


    Grob gesagt ergab der Test folgendes: Alle Kinder hatten eine ähnliche (angeborene) Risikobereitschaft, Unterschiede gab es nur bei den Reaktionen der Elternteile.
    Je nachdem wie diese auf die Gefahr reagiert haben erfolgte bei den Kindern ebenfalls eine Reaktion. Das Elternteil durfte nichts sagen, die Kinder übernahmen aber die Mimik und die körperliche Reaktion des Elternteils.


    Einfach erklärt: Die (Körperliche) Risikobereitschaft eines Kindes wird im Kleinkindalter von den Eltern geprägt.


    Erst später kann das Kind - durch Übungen und Erfahrungen - ein eigenes Risikobewusstsein aufbauen, der Grundstock wird aber im Kleinkindalter gelegt...


    Ich würde empfehlen zusammen MIT dem Kind in kleinen Schritten diese Risikobereitschaft etwas aufzubauen... Also mal bei Spaziergängen das Kind auf einen Baumstumpf klettern lassen damit sie da herunter springt usw... Das funktioniert aber nur wenn man als ET selbst keine Angst zeigt... Wenn dann das Kind nach einiger Zeit die Ängste kontrollieren kann dann kann es auch alleine versuchen z.b. im Sportverein einen Sprung zu versuchen.


    Wäre das eine Möglichkeit?


    Angstkontrolle ist lernbar, kann sogar soweit getrieben werden bis Ängste zur Belohnung werden, das sollte man dann aber nicht ausreizen... ;-)


    lg Thomas

  • Einfach erklärt: Die (Körperliche) Risikobereitschaft eines Kindes wird im Kleinkindalter von den Eltern geprägt.


    Einspruch :D


    Ich behaupte die Risikobereitschaft ist angeboren.


    Bei meinen Zwillingen ist eine sehr selbstbewußt und mit wenig Ängsten ausgestattet, die andere ist das Gegenteil. Das war schon immer so, quasi bereits vorgeburtlich festgelegt. Es wurde ein Kaiserschnitt, weil das ängstliche Kind als erstes kam und bei den ersten Wehen Schiß bekam. Ich bin sicher, dass es eine normale Entbindung geworden wäre, hätte die andere geführt. Noch heute schiebt sie gern die Schwester vor sich. Im Bauch ging das halt leider aus Platzgründen nicht mehr.


    Weil wir hier das Beispiel mit dem Seepferdchen hatten.... die eine ist mit Freude und völlig angstfrei vom Beckenrand gejumpt, die andere hatte ewig Angst und ist mehr zögerlich vom Rand aus hineingeglitten, aber auch nur wenn da eine Trainerin stand und sie absicherte. Das war zwar wahrscheinlich gefährlicher, da sie sich den Kopf hätte stoßen können, aber das war ihr einfach nicht zu verklickern.


    Ich habe die Unterschiede also täglich vor Augen, aber es ist wie es ist und mit jedem Entwicklungsschritt gibt sich auch wieder eine Angst oder Unsicherheit. Es bringt nichts mit Druck dagegen vorzugehen. Obwohl..... manchmal überkommt es mich dann doch, muss ich gestehen. Wir standen vor dem Riesenrad, Chip war schon gekauft, auf einmal fing Kind wieder an mit "ICH FAHR DA NICHT MIT!". Es war mehr ein Reflex, dass ich Kind in die Gondel geschubst und zurückgekeift hab "OH DOCH, ICH HAB SCHON BEZAHLT!" Als wir oben waren fand sie es dann plötzlich toll und wär am Liebsten wieder und wieder damit gefahren. In´s Wasser würde ich sie trotzdem nie im Leben schubsen. Mit dem Risiko eines Riesenradtraumas hätten wir leben können, dann wäre sie halt den Rest ihres Lebens nie wieder in eines gestiegen, aber beim Wasser würde ich das nicht riskieren wollen. Sie hat das Seepferdchen zwar geschafft, verhält sich am und im Wasser aber immer noch sehr vorsichtig. Ertrinken wird die mal nicht :thumbsup:

  • Ich stimme TiMiDa zu und denke auch, das ist angeboren.
    Ganz sicherlich kann man Angst als Elternteil verstärken, wenn Eltern als Hemmschuh bei allem und jedem "paß auf, Du könntest Dir weh tun" ausstrahlen, aber ein risikobereites Kind pfeift darauf!
    Dass klettert , oder springt oder probiert sich trotzdem aus , wenn die Eltern nicht hinschauen ;)


    Den Ansatz von Butterblum finde ich ganz interessant.


    Und was ich auch eigener Erfahrung beisteuern kann:
    meine Tochter war auch immer extrem vorsichtig.
    Bis sie etwas gefunden hat, wo der Reiz des ausprobierens wohl größer war, als ihre Angst, in ihrem Fall auch das reiten.


    Da konnte sie plötzlich Risiken eingehen, die ich ihr nie zugetraut hätte.
    Hat aber gedauert, da war sie dann schon ca 12,13 Jahre alt.

    " Lebensmotto" Alle Sorgen hinaus auf`s Meer schicken und kleine Gluecksmomente sammeln, wie Muscheln am Strand