Verliere ich den Zugang zu meinem Sohn?

  • In letzter Zeit höre ich immer wieder Äußerungen aus dem Munde meines Sohnes (5. Jahre), die mich bedenklich stimmen. Wenn ich etwas sage, was die KM wohl anders sieht, sagt er z. B. immer wieder "Die Mama weiß es besser, sie hat mich ja schließlich geboren". Ohnehin habe ich den Eindruck, immer schwerer Zugang zu meinem Sohn zu finden - ich habe ganz stark den Eindruck, dass er durch die Mutter so beeinflusst wird, nur noch ihr zu glauben und sonst niemandem - wie soll so Erziehung überhaupt noch möglich sein?


    Wenn ich ihn frage, wie denn das Wochenende bei der Mama war (einfach, um Anteil zu nehmen), bekomme ich nur noch stereotype Antworten oder gar keine mehr. Auch unser Familienhelfer hat schon seit mehreren Monaten die Erfahrung gemacht, dass kaum Antworten kommen ... kann der Sohn wirklich nur dann glücklich sein, wenn er wieder von seiner Mama vereinnahmt wird? Ich fühle mich gerade etwas ratlos.

  • Ich finde ja ganz klar, dass für die Qualität der Beziehung zu seinen Kindern jeder selbst verantwortlich ist. Ich habe immer ein bisschen das Problem damit, die Ursache beim anderen ET zu suchen. Zumal der Sohn zur Mutter ja inzwischen schon deutlich weniger Kontakt hat. Das heißt, du hast inzwischen eindeutig mehr Gelegenheit, Einfluss auf die Beziehung zwischen ihm und dir zu nehmen, als sie das kann.


    wenn man deine Posts so verfolgt, wäre das für mich übrigens auch eigentlich die falsche Frage. ich kann mich irren, aber wenn du so die letzten Jahre betrachtest, hattest du denn jemals schon wirklich richtigen Zugang zu deinem Sohn? eine Beziehung aufgebaut? das kannst nur du beobachten.


    Unabhängig davon, wie die Beantwortung der Frage bei dir aussieht, der Zugang zu deinem Sohn ist dein Part, du bist in der Verantwortung, diesen zu finden, egal, was die Mutter sagt oder tut. Du musst sehen, wie du darauf richtig reagieren kannst und herausfinden, wie du! ihn erreichst.

  • wenn man deine Posts so verfolgt, wäre das für mich übrigens auch eigentlich die falsche Frage. ich kann mich irren, aber wenn du so die letzten Jahre betrachtest, hattest du denn jemals schon wirklich richtigen Zugang zu deinem Sohn? eine Beziehung aufgebaut?


    Ich hatte durchaus den Eindruck, dass mein Sohn in den letzten Monaten mehr Vertrauen zu mir fassen konnte. Das haben übrigens auch andere, die das von außen sehen, so bestätigt. Du hast schon recht, ich habe selbst die Verantwortung, den Zugang zu meinem Sohn immer wieder neu zu finden. Du kannst es ja so sehen, dass ich mich gerade frage, was solche Äußerungen des Sohnes über seine Beziehung zu mir aussagen.


    Zumal der Sohn zur Mutter ja inzwischen schon deutlich weniger Kontakt hat.


    Mittlerweile auch wieder mehr als über das letzte halbe Jahr. Trotz meiner Bedenken fördere ich diesen Kontakt, weil ich davon überzeugt bin, dass der Sohn den regelmäßigen und häufigen Kontakt zu seiner Mutter braucht. Wenn das Gewitter nicht wäre, was sich über mir bzw. über uns zusammenbraut (Briefe an das Jugendamt incl. Schreiben der Anwältin), wenn die unwahren Behauptungen über mich nicht wären, dann würde ich vieles gelassener sehen können. Mir geht es gar nicht so sehr um mich, sondern um die Frage, wie es um die emotionale Gesundheit des Sohnes bestellt ist. Und da mache ich mir zunehmend große Sorgen.


    Ist das einigermaßen verständlich?

  • Ja, verständlich durchaus.
    Vielleicht ist es ja jetzt auch an der Zeit eine andere Lösung für ihn zu finden.


    Es ist wohl bei allen klar, dass er nicht permanent zur Mutter zurückkehren kann. Aber solange er bei dir ist, wird er immer in dem Spannungsfeld bleiben, dass er spürt/weiß, das genau das seine Mutter nicht akzeptiert.


    Ich würde nochmal darüber nachdenken, ob es für ihn nicht doch besser ist in eine kompetente Pflegefamilie gegeben zu werden. Beide Elternteil haben Umgang. Und wenn dann den Pflegeeltern ähnliches passiert, nämlich das der kleine Kerl von der KM bewusst gegen die Pflegeeltern beeinflusst wird, habe ndie zusammen mit dem JA ganz andere Möglichkeiten den Umgang letztendlich auszuschließen, als du das veranlassen könntest

  • Ich würde nochmal darüber nachdenken, ob es für ihn nicht doch besser ist in eine kompetente Pflegefamilie gegeben zu werden. Beide Elternteil haben Umgang.


    Das wäre dann der nächste Beziehungsabbruch, nämlich zu Schwester, Vater und Mutter. Ohnehin habe ich den Eindruck, hier wird entweder gar nicht oder viel zu sehr auf die KM reagiert, sie hat eine viel zu große Macht im Leben des Sohnes. Und selbst wenn er in einer Pflegefamilie wäre, würde die KM weiter darum kämpfen, dass er von "neutralerem" Boden zu ihr zurückkommt. Es wird nicht aufhören, und das Jugendamt kann da auch nichts ausrichten, so wie ich das einschätze. Bevor nicht Überzeugendes getan wird, um die Kinder vor dem Verhalten ihrer Mutter zu schützen, wird sich nichts ändern. Und da sind jetzt andere am Zug.

  • Ok, ich würde dennoch sagen, wenn die Beziehung stimmt, und er bei dir bekommt, was er braucht, ( was die Mutter ihm offenbar in irgendeiner Form zu geben vermag), ist die Angriffsfläche für Manipulationen gar nicht so groß.


    Ich meinte jetzt auch, im Verhältnis dazu, als er noch bei der Mutter lebte. Hat sie weniger Möglichkeiten Einfluss auszuüben. Ich würde nach wie vor den Schwerpunkt darauf setzen, an der Beziehung zwischen euch zu arbeiten, anstatt die Beziehung zwischen Mutter und Sohn zu verändern. wenn sie ihn tatsächlich so vereinnahmt, wird er sich irgendwann lösen wollen, daher kann man das auch sehr gut von der anderen Seite angehen. Und du magst Halt bieten, Regeln einführen, Konsequenzen walten lassen, ich bin mir aber nicht sicher, ob du ihn schon auf emotionaler Ebene erreicht hast. ob er sich von dir verstanden fühlt. Ob er denkt, dass du weißt, was in ihm vorgeht. Vielleicht hat er tatsächlich den Eindruck, dass Mama es besser weiß, weil Mama ihm vermitteln kann, dass sie ihn versteht.
    Es ist ja auch manchmal so, dass Menschen auch ein unsichtbares Band haben, weil sie auf einer Wellenlänge / Ebene ticken.
    So wie du ihn / sie beschreibst, scheinen er und sie Gefühlsmenschen zu sein. Du wirkst eher wie ein sehr rationaler, strukturierter Mensch. So unterschiedliche Voraussetzungen erschweren eventuell den Zugang. Man kann aber schlecht vom Kind erwarten, das zu entschlüsseln, sondern du musst die richtigen Signale senden.


    Pflegefamilie , weiß ich nicht. fänd ich schwierig. Die Botschaft, die er da vermittelt bekommt.

  • Ja, verständlich durchaus.
    Vielleicht ist es ja jetzt auch an der Zeit eine andere Lösung für ihn zu finden.


    Es ist wohl bei allen klar, dass er nicht permanent zur Mutter zurückkehren kann. Aber solange er bei dir ist, wird er immer in dem Spannungsfeld bleiben, dass er spürt/weiß, das genau das seine Mutter nicht akzeptiert.


    Ich würde nochmal darüber nachdenken, ob es für ihn nicht doch besser ist in eine kompetente Pflegefamilie gegeben zu werden. Beide Elternteil haben Umgang. Und wenn dann den Pflegeeltern ähnliches passiert, nämlich das der kleine Kerl von der KM bewusst gegen die Pflegeeltern beeinflusst wird, habe ndie zusammen mit dem JA ganz andere Möglichkeiten den Umgang letztendlich auszuschließen, als du das veranlassen könntest


    Das kann doch nicht Dein Ernst sein.... ;(;( Der Junge ist bei seinem liebevollen Vater, der sich kümmert und Du möchtest, dass er in eine Pflegefamilie kommt... :hae:

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • Das kann doch nicht Dein Ernst sein.... ;( ;( Der Junge ist bei seinem liebevollen Vater, der sich kümmert und Du möchtest, dass er in eine Pflegefamilie kommt... :hae:


    Sehe ich auch so, sicher musica kommt hier (im INTERNET!!!!!!!) etwas steif rüber der sich über jedes bischen massiv Gedanken macht und alles hinterfragt. Das ist per se nichts schlechtes, klar denkt man manchmal "jetzt übertreibt er es aber" aber besser so als anders rum.
    Das ist halt nur der Eindruck der beim Lesen entsteht und ich ihn nicht in echt kenne.

  • So wie du ihn / sie beschreibst, scheinen er und sie Gefühlsmenschen zu sein. Du wirkst eher wie ein sehr rationaler, strukturierter Mensch. So unterschiedliche Voraussetzungen erschweren eventuell den Zugang.


    Das, was Du schreibst, erschreckt mich ein wenig. Ich verstehe, dass er allein durch die intensive Zeit mit seiner Mutter sehr von dieser geprägt ist (so wie vermutlich die Tochter sehr durch mich geprägt ist), aber Du schreibst das so, als würden wir über einen fertig ausgebildeten Menschen sprechen, welcher in seiner Persönlichkeit so, wie er ist, bereits vollständig festgelegt ist. Von vielen ist das ja eher als Chance gesehen worden, dass er einerseits Strukturiertheit und Rationalität, andererseits auch Emotionalität erleben kann. Es würde im Übrigen auch nichts nützen, die Emotionalität der KM "kopieren" zu wollen, weil ich ja damit leben muss, dass die KM grundsätzlich gegen mich eingestellt ist und ich davon ausgehen muss, dass die dies den Kindern auch entsprechend vermittelt, und zwar regelmäßig.

  • Ich sehe nur eben nur noch 2 Alternativen, um das Kind vor noch mehr Schaden zu schützen. So wie es jetzt ist wird dieses Kind zu einem seelisch behinderten Erwachsenen heranwachsen.
    Ich spreche musica nicht ab, dass er ein liebevoller Vater ist, sich kümmert und das Beste für beide Kinder will.


    Nur sehe ich eine Situation, die mehr als verfahren ist.


    Entweder muss der Kontakt zur Mutter unterbunden werden, wenn sie dem Jungen permanent einredet, dass sie die einzige ist, die gut für ihn ist, das der Vater schlecht ist und auch die Schwester ihm nur Böses will. Wie soll dieses Kind denn in irgendeiner Form gesund aufwachsen bzw. ein gesundes Gefühl entwickeln die eigenen Empfindungen einzuschätzen.
    Oder das muss aus diesem Spannungsfeld heraus. Gut, wenn nicht Pflegefamilie, dann eben zurück zur Mutter und erweiterter Umgang mit dem Vater (und das dürfte die schlimmere Alternative sein). Dann wird allerdings bei der nächsten behandlungsbedürftigen Episode das Kind ebenfalls in einer Pflegefamilie landen und nicht mehr zum Vater gegeben werden.


    Es geht nicht darum, ob ein Elterteil gut für das Kind ist, sondern darum, dass es Situationen gibt in denen selbst der beste Elternteil nicht mehr helfen kann und andere Wege genommen werden müssen, um dem Kind zu helfen. Auch das gehört für mich zu verantwortungsbewusster Elternschaft, dass man dem Kind andere Hilfe ermöglicht, wenn man merkt, dass man selbst nicht mehr das ermöglich kann, was das Kind benötigt

  • So wie es jetzt ist wird dieses Kind zu einem seelisch behinderten Erwachsenen heranwachsen.


    Das Tragische ist: keine Therapie der Welt wird hieran etwas ändern können. Eigentlich müsste man die Ursache für diese seelische Behinderung beseitigen.


    Entweder muss der Kontakt zur Mutter unterbunden werden, wenn sie dem Jungen permanent einredet, dass sie die einzige ist, die gut für ihn ist, das der Vater schlecht ist und auch die Schwester ihm nur Böses will.


    Dann nimmt man dem Sohn die Mutter, die für ihn so wichtig ist. Wer fängt ihn dann auf?


    Gut, wenn nicht Pflegefamilie, dann eben zurück zur Mutter und erweiterter Umgang mit dem Vater (und das dürfte die schlimmere Alternative sein).


    Was macht das mit dem Sohn, wenn die Mutter ihn gar nicht loslassen kann, weil sie ihn für ihr eigenes Wohl braucht? Ich halte das für ausgeschlossen, weil dann einer ungebremste seelische Kindesmisshandlung ohne jedes Korrektiv Tür und Tor geöffnet sind. Er wird so keinerlei Vertrauen zu andere Menschen fassen können, weil er ja permanent vermittelt bekommt, dass erst einmal alle Menschen Feinde sind, besonders wenn sie der Wahrnehmung der KM nicht folgen.


    Auch das gehört für mich zu verantwortungsbewusster Elternschaft, dass man dem Kind andere Hilfe ermöglicht, wenn man merkt, dass man selbst nicht mehr das ermöglich kann, was das Kind benötigt


    Diese "andere Hilfe" kann ich aber noch nicht sehen, im Gegenteil. Mir hat bisher noch niemand eine überzeugende Alternative aufzeigen können.

  • Für mich ganz klare Sache...Kontakt zur Mutter sollte unterbunden werden. Der kleine Kerl weiß doch gar nicht mehr, was er denken soll. Jeder Umgang mit der Mutter wirft doch die Beziehung zu M. wieder weit zurück.
    Man muss ich das mal auf der Zunge zergehen lassen...die Mutter ist psychisch Krank und darf an den Umgängen ihre Psychose an dem Jungen auslassen.


    Ich versteh das alles von Anfang an nicht. Und das zum Wohle der Kinder

  • Ich glaube, dass die Frage, ob jemand ein Gefühlsmensch oder ein eher rationaler Mensch ist, gar nicht von der Umwelt abhängt. das ist für mich eine Art Wesenseigenschaft. es gibt ja auch Menschen, die benötigen bspw mehr Körperkontakt als andere. Und ich stelle immer wieder fest, dass es da auch zwischen Kindern und Eltern unterschiedliche Wellenlängen gibt.
    Und klar muss jeder auf Dauer auch lernen, mit jeweils anderen Menschen zurechtzukommen, aber er ist 5, ich finde, man kann nicht erwarten, dass er sich auf dich einstellt. Noch nicht. Sondern du musst dich auf ihn einstellen. Und wenn man ihn auf der emotionalen Ebene besser erreichen kann, dann würde ich das tun. Selbst, wenn ich ein nicht so emotionaler Mensch bin. weil für mich das erstmal das Hauptziel wäre: Ihn zu erreichen und eine Verbindung herzustellen. was nützt es dir und ihm auch die andere Seite , dass du ihm auch die andere Seite aufzeigst, wenn er mit dieser, zumindest im Moment noch nicht, was anfangen kann. Ein bisschen ist das wie mit den 5 Aufmerksamkeitstypen, um das verständlich zu machen. es gibt 5 Arten, grob, wie Kinder ihren Speicher füllen. nehmen wir bspw mein Kind: ihm würde es gar nichts nützen, wenn ich ihm zwar andauernd helfe, aber nicht mit ihm kuschle. Er ist der Kuscheltyp. das tankt ihn auf. Das verbindet ihn, das gibt ihm Nähe.
    Wäre ich jetzt nicht so der Kuscheltyp, kann ich mir überlegen, ob ich dieses Bedürfnis dennoch so stillen würde, wie er es offenbar braucht. oder ob ich ihm versuchen würde, etwas anderes näher zu bringen. Tatsache, er ist ein Kind und das wäre wesentlich schwieriger. sicher würde auch der nicht-Kuschler eine enge Verbindung aufbauen können, aber er hat es in sofern schwerer, als das er einen erfolgreichen alternativen weg finden muss, der beim Kind gleichermaßen den Speicher auffüllt.Ein Kind zieht total viel Verbundenheit aus dem Einschlafkuscheln, das andere lässt das kalt und es knüpft seine Verbindung durchs stundenlange Fußballspielen. Es ist dann wie ein kleiner Irrgarten.


    ich sage überhaupt nicht, dass du sie kopieren sollst. Du kannst aber deine eigene Emotionalität entwickeln. Besser gesagt, es fehlt offenbar etwas, was er noch braucht, um mit dir ein Band der Vertrautheit zu knüpfen.
    Zumindest, solange die Kinder noch kleiner sind, sind die Eltern allein für die Beziehung verantwortlich und müssen den richtigen Weg finden.

  • Ich bin momentan in einer ähnlichen Situation, zwar nicht so dramatisch wie bei dir, aber ähnlich. KV scheint am gemeinsamen WE wohl auch permanent gegen mich zu schießen und irgendwelchen Blödsinn zu verzapfen. Ich bekomme das dann immer nur zufällig mit, wenn meinem Sohn "aus versehen" was raus rutscht. (Bsp: Mama ist ein Assi)


    Größtenteils bin ich da auch eher ratlos, ich versuche aber sämtlichen Ärger über KV für mich zu behalten, rede mit ihm neutral über (Bsp. was bedeutet eigentlich Assi?) die Dinge.
    Ich merke, dass er sich nicht mehr traut über Dinge zu erzählen, die er am WE erlebt hat, weil er wohl Angst hat mich zu verletzen, deswegen habe ich einfach aufgehört ihn zu fragen, wie das WE war. Nach und nach erzählt er mir dann über die Woche verteilt doch, was er so gemacht hat.


    Ich bin mir aber sicher, dass ein Umgangstop das ganze nicht bessern würde, im Gegenteil.
    Ich finde es toll, dass du trotz der ganzen Umstände den Kontakt förderst und finde das auch richtig so.


    Mir wurde geraten -so doof sich das jetzt auch anhört- es auszusitzen... Kinder sind nicht blöd, sie merken vieles was man vor ihnen verstecken will und ziehen ihre Schlüsse. Und sie werden älter.
    Natürlich hängt das alles noch an "Hoffnung" aber ich sage mir: Mein Sohn wird irgendwann begreifen, wer es wirklich gut mit ihm gemeint hat. Verbiete ich ihm den Umgang mit seinem heißgeliebten Papa, wird nur das hängen bleiben...


    Ich kann ihn natürlich auch gleich im Heim abgeben, offensichtlich sind hier ja einige dieser Meinung...

    Kleingeister halten Ordnung- das Genie beherrscht das Chaos

  • Ich glaube auch bei weitem nicht, dass ein Umgangsausschluss die Lösung wäre. Der Schuss kann auch komplett nach hinten losgehen. Dafür ist er schon fast zu alt. Daran wäre auch in seiner Sicht ziemlich wahrscheinlich der Vater schuld. So, dass er sich ihm im Zweifel auch komplett verweigert, und das auf lange Sicht ( wenn er bspw so nachtragend ist, wie ich es schon als Kind war). das Risiko wäre mir zu groß.
    Extrem wichtig halte ich die Bindung zum Vater zu stärken und richtig auf solche Sätze des Sohnes zu reagieren.

    Einmal editiert, zuletzt von Borte ()

  • Borte:


    Und wie funktioniert das, wenn der anderen Elternteil (bei dem das Kind den überwiegenden Teil des noch jungen Lebens verbracht hat) permanent dem Kind vermittelt und wohl auch sagt, dass der Elternteil bei dem es nun lebt schlecht ist, nicht weiss was gut ist, das es dem Kind nur beim anderen Elternteil gut gehen kann etc.


    Ich glaube da kann sich der andere Elternteil bemühen wie er/sie will, das Kind wird nie das Vetrauen fassen können. Es steht doch ständig dazwischen und wird nur eines können,nämlich nicht mehr auf das eigene Gefühl und das eigene Erleben des BET vertrauen zu können und sich dann die Ansichten zu eigen machen, die das Kind schon "sein Leben lang" kennt.


    Ich glaube nicht daran, dass musica nur durch eine Verhaltensänderung auf seine Seite "Erfolg" haben wird, so lange die KM dem Kind immer wieder einredet, dass es ohne sie nicht überleben wird

  • Extrem wichtig halte ich die Bindung zum Vater zu stärken und richtig auf solche Sätze des Sohnes zu reagieren.


    Wie sollte ich denn auf solche Sätze reagieren? Das er so etwas sagt, stört mich eher weniger - aber was bedeutet es, wenn er nur (noch) dem glauben kann, was ihm seine Mama sagt? Was macht es mit ihm, wenn er permanent eingeimpft bekommt, dass er nur bei ihr sicher, nur ihr vertrauen kann und darf? Ist das nicht schon Gehirnwäsche? Welchen Schaden richtet das bei ihm an?


    Ist das tatsächlich eine Frage der Zeit und in ein, zwei Jahren weiß er besser, damit umzugehen? Wie kann denn die Bindung überhaupt zu anderen Menschen gestärkt werden, wenn dies so massiv unterbunden wird? Schwester böse, Papa böse, alle Welt böse, nur Mama gut und lieb?

  • das es dem Kind nur beim anderen Elternteil gut gehen kann etc.


    Und was für eine Auswirkung hat es, wenn die KM dann mal wieder für drei Monate in die Klinik verschwindet? Wie kann der Junge so überhaupt Stabilität und Vertrauen erleben und kennenlernen?


  • Und was für eine Auswirkung hat es, wenn die KM dann mal wieder für drei Monate in die Klinik verschwindet? Wie kann der Junge so überhaupt Stabilität und Vertrauen erleben und kennenlernen?

    So wie es jetzt ist wohl gar nicht.
    Ich denke das ginge eben tatsächlich nur über einen Kontaktabbruch (aber nur, wenn sichergestellt werden kann, dass die Mutter für eine lange Zeit keinerlei Kontakt aufnehmen kann).
    Nur dann,wenn er nicht ständig die Beeinflussung hat wird es überhaupt eine Chance geben, dass er irgendwie Vertrauen fassen kann.
    Warte mal ab, was die neue Klage ins Rollen bringt. Vielleicht gibt es ja da einen Ansatzpunikt, wenn es dem JA auch irgendwann zu blöd wird.


    Momo:
    ich bin nicht der Meinung, dass das Kind in ein Heim soll oder zu Pflegeeltern. Aber ich sehe es als Alternative bevor das Kind kaputt geht an der Situation. Du bist in einer ähnlichen Situation von daher weisst du, wie blöd so eine Situation für ein Kind ist. Im Unterschied zu dir, hat aber aber hier das Kind etwas mehr als die Hälfte seines Lebens bei dem psychisch erkrankten ET gelebt. Musste auch miterleben, dass die Mutter ins Krankenhaus kam und er zu einer Pflegefamilie. Seit etwas mehr als einem Jahr lebt er nun beim Vater und der Schwester. Die Mutter "entlässt" ihn nicht aus ihrer symbiotischen Beziehung, sondern versucht ihn weiterhin fest an sich zu binden. Das hat mit Sicherheit nochmal eine ganz andere "Qualität".
    Und gerade da sehe ich irgendwann einen Punkt, wo es ohne dramatische Einschnitte nicht mehr gehen wird. Ich kann ein Kind mit Bauchschmerzen gut mit Bachblüten, Kamillentee und kuscheln behandeln... aber wenn es sich als Blinddarmentzündung herausstellt werde ich es auch in die Obhut erfahrerner Ärzte geben und operieren lassen. Ähnlich sehe ich es bei Kindern, die aus verschiedensten Gründen psychische Probleme haben. Irgendwann kann ein Punkt kommen an dem die Familie beim besten Willen einfach nicht mehr weiterhelfen kann.
    Und ich glaube auch du würdest dein Kind erstmal in andere Hände geben, wenn es sich mit Händen und Füßen gegen dich wehrt (und ectl. sogar in seiner Hilflosgkeit mit Messern auf dich losgeht)
    Das ist kein Abschieben oder wegdrücken, sondern eine Art dem Kind zu helfen

  • Zitat

    ich habe ganz stark den Eindruck, dass er durch die Mutter so beeinflusst wird, nur noch ihr zu glauben und sonst niemandem


    Das ist durchaus möglich, sowas ist sogar übers Telefon möglich ( wie wir leider miterfahren mußten ) - wenn das tatsächlich der Fall sein sollte ( und so war es auch bei uns, erst wollte uns niemand glauben, die Mutter stand als armes Opfer da, bis sie mal wieder Mist gebaut hat und dann ihr wahres Gesicht gezeigt hat - was sie anschließend versucht hat zu vertuschen, aber ihr nicht mehr gelang, seitdem lief dann nur noch Mist, fri nach dem Motto " bevor ich mich ganz aus der Sache rausziehe, mach ich noch eben alles kaputt, was ich kaputt machen kann, dann kriegt auch niemand anders mein Kind " ) .


    Bei uns kam es zum völligen Kontaktabbruch ( zu dem uns die Kinder- und Jugendpsychiatrie riet ) und siehe da, seitdem gehts wieder aufwärts, Kind ist wieder in der Lage, beziehungstechnisch näher zu kommen, stellt nicht mehr alles in Frage weil Muttern genau das Gegenteil sagt ( zum Schluß eigentlich nur noch, um Unfrieden zu stiften und sich in Sachen reinzusteigern, die wirklich an Wahnsinn grenzen ) , sondern lebt wieder Familie mit uns. Nach ca. 5-6 Wochen kam nichtmal mehr ne Frage nach der Mutter. Kind kommt langsam aus seiner Depression raus und wird wieder Kind ( und nicht mehr nur Teilstück der Mutter, was für die Mutter die Verantwortung getragen hat ) .


    In manchen wenigen Fällen kann ein Kontaktabbruch die Rettung sein.