Nun ich versuche mich auch mal daran eine Blog zu schreiben
Vielleicht hilft es ja
Da es um Geschichten aus meinem Leben geht, bitte ich darum nicht alles ganz so ernst zu nehmen.
Der Alltag Teil 1
(oder: wie mach ich das nur?)
Der Morgen
Ich gehöre zu den Menschen, die die Gesellschaft von Tieren genießen, weil sie wesentlich angenehmer ist, als die anderer Menschen. Nun gut, sagen wir einfacher, Tiere reden nämlich in der Regel nicht so viel.
Und wie heißt es immer so philosophisch: Das Herz der Tiere gehört dem, der Ihnen seins schenk…
Jaja… übersetzt heißt das: So lang du mir Futter gibst ist alles ok!
Ich bin also Alleinerziehend, zu 75% berufstätig, dies allerdings mit 100km Fahrweg einfach, also eher doch VOLLberufstätig, und bin stolzer Besitzer von Pferd, Hund, Katze und zwei Meerschweinchen.
Gut, stolzer Besitzer ist eventuell etwas übertrieben. Meinen Kater habe ich, weil ich nach dem Tod seines ehemaligen Frauchens nicht wollte, dass er wieder ins Tierheim kommt, meinen Hund habe ich, weil er im Tierschutz festhing, weil keiner ihn wollte, und mit den Meerschweinchen habe ich das gebrochene Herz des Sohnes meiner Freundin gerettet, denn es stellte sich leider heraus, dass er auf seine Wunschhaustiere hoch allergisch reagiert.
Das Pferd habe ich, weil es schon immer mein Traum war ein Pferd zu haben! … schön blöd!
Unser Morgen sieht also folgendermaßen aus:
Der Wecker klingelt. Nahezu zeitgleich springt mir der Kater auf den Bauch und schreit mich an. „HUUUNGER!“ übrigens fast das einzige was er sagt…
Während ich mich mit halbgeschlossenen Augen versuche aus der Bettdecke zu schälen, fällt meinem Hund auf, dass er ja eigentlich gar nicht ins Bett darf, verlässt fluchtartig das Schlafzimmer und bettet sich auf dem Sofa zur Ruhe.
Ich schlurfe also ins Bad, auf dem Weg dorthin werde ich in einer Lautstärke und Penetranz von den Meerschweinchen, welche ich liebevoll SCHWEINE nenne, angepfiffen, dass mir der Schädel dröhnt.
Mein Sohn schlummert derweil bei offener Zimmertür selig weiter und bekommt absolut nichts mit.
Endlich an der Kaffeemaschine angekommen, gar nicht so einfach, denn ähnlich wie beim Dogdancing schleicht mein Kater mir so um die Beine, dass ich nur in Ausfallschritten vorwärts komme.
Mein Hund freut sich kurz mit zwei Schwanzwedlern von der Couch aus, dass ich wach bin. (Frei nach dem Motto: Ach da bist du ja, ich hab hier von der Couch aus gar nicht mit bekommen, dass du schon wach bist)
Die Schweine pfeifen unaufhörlich, seufzend greife ich also erst nach zwei Karotten, anstatt nach den Kaffeepads und lasse meine Ohren halbwegs zur Ruhe kommen. Kater schreit nach wie vor, aber wenigsten wesentlich leiser.
Ich gebe schließlich auf, bereite dem Herrn Kater und der Frau Hund also zuerst ihr Frühstück, damit ich in Ruhe meinen ersten Kaffee genießen kann. Hund ist natürlich plötzlich hellwach und springt schwanzwedelnd an mir hoch. Wäre ja alles nicht so schlimm, wenn ich nicht noch im Nachthemd da stehen würde und ihre Krallen unschöne Streifen auf meinen nackten Beinen hinterlassen würde.
Ich habe meinen Kaffee noch nicht wirklich in der Hand, da muss ich Kater helfen sein Futter gegen Hund zu verteidigen, mein Hund frisst nämlich nicht, sondern inhaliert Staubsaugerartig.
Endlich alle satt, ich lasse mich in meinen Sessel fallen, will meinen ersten Schluck zu mir nehmen, da fällt mir fast die Tasse aus der Hand, weil der Wecker meines Sohnes losklingelt. Es ist einer dieser alten, markerschütternden Wecker mit Glocken, die dich eigentlich aus dem Bett fallen lassen. Ich warte, und warte es klingelt und klingelt. Langsam fürchte ich um den Schlaf der gesamten Nachbarschaft, also gehe ich ins Kinderzimmer. Dort schlummert mein Sohn tief und fest, mit dem ohrenbetäubenden Klingeln direkt neben dem Ohr.
Ich schalte also den Wecker ab, streichele meinem Sohn sanft über die Wange und zwitschere: „Guten Morgen! Aufstehen!“
Ich lasse ihm noch fünf Minuten und mir meinen Kaffee…
Der Kaffee ist leer, Kater schreit nun, dass er raus möchte, Schweine pfeifen, dass die Karotten leer sind, Hund winselt, dass er aufs Klo muss, Sohn schläft komatös.
Also ab in die Klamotten, dabei kurzer Abstecher zum Sohn, rubbeln über den mir zugewandten Rücken ein etwas Lauteres: „Hey Schatz, du musst aufstehen!“
Schweine müssen warten, erst muss der Hund raus, bevor es einen größeren Unfall gibt. Kater motzt, es dauert ihm viiiiel zu lange. Als wir endlich draußen sind, dauert es natürlich eine halbe Ewigkeit, bis der fast platzende Hund das richtige Plätzchen gefunden hat um sich zu erleichtern.
Wir stürmen wieder rein, die Schweine pfeifen beim ersten Geräusch, Sohn liegt unverändert im Bett. Während ich Heu in den Käfig stopfe rufe ich: „Nun komm schon Schatz, sonst kommst du zu spät!“
Ich lege schon mal alle Sachen für meinen Sohn zurecht, mache sein Pausenbrot etc. rufe nochmal und hüpfe unter die Dusche. Als ich geschniegelt und gestriegelt, bereit um aus dem Haus zu gehen aus dem Bad komme, pennt mein Sohn immer noch.
Ich gehe also ins Zimmer, rüttele ihn wach, zerre ihn ins Bad und beginne dabei ihn schon mal auszuziehen.
Ich bin mir nicht sicher, ob er, als er wir 10min später endlich das Haus verlassen, immer noch schläft, zumindest bewegt er sich von selbst. Und wir haben wieder einen Erfolg zu feiern:
Er ist rechtzeitig in der Schule!
Mein Hund und ich düsen derweil über die Autobahn und ruhen uns im Büro aus…. :ohnmacht: