Kind hat Probleme mit Freunden

    Hallo,
    mein fast 5-jähriger Sohn war heute total traurig und niedergeschlagen. Er meinte, dass sein bester Kindergartenfreund nicht mehr mit ihm spielt. Mein Sohn hat leider nicht so viele Freunde. Er wirkte bisher zufrieden mit den wenigen Freunden. Im Kindergarten ist er sehr auf einen Jungen fixiert, der genau ein Jahr älter ist wie er. Nun scheint dieser wieder eher mit einem gleichaltigen Freund zu spielen. Mein Sohn wollte heute auch nicht zum Turnen, da habe er Angst. Er wollte nach Hause und hat dann geweint, er habe keine Freunde. Er hat auch nicht viele Freunde. In seiner Kiga-Gruppe sind entweder alle Kinder älter oder jünger. In seinem Alter ist niemand da. Mit den jüngeren Kids (6 Monate jünger) will er nicht spielen.
    Und Freundschaften, die ich zu anderen Mamas mit ihren Söhnen hatte, sind im Sande verlaufen.
    Wir wohnen in einer Großstadt. Ich finde es hier wirklich nciht einfach mit Freunde finden. Bin auch nicht von hier.
    Zum Turnen will mein Sohn auch nicht mehr, da er sich dort auch ausgegrenzt fühlt. Es tut mir leid für ihn. Ich selbst habe auch nicht viele Freunde. Fühle mich jetzt auch schuldig. Irgendwie bin ich ja auch noch zuständig, bei einem 4-jährigen für die Freunde zu sorgen bzw. fühle mich dafür verantwortlich.
    Mein Sohn ist eigentlch umgänglich und fröhlich.
    Als er kleiner war, hatte ich etwas mehr Kontakte. Aber die ganzen Mütter sind so mit ihrem Alltagsstress beschäftigt. Außerdem finde ich nicht so gut Kontakt, da ich schon 46 Jahre alt bin und mein Sohn 4 (ja, auch keine Ausrede, aber ich bin nicht so wie die meisten Mütter) In seinem Kiga sind viele Migranten.
    Ich hab oft so die Schnauze voll von diesem Leben. Ich hab schon einiges versucht. Familie habe ich nicht vor Ort. Meine Eltern sind tot. Und die Restfamilie interessiert sich einen scheiss Dreck für uns.
    Ab und zu mache ich schon Seminare etc. für Singlemums hier in der Stadt. Da entstehen auch keine Freundschaften. Wenn die Mütter in einem anderen Stadtteil wohnen, verläuft der Kontakt im Sande, vor allem auch dann, wenn die ältere Kids haben. Ich wünsche mir nette Freunde in der Nachbarschaft. Irgendwie läuft hier nichts, obwohl hier viele Familien wohnen.


    Was soll ich denn jetzt mit meinem Sohn machen? Möchte nicht, dass es ihm im Leben genauso geht wie mir (wenig Freunde).
    Gruß
    Yolanda

    Respekt vor anderen Menschen ist eine Voraussetzung für friedliches Miteinander.

    Wirklich helfen kannst du da glaube ich nicht. Mit 4 ist er ja noch sehr jung und muss seinen Platz erst finden im Leben. Von jetzt auf das spätere Heranwachsen und erwachsen sein zu schließen, halte ich für völlig unnötig. Und wenige Freunde sind nichts schlimmes, wenn es dafür wirkliche Freunde sind, auf die man sich zu 100 % verlassen kann.


    Und ich finde auch nicht, dass man als Mutter dafür zuständig ist, dem Kind Freunde zu besorgen, egal wie alt die sind. Zwischen den Kinder ist die Empathie größer als bei Erwachsenen. Wenn die sich nicht mögen, dann ist das eben so. Was willst du denn machen? Die anderen zwingen?? Das geht ja nicht.


    Im früheren Kindergarten meiner Tochter war ein Junge, der auch nicht wirklich beliebt war, einfach weil er nicht so aufgeschlossen war und sich immer erst die Dinge von der Ferne angeschaut hat. Dort haben aber die Erzieher viel dazu beigetragen, dass er integriert wird. Sie haben sowohl ihn, als auch die anderen Kinder immer wieder animiert, sich anzunähern und wenn es nur der Abräumdienst beim Mittagessen war, den man dann eben zusammen machen mußte. Versuch doch dort mal das "Problem" anzusprechen und dort eine Lösung zumindest zu versuchen.


    Warum findest du es denn wichtig dass er nur mit gleichaltrigen spielt? 3,5 und 4 sind nicht sooo weit auseinander, da kann man durchaus auch gemeinsame Sachen machen, wenn man will. Deiner will aber auch gar nicht und da kannst du ja auch mal versuchen anzusetzen. Klar will man immer lieber ältere, damit die eigenen Kinder von denen lernen können. Aber wenn doch Kinder mit ihm spielen wollen (zumindest klingt es so für mich, nur sind die deinem Sohn zu jung), dann könnte man ja sagen: schau Sohni, der XY möchte gern mit dir spielen, du hast darauf aber keine Lust. XY findet das sicher auch nicht gut, so wie du es nicht gut findest, dass YZ nicht mehr mit dir spielen will.

    Zuerst mal: Ich finde es überhaupt nicht schlimm, wenn man nur wenige Freunde hat. Ich gehöre zu den Menschen, die mit wenigen Freunden absolut zufrieden sind und mit zu vielen Kontakten auch überfordert.


    Trotzdem ist es natürlich blöd, wenn dein Söhnchen so traurig ist. In dem Alter sind Freundschaften oft noch sehr fließend. Mein Söhnchen war auch oft schon sehr traurig, weil Freund X ihm gesagt, hat, dass er nicht mehr sein Freund ist und lieber mit anderen Kindern spielt. Gleichzeitig erzählt meiner, dass er nicht mehr der Freund von Freund Y ist, weil "irgendein blödsinniger Grund" - das hält dann ein paar Tage an und dann ist wieder gut. Er orieniert sich auch sehr an eher älteren Kindern und hatte jetzt echte Probleme, als die ehemaligen Vorschulkinder in die Schule kamen - in seiner Gruppe gibt es nämlich dieses Jahr nur noch 2 Vorschulkinder. Laut meiner Schwester (Erzieherin) ist das ziemlich normal, dass sich die Kids bevorzugt an die "Großen" hängen.
    Gibt es die Möglichkeit, dass ihr euch mal am Nachmittag mit seinem Freund trefft? Da ist dann die Spielsituation eine ganz andere.

    Ich bin eine Mutter - und was ist deine Superkraft?

    So verstockt ist mein Sohn auch nicht. Er ist nicht schüchtern oder kontaktscheu. Aber dieser eine Lieblingsfreund spielt jetzt mehr mit einem anderen Freund. Hab meinem Sohn ja auch gesagt, dass er auch mit den jüngeren Kids spielen kann. Will er aber nicht bzw. er spielt schon mit den jüngeren Kids, es macht ihm aber nicht so viel Spaß, weil die Sachen spielen, die er langweilig findet. Er ist einfach verletzt, weil ihn sein bester Freund ignoriert. Wären wir als Erwachsene ja auch.
    Dazu geht er im Moment erst wieder gegen 21.30 Uhr ins Bett und hat eben wieder ziemlich im Halbschalf geweint. Er fühlt sich ausgegrenzt und abgelehnt.
    Wir haben auch nie nachmittags andere Kinder zum Spielen da. Ich würde es schon machen, aber mein Sohn hat eben nicht so viele Freunde.

    Respekt vor anderen Menschen ist eine Voraussetzung für friedliches Miteinander.

    Frasp: Kinder sagen ja oft, der ist nicht mehr mein Freund etc. und in ein paar Tagen ist das vergessen. Da sehe ich gar kein Problem drin.
    Ja, nachmittags treffen wäre ganz gut. Kann auch sein. dass mein Sohn etwas empfindlich ist. Ist sein Vater auch. Aber mein Sohn ssucht sich immer gerne die Älteren als Freunde. War in der Krippe auch so. Da hatte er eine ein Jahr ältere Freundin. War natürlich furchtbar, als die dann in den Kindergarten kam. Mein Sohn mag nicht so viele Kids, aber wenn er die mag, dann ganz dolle.
    ich brauche auch nicht so viele Freunde.
    Bei meinem Sohn finde ich es eher problematisch, dass er sich immer nur auf einen Freund so extem fokussiert. Sein jetziger Freund geht ja auch im Sommer in die Schule.

    Respekt vor anderen Menschen ist eine Voraussetzung für friedliches Miteinander.

    Laut meiner Schwester ist es vollkommen normal, dass Kinder mit 4 nur einen wirklichen Freund haben, weil es da eben erst so richtig mit den Freundschaften. Meiner hat auch "nur" 2 Kinder, die ich wirklich als Freunde bezeichnen würde, aber einen ganzen Stapel, mit denen er im Kindergarten spielt. Mit dem einen Mädel will er sich immer außerhalb treffen - im Kindergarten spielen sie NIE zusammen, obwohl sie in die gleiche Gruppe gehen. Mit einem Jungen spielt er im Kindergarten immer, aber sonst getroffen haben wir uns noch nicht.
    Diese Fixierung auf ein - meist älteres Kind - kenne ich hier auch. Da wird dann auch viel Blödsinn gemacht, weil "der XY hat aber gesagt, dass ich das so machen soll". Oder das Lieblingsshirt ist auf einmal hässlich, weil XY das hässlich findet. :rolleyes3::radab
    Alles, was du beschreibst, finde ich ziemlich normal. Im Moment ist es natürlich sehr traurig für ihn.
    Was du tun kannst:
    Versuche, für den Nachmittag oder auch mal am Wochenende Treffen mit anderen Kindern zu organisieren. Ich lass mir da immer irgendwas einfallen und mittlerweile sind unsere Einladungen für Wochenendunternehmungen recht beliebt. :lach Muss nix Großes sein, was basteln oder backen reicht den Kids da vollkommen. Und anschließend spielen die dann noch vollkommen zufrieden im Kinderzimmer. :love:
    Außerdem könntest du die Erzieherinnen ansprechen. Vielleicht fällt denen noch was ein. Bei uns sind die da durchaus kreativ oder können dir Tips geben, mit welchen Kindern es ansonsten gut klappt. ;-)

    Ich bin eine Mutter - und was ist deine Superkraft?

    vielleicht Turnen gegen etwas anderes austauschen?
    man muss oft sehr viel probieren, bis man etwas findet, was einem wirklich Spass macht.....
    und dann kommen die Freunde/der Freund von ganz alleine :daumen


    nur nicht aufgeben :daumen


    auch solche Zeiten können gut tun

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

    Danke für die konstruktiven Tipps. Wird auch langsam wieder besser. Jetzt ist mein Sohn bei einem anderen Jungen aus dem Kiga zum Spielen eingeladen.
    Aber mit dem Lieblingsfreund ist immer noch Funkstille. Oder ich frag mal seine Mutter und dann mal die Erzieherinnen.

    Respekt vor anderen Menschen ist eine Voraussetzung für friedliches Miteinander.

    Hab jetzt die Mutter von dem Lieblingsfreund meines Sohnes mit ihren Kids auf der Straße getroffen. Hab ihr die Geschichte erzählt. Sie meinte nur, dass mein Sohn ja auch mit dem Kumpel von ihrem Sohn spielen könne. Der wäre ja so nett.
    Das gespräch hat auch nicht viel gebracht. Blöd, dass dei Jungs alle dabei standen. Da kann ich wohl nicht mehr machen. Vielleicht gibt es sich ja wieder.

    Respekt vor anderen Menschen ist eine Voraussetzung für friedliches Miteinander.

    Ich kann Dein Problem gut nachvollziehen. Sohnemann ist 11 und hat ein ähnliches Problem.
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    Ich habe auch mal einen Zettel ans Schwarze Brett im Rewe gehangen, weil ich mir nicht mehr zu helfen wußte. Darauf gab es eine einzige Reaktion, die vom Alter und allem Anderen nicht passte und sich somit auch keine Freundschaft entwickelte.
    Aber das heißt ja nicht, dass es bei Euch nicht funktionieren kann.
    Viel Glück!!