Immer wieder Stress beim Essen

  • Hi Leute.
    Ich möchte mal was loswerden was mich immer wieder nervt bei unseren Essenritualen.
    Wer mich noch nicht kennt: bin 38, Vollzeitjob, drei kids (8/fast 6/4) Junge/Mädel/Junge.
    Die kids werden nachmittags halb durch Familienhelferin oder Schwiegereltern und halb durch mich betreut.


    So und nun zum Kernpunkt des Themas. Ich koche leidenschaftlich gern. Bereite aber nicht wirklich extravagante Speisen. Also kindertauglich ;-)
    Gestern abend z.B. habe ich eine Reis-Gemüse-Hähnchen Pfanne gemacht. Für heute für die Arbeit und für das Abendessen hier mit den Kids.
    Das ist mal wieder so ausgeartet dass ich mächtigen Stress mit dem Ältesten und mit meiner Tochter hatte.
    Da hieß es von denen wieder: ihhh, da ist Zuchini drin, ihhhh was ist das Brokoli? Das mag ich nicht... dieses typische Gejammere beim essen.
    Mir grauselt es schon fast immer wenn ich das Essen zubereite. Aber egal, es ist meine Linie die ich fahre. Ich möchte trotzdem weiter kochen und
    immer wieder den kids das Essen auch anbieten. Ich sehe es einfach nicht ein, Nudeln mit Ketchup / Toast mit Wurst / Wurst mit Ketchup zu servieren... Finde ich nicht richtig, ist einfach so meine Einstellung.
    Ab und an klar, kein Problem, aber es gibt auch selbstgemachtes Essen.


    Wie ist es bei euch?
    Ich weiß, viele sagen: ey sieh das locker, das sind Kinder, die sind so, kannst eh nix gegen machen mach denen doch einfach Nudeln... Finde ich persönlich zu lasch abgefertigt. Klar kann man sich vieles einfach machen.
    Aber das Leben ist nun mal eine Herausforderung. Und unsere moderne Ernährungsweise gerät leider immer weiter in den Bereich der Herausforderung, ständiges Nachschauen was ist drin und nicht mehr wirklichen Genuss.


    So ist meine Philosophie.


    Ich finde die Kinder sollen ruhig lernen was es bedeutet Essen selbst zuzubereiten (der große hat mir gestern auch prima geholfen) und das Essen auch zu essen.


    Heute abend ist es bei der Tochter dann so eskaliert:
    Sie hat angefangen im Teller Bereiche zu bilden was sie nicht mag, das hat mich schon genervt, habe aber nix gesagt.
    Dann fing sie an zu versuchen nur an die Reiskörner zu kommen, schwierig wenn da Zuchini, Möhren, Brokkoli sich zwischentummeln.
    Ich sagte sie soll bitte aufhören im Teller rumzuwühlen und einfach essen. Darauf zweite Mahnung. Darauf Teller weggenommen, sie ins Wohnzimmer geschickt -> riesen Geheule.
    Daruf sie in ihr Zimmer gebracht mit dem Hinweis: wenn du dich beruhigt hast, kannst du wieder runterkommen.
    Das hat gute 10min gedauert, sie kam, hat sich wieder hingesetzt, irgendwie das Essen gegessen.


    Also sehr Nerven aufreibend. Ich weiß einfach nicht was richtig ist, wo ich zu viel Druck mache. Ich hasse einfach diese Stresssituationen beim Essen.
    Wir haben schon so wenig Zeit miteinander, und dann streiten wir da auch noch.


    Wie könnte ich das entschärfen bzw. muss ich das entschärfen? Soll ich einfach so weiter machen, "durchhalten" und es erledigt sich von allein?
    :hilfe

  • Ich kenne solch Situationen durch Tochter. Sie ist auch sehr schwierig mit dem Essen. Diese Reispfanne hätte sie auch nicht gegessen wegen DEN Zucchini und Hähnchen. Bei uns sieht es so aus fast in der Regel ich bestimme was es zu essen gibt. Aber zum Beispiel bei der Pfanne hätte ich vorher ihre Portion raus genommen mit dem was sie Mag bevor ich den Rest vermischt hätte.

  • Sie hat angefangen im Teller Bereiche zu bilden was sie nicht mag, das hat mich schon genervt, habe aber nix gesagt.
    Dann fing sie an zu versuchen nur an die Reiskörner zu kommen, schwierig wenn da Zuchini, Möhren, Brokkoli sich zwischentummeln.
    Ich sagte sie soll bitte aufhören im Teller rumzuwühlen und einfach essen. Darauf zweite Mahnung. Darauf Teller weggenommen, sie ins Wohnzimmer geschickt -> riesen Geheule.


    Da ist der Druck. Dazu dann noch das Theater mit erst ins Wohnzimmer und dann ins Zimmer schicken, da kann ja niemand entspannt essen. Solang sie was isst und du nicht extra kochen musst, kann es doch egal sein, was sie auf dem Teller nicht mag. Du wärst wahrscheinlich auch nicht besonders erfreut, wenn jemand versucht dich zu zwingen Dinge zu essen, die du nicht magst.


    Mein Sohn ist eigentlich ein guter Esser und mag fast alles, aber wie jedes Kind hat er auch seine Phasen, in denen er ein Lebensmittel liebt und 2 Wochen später hasst er es. Ich koche ganz normal, bespreche den Speiseplan vorher mit ihm, er bringt sich mit ein, damit für jeden etwas dabei ist und wenn bei einem Gericht etwas dabei ist, das er nicht mag, dann lässt er das eben liegen. Mit der Mittagsbetreuung ist das genauso abgesprochen. Er probiert alles, aber wenn es ihm nicht schmeckt, muss er es nicht essen. So klappts bei uns recht gut.


    Du gehst wahrscheinlich schon mit der Erwartungshaltung "Ok, wie lang dauerts wohl heute bis jemand explodiert, dabei haben wir doch nur so wenig gemeinsame Zeit" in die gemeinsamen Mahlzeiten, dass fast nichts anderes passieren kann. Nimm das raus und die Situation sollte sich entspannen.

  • Hallo,
    ich war als kleineres Kind ein wirklich guter Esser, bis ein neuer Mann ins Leben meiner Mutterkam. Der bestand auf "Aufessen, egal was es ist"! Ich habe daraufhin die Nahrungsaufnahme auf ein Minimum reduziert, ich war im Vorschulalter, also nicht im Pubischlankheitswahn.
    Meine Mutter hatte immer argumentiert, dass erwachsene Menschen auch nicht essen, was sie nicht mögen. Warum sollten das Kinder zwanghaft tun? Leider konnte sie sich gegen den neuen Mann in der Familie nicht durchsetzen. Lange war ich untergewichtig. Wirklich gerne habe ich erst mit ca. 20 Jahren wieder gegessen.


    Fazit für mich und meinen Sohn: Er muss nicht essen, was ihm nicht schmeckt. Ich esse auch nicht was mir nicht schmeckt.
    Ich habe immer Rezepte gefunden, die gesund sind und trotzdem dem Sohn schmecken.


    Der einzige Zwang war: Probieren! Wenn es nicht schmeckt, dann musste nicht aufgegessen werden.


    Wenn der Sohn rumpickt, was soll's, mache ich auch. Wenn ich merke, dass er etwas im Essen nicht mag , darf er es aussortieren, der Rest wird dann gerne weiter gegessen.


    Ins Zimmer sperren oder andere Sanktionen bezüglich Essen sind in meinen Augen kontraproduktiv. Sie können auch dazu führen, dass das Thema Essen zu Ängsten führt, wie bei mir.


    Der Sohn war im KiGA-Alter auch schon "Chefkoch", er hatte gewünscht und angewiesen, was zu tun ist. Ich habe geschnibbelt und gerührt und gekocht wie er es gewünscht hatte. Hat uns beiden Spaß gemacht und geschmeckt hatte es auch. Das erhält die Freude am Essen und am Ausprobieren.


    LG Lotta, die Auberginen aussortiert! Der Unterschied ist, dass mich niemand deshalb in mein Zimmer einsperrt...

    edit: Rechtschreibfehler gefunden und korrigiert


    Nur wer einen Schatten hat, steht auf der Sonnenseite des Lebens!

  • Aber zum Beispiel bei der Pfanne hätte ich vorher ihre Portion raus genommen mit dem was sie Mag bevor ich den Rest vermischt hätte.


    Ist ein Weg... Nur müsste ich bei drei kids auch drei Sortiervorgänge starten.
    Aber bevor ich an so etwas denke: Was ist daran schlimm eine Zuchini zu essen??? Sie ist mit einem Dampfgarer zubereite worden, das heißt weder kaupttgebraten noch zermatscht oder sonstiges..
    Gesundes knackiges grün, aber das scheint in der Kinderwelt irgendwie eine verfluchte Farbe zu sein... es sei denn es handelt sich um grüne Gummbärchen. :lach

  • Meine Kurze ist beim Essen auch speziell.


    Ich koche in der Regel so, dass sie was davon essen kann und generell koche ich vom Gefühl her nur für mich, damit es mich nicht nervt, wenn sie auch die Dinge, die sie eigentlich mag, nicht isst.
    Druck und Kämpfe beim Essen bringen meiner Meinung nach nichts. Du kannst den Kindern ja nicht die Nasen zuhalten und ihnen das Essen reinstopfen, es ist ihre Entscheidung, ob sie wollen.
    Ich vertraue stark darauf, dass die Kurze sich holt, was sie braucht und ein Gefühl dafür hat, was ihrem Körper fehlt.
    (Auch wenn ich zugeben muss, dass mich die verschmähten selbstgemachten Pommes am WE deutlich Nerven gekostet haben ...)


    Es macht dir schlechte Laune und verhagelt dir den Tag und die Freude am kochen. Ich habe meiner Kurzen auch schon ein Schälchen hingestellt, damit sie das Zeug, was sie nicht mag, irgendwo hinpacken kann.
    Vielleicht könnt ihr euch ja absprechen - einen Tag gibt es das, was du magst (und jeder kann davon essen, wie er will), einen Tag was die Kinder wollen, mal kochen sie, mal du?


    Manche Kämpfe lohnen sich nicht. Ich esse bis heute keinen Spinat und mir wird übel beim Gedanken an Rosenkohl. Der ist mir damals dann auch im Ganzen wieder hochgekommen, nachdem meine Mutter ihn mir in den Mund gezwungen hatte ... gebracht hat das nichts, nur Demütigung und lebenslange Abneigung.

  • Ist ein Weg... Nur müsste ich bei drei kids auch drei Sortiervorgänge starten.
    Aber bevor ich an so etwas denke: Was ist daran schlimm eine Zuchini zu essen??? Sie ist mit einem Dampfgarer zubereite worden, das heißt weder kaupttgebraten noch zermatscht oder sonstiges..
    Gesundes knackiges grün, aber das scheint in der Kinderwelt irgendwie eine verfluchte Farbe zu sein... es sei denn es handelt sich um grüne Gummbärchen. :lach


    Es ist doch eigentlich egal, was daran so schlimm ist, deine Kinder mögen sie einfach nicht. Mein Sohn hasst Äpfel, er kriegt Gänsehaut wenn er hört wie jemand in einen Apfel beißt. Ich mag Zucchini auch nicht, egal wie knackig oder matschig, genau wie noch ein paar andere Dinge, die für andere Menschen eine Leibspeise sind. Solche Vorlieben sind nicht logisch, die folgen keinen Mustern.

  • Wäre es denn so schlimm? Du könntest auch sie einzelnen Komponenten auf den Tisch stellen und jeder mischt. Und wenn es eine Gemüseschüssel gibt. Darf man halt um das herum fischen was man nicht mag.


    Magst du alles? Ist es so schlimm das es Sachen gibt die deine Tochter nicht mag? Selbst wenn meine zu. Beispielsweise das Gemüse gemocht hätte . So was hätte sie den Reis halt ohne alles gegessen und ich hätte ihr ein paar Tomaten und Gurken dazu gestellt.

  • Ich koche ganz normal, bespreche den Speiseplan vorher mit ihm, er bringt sich mit ein, damit für jeden etwas dabei ist und wenn bei einem Gericht etwas dabei ist, das er nicht mag, dann lässt er das eben liegen. Mit der Mittagsbetreuung ist das genauso abgesprochen. Er probiert alles, aber wenn es ihm nicht schmeckt, muss er es nicht essen. So klappts bei uns recht gut.


    Okay, das ist ein guter Hinweis, mit den kids zu besprechen was gekocht wird.
    Das schreibe ich mir mal auf die Agenda.

  • Ja nun, ich habe hier einen fast 13jährigen, der kein Gemüse, fast kein Obst und auch keine Soßen mag. Er ißt alles mit Ketchup. Ansonsten würde er gar nichts essen.....Thema Magersucht steht mit ihm Raum.


    Die Zwillinge essen gsd alles, was ich koche - für Sohnemann, mach ich dann halt extra, heißt, er bekommt dann zb. wenn es Spagetti Bolognese gibt, bekommt er Spagetti - sein Ketchup, und Frikadellen (2-3 reichen da meist) oder wenn es etwas mit Gemüse gibt, dann bekommt er halt ohne Soße, aber ein etwas dickeres Röschen Blumenkohl, das muß er dann essen, macht er meist auch....mit Ketchup.......ich versuche mich da nicht mehr rein zu stressen.....wir haben anderweitig Stress....er beschwert sich, wie Tochter1, die ihm gegenüber sitzt, ißt......es nervt....


    es sei denn es gibt Kaiserschmarrn mit Apfelmus oder Currywurst mit selbstgemachter Soße inkl Apfelmus - das schleckt er sich die Fingern. Ab und an verklickere ich ihm einen halben Apfel....den ißt er dann auch.
    Aber wenn ich ihn zu etwas zwingen würde, würde er total verweigern.....sorry, aber da gehe ich den einfacheren Weg......


    Meine Mutter hat ihn mal "gezwungen" grüne Bohnen zu essen, da war ich auf Reha - die hat er dann nach kurzer Zeit wieder raus geko........ - oder sie verlangt auch immer, dass sie ihren Teller leer essen......DAS mache ich nicht, ich sage, nimm dir nur soviel, wie du essen kannst ! Du kannst ja nach nehmen....

    Einmal editiert, zuletzt von Kopf-Salat ()

  • Was ist daran schlimm eine Zuchini zu essen??? Sie ist mit einem Dampfgarer zubereite worden, das heißt weder kaupttgebraten noch zermatscht oder sonstiges..


    Naja, da sind die Empfindungen sehr unterschiedlich...ich mag gedunsenes Gemüse auch nicht!
    Andere Frage: Was ist daran schlimm Lüngerl, Kuddeln oder Hirnsuppe zu essen?


    Du entscheidest gerade, dass gedunsene Zucchini nicht schlimm ist. Für andere Menschen ist es Folter!
    Genauso wie für Dich vielleicht Lüngerl, Kuddeln oder Hirnsuppe Folter ist.


    Schlimm wird es dann, wenn es Zwang wird. Und das liest sich aus Deinem ersten Posting.


    LG Lotta

    edit: Rechtschreibfehler gefunden und korrigiert


    Nur wer einen Schatten hat, steht auf der Sonnenseite des Lebens!

  • hätte sie den Reis halt ohne alles gegessen und ich hätte ihr ein paar Tomaten und Gurken dazu gestellt.



    Same here! Meine Tochter würde niemals Reis essen, der mit irgendwas vermischt ist! Muss ich ihr dann extra abfüllen und Rohkost dazu stellen, weil sie auch kein gekochtes Gemüse isst.


    Sohn war auch mal schwierig, nicht ganz so, aber das hat irgendwann von selbst aufgehört.


    Tochter würde dann schlicht nicht essen. Ich finde es nicht so schlimm, Sachen auf die Kinder abzustimmen, wenn man dann entspannter zusammen isst.

  • Schlimm wird es dann, wenn es Zwang wird. Und das liest sich aus Deinem ersten Posting.


    Ich weiß dass Zwang schlimm ist. Und ich will sie auch nicht zwingen. Es ist wie irgendein bescheurter Automatismus der bei mir abläuft.
    Daher wende ich mich an das Forum. Hier kann man sein Verhalten gut reflektieren.

  • Zwang beim essen ist schrecklich. Das sind schreckliche Kindheitserinnerungen. In Kindergarten und Schule musste man essen und zwar alles was auf den Teller kam, restlos natürlich. Und sagte kind bitte wenig, gabs extra viel. Das war eine riesige Macht die da über uns herrschte.


    Deshalb gibt es das bei mir nicht. Mein kleiner ernährt sich auch von puren Nudeln. Das entscheidet er allein. Die restlichen Komponenten stehen zur freien Verfügung, wenn er soweit ist, wird er zugreifen.


    Und darüber hinaus glaube ich, dass man bestimmte Sachen nicht immer verträgt und die dann meidet.

  • Als Kind war ich sehr mäkelig, wenn es um Essen ging. Manches habe ich gegessen, anderes habe ich gar nicht gegessen und wieder anderes habe ich nur auswärts gegessen. Für letzteres habe ich ein Beispiel: Wir waren einen Tag bei meiner Tante und abends bekam ich Hunger. Sie hat mir ein Schwarzbrot mit Leberwurst gemacht und hab es sehr gern gegessen, wollte sogar noch ein zweites. Meine Mutter war mehr als überrascht, denn zu Hause hab ich weder Schwarzbrot noch Leberwurst gegessen.


    Mein älteres Kind war auch sehr mäkelig, aber ich wusste meist, was Kind mag. Es gab die Regel, dass ein neues Essen auf jeden Fall probiert wird, es sei denn, Optik oder Geruch rufen Ekel hervor (es gibt Essen, das muss ich nur sehen, dann bin ich satt, das gleiche gestehe ich anderen auch zu). Es darf sich als Alternative Brot selbst geschmiert werden, auch das Essen einer Zutat an einem anderen Tisch war erlaubt.


    Es gab auch Phasen, da hatte ich in der Küche eine Liste hängen mit den derzeit "erlaubten" Lebensmitteln, das wechselte auch mal wieder. Auf die Reduzierung des Essens auf nur drei Möglichkeiten hab ich mich allerdings nie eingelassen.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Ich hab hier auch so eine Katastrophen-Esserin daheim (und jetzt ist sie 16 .... aber es wird besser, wenn Dich das beruhigt).


    Klar, mit einem Kind tut man sich leichter als mit dreien, wenn jeder was anderes nicht mag.
    Aber vielleicht läßt sich ja doch eine Lösung finden, die für alle in Ordnung ist.... denn dieses ständige Theater beim Essen würde mich nach einem langen Arbeitstag fix und alle machen .... und wäre es mir dann teilweise nicht wert....


    Meine Tochter hat z.B. sehr lange überhaupt kein gekochtes Gemüse gegessen (auch wenn es noch knackig und keinesfalls totgekocht war).
    Ich hab ihr dann immer eine Portion Nudel, Reis, Kartoffel beiseite und das entsprechende Gemüse eine Portion roh auf den Teller und den Rest dann gekocht.... mir war es wichtiger, dass sie ihre Vitamine bekommt und wir friedlich essen können....
    Ich hab aber nicht ständig für sie extra gekocht!


    Was bei uns auch noch geholfen hat, waren nette Namen.... Brokoli heißt heute noch "Bäumchen" und Blumenkohl sind "weiße Bäumchen".... dann schmecken die schon viel besser und können plötzlich gegessen werden!


    Vielleicht wäre bei Euch aber wirklich auch ein Wochenspeiseplan hilfreich.... Du hast drei Kinder.... jedes Kind darf ein Essen aussuchen und den Rest der Woche verplanst Du....
    Damit sind die Kinder mit einbezogen und das Essen macht vielleicht wieder mehr Spaß!


    Grundsätzlich bin ich aber auch eher nachgiebiger, denn ich esse auch nichts, was ich nicht mag! Nur ich koche das halt schon garnicht, daher fällt es halt nicht auf....

  • .... hatten wir auch, kann ich ein Lied von singen... ;(


    Ich bin inzwischen "knallhart", ich koche auch unter der Woche 2 x und am WE (an den anderen Tagen ißt Tochterkind in der Schule).


    Wir machen es so, dass sie einmal in der Woche etwas "Ungesundes", wie z.B. Döner, Nudeln mit Ketchup etc. essen darf. An den restlichen Tag das von mir gekochte Essen oder halt gar nichts.


    Die ersten Tage nach diesem "Deal" kam sie dann gegen 21.00 Uhr angeschlichen und wollte doch mein Essen haben, da sie schlicht und ergreifend sehr hungrig war. Inzwischen "fügt" sie sich und ißt es.


    Mag sein, dass mich jetzt einige als "Rabenmutter" titulieren, :frag ich ziehe keinen "Mäkelfritzen" groß....

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • Hi!


    Als Kind mochte ich keine Zuccini. Ich habe da genauso reagiert wie deine Tochter. Heute liebe ich Zuccini. Wenn meine Tochter bei ihrem Vater ist, ist eines der ersten Gerichte welches ich für mich allein koche, eine Gemüsepfanne mit Zuccini.


    Das ist so. Kinder mögen Kinderessen und Erwachsene Erwachsenenessen. Dann gibts die Gerichte, die Oma gekocht hat, die ganz besonders geliebt werden, gern mit Gemüse aus Omas Garten, die man dann niemals vergessen kann.


    Ich denke, es bringt nichts sich darüber aufzuregen.


    Ich gebe meiner Tochter nichts, von dem sie sagt, dass sie es nicht mag. Sie wird schon später essen, was gut ist und ihr schmeckt. so habe ich als Kind gegessen : Fleisch und Kartoffeln und Suppe. Als Teeny: Pizza, Döner, McD. Als Erwachsene: Alles. Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, gern auch kulturell variantenreich. Fast Food: Geht gar nicht mehr.


    Und ich bin nicht durch Zwang dazu gekommen, sondern durch schöne Erlebnisse: Restaurantbesuche mit Freunden, im Urlaub etc. Genuß, Freude und Entspannung. Und dann kommt die Neugier auf neue Komponenten.


    Falls es das Mäkeln am Essen ist, das dich so stört, das kann ich verstehen. Mich hat es auch immer wütend gemacht, wenn "Nicht-mit-Kocher" sich so in diese Nörgel-Position begeben haben. So habe ich beobachtet und nachgedacht. Und dann dachte ich, dass die Nörgler sich gern mal selbst am Herd und am einkaufen und zubereiten versuchen können. Und dann dachte ich. Und so mache ich das jetzt. Seitdem darf alles, was am liebsten kritisiert mitmachen. Tisch decken, mitüberlegen was es geben soll, mit einkaufen, Zwiebeln schneiden, braten und rühren und hinterher mit aufräumen.


    Effekt: Das Nörgeln ist vorbei. Dafür werden jetzt Küchenerlebnisse erzählt und der Stolz (Das habe ich gekocht) darf am Tisch geteilt werden.