Wie lange Eingewöhnung in weiterführende Schule?

  • Liebe Forumsgemeinde,


    nach nunmehr fast 4 Wochen weiterführende Schule (hier reines Gymnasium) kann ich berichten, dass es ziemlich "heftig" war und ist. Tochterkind ist nachmittags fix und fertig. Gestern habe ich sie aus der Betreuung abgeholt (gegen 15.30 Uhr) und dort berichtete man mir, dass sie seit 14.00 Uhr an den Hausaufgaben dran ist (zusammen mit der Betreuerin). Das Pensum der Hausaufgaben ist ziemlich hoch, aber zu schaffen, manche Tage weniger. Vokabeln müssen ja jeden Tag gelernt werden (wurde uns mehrfach von der English-Lehrerin nahe gelegt)


    Gestern Abend nun sagte Tochterkind, dass es schon eine riesige Umstellung sei und sie teilweise echt erschöpft ist... :( Wir gestalten die Nachmittage ganz, ganz ruhig und nehmen uns im Moment gar nichts vor bzw. nur dann, wenn Tochterkinder möchte.


    Nun zu meiner eigentlichen Frage: wann kommt so etwas ähnliches wie "Gewohnheit" und "Gelassenheit" in den Schulalltag eines Kindes in der weiterführenden Schule? Es würde mich sehr freuen, hier Erfahrungsberichte zu hören.... :thanks:


    VG


    Nicole

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • Bei uns hat es geheißen, Eingewöhnung ist bis Weihnachten. Und es war auch hier so, das die Kinder bis an die Erschöpfungsgrenze gefordert waren. Von welchem Bundesland sprechen wir hier? Bayern?

  • Hallo,


    also ich persönlich finde es schon schlimm, was Kinder da leisten müssen. Und dass das so hingenommen wird. Bis zur Belastungsgrenze lernen. Sowas geht eigentlich nicht.
    Und ob man sich daran gewöhnen sollte? Ich denke nicht.
    Wenn das nicht besser wird die nächsten 4 Wochen, würde ich über einen Schulwechsel nachdenken.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Bei uns hat es geheißen, Eingewöhnung ist bis Weihnachten. Und es war auch hier so, das die Kinder bis an die Erschöpfungsgrenze gefordert waren. Von welchem Bundesland sprechen wir hier? Bayern?


    Hessen, und ich bin froh, dass Du es schreibst mit der "Erschöpfungsgrenze"... ;( Wir haben Rückstand durch die Grundschule in englisch und müssen einiges aufholen... :rolleyes2:. Vorgestern ist sie auf dem Bett nachmittags eingeschlafen, wollte nur kurz ausruhen... :flenn


    Naja, auch das schaffen wir. Bis jetzt läuft alles gut... Noten auch... :D

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  • Bei meinen Drei ( Gymnasium, Bayern) hat es bis zum Halbjahr gedauert, beim dritten Kind fast bis Schuljahresende.
    Da habe ich doch stark gezweifelt, ob Kind für dieses Schulsystem geeignet ist, allerdings meinten sowohl Lehrerinnen als auch Kind, er solle auf jeden Fall bleiben.


    Hobbiies, Freunde, wir haben alles unter der Woche runtergeschraubt oder ganz sein lassen, die Kinder waren dann nach Beendigung der Hausaufgaben, des Lernens, Vorbereitung für Referate o.ä. ehmeist fix und foxi, dass sie schon gar keine Lust mehr hatten, sondern nur noch chillen wollten.


    Ja, hier war es eine große Umstellung von Grundschule auf Gymnasium, auch wenn die Kinder unbedingt selbst aufs Gymnasium wollten, von meiner Seite keinen Druck bekommen, und sie mit einem super Schnitt gewechselt haben.



    Das Wichtigste ist in meinen Augen, sich nicht verrückt machen zu lassen, und dass Kinder lernen auch mal pelziger zu sein, wenn die Noten nicht mehr gigantisch gut ausfallen.



    Nehmt euch Zeit :)



    LG Jona

    Einmal editiert, zuletzt von Jona ()


  • Danke Jona, ich habe mir die Entscheidung fürs Gymnasium nicht leicht gemacht. Ich hatte 3!!! Gespräche mit der Klassenlehrerin der Grundschule und sie hat mir jedenfalls ausdrücklich bestätigt, dass sie Tochterkind fürs Gymnasium geeignet hält.


    Wir haben nachmittags (außer Gardetraining 1 x die Woche) alles weggelassen und ich bin immer bei Ihr (bzw. in der Nähe) zuhause. Sie tut mir nur so leid... :flenn :flenn Aber so ist das Leben; es ist noch kein "Meister" vom Himmel gefallen.


    Auf jeden Fall versteht sie sich gut mit den Mitschülern und das ist für ein Kind auch immens wichtig... :lach :brille


    Sie ist ganz stolz, in die Whatsapp-Gruppe der Klasse aufgenommen worden zu sein.... (hat sie mir berichtet... :thumbsup: )


    Danke für Deine aufbauenden Worte, mir geht es schon viel besser... :thanks:

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  • Hallo,


    also ich persönlich finde es schon schlimm, was Kinder da leisten müssen. Und dass das so hingenommen wird. Bis zur Belastungsgrenze lernen. Sowas geht eigentlich nicht.
    Und ob man sich daran gewöhnen sollte? Ich denke nicht.
    Wenn das nicht besser wird die nächsten 4 Wochen, würde ich über einen Schulwechsel nachdenken.

    Danke auch Dir für Deine Ausführungen, sicher kommt man/frau ins zweifeln; :huh: ich denke mal - auch aus den anderen Berichten hier - dass ich noch einige Zeit abwarten sollte und Geduld habe... :thumbup:

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  • Je schneller eine positive Bestätigung kommt, desto einfacher leben sich die Kids ein. Nun ist es allerdings so, dass aufs Gymi die "guten Schüler" der Grundschule gehen. Die Einser- und Zweierkandidaten. Das ist jetzt am Gymnasium dann der "Durchschnitt". Also drei bis vier. Kids erschrecken diese Noten natürlich. Und auch die Erfahrung im Unterricht, jetzt nicht mehr unbedingt in der Leistungsspitze zu liegen. Und jetzt auch Lehrer zu haben, die einem nicht zugewandt sind oder mit denen man einfach fremdelt.


    Kids mit "Bärengemüt" kriegen das schneller hin als empfindsame Kids. Kids, die sonst keine Belastungen haben, schneller als Kids mit Belastungen. AE-Kids haben im Vergleich zur durchschnittlichen "Zwei-Elter-Familie" immer ein zumindest gewisses höheres Belastungsmaß. Sie werden sich also auch langsamer eingewöhnen als die Mehrheit der "Durchschnittsmitschüler". Man darf und muss ihnen also auch Zeit lassen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Je schneller eine positive Bestätigung kommt, desto einfacher leben sich die Kids ein. Nun ist es allerdings so, dass aufs Gymi die "guten Schüler" der Grundschule gehen. Die Einser- und Zweierkandidaten. Das ist jetzt am Gymnasium dann der "Durchschnitt". Also drei bis vier. Kids erschrecken diese Noten natürlich. Und auch die Erfahrung im Unterricht, jetzt nicht mehr unbedingt in der Leistungsspitze zu liegen. Und jetzt auch Lehrer zu haben, die einem nicht zugewandt sind oder mit denen man einfach fremdelt.


    Kids mit "Bärengemüt" kriegen das schneller hin als empfindsame Kids. Kids, die sonst keine Belastungen haben, schneller als Kids mit Belastungen. AE-Kids haben im Vergleich zur durchschnittlichen "Zwei-Elter-Familie" immer ein zumindest gewisses höheres Belastungsmaß. Sie werden sich also auch langsamer eingewöhnen als die Mehrheit der "Durchschnittsmitschüler". Man darf und muss ihnen also auch Zeit lassen.

    :thumbsup: .... obwohl ich hier schreiben möchte, dass ich als AE sicher "stressfreier" bin, als wäre ich mit Ex (mitsamt seinen ganzen Bergen von Problemen) noch zusammen.... :nixwieweg

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  • Bei uns (integrierte Gesamtschule) wurde gesagt, das erste Halbjahr legen sie sehr viel Wert auf die Eingewöhnung.


    Allgemein sind bei uns die Hausaufgaben weniger geworden, dafür ist Englisch sehr anspruchsvoll. Aber da ist Tochter noch lernwillig und es macht ihr trotz strenger Lehrerin Spaß.


    Ab dem zweiten Halbjahr geht es ja auf die Kurse zu, da wird dann schon etwas mehr verlangt. Aber immer soll das Kind im Mittelpunkt stehen und sich wohlfühlen.


    Bis jetzt kann ich das auch so bestätigen. Tochter ist wie ausgewechselt, hat Spaß in der Schule, kommt morgens besser aus dem Bett und wenn sie erzählt, hat sie ein Leuchten in den Augen und keine stirnfalte mehr.


    Bei dem Gymi Kindern höre ich öfter das die Eingewöhnung länger dauert und sich viele sehr schwer tun.

  • Wir haben Rückstand durch die Grundschule in englisch und müssen einiges aufholen...


    Oh ja, mein Sohn kannte nur das Wort ......Bumblebee Bumblebee . Englisch in der Grundschule war hier leider für die Katz.

  • Besonders Deinen letzten Satz kann ich - nach einem Gespräch gestern mit den Mamas unserer Gardekinder - nur bestätigen. :anbet Alles wird gut, einfach Geduld haben.... :ohnmacht:

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  • Bei dem Gymi Kindern höre ich öfter das die Eingewöhnung länger dauert und sich viele sehr schwer tun.


    Das sind auch meine Kenntnisse vom Hörensagen, von einer früheren Freundin, von meiner jetzigen Freundin, von anderen Kindern aus der früheren Grundschule. Gestresste und erschöpfte, demotivierte Kinder.


    Ein ganz großer Grund für mich persönlich, daß ich es unmöglich finde, daß leider einige Eltern das Gymnasium als Statussymbol sehen und ihr Kind unbedingt dahin haben wollen.

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen lernt,

    muß die Gegend verlassen, wo sie gelten.

    (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Das sind auch meine Kenntnisse vom Hörensagen, von einer früheren Freundin, von meiner jetzigen Freundin, von anderen Kindern aus der früheren Grundschule. Gestresste und erschöpfte, demotivierte Kinder.


    Ein ganz großer Grund für mich persönlich, daß ich es unmöglich finde, daß leider einige Eltern das Gymnasium als Statussymbol sehen und ihr Kind unbedingt dahin haben wollen.


    Also "demotiviert" höre ich eher selten ;-) , es ist bekannt, dass reine Gymnasien höhere Anforderungen stellen (müssen). Beim Tag der offenen Tür hat die Rektorin uns Eltern explizit darauf hingewiesen, dass die Anforderungen höher sind.


    Leider ist es in Hessen so, dass der Elternwille zählt und meine Tochter erzählte mir, dass ca. die Hälfte Ihrer Klasse KEINE Gymnasialempfehlung hat. :kopf Da finde ich die Regelung in Bayern besser: für Eltern, Kinder und Lehrer.

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  • es ist bekannt, dass reine Gymnasien höhere Anforderungen stellen


    Ja bekannt ist das schon. ;-)


    Aaaber.....


    , dass ca. die Hälfte Ihrer Klasse KEINE Gymnasialempfehlung hat


    Wie du sagst, da zählt der Elternwille und es sitzen dann Kinder auf dem Gymnasium, denen eine Realschule gereicht hätte.
    Wir haben zwei Gesamtschulen und ein Gymnasium im Ort. Jedes Jahr kann man beobachten, das Kinder wieder vom Gymnasium runter "müssen" auf die Gesamtschulen :rolleyes2: und wenn man dann die Eltern hört... Ja tja :frag

  • Meine Kinder habe ich ganz bewußt bei einem Nachhilfeverein angemeldet. Dort wurden auch die Hausaufgaben gemacht. Wissenslücken, die sie durch die Grundschule hatten, wurden beseitigt. Kann ich nur empfehlen.

  • Meine Kinder habe ich ganz bewußt bei einem Nachhilfeverein angemeldet. Dort wurden auch die Hausaufgaben gemacht. Wissenslücken, die sie durch die Grundschule hatten, wurden beseitigt. Kann ich nur empfehlen.


    Danke für Deinen Tipp. :thanks: Reine Nachhilfe: das hat uns die Rektorin ausdrücklich NICHT empfohlen. Das Gymnasium möchte den genauen Wissensstand wissen. Und schon in der 5. Klasse Nachhilfe sorgt dafür, dass Kinder, welche es wirklich nicht schaffen, u. U. jahrelang leiden müssen.


    Hausaufgabenbetreuung hat meine Tochter auch und ich bin sehr froh darüber. :D

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