Und täglich grüßt das Murmeltier: Kinderarmut wächst erneut

  • Hauptberuflich ist der Kerl im Außendienst, arbeitet aber viel über´s Telefon. Ab Mittag startet er mit seinen "Tätigkeiten" im Bereich der Schwarzarbeit



    :hae: ...was uns doch ein wenig zurück bringt zu: Arbeit muss sich lohnen.
    Also wenn es nicht möglich ist, durch ehrliche Arbeit zu leben, was soll denn der Mensch dann tun?


    Ich denke da eher an die Menschen die Regelmäßig in die Schweiz fahren und 9.999,- € im Gebäck haben zum "einkaufen".
    Die Unsummen die dem Staat und der damit der Gesellschaft entgehen, weil sie wegen guter Lobbyarbeit an z.B. die Pharma Industrie gegangen sind oder die ganzen Gelder die in irgendwelchen Verwertungsgesellschaften gelandet sind und die Unsummen, die verschwinden weil es ja sonst Arbeitsplätze kostet. Gut hat Nokia nicht geholfen, aber Du weißt was ich meine. ;-)


    Aber es geht doch primär um Kinderarmut, oder?


    Darum, dass wir demographisch (dringend) Kinder benötigen, aber weder die Erziehungsleistung, noch die politisch geschaffenen Rahmenbedingungen, dies fördern. :wand


    Man muss sich doch nur mal diesen Satz auf der Zunge zergehen lassen: Kinder sind ein Armutsrisiko. :wow



    Wenn es nicht gewollt ist, warum wird es nicht geändert?


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • ...was uns doch ein wenig zurück bringt zu: Arbeit muss sich lohnen.
    Also wenn es nicht möglich ist, durch ehrliche Arbeit zu leben, was soll denn der Mensch dann tun?


    DER Mensch hatte die Wahl:
    Außendienstler im (geringeren) Festgehalt, ca. 2.100 € netto + Firmenwagen
    oder
    Außendienst auf Provisionsbasis + Firmenwagen.


    Er hat das Festgehalt + Firmenwagen (Kombi) genommen.


    Er hat das Gebiet hier im Rhein-Erft-Kreis. An manchen Tagen fährt er überhaupt keine Kunden an und hält den Kontakt nur über´s Telefon.
    Seine Kollegen, die auf Provisionsbasis arbeiten, sind ständig beim Kunden.


    Mit dem Festgehalt plus seiner Schwarzarbeit verdient er mehr als seine Kollegen, die auf Provisionsbasis arbeiten.
    Er hat durch den Firmenwagen, den er für die Schwarzarbeit nutzt, ja 0 eigene Kosten.
    Das er wenig zum Kunden fährt, fällt nicht auf, da ja die Kilometer durch die Schwarzarbeit auf den Tacho kommen.


    Seine Frau arbeitet Vollzeit, also Doppelverdiener.
    Der Diesel für den Wagen der Frau geht auf die Tankkarte des Firmenwagens.
    Damit wird auch hier das Finanzamt beschissen (neben dem eigenen AG), weil in der Steuererklärung die Fahrt zur Arbeit steuermindernd angegeben wird.


    Vom Prinzip her betrachtet ist dieser Beschiss nicht geringer als der, den du in den Regionen findest, wo es um Millionen geht.
    Man kann nicht "die Reichen" an den Pranger stellen und bei Leuten in den eigenen Reihen beide Augen zudrücken.


    Ab und an werde ich als Coach bei Firmengründungen von der IHK Köln Neugründern an die Seite gestellt.
    Im Rahmen dieser Tätigkeit besuchte ich kürzlich eine Firma, die ich in der Anfangsphase begleitet hatte.
    Durch Zufall bekam ich Einblick in die intere "Buchführung" der mitarbeitenden Ehefrau des Firmengründers, die auf ihrem privaten Laptop gespeichert war.
    Dort waren die Schwarzgeld-Einnahmen dokumentiert.


    Nur ein Beispiel:
    Die Firma machte im Monat x einen Umsatz von 200.000 €.
    Im gleiche Monat 200.000 € Einnahmen aus Schwarzarbeit.


    Nebenbei: Ein Bauunternehmer



    Klar geht es hier im Thread um Kinderarmut.
    Das bringt zwangsläufig das Thema Gerechtigkeit auf den Tisch.
    Da wird, völlig richtig, mit dem Finger auf die gezeigt, die sich aus der Verantwortung stehlen.
    Es sind eben nicht nur "die Reichen" zu nennen, die Millionenbeträge beiseite schaffen.
    Da sind auch all die mit dabei, von denen ich hier berichte.
    In der Summe reden wir hier nämlich nicht mehr von "Kleinvieh", sondern von ganz erheblichen volkswirtschaftlichen Schäden.


    LG
    Joachim

    2 Mal editiert, zuletzt von bay-of-russel ()

  • bay-of-russel Systemgerechtigkeit auf der Basis von Menschen, die das System umgehen zu diskutieren, macht meiner Meinung nach wenig Sinn. Mal davon abgesehen, dass du die immer haben wirst.


    Wenn also Kinder ein Armutsrisiko darstellen, muss man sich doch im Prinzip erstmal die Frage stellen, ob das gewollt ist, dann bleibt alles wie es ist. Oder eben, ob Kinder nicht doch eine gesellschaftliche Aufgabe sind, dann wären flankierende Maßnahmen für Kinder notwendig. Der Zeit wird die Ehe besonders gesellschaftlich gefördert, ob das noch zeitgemäß ist und der gesellschaftlichen Realität entspricht, sei mal dahingestellt. Hier würde ich sagen, liegt ein Systemfehler vor. Ähnliche Fehler finden man auch beim Elterngeld, oder wer kennt den klassischen Handwerker, der innerhalb eines klassischen Familienmodells Elternzeit oder gar Elterteilzeit beantragt? D.h. bestimmte Konzepte unseres Sozialstaates sind sehr ausschließend, aber theoretisch veränderbar, soweit ein politischer Wille vorhanden ist.


    Letztendlich geht es dabei also um die Hauptfrage: sind Kinder eine gemeinschaftliche Aufgabe oder Privatvergnügen? Oder anders: was sind gesellschaftlich notwendige Aufgaben wie Erziehung aber auch am anderen Ende die Pflege ;-) wert?

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Letztendlich geht es dabei also um die Hauptfrage: sind Kinder eine gemeinschaftliche Aufgabe oder Privatvergnügen?


    Meiner Meinung nach sind sie mal das eine, mal das andere - je nach Opportunität.


    Kindesunterhalt -> Privatvergnügen. Hätte er/sie halt verhüten sollen, schliesslich weiss man, dass Kinder Geld kosten. Die Gesellschaft darf damit nicht belastet werden. Wenn die ETs nicht zahlen können, muss die Gesellschaft halt einspringen. Aber plötzlich haben die Kinder einen ganz anderen (natürlich geringeren) Bedarf, als wenn ein ET leistungsfähig ist.


    Rente -> Vergnügen der Gesellschaft. Kinder kriegen ist ganz wichtig, damit sie mal unsere Rente zahlen. Also immer her damit, sonst müssen wir welche importieren. Diskussion, dass auch Selbständige in die Rentenkasse einzahlen oder die Forderung, dass Kinderlose höher besteuert werden.


    Wenn Kinder Geld kosten, soll es möglichst Privat geregelt sein. Wenn sie was bringen bitte verstaatlichen.


    Ich wäre dafür, dass sich diese Gesellschaft mal entscheidet. Wenn die Gesellschaft Kinder will, soll sie dafür auch zahlen und zwar auch den KU! Die armen Juristen höre ich schon weinen bei der Vorstellung.
    Und wenn die Allgemeinheit sich weigert, für alle Kinder der Gesellschaft gemeinschaftlich aufzukommen, dann sollen sie halt auch den Generationenvertrag zur Rentenabsicherung in die Tonne hauen.

  • Es ist Wahlkampf. Also Augen zu und durch mit dem geschönten Armutsbericht; heute vom Kabinett beschlossen:


    Armutsbericht: zensiert und geschönt

    *********************************
    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
    Egal ob Zombie oder nicht...

  • Mir haben die Statistik über Belastungen und Schäubles Gequatsche heute im moma gereicht. Wird Zeit für eine neue Regierung...

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Mir haben die Statistik über Belastungen und Schäubles Gequatsche heute im moma gereicht. Wird Zeit für eine neue Regierung...

    Mit Schulz Künast und Wagenknecht ? :D :thumbsup: Läuft :winken:

  • Ist doch wie in den USA der drog bleibt nur die Schweine wechseln .
    Spielt da auch so gut wie keine Rolle ob der Präsident Clinton Bush Obama oder Trump heißt . wobei Bush fand ich gut der hat einen enormen unterhaltungsfaktor gehabt. Ein Obama ist zu cool um sich ausgerechnet in Italien (!Vorurteile!) beim Bad in der Menge die rolex klauen zu lassen, herrlich.
    Hier ähnlich , wenn ich sehe was rot rot grün in Berlin so treibt ....gelebte realsatiere
    Nicht das die CDU auch nur einen Millimeter besser wäre.
    Nur die grünen ....die spielen für mich mittlerweile in einer Liga mit der afd.
    Unterm strich nimmt sich das aber alles nix.

  • Das Problem ist doch das spätestens seit Gerhard Schröder die SPD soviel mit Sozialdemokratie zu tun hat wie die AFD mit Willkommenskultur.


    Oskar Lafontaine als Kanzlerkandidat mit einer echten sozialdemokratischen Partei im Rücken und ich wüsste sofort wen ich wählen sollte, leider hat Gerhard den erfolgreich aus der SPD vergrault und mit der Linken wird er nie ne echte Alternative werden...


    Was aktuell in der Politik abläuft lässt mich nur noch mit dem Kopf schütteln, erst geht einen Raunen durch sämtliche deutschen Parteien als das Trumpeltier Präsident wurde und jetzt stellt sich Angie vor die Kamera und befürwortet das Vorgehen der Amis in Syrien. Alle wie die Fahne im Wind.