Schulzahnärztliche Untersuchung ohne Info und Einverständnis üblich ?

  • Hier ist es so, dass rechtzeitig vorher ein Infoblatt mit Unterschrift zurück an die Kinder verteilt wird. Somit können die Lehrer sogar kontrollieren, ob das jedes Kind zuhaus abgegeben hat.


    Hier kam wohl auch mal das Gesundheitsamt und kontrollierte den Impfpass. Ansonsten kam der Zahnarzt in den Kindergarten und die Grundschule.

  • inselfee: Mein erster Zahnarztbesuch hat mir insofern "geschadet", weil er mich negativ geprägt hat.
    Sicher kann man nicht immer mit dem Nudelholz dahinter stehen, aber so etwas möchte ich meinem Kind doch ganz gerne ersparen, vor allem, wenn es vermeidbar ist.

  • Mir hat es sehr geschadet, dass meine Eltern nicht wirklich auf Zahnpflege geachtet haben!


    Bei uns war es immer so, dass die "Untersuchungen" (einmal in den Mund schauen trifft es eher!) von einer Schulzahnärztin vom Gesundheitsamt durchgeführt wurden. In NRW gab es zusätzlich eine Stunde praktisches Zähne putzen (mit Begründung, wie putzt man richtig etc.), hier in Bawü (wo ich jetzt bin) findet das nur in der Theorie statt.


    Von Zwangs-Flouridierung, irgendwelchen Liga-Tabletten (was bitte ist das?) und sonstigen Dingen habe ich in knapp 20 Jahren NIE (!!!) etwas mitbekommen! Und ich gebe zu, dass ich die Reaktionen hier zum Teil doch auch recht "unentspannt" finde. Da schreibt irgendwer was von Flouridierung schon schon springt der / die eine oder andere auf den fahrenden Zug und regt sich tierisch auf. Wow :schiel .


    Sicherlich sollten die Termine vorher angekündigt werden - alleine schon deshalb, weil viele Eltern dann dei Zähne ihrer Kinder besonders gründlich putzen :D;-) , in dem Schreiben steht ja auch was zur Menge des Zahnbelags drin. Aber bei meinen Kindern ist das auch mal "untergangen" - schlimm fand ich das jetzt nicht.


    Meiner Meinung nach kommen die richtigen Zahnarzt-Probleme wo anders her. Meine Eltern haben sich wie gesagt nie gekümmert. Ich wurde als Kind am Zahnarzt-Stuhl festgebunden... ihr könnt euch sicher denken, wie gerne ich zum Zahnarzt gehe... ABER: WER bitte würde HEUTZUTAGE noch ein Kind am Zahnarztstuhl festbinden, weil es sich sonst nicht behandeln lässt? Ich habe in den letzten Jahren stets äußerst rücksichts- und verständnisvolle Zahnärzte gehabt - sowohl bei meinen eigenen Behandlungen als auch bei denen meiner Kinder.

  • Ich sehe ehrlich keinen Nutzen in solcherlei Kontrollen.


    Statistiken werden sowieso gefälscht. Auch die bzgl. des Impfens z.B. (Impfausweis wird hier in der 6. Klasse durchgeschaut).


    Eltern, die sich kümmern, benötigen solcherlei Kontrollen nicht. Eltern, die sich weniger kümmern, lassen sich auch durch gelbe Zettel nicht beeindrucken.


    Meiner Meinung nach werden solche Untersuchungen nur durchgeführt, damit Amtsärzte eine Daseinsberechtigung haben.


    In der Schule stören solche Termine immer den Schulalltag, den Unterricht und alle gewohnten Abläufe, was für Inklusionskinder häufig problematisch ist. Und dann muss ich dem Amtsarzt erklären, dass ein Autist sich nicht anfassen lässt...

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Zitat

    Von Zwangs-Flouridierung, irgendwelchen Liga-Tabletten (was bitte ist das?) und sonstigen Dingen habe ich in knapp 20 Jahren NIE (!!!) etwas mitbekommen!


    Meine Mutter sagt, die hießen Vigantoletten mit Fluor oder so, das war Vitamin D und Fluor in einer Tablette, ich hab die nicht vertragen, weil als Inhaltsstoff Erdnußöl enthalten war und ich gegen Erdnüsse allergisch bin. Liga-Kekse bekam ich, sobald ich anfing zu sabbern, die kann man weich sabbern und sozusagen auflutschen, allerdings war ich erst 6 Wochen alt und ich hab auf diese Dinger mit Neurodermitis reagiert, als meine Mutter die wieder weggelassen hat, ging auch die Neurodermitis weg. Empfohlen wurden die Kekse ihr damals von der Mütterberatung im Gesundheitsamt, die haben ihr auch geraten, mit 6 Wochen zerdrückte Zwiebäcke in Milch aufgeweicht mit Banane zu geben, das fand meine Ma aber nicht gut und hats nicht getan - und wurde dafür heftigst runtergemacht vor den andern Müttern....


    Meine Söhne bekamen erst diesen Monat eine Fluoridierung in der Schule, über die ich im Vorfeld nicht informiert war und ich hätte sie auch nicht erlaubt. Nicht weil ich nicht will, sondern weil gesundheitliche Gründe im Fall meiner Söhne dagegen sprechen.

  • Meines Wissens (und da bin ich mir sehr sicher, zumindest, was NRW und BAWÜ angeht) dürfen zumindest in der (Grund-)Schule von Lehrern keinerlei Medikamente (und ich gehe davon aus, dass dieses Verbot auch Tabletten mit einschließt) verabreicht werden.


    Medikamente dürfen nur in absoluten Notfällen und dann auch nur mit schriftlicher Vollmacht der Eltern gegeben werden. Beispiele sind Asthma-Medikamente oder auch Medikamente bei Wespenstich-Allergie. In diesen Fällen müssen in Konferenzen anderen Lehrer sowie sämtliche Mitarbeiter der Schule informiert werden. In allen anderen Fällen werden die Eltern oder ggf. im Notfall auch ein RTW (an)gerufen.


    Möglicherweise sind die Regelungen in anderen Bundesländern anders.


    Dass bei den Zahnputzaktionen flouridhaltige Zahnpasta verwendet wurde, mag ich nicht ausschließen. Aber: welche Zahnpasta enthält kein Flourid? Zahnpasta, die extra mit Flour massiv angereichert ist, wurde zumindest bei uns nie verwandt. Und wenn ich mich richtig erinnere, hatten die Damen, die die Prophylaxe (=das Zähneputzen) den Kindern zeigten auch zumindest in den letzten Jahren 2 verschiedene Zahnpasten dabei und fragten die Kinder vorher.


    "Vigantoletten" - ja, ich erinnere mich dunkel. Ich glaube, meine Kinder haben die im Baby-Alter auch bekommen - von MIR verabreicht. Das war vor 15-20 Jahren (Himmel, ist das schon soooooo lange her??? Blasswerd... :wow:schiel;( ) halt so. Ob es geschadet hat, kann ich nicht sagen...


    Allergien... wenn ich nicht die superteuren Pamxxx-Windeln nahm, konnte ich spätestens nach 2 Tagen die Haut von den Babypopos abziehen ;(:schiel . Auch reagierten die zwei, als die klein waren, abwechselnd auf Trauben- und noch irgendeinen anderen Saft mit roten Pünktchen und Ausschlag im Gesicht. Wir haben die Säfte dann halt weggelassen und die teuren Windeln gekauft, aber mehr auch nicht. Heute haben beide Allergien, die aber soweit erträglich / handelbar sind. Die große war Stillkind, der Kurze bekam hypoallergene Milch "vom Feinsten" (* io*, ich war ziemlich fertig, dass es mit dem Stillen bei ihm nicht klappte!).


    Es gehört sicherlich nicht hier in diesen Thread und ich habe wirklich überlegt, einen neuen zu öffnen. Aber damit gibt man dem Thema dann wieder eine Bedeutung, die ich dem Thema nicht geben mag. Deswegen schreibe ich es hier rein.


    Zitat


    In unserer Generation (ich glaube, man kann das zusammenfassen, auch wenn Du einen Tacken jünger bist ;) ) gibt es kaum jemanden, der nicht schon beim Therapeuten war; in irgendeiner Form Probleme hat, mit dem Selbstwert, mit Selbstliebe, Selbstbehauptung, Burn-out usw, usw. Ich weiß nicht, ob das ein bisschen anders wäre, wenn auch wir hier und da mal ein bisschen mehr "in Watte gepackt" worden wären...


    und

    Zitat

    MauMau, Du beschränkst Dich in Deiner Antwort jetzt nur auf die Therapien. Kennst Du auch nicht viele Menschen, die Probleme haben mit einem der anderen Dinge aus meiner Aufzählung? Wieviele sind das alleine hier im Forum?


    Sorry, aber ich sehe das tatsächlich ein wenig anders.


    Es geht letztendlich um die Frage, wie man eine möglichst "gute Lebensqualität mit Wohlfühlfaktor" schafft, richtig? Ein Beispiel aus meiner Familie. Ein nahestehender Verwandter hatte starkes Asthma. Die Medis wurden immer höher dosiert, die Lebensqualität nahm zusehends ab, der Mensch bekam immer schlechter Luft und immer häufiger Erstickungsanfälle. Gründe waren u.a. auch Lebensmittelallergien z.B. gg rohe Äpfel. Das alles war medizinisch dokumentiert und wasserfest abgesichert. Die Lebensqualität war im Keller, mindestens unterirdisch :muede .


    Irgendwann kam der Mensch zu der Erkennnis, dass es so nicht mehr weitergeht. Er drückt sich heute selbst sinngemäß so aus (es sind nicht meine Worte, sondern seine!): Irgendwann hatte er den Eindruck, dass sich alles nur noch um die Allergien und das Asthma drehte. Und so habe er seine "Einstellung" geändert. Sicher hörten die Anfälle nicht sofort auf und er kann auch heute nicht alle Apfelsorten roh vertragen. Aber die Medikamente sind weit runtergefahren, er braucht sie nur noch sehr selten. Die Psyche und die eigene Haltung machen viel aus.


    Coco, du sprichst Probleme mit Selbstwert, Selbstliebe, Selbstbehauptung, Burn-out etc. an. Ja, ich zweifle gar nicht an, dass diese Themen in den Vordergrund gerückt sind. Und dass sie für unsere Generation auch viel bedeutsamer sind, als meinetwegen für unsere Eltern und Großeltern. Ich bin jedoch der Meinung, dass das nicht immer und in jedem Fall gut ist. Wenn ich mir die Lebensbedingungen unserer Großeltern ansehe: 2 Weltkriege, oft Flucht, oft dramatische Traumata. Diese Menschen hatten gar nicht die ZEIT, sich um Themen wie Selbstliebe, Selbstwert Gedanken zu machen. Da ging es teils wirklich um das nackte Überleben. Ich sage nicht, dass das gut war (bitte jetzt auch nicht einzelne Sätze oder Aussagen aus dem Zusammenhang reißen!), aber mein Vater drückte es in den Achziger / Neunzigern mal so aus:


    Er sei in der schönsten Zeit überhaupt aufgewachsen. Es gab nicht viel, oft reichte es nur zum Überleben. (Eine Toilette mit Wasserspülung war etwas wirklich Feines, über feuchte Wände und Schimmel machte man sich keinerlei Gedanken, Hauptsache, man hatte ein Dach über dem Kopf.) Aber die Generation damals hatte noch Wünsche, Träume und vor allem konkrete Ziele. Es gab Vollbeschäftigung, jeder hatte Arbeit und mit Sparen und sorgfältigem Umgang mit Sachen hatte man die Chance, sich das eine oder andere Ziel, den einen oder anderen Traum auch zu verwirklichen. "Heute" (=vor 20 Jahren!) sei das schon völlig anders. Wie seien (schon vor 20 Jahren) vollkommen übersättigt, Wegwerfgesellschaft usw.


    Und er sagte ferner zum Thema Arbeitswelt, dass sich auch diese stark verändert habe. Früher hätte man sich keine Gedanken machen brauchen, es gab immer irgendwelche Jobs, mit denen man Geld verdienen konnte. Dies sei (in den 90ern!) nicht mehr so gewesen.


    Obwohl er schon lange tot ist, sind mir diese Worte im Gedächtnis geblieben.


    Was ich damit sagen will: es ist oft die Frage, wie man mit seinen Erlebnissen und Erfahrungen umgeht. Ich kann meine "heißgeliebten" Migräne-Attacken (mit Aura und allem Drum und Dran wie Lähmungen, Sprachstörungen etc.) verdammen, mit dem Leben hadern, weil ich so verflixt oft wirklich starke Kopfschmerzen habe, ich kann der Migräne einen Stellenwert in meinem Leben geben, der sie alles beherrschen lässt. Und so war das früher bei mir auch! Heute gehe ich irgendwie anders damit um. Ich versuche wenigstens, die Migräne anzunehmen, sie aber nicht mehr mein Leben bestimmen zu lassen. Natürlich habe ich nach wie vor oft Attacken. Aber sie haben zumindest in der Intensität deutlich nachgelassen.


    Hätten unsere Eltern und Großeltern nicht viel mehr Anlass gehabt, an ihrem Selbstwert, der Selbstliebe, an ihren Kräften und Energien zu zweifeln? War diese Generation durchweg unglücklich? Sorry, aber mein Eindruck ist ein anderer. Die Menschen damals haben sich über solche Dinge einfach keine bzw. wenig Gedanken gemacht - aber ich habe nicht den Eindruck, dass es ihnen sooo viel schlechter ging als uns heute!


    Und auch in "unserer" Generation habe ich NICHT den Eindruck, dass wir alle mehr oder weniger geschädigt sind. Ein Forum ist sicherlich auch kein Spiegel der Gesellschaft, insofern möchte ich da erst Recht nicht verallgemeinern.


    An dieser Stelle hör ich erst mal auf zu senfen... ;) und sorry fürs off topic!

  • welche Zahnpasta enthält kein Flourid?


    Z.B. Lavera basis sensitiv, das ist die, die ich benutze. Es gibt auch andere, aber diese ist gut und bezahlbar.


    Edith wollte noch sagen, dass "fluoridieren" m.W. nicht bedeutet, eine Zahnpasta zu verwenden, die den üblichen Fluoridanteil enthält, sondern einen Lack mit einer vielfachen Menge Fluor aufzutragen; oder mindestens so etwas wie Elmex Gelee...


    Was ich damit sagen will: es ist oft die Frage, wie man mit seinen Erlebnissen und Erfahrungen umgeht.


    Da wage ich mal die Behauptung, dass ich zu den Leuten gehöre, die das am besten wissen.


    Maumau, ich glaube, wir reden ein bisschen aneinander vorbei. Ich stimme Dir bei einigen Dingen zu. Unsere Generation badet die Kriegserlebnisse ja auch noch mit aus; es gibt nicht nur das Buch "Kriegskinder", sondern auch "Kriegsenkel". Ja, man ist ab einem bestimmten Zeitpunkt selbst dafür verantwortlich, wie man mit Erfahrungen umgeht. Ob man sich einen Therapeuten sucht oder andere Hilfe, Yoga macht, Meditationen oder alles zusammen oder von der nächsten Brücke springt.


    Und trotzdem behaupte ich, dass die meisten ein besseres Selbstwertgefühl entwickeln können, wenn man sie nicht "dressiert", wenn sie ihren eigenen Willen entwickeln dürfen; wenn ihre Meinung gehört wird und wichtig ist, ob es nun um die Wahl der Kleidung geht, die man in den Kindergarten anzieht, was man essen möchte, ob man ein nicht geplantes WE gegen seinen Willen beim anderen Elternteil verbringen muss, oder ob man beim Schulzahnarzt den Mund aufmachen muss, auch wenn man das nicht will und den Mann nicht kennt... Was ja derzeit durchaus machbar ist, da wir uns aktuell nicht in einer Kriegssituation befinden und uns um diese Dinge durchaus Gedanken machen dürfen.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

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