Verhaltensfrage

  • Hallo Foris,


    ich bin neu hier und überfalle euch direkt mal mit dem Grund meiner Anmeldung:


    Im Januar diesen Jahres habe ich meinen jetzigen Partner (nennen wir ihn Dieter) kennen gelernt. Zwischen uns hat sich sehr schnell herausgestellt, dass wir mehr voneinander wollen als nur Freunde zu sein. Ich selbst habe keine Kinder.


    Mitte April haben wir die Beziehung dann auch offiziell gemacht. Kurz danach bin ich zu ihm und seinem Sohn (13; nennen wir ihn Hans) gezogen - das war nicht geplant und auch nicht beabsichtigt. Ich blieb über's Wochenende, und dann noch bis zum nächsten und das Wochenende dann auch noch .....
    Seine 12-jährige Tochter lebt bei der KM. Ich verstehe mich mit beiden Kindern generell sehr gut, sie mögen mich gern; die Tochter evtl. etwas mehr als der Sohn. Ich mag beide Kinder ebenfalls sehr gern.


    Es war mir von Anfang an sehr sehr wichtig klar zu stellen, dass für mich die Kinder immer Vorrang haben und ich ebenfalls sehr sehr gern für sie da bin und mich kümmere (zur Schule bringen/abholen, einkaufen für sie, abholen von irgendwo, etc). Ich fühle mich auch keinesfalls zurückgesetzt oder ähnliches, egal was ist.


    Nun ist es so, dass Hans nicht unbedingt umgänglich ist - er hat null Frusttoleranz, dafür aber sehr hohes Aggressionspotenzial, das auch mal zu Handgreiflichkeiten ggü. seinem Vater führt. Wenn es nicht nach seiner Nase geht ("hol mir Schokolade!") und das sofort ("hol mir jetzt und sofort Schokolade! du blöder W*chser!") eskaliert das häufig und er droht seinem Vater oder tritt nach ihm. Ich denke es handelt sich dabei um Machtgehabe kombiniert mit Faulheit (ein Lebensmittelgeschäft ist direkt auf der anderen Straßenseite) und Provozieren-wollen. Ich habe in der kurzen Zeit Beleidigungen gelernt, die sogar ich noch nicht kannte (das will bei meinem Job was heißen!).
    Hans lässt alles stehen und liegen wo er gerade ist (Bonbonpapier auf der Treppe, Essensreste auf dem Tisch, Schuhe im Weg, Kleidung auf dem Boden, Licht und TV an wenn er geht, usw.), bis spät in die Nacht teilweise bis in den nächsten Morgen läuft der TV, lässt sich rein gar nichts sagen (ich versuche es gar nicht erst, aus verschiedenen Gründen) und verkriecht sich in seinem Zimmer mit PlayStation, TV und Handy. Er verlangt dann, dass man ihm Essen bringt, zieht sich tagelang nicht mehr an als eine Unterhose, außer zur Schule, nimmt an nichts teil und fordert, dass ihm der A*** nachgetragen wird und er alles bestimmen kann (auch gemeinsame Aktivitäten an Wochenenden). Passiert das nicht ist er zickig und aggressiv und verbarrikadiert sich im Zimmer, unterbrochen von jetzt-und-sofort-Forderungen, und hat keine Lust mehr auf irgendwas.


    Während er mit seinem Vater wg. oben genannten Verhaltens sehr oft aneinander gerät ignoriert er mich im Alltag. Okay, ich habe vollstes Verständnis dafür - er kennt mich nicht lange und nicht gut, hat es eh "schwer" momentan (beginnende Pubertät und so). Komme ich mit klar, ist kein Problem.


    Wenn wieder ein Streit "wg. Schokolade" (=Banalitäten) eskaliert gehe ich meist aus dem Raum oder ignoriere es und mache mit z.B. Wäsche falten weiter. Dieter weiß, dass ich zu ihm halte und ihn unterstütze, so ist das nicht. Mich hat Hans (noch) nicht verbal oder körperlich attackiert. Ich habe Dieter auch angekündigt, dass ich in solch einem Fall ordentlich ungemütlich werde, da ich mir einen solchen Umgang nicht gefallen lasse. Er steht da voll hinter mir.


    Dieter ist sehr weich und hat die letzten Jahre über gelernt "den Kopf unten zu halten" und einfach zu tun, was andere wollen. Er kann einfach nicht Nein sagen, egal wem ggü. (Eltern, Ex-Frau, Sohn, Tochter, Freunden, Chef, mich ...). Mich regt das wirklich wahnsinnig auf, aber das ist seine eigene Baustelle. Ich bin völlig anders als er, komme aus einer Familie die sehr auf gemeinsame Dinge geachtet hat, auf Rücksicht, Höflichkeit und Regeln, und setze klare Grenzen, auf deren Einhaltung ich dann auch bestehe. Das bringen 13 Jahre Berufserfahrung und 2 sehr sture, sehr schwierige SecondHand-Hunde :D mit sich.




    Mein eigentliches Problem ist jetzt: Wie verhalte ich mich? Soll ich mich in solche Streits einmischen? Dazwischen gehen? Mich generell mehr einmischen, was das Zusammenwohnen angeht? Ich halte mich sehr raus und überlasse ihm das eigentlich. Nicht weil ich keine Lust hätte oder es nicht könnte, ich möchte mich nur nicht einmischen.
    Ich bin sehr verunsichert, da ich ein solches Gebahren wie von Hans trotz sehr großer Familie mit vielen Kindern unterschiedlichen Alters einfach nicht kenne und auch nie Kinder hatte oder mit welchen zusammengewohnt habe (als Erwachsene).
    Mit Dieter ist Hans schon ein großes Thema, wir streiten deshalb aber nicht. Ich halte mich sehr zurück mit meinen Tipps oder Ratschlägen, weil ich ihn nicht noch mehr unter Druck setzen möchte als er eh schon steht (aus verschiedenen Richtungen). Außerdem sind wir uns einig: Er hat seine Erziehungsmethoden, ich habe meine. Den anderen ändern können und wollen wir nicht.
    Wenn ich versuche mit Hans mal in Ruhe das Gespräch zu suchen werde ich aktiv ignoriert. Daher lasse ihn normalerweise von sich aus auf mich zu kommen. Ich biete aber immer gerne an und bin da. Es fühlt sich an als würden wir nebeneinander, nicht miteinander wohnen. Wir haben streng genommen leider nur wenige Berührungspunkte im Alltag.



    Es wäre schön, wenn mir vielleicht jemand einen Tipp geben könnte, wie ich mich am Besten verhalte.




    Liebe Grüße und Danke für's Lesen!


    MechWoman








    PS: Das Aggressionsthema gehen wir bereits an.

  • halt Dich weiter raus :daumen


    sonst bist Du nachher bei beiden die Buhfrau-

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Sich raushalten, aber trozdem für ein Gespräch da zu sein
    das ist anstrengend aber eine große Leistung und hier wohl der beste 'Weg

    Wenn ich in die Hölle komme, verlässt der Teufel seinen Thron und flüstert:


    "Willkommen zurück Meisterin!"

  • Schließe mich den anderen an, ich würde mich raushalten.
    Wenn Hans beginnt, auch dich zu attackieren, würde ich kläre Grenzen ziehen.


    Dieter wird sich wohl nicht viel ändern können, eine Pubertier spannt das schnell, und nutzt es evtl total aus.


    Die Schokolade steht vielleicht auch für etwas anderes, dann wäre interessant rauszufinden, warum Hans so aggressiv ist.


    Wäre Dieter mein Partner, würde ich mich mit ihm mal zusammen setzen und vorschlagen, gewisse Hausregeln einzuführen, wie z.b. Keine Gewalt, keine Beleidigungen o.ä., natürlich auch mit Konsequenzen.



    LG Jona

  • :thanks: für eure Antworten!


    Dann war ich mit meinem Weg ja gar nicht so falsch.


    Es ist schwer. Aber ich werde es schaffen der ruhende Pol im Hintergrund zu bleiben.
    Wenn Hans mich attackieren würde würde der sich ganz schnell "umgucken" - wie man im Ruhrgebiet so schön sagt.


    Ich habe mich mit Dieter schon so oft zusammengesetzt und geredet. Es ändert sich nichts, da er keine Grenzen setzen kann und sich auch vor klaren Ansagen scheut.


    Der Aggressivität sind wir auf der Spur. Aber es ist noch ein laaaaaaanger Weg....


    Danke!

    2 Mal editiert, zuletzt von MechWoman ()

  • Ich weiß ja nicht wie lange Hans und Dieter alleine gewohnt haben ohne eine Frau im Haushalt.


    Aber nach deiner Schilderung wurde Hans mit deinem Einzug ziemlich überrumpelt/überrascht - liest sich zumindest so, da du schreibst das ihr im April die Beziehung offiziell gemacht habt und du kurz danach eingezogen bist. Er hatte ja keine Zeit dich vorher richtig kennenzulernen.


    Vielleicht ist er ja daher noch einen Ticken Agressiver? ?-(


    Aber es schien ja vorher schon so gewesen zu sein, also mit seinem Verhalten.


    Zumindest würde ich mich an deiner Stelle auch raushalten und Dieter unterstützen.

  • Also ich kann sowas nur begrenzt ertragen. Eigendlich eher gar nicht . Weil letztendlich lässt er seinen Sohn ins Leere laufen, ist nicht da wo er gebraucht wird .... aus welchem Grund auch immer.
    Eine Erziehungsberatung wäre da nicht schlecht

    Das Leben passiert jetzt :rainbow:

  • :thanks: euch!


    Die beiden haben ca. 1,5 Jahre ohne weibliche Gesellschaft gelebt. Nachdem die Ex-Frau erst beide Kinder mitgenommen hatte bei ihrem Auszug bestand Hans ein Jahr später darauf zu seinem Vater zu ziehen (seine Mutter mag er nicht so). Anfangs müssen diese Wutausbrüche wohl häufiger gewesen sein, inzwischen sei es weniger geworden.


    Ja, mir ist bewusst - und Dieter auch -, dass mein Einzug sehr überraschend für ihn kam. Für uns alle. Daher habe ich auch vollstes Verständnis für ihn und halte mich auch weitgehend raus. Einer der Gründe, warum ich gar nicht erst versuche ihm was zu sagen.
    Die Ausbrüche seien seit meinem Einzug gleich geblieben in Quali- und Quantität, es habe sich also nichts verändert. Wir suchen gerade nach eventuellen Auslösern.


    Letztendlich hast du Recht, Maraya. Wir waren schon beim Kinderpsychologen (war allerdings nicht unsere Idee) und haben da vom Doc viel erzählt bekommen, vor allem Dieter war danach sehr nachdenklich, mir hat er kaum was neues sagen können (nicht, dass ich Profi wäre, aber ich habe doch einen etwas objektiveren Blickwinkel behaupte ich).
    Erziehungsberatung hat er uns auch wärmstens empfohlen. Nicht nur für Hans, sondern vor allem auch für uns. Wir sind dran an dem Thema.

    Einmal editiert, zuletzt von MechWoman ()

  • Update:


    Letzten Sonntag ist Hans nach einem großen Streit mit Dieter ausgezogen. Zur KM.


    Es ist auch viel passiert, seit dem letzten Post.
    Ich habe - in Absprache mit Dieter - wieder einen Hund. Ich habe Schafe und brauche einen Hund, um sie nicht immer selbst einzufangen.
    Außerdem sind Hunde mein Leben, dass wusste Dieter von Anfang an.


    Wir wussten Hans mag keine Hunde, jedoch hatten sie bis vor einem Jahr selbst einen und wir waren überzeugt, dass unsere Kleine ihn um den Finger wickeln wird oder er alt genug ist, sich mit gewissen Dingen abzufinden.
    Falsch gedacht. Er hasst sie.


    Seitdem hetzt er gegen sie wo und wann er nur kann. Sie darf nicht mal atmen.
    Wir haben sie ihm zuliebe sehr eingeschränkt (z.B. darf sie nur in Wohnzimmer und Garten, in die Küche nur wenn kein Essen gemacht wird, kommt mit ins Schlafzimmer nachts, wir versuchen auch nur ein angucken von ihr zu verhindern, etc.). Das reicht ihm nicht.
    Eines Abends vor 3,5 Wochen ist es arg eskaliert zwischen ihm und mir, weil ich erfahren hatte, dass er in unserer Abwesenheit grundlos zum Hund auf ihrer Decke gegangen ist und sie getreten hatte.
    Geendet ist das ganze mit blutigen Fingerknöcheln meinerseits (ich war so wütend, dass ich gegen einen Baum geschlagen habe) und Hans' Ankündigung, dass er schon dafür sorgen wird, dass ich mit dem blöden Sch***köter ausziehen werde.
    3 Tage vorher habe ich mich auf Dieters Wunsch hin zum ersten Mal zu einem Streit geäußert, in den ich von der Arbeit kommend geplatzt bin, und habe Dieter Rückendeckung gegeben.


    Seitdem herrscht Krieg. Nicht meinerseits - seinerseits.
    Samstag wollten wir alle zusammen zum ersten Mal wieder ins Schwimmbad. Töchterchen hatte sich das so sehr gewünscht.
    Ich habe mich auf Rangordnungsspielchen (vornsitzen im Auto - ganz banal eigentlich, aber ich bin gute 1,78m groß und muss zum hintensitzen zum Klappmesser mutieren; außerdem sehe ich das einfach nicht ein, Kinder gehören nach hinten, wenn Erwachsene mitfahren) nicht eingelassen und bin kurzerhand mit meinem eigenen Auto gefahren.
    Angekommen habe ich dann festgestellt, dass Hans doch zu Hause geblieben war.


    Es hatte wohl noch heftigen Streit zwischen den Jungs gegeben, mit dem Resultat, dass Hans den Farbeimer im Flur 1.OG umgetreten und nicht mehr mitgefahren war. Angeblich wäre das meine Schuld, sagt Hans.
    Samstag abend haben Dieter und ich noch heftig und lange wg. des Themas gestritten.


    Sonntag stritt er seit dem Frühstück ("hol mir Brötchen!" - "es ist Sonntag, es gibt keine, hier hast du Cornflakes" - mit anschließendem Flugunterricht der Cerealien) mit Dieter. Er schrie herum, griff ihn an, schlug gegen die Schlafzimmertür, hinter der ich die Wäsche machte. Er rastete also mal wieder völlig aus. Ich ignorierte das und hielt mich völlig raus.


    Am Montag (Sonntag sprach Dieter kein Wort mit mir, er ignorierte mich) hab ich dann erfahren, dass Hans "wegen des Hundes" aus- und zur KM gezogen wäre und nicht mehr hier wohnen wolle solang der Hund hier sei.



    Nun steht Dieter zwischen mir und dem Sohn und weiß dieses Dilemma nicht zu lösen.
    Es ist also genau das passiert was ich nie wollte.
    Hans ist allerdings auch absolut null zugänglich und selbstherrlich.
    Lt. KM macht Hans dort alles, was er hier verweigert - er isst gemeinsam am Tisch, er benimmt sich halbwegs ordentlich, respektiert Regeln, schließt sich nicht über Tage im Zimmer ein usw.



    Dieter läuft Hans nach. Er ruft ihn immer wieder an, ist plötzlich an der Schule, "schleimt sich ein" meiner Meinung nach.
    So wird das nichts.


    Ich habe ihm angeboten, das Feld zu räumen. Das will er aber auch nicht, weil er die Partnerschaft mit mir nicht aufgeben will.
    Wir planen immerhin 'eigentlich' auch ein eigenes Kind (mein 1.).


    Jetzt steht er da und weiß nicht weiter. Und ich noch weniger.
    Er ist seit Montag viel entspannter, lockerer, viel angenehmer im Umgang, nicht so gestresst.
    Heute morgen hat er die Kids zur Schule gebracht und ist prompt den Vormittag über (ist jetzt arbeiten) wieder angespannt und verkrampft.


    Ich habe ihm gestern abend gesagt, wie ich das Ganze sehe. Das hilft ihm aber nicht weiter.



    Sorry, ist lang geworden und vermutlich auch etwas verwirrend :(


    Verzweifelte Grüße
    MechWoman

  • Ich hab es jetzt erst gelesen. Fühl dich mal gedrückt von mir.


    Nach all dem was bei Euch passiert willst du wirklich mit diesem Mann ein Kind? Der jetzt schon nicht in der Lage ist Grenzen zu ziehen, dich zu schützen, der mit dem Kind das da ist überhaupt nicht klar kommt.


    Hast du mal überlegt was der Junge eventuell mit einem Baby macht??? Er wird es hassen, weil das Kleine ihm den Vater nimmt, der tickt ja jetzt schon wegen dem Hund aus. (Tier quälen, ich glaub ich wäre ausgeflippt.)


    Ich würde ein weiteres Kind niemals in so eine vergiftete Atmosphäre setzen, da gibt es keinen Mann der das Wert wäre. Da könnte meine biologische Uhr noch so ticken.


    Ist es wirklich das Leben was du führen willst? Lebenslang mit diesem Sohn der dich hasst, euch fertig macht. Dein Partner will sich diesbezüglich nicht helfen lassen. Was willst du da noch machen?


    Manchmal ist gehen das Beste um selber wieder leben zu können, Liebe heilt einfach nicht alles.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

    Einmal editiert, zuletzt von Elin ()

  • Ich glaube auch, daß der Auszug die beste Möglichkeit wäre.


    Das gemeinsame Heim aufgeben muß ja nicht das Ende der Beziehung bedeuten.


    Momentan hat der Junge einen Sündenbock gesucht für seine Launen und ihn in Dir und nun auch noch dem Hund gefunden. Er hat immer eine gute Ausrede.
    Wenn Du ausziehst, hat er dies nicht mehr, dann kann er zusehen wie er sein Verhalten begründet.
    Vielleicht würde das dem Vater dann auch noch etwas mehr die Augen öffnen. :frag

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen lernt,

    muß die Gegend verlassen, wo sie gelten.

    (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Danke für eure Antworten.


    Ja, mit "der Kleinen" ist der Hund gemeint. Sie ist eine ganz zierliche, süße und ultra-liebe Border Hündin. Da sie am unteren Standard für die Größe, im Kopf noch sehr jung und wesentlich kleiner als meine vorherigen Hunde waren ist ist sie "die Kleine".


    Und auch ja, ich BIN ausgeflippt. Nicht nur wegen der Tritt-Geschichte - da war ich schon auf 200 -, aber als ich auch noch ein "Schl*mpe" kassiert habe, als wir ihn zur Rede stellten klinkte bei mir alles aus.



    Ich habe mich gestern lange mit meiner Cousine unterhalten, die ähnliches erlebt hat und durchmacht, nur dass der Teeny da ein 16jähriges Mädchen ist und sie auch nur 10 Jahre älter ist als sie. Sie hat mir alles aus deren Leidensgeschichte erzählt und ganz offen mit mir geredet, über alles.


    Das hat mir so unheimlich gut getan, dass sich derzeit der Beschluss in mir manifestiert, dass ich es wagen will. Dass ich mich durchbeißen und mit genau diesem Mann eine Lösung und eine eigene Familie will.
    So ganz sicher ist das noch nicht, aber doch so gut wie.


    Dass das hart wird ist mir klar. Aber ich weiß auch, dass ich das schaffen kann :)

  • Daß DU das schaffen könntest, wie Du Dich hier gibst, glaube ich gern.
    Aber ich weiß nicht, ob Du das ALLEIN schaffen kannst, denn Unterstützung bekommst Du anscheinend nirgendwo, vor allem nicht von Deinem Partner. :S


    Du kannst nicht allein kämpfen, dafür müssen es alle wollen und auch was dafür tun.

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen lernt,

    muß die Gegend verlassen, wo sie gelten.

    (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Mein Bauchgefühl sagt, dass der Sohn nach Reaktionen, Grenzen, usw. schreit!
    Der Vater scheint ja extrem reaktionsarm zu sein...das muss doch als Kind, das wahrngenommen werden und seine Grenzen austesten möchte, echt grausam sein.
    Dass da viel Wut aufkommt, verstehe ich total!


    Es ist löblich, dass du es wagen und eine Lösung finden willst.
    Aber dazu gehören 2 (wobei ich bei der Situation mit dem Sohn ihn sogar alleine in der Verantwortung sehe, das Verhalten auf beiden Seiten war ja schon vor dir so da) und wieso sollte sich dein Partner sich zukünftig weniger ausklinken aus allem als jetzt?
    Dieses Verhalten scheint tief in ihm verankert zu sein. Ich vermute, er wird dir das Ruder überlassen und maximal mitlaufen, wenn überhaupt.

    If life fucks you, just lean back and enjoy! :brille

  • Dass ich mich durchbeißen und mit genau diesem Mann eine Lösung und eine eigene Familie will.


    Sorry wenn ich mich so an einzelnen Wörtern festklammere ....



    "eine eigene Familie ...." überleg' mal, wer aus Deiner Sicht da dazu gehören würde. "Eure Kleine" wohl ganz sicher. .... Und Hans ?


    Aber der Gedanke müsste vielleicht eher heißen: "mit diesem Mann, seinen vorhandenen Kindern, und eventuellen weiteren Kindern eine Familie sein will."


    Ausgewachsene Menschen mit Kindern gibt es in aller Regel nur im Paket mit den vorhandenen Kindern. Und auch wenn sie nicht mit euch wohnen sollten, so werden sie immer in irgendeiner einer Form eine Rolle spielen.

  • Aaaalso... zum Einen erst mal Respekt für dein Verhalten. Es ist ein Patchwork-Mutter (ich nenne es jetzt einfach mal so...) mit Pubertiertenden gaaanz, ganz sicher nicht einfach, ruhig und gelassen zu bleiben. :blume


    Die Frage ist (nicht nur): wie lange hältst du das aus? Schaffst du es auch auf Dauer, dich von den Eltern-Kind-Konflikten, die der Sohn offensichtlich mit seinen Eltern (beiden!) hat, abzugrenzen? Oder besteht die Gefahr, dass es dir irgendwann nicht mehr gut tut, du im Endeffekt nervlich am Krückstock gehst? Ich finde das, was Elin geschrieben hat, sehr treffend und gut!


    An deiner Stelle würde ich versuchen, Profis in die Familie zu bekommen. Sprich: irgendeine Form der Unterstützung, z.B. von der Caritas oder auch anderen Orgas- und wenn es nur zur Bertaung oder zum Ausgleich ist.


    Ganz tragisch finde ich das Verhalten beider Elternteile. Der Sohn macht ja nicht nur mit seinem Vater, sondern offensichtlich auch mit seiner Mutter, was er will :cursing: .


    Auf jeden Fall wünsche ich dir sehr viel Kraft. Und irgendwie: wenn du jetzt ausziehst, bekommt der Sohn ja wieder (= ein weiteres Mal), was ER will.

  • Chapeau Mechwoman, wie souverän du mit den Situationen umgehst und wie reflektiert und objektiv du sie schilderst!


    Wenn ich allerdings einen Mann noch so sehr lieben würde, aber miterleben würde, wie das Verhältnis & Umgangsweise von ihm und seinem Sohn ist, dann könnte ich (bei allem Respekt und Verständnis für den Vater und jedermanns individuelle Lebenssituationen und Prägungen) mir nicht mit diesem Mann ein gemeinsames Kind vorstellen.
    Würde er dir in schwierigen Situationen mit dem zukünftigen gemeinsamen Kind den Rücken stärken oder Problemlösungen finden?
    Oder bliebe alles an dir hängen? Wäre das für dich vielleicht kein Problem?


    Da ist natürlich jeder ein anderer Typ, ich bin nur tatsächlich schon manches mal dankbar dafür gewesen, im Umgang von potenziellen neuen Partnern mit Kids direkt sehen zu können, ob ich mir mit diesem Menschen auch gemeinsame Kinder vorstellen könnte oder nicht. :strahlen

  • Mein Bauchgefühl sagt, dass der Sohn nach Reaktionen, Grenzen, usw. schreit!
    Der Vater scheint ja extrem reaktionsarm zu sein...das muss doch als Kind, das wahrngenommen werden und seine Grenzen austesten möchte, echt grausam sein.
    Dass da viel Wut aufkommt, verstehe ich total!

    JAAAAAAAAA!!!! Genau so sehe ich das auch!
    Das glaubt mir der KV leider nicht. Natürlich gibt es dann Schreiereien und Streits, Hans kennt es ja nicht. Das wird sich aber geben, mit Sicherheit.


    Aaaalso... zum Einen erst mal Respekt für dein Verhalten. Es ist ein Patchwork-Mutter (ich nenne es jetzt einfach mal so...) mit Pubertiertenden gaaanz, ganz sicher nicht einfach, ruhig und gelassen zu bleiben. :blume

    :love Danke dir!


    Die Frage ist (nicht nur): wie lange hältst du das aus? Schaffst du es auch auf Dauer, dich von den Eltern-Kind-Konflikten, die der Sohn offensichtlich mit seinen Eltern (beiden!) hat, abzugrenzen? Oder besteht die Gefahr, dass es dir irgendwann nicht mehr gut tut, du im Endeffekt nervlich am Krückstock gehst? Ich finde das, was Elin geschrieben hat, sehr treffend und gut!

    Sollte dem irgendwann so sein werde ich mich ausklinken. Dafür muss aber vorher schon einiges schief gelaufen sein, denn ich weiß sehr gut wie meine Kräfte aussehen und wie ich mich wieder "geerdet" bekomme :)


    An deiner Stelle würde ich versuchen, Profis in die Familie zu bekommen. Sprich: irgendeine Form der Unterstützung, z.B. von der Caritas oder auch anderen Orgas- und wenn es nur zur Bertaung oder zum Ausgleich ist.

    Das werde ich tun. Ich werde mitte nächster Woche (vorher geht nicht) nochmal mit Dieter sprechen und dann Profis beauftragen - Erziehungsberatung und eine zweite Meinung Kinderpsycho.


    Ganz tragisch finde ich das Verhalten beider Elternteile. Der Sohn macht ja nicht nur mit seinem Vater, sondern offensichtlich auch mit seiner Mutter, was er will :cursing: .

    Hans hat im zarten Alter von 6 Jahren ohne Streit oder Anlass der Oma gegenüber gesagt, dass er die Mama nicht mag. Mehrmals. War auch immer ein Papakind.
    Letztes Jahr hat er die andere Oma, die immer für ihn gekocht hat wenn Papa arbeiten war, in der Küche böse beschimpft und beleidigt, wie er es auch mit seinem Vater tut. Anschließend hat er sie getreten. Als Reaktion gab es eine Ohrfeige, seitdem ist das nie wieder vorgekommen.
    Da sehe ich einen Hinweis auf die ersehnten Regeln und Reaktionen. (was nicht heißt, dass ich es gut finde wenn man Kinder schlägt! Das war aus der Situation heraus)

    Und irgendwie: wenn du jetzt ausziehst, bekommt der Sohn ja wieder (= ein weiteres Mal), was ER will.

    Genau SO sehe ich das auch :daumen









    PS loewe: Das ist wirklich Wortklauberei, sorry. Natürlich weiß ich und ist mir vollends bewusst, dass Tochter und Sohn IMMER da sein werden. Sollen und müssen sie ja auch! Sie sind beide auch bei mir immer herzlich willkommen, ich bin auch bei beiden für jeden Scheiß zu haben, mache viel Blödsinn mit - wenn man denn wenigstens ein bisschen Anstand und Höflichkeit an den Tag legt. Und daran hapert es. Ich will die beiden nicht loswerden!!!




    Nachtrag:

    Chapeau Mechwoman, wie souverän du mit den Situationen umgehst und wie reflektiert und objektiv du sie schilderst!

    Danke dir!! :blume

    Wenn ich allerdings einen Mann noch so sehr lieben würde, aber miterleben würde, wie das Verhältnis & Umgangsweise von ihm und seinem Sohn ist, dann könnte ich (bei allem Respekt und Verständnis für den Vater und jedermanns individuelle Lebenssituationen und Prägungen) mir nicht mit diesem Mann ein gemeinsames Kind vorstellen.
    Würde er dir in schwierigen Situationen mit dem zukünftigen gemeinsamen Kind den Rücken stärken oder Problemlösungen finden?
    Oder bliebe alles an dir hängen? Wäre das für dich vielleicht kein Problem?

    Nein, für mich wäre das kein Problem. Ich hatte mich, bevor wir uns kennen lernten, bereits auf AE eingestellt, alles war fertig und geplant, alles berechnet. Nur "der Samen" fehlte noch. Daher traue ich mir das durchaus zu das Ganze auch allein gewuppt zu kriegen ;) . Er kann ja dafür mehr Haushalt übernehmen :lgh

    Einmal editiert, zuletzt von MechWoman ()