Neuer Partner....

  • Hallo ihr Lieben,


    Ich würde gerne mal meine Situation im Moment schildern, um einfach ein paar Meinungen zu hören...


    Ich bin 29jahre alt und habe eine 9 jährige Tochter,ich bin seit 7Jahren alleinerziehend.


    Jetzt habe ich vor einem halben Jahr einen Mann kennengelernt, nur irgendwie klappt das alles nicht so wie ich mir das vorstelle..(oder hab ich zu hohe erwartungen? :frag )


    Alles fing super an mein neuer Partner wollte meine Tochter so schnell es ging kennnelernen (ca.nach 8 Wochen hab ich die beiden bekannt gemacht) mein Partner und auch meine Tochter verstanden sich auf Anhieb ziemlich gut.
    Im laufe der letzten Monate hat sich das allerdings geändert...Ich muss dazu sagen meine Tochter steckt schon in einer Art Vorpubertät und ist nicht immer einfach (also auch mir gegenüber zickig).
    Doch wennn mein neuer Partner bei uns ist, ist es schlimmer..sie zickt, hat auf nichts mehr lust, ist genervt etc...
    Ich hab viel mit Ihr drüber gesprochen,ob sie eifersüchtig wäre usw. was sie aber alles verneint.


    Und als ob das nicht schon anstrengend genug wäre, fängt jetzt auch noch mein Partner an meine Tochter ständig zu kritisieren...Manchmal auch in Ihrem beisein, so das Sie sich manchmal nicht mehr traut Ihre Meinung zu sagen, weil sonst ein Spruch von ihm kommen würde.


    Er kritisiert dann aber auch Sachen die ich nicht nachvollziehen kann (nicht ihr zickig sein oder so) sondern z.B. gestern waren wir Schwimmen..er hat meine Tochter im Wasser hochgenommen und weg "geworfen" sie fand das nicht lustig und hat gesagt Sie möchte nicht mehr...nachher hat Sie gesagt "du wolltest mich ja immer hochwerfen" woraufhin mein Partner dann meinte "ich hab es nur einmal gemacht" ob Sie eine Wahrnehmungsstörung hat.
    Das er es komisch fände,das Sie so ängstlich ist (seiner Tochter hätte das immer gefallen)


    Was er auch oft sagt ist..das meine Tochter an nichts Spaß hätte ob Sie evtl. Depressionen hat (ich habe welche also ist ihm das nicht fremd).
    Ich denke aber das es einfach normal ist,das sich eine 9jährige nicht mehr mit allem begeistern lässt.


    Mittlerweile ist es so das ich gar keine Lust mehr habe,irgendetwas zu dritt zu unternehmen,weil nachher wieder alles Themantisiert wird.
    Wenn ich mit meiner Tochter etwas alleine Unternehme ist es meist entspannter.


    Ich hoffe man kann ungefähr verstehen was ich meine...und würde mich einfach über ein paar Meinungen freuen.


    LG

  • Hallo Chrissi87,


    ihr kennt Euch erst ein halbes Jahr, spontan würde ich sagen, gebt Euch Zeit....


    Vielleicht wirklich erst einmal richtiges Kennenlernen als Paar einerseits und andererseits weiter auch eklusive Mutter-Tochter-Zeit reservieren und weniger zu Dritt machen?


    Dass dein neuer Partner deine Tochter häufig kritisiert ("Wahrnehmungsstörungen" vorwerfen finde ich persönlich schon ganz schön krass) und Deine Tochter offensichtlich mit seiner eigenen vergleicht, spricht alles für eine gewisse Genervtheit und Anspannung, die dazu führt, dass er offensichtlich Grenzen überschreitet...


    Und Deine Tochter zeigt auch deutlich, dass sie mit der 3er Konstellation nicht nur glücklich ist. Falls Du es unter einen Hut bekommst, beiden getrennt voneinander Zeit zu widmen und zu schauen, wie es mit Euch als Paar weitergeht, wäre das mein Weg..


    Kannst Du ohne Vorwurf mit Deinem Partner sprechen und gemeinsam nach so einem oder auch anderen Weg gucken?


    Alles Gute!
    Karina

    Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll."


    Georg Christoph Lichtenberg

  • Hallo KarinaI,


    dankeschön für deine Antwort.


    An weniger zu dritt machen hab ich auch schon gedacht, wobei ich sagen muss das wir in der Woche eh meistens nur zusammen Abendessen machen (da ich Arbeit und meine Tochter bis 16.30 in der Schule ist)


    Da eben wie gesagt unter der Woche schon allgemein wenig Zeit ist, ist es auch schwierig das ich getrennt mit beiden Zeit verbringe (außer ich würde sagen,mein Partner kommt erst wenn die kleine im Bett ist).


    Das miteinander über solche Sachen reden ist leider echt ein Problem.
    Meistens kommt es dann zum Streit in dem er mir das Verhalten meiner Tochter als Erziehungsfehler vorwirft. Oder aber alle "Probleme" auf mich schiebt,da ich ja wie gesagt ein paar Psychische Probleme habe.

  • Welcome Patchwork - das ist leider gar nicht einfach.
    Alle müssen eine Position im Leben finden - deine Kleine ist vielleicht auch etwas eifersüchtig - alles nicht so einfach - viel tief armen und jeder sollte viel Verständnis für den anderen haben.

  • Das miteinander über solche Sachen reden ist leider echt ein Problem.
    Meistens kommt es dann zum Streit in dem er mir das Verhalten meiner Tochter als Erziehungsfehler vorwirft. Oder aber alle "Probleme" auf mich schiebt,da ich ja wie gesagt ein paar Psychische Probleme habe.


    Höchst bedenklich. Denke nicht, dass Deine Tochter das Problem ist.
    Meine treiben mich manchmal auch in den Wahnsinn, aber das ist ganz normal. Das als Erziehungsfehler zu betiteln ist schon höchst verletzend.

    Wer will findet Wege und wer nicht will findet Gründe. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Soulero ()

  • Das, was Soulero schreibt, dachte ich auch. Bei aller Liebe und allem "Patchwork will erstmal geübt sein" usw. - das ginge für mich gar nicht. So ein Satz wie der mit den Wahrnehmungsstörungen hätte für richtig Zoff gesorgt. Was fällt ihm eigentlich ein, so mit ihr zu reden? Da hätte ich meiner Tochter den Rücken gestärkt. Was sagt sie denn, warum sie plötzlich so genervt von ihm ist?


    Alles fing super an mein neuer Partner wollte meine Tochter so schnell es ging kennnelernen (ca.nach 8 Wochen hab ich die beiden bekannt gemacht)


    Warum hatte er es so eilig? Wie oft habt Ihr Euch denn in den 8 Wochen alleine gesehen?

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Hallo,


    CoCo : Meine Tochter sagt eigentlich nicht wirklich warum sie so zu ihm ist. Manchmal kommt klar sowas wie er nervt oder ärgert mich (aber das denke ich ist auch normal in dem alter)


    Warum er es so eilig hatte meine Tochter kennenzulernen,das habe ich mich auch schon oft gefragt...ich habe manchmal die Vermutung das er Ersatz sucht für seine verlorene Familie (er war bis vor einem Jahr verheiratet und hat auch eine 9 jährige Tochter, wozu er aber keinen Kontakt hat)


    In den 8 Wochen haben wir uns schon öfter alleine gesehen..da wir sehr nah beieinander Wohnen haben wir uns fast täglich gesehen, halt immer Abends wenn die kleine im Bett war.


  • Höchst bedenklich. Denke nicht, dass Deine Tochter das Problem ist.
    Meine treiben mich manchmal auch in den Wahnsinn, aber das ist ganz normal. Das als Erziehungsfehler zu betiteln ist schon höchst verletzend.


    Fast noch bedenklicher als den "Erziehungsfehler" finde ich, dass Chrissis Partner ihr ihre psychischen Probleme vorhält und dafür verantwortlich macht. Das finde ich schon sehr respektlos und unter der Gürtellinie. Sie hat sich das ja nicht ausgesucht und seine gesundheitlichen (nichts anderes ist es ja) Probleme im Streit dann noch vorgehalten zu bekommen, geht überhaupt nicht.

  • Hallo,


    er hat also keinen Kontakt zu seinem Kind, das gleich alt ist, und kümmert sich um Deines.
    Ist natürlich für ihn auch ne schwierige Situation....denke, das stellt man sich vielleicht auch einfacher vor - so von der psychischen Seite her. Aber auf Dauer kann das zur Belastungsprobe werden, je nachdem wie arg und ob er seine eigene Tochter vermißt.


    Trotzdem hat er sich zusammenzureißen. Wahrnehmungsstörungen vorzuwerfen oder Dir die Depressionen...geht nicht.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • zu erst mal ... ich habe keinerlei erfahrung was patschwork angeht .... aber


    erziehungsfehler... dem kind gesundheitliche probleme vorzuwerfen geht gar nicht !!!


    ich würde das gespräch mit ihm suchen und ohne umschweifiges gerede dirket fragen, was für ein problem ER! hat...


    zum einen ist es mal ein vollkommen normales verhalten ... das kind fängt an zu pupertieren und sucht ihre rolle.
    da ihr diese, in eurer patchwork konstellation selbst noch nicht wirklich gefunden habt, scheint es auch für sie umso schwerer...
    gerade jetzt braucht sie klare strukturen ... selbst wenn sie mit diesen auch nicht einverstanden ist. aber solange ihr die regeln setzt, gibt ihr das sicherheit.


    ich finde es ziemlich happig was er äußert und gerade auch dann wenn die kleine in der nähe ist. mal im ernst, siehst du eine basis?


    es scheint, das er auch frust, oder eigene ungefestigtheit auf euch projeziert.


    und ich finde es ganz gut und wichtig das du dir regelmäßig zeit nur fürs kind nimmst...
    das brauchst sie! wenn es nur täglich eine feste zeit die ihr nur zusammen habt und eben auch mal an dem ein, oder anderen wochenenden einen mama-tochter tag ...


    es liest sich, als seit ihr fast täglich zusammen, lebt aber nicht zusammen ...
    das stelle ich mir auch schwer vor... er hat zuhause sein leben mit seiner struktur und du eben bei dir zuhause deine. zusammen habt ihr da noch keine basis ...
    sowas braucht zeit, und ganz ganz viel kommunikation. auch beiderseits kompromisse und toleranz ... ein gradwanderung mit kind...

    ^^ superkalifragelistischexpialigetsich ^^


    "ich bin gerade wie ich bin, weil ich mich jetzt genauso brauche"


    lg chia :wink

    Einmal editiert, zuletzt von Mama Chia ()

  • Was ich sehr empfehlen kann ist: Das PatchworkBuch von Claudia Starke :daumen
    Nicht nur, dass da jeder zu Wort kommt. Auch werden anhand ihres Fehlverhalten Tipps gegeben wie man es besser machen kann. Für mich sehr aufschlussreich.

  • Was er auch oft sagt ist..das meine Tochter an nichts Spaß hätte ob Sie evtl. Depressionen hat (ich habe welche also ist ihm das nicht fremd).
    Ich denke aber das es einfach normal ist,das sich eine 9jährige nicht mehr mit allem begeistern lässt.


    Mittlerweile ist es so das ich gar keine Lust mehr habe,irgendetwas zu dritt zu unternehmen,weil nachher wieder alles Themantisiert wird.
    Wenn ich mit meiner Tochter etwas alleine Unternehme ist es meist entspannter.


    Ich hoffe man kann ungefähr verstehen was ich meine...und würde mich einfach über ein paar Meinungen freuen.

    Patchwork ist schwierig ....
    ... und "vergleichen" macht es noch viel schwieriger.


    Natürlich ist der Umgang mit dem Bonuskind anders als mit dem eigenen Sprößling - die eigene Intuition funktioniert da lange Zeit deutlich weniger.
    Wichtig finde ich, dass ihr viel miteinander redet. Klärt, wie ihr euch wünscht miteinander umzugehen und gebt euch Chancen Fehler zu machen und das nach sachlichem Feedback im nächsten Anlauf besser anzugehen.


    Nun sind Mädchen im (vor-) pubertären Stadium auch wirklich eine besondere Herausforderung.
    FRAGE: Hat er diese Zeit bei seiner Tochter überhaupt miterlebt ?
    Den Grund für den Kontaktabbruch zur eigenen Tochter würde ich auf jeden Fall hinterfragen .... und auch wie er psychisch damit klar kommt.


    Hilfreich finde ich, z.B. Abends - wenn die Kinder schlafen - miteinander zu reflektieren was den Tag über so war ....
    und gemeinsam Ideen entwickeln, wie man in Zukunft mit den Situationen umgehen könnte.


    Die direkte Ansprache des Partners an die Tochter "Wahrnehmungsstörung" war hoffentlich nur ein Ausrutscher.
    Oder ist es schon so verfahren, dass die beiden auf keinen grünen Zweig mehr kommen können ?

  • ich habe manchmal die Vermutung das er Ersatz sucht für seine verlorene Familie (er war bis vor einem Jahr verheiratet und hat auch eine 9 jährige Tochter, wozu er aber keinen Kontakt hat


    Ist ein Jahr nicht ein bisschen sehr schnell, um sich gleich in die nächste Beziehung zu stürzen? Nun hast Du natürlich wenig Einfluss darauf, was er tut, um mit seiner Trennung tatsächlich ins Reine zu kommen incl. "Verlust" seiner Tochter, aber ich würde doch auch empfehlen, es langsam anzugehen und erst einmal an Eurer Beziehung zu arbeiten, denn diese Stabilität braucht es wohl, damit auch die Tochter sich wohl fühlen kann.


    Hinzufügen möchte ich noch, dass ich da nur mein eigenes Gefühl sprechen lasse, Erfahrungen in Patchwork habe ich gar keine.

  • Hallo,


    danke für die Buchtipps..da werd ich mich mal ein bisschen einlesen. :)


    Ich habe schon oft gedacht in letzter Zeit das es eher eine Beziehung auf Zeit ist..ob wir wirklich eine Zukunft haben,weiß ich nicht...da mich diese Situation immer mehr belastet (und ich sowieso schon vorbelastet bin).


    Was seine Tochter angeht, da ist es sehr schwierig mit ihm drüber zu reden ihn belastet die Situation sehr. Ich weiß nur das seine Trennung nicht nett geendet ist (wohl auch Handgreiflichkeiten beiderseits)...und er deswegen begleiteten Umgang mit seiner Tochter hatte.Er sie aber irgendwann öfter sehen wollte,wodurch es wieder zu Stress gekommen ist...und seit dem hat er keinen Kontakt mehr (6 Monate).
    Er hat also gar nicht mitbekommen,wie seine Tochter jetzt langsam in die Pubertät kommt.


    Also komplett verfahren ist die Situation zwischen beiden noch nicht.würde ich denken.es ist Phasenweise würde ich sagen...mal läuft es nen Tag gut und dan wieder ein paar Tage nicht so toll.

  • Ich habe schon oft gedacht in letzter Zeit das es eher eine Beziehung auf Zeit ist..ob wir wirklich eine Zukunft haben,weiß ich nicht


    Wenn Du das eh schon denkst - willst Du dafür dann wirklich Deine Tochter weiter solchen Situationen aussetzen?


    Es klingt für mich nicht so, als ob bei Euch Gespräche möglich seien, die für alle etwas gutes bewirken können. Du weißt nicht, warum er es so eilig hatte, Deine Tochter kennenzulernen; vermutest mal, dass ihm sein eigenes Kind fehlt. Warum es da gar keinen Kontakt gibt, weißt Du so ganz richtig auch nicht, weil er darüber nicht gerne spricht. Sprechen kann er dann ganz gut, wenn es darum geht, Deine Tochter rund zu machen und Dir Deine psychischen Probleme vorzuhalten.


    Da kommt bei mir schon die Frage auf, was denn da so auf der Haben-Seite steht, bei dieser Beziehung...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Was seine Tochter angeht, da ist es sehr schwierig mit ihm drüber zu reden ihn belastet die Situation sehr.


    Das ist dann wohl Baustelle Nr. 1




    So lange das nicht geklärt ist wird alles andere schwierig.


    Möglicherweise braucht er dazu auch professionelle Hilfe (ein Kind zu verlieren geht nicht "mal eben so") - aber wenn ihr das gemeinsam bewältigt, dann kann euch das zusammenschweißen.


    :strahlen

    Einmal editiert, zuletzt von Loewe_63 ()

  • Das "Ersatzkind" scheint kein Replikat des "Verlustkindes" zu sein...


    Wenn man nach ne halben Jahr Beziehung nicht über das Thema reden kann, wann dann???


    Da hatte ich ja oftmals vor dem ersten Date schon mehr Tiefgang! (Manchmal mehr als mir lieb war) ;(

    Wer will findet Wege und wer nicht will findet Gründe. ;)