"Probleme" mit dem Gewicht

  • Hallo liebes Forum,
    Nach mehreren Monaten bin ich auch mal wieder online. Ich schreibe den Thread mal in diese Rubrik, weil Tochterkind (10,6) bereits körperlich und sonst auch in der Pubertät angekommen ist.


    Das Tochterkind hat schon seit geraumer Zeit immer wieder das Thema Gewicht, was sie belastet. Sie hat Sorge, dass sie zu dick sei, sie sei fett. Ich nehme das mal ernst, mal nicht so ernst, mache mich aber nie über sie lustig. Jetzt waren wir Montag beim Kinderarzt, wo sie auch gewogen wurde. Seitdem ist ihr Gewicht Dauerthema, sie vergleicht alle. Zur Info: Kind ist immer in Bewegung, reitet 3-5 mal die Woche und bewegt sich sehr viel. Sie ist 1,58m und wiegt 49kg. Alles normal und okay. Wirklich kein Gramm Fett an dem Kind, die ist schlank und hat Muckis. Sie kann essen was sie will, da setzt nix an (was bin ich neidisch! :D )
    Seit sie ihr aktuelles Gewicht gehört hat, will sie ständig auf die Waage, damit sie ja nicht zunimmt. Sie macht sich sorgen darüber, dass andere größer sind aber weniger oder nur unwesentlich mehr als sie wiegen. Die Ärztin hat ihr gesagt, dass Gewicht ist vollkommen okay, ich habe ihr schon erklärt, dass Muskelmasse mehr wiegt als Fett... Das kommt aber nicht wirklich an.


    Was also tun? Laufen lassen und hoffen, dass es irgendwann kein Thema ist? Ich möchte es nicht zu hoch hängen sie aber auch nicht alleine lassen mit ihren Sorgen.

    Einmal editiert, zuletzt von saintcake ()

  • Hallo


    Ich würde fragen, warum das Gewicht so einen Stellenwert hat. Was verspricht sie sich von einer Zahl? Was soll denn ihrer Meinung nach als Zahl da stehen? Was sagt so eine Zahl aus? Vermutlich ist sie verunsichert. Der Körper verändert sich, bei vielen in ihrem Umfeld wird das noch nicht so sein. Kontrollieren kann sie das nicht, Gewicht aber schon. Ich würde also an ihrem Selbstwertgefühl arbeiten, versuchen sie in Gruppen zu integrieren (Pfadfinder oder sowas).


    Gruß

  • Ich würde als erstes mal die Waage rausschmeißen .
    Dann hat dieses zwanghafte wiegen wenigstens ein Ende.
    Ansonsten immer weiter so: bestätige sie, wenn sie zweifelt, aber nicht zu hoch hängen.
    Das ist schon furchtbar, wenn die Kleinen sich da so verrennen.

  • Wir schauen uns dann die Kurven zu Größe und Gewicht gemeinsam an (Somatogramm Mädchen) - und kommen in aller Regel auf der Mittellinie an.


    Normalerweise ist dann eine Weile Ruhe ...


    Eure Tochter ist für ihr Alter sehr groß, also ist das Längensollgewicht zu betrachten. Und da passen die 49 kg sehr gut zu 158 cm.
    (In den Tabellen sind 13 Jährige 158 cm)


    Eigentlich ist es wohl mehr allgemeine Verunsicherung, weil Mädels/Frauen generell viel Zeit mit Gedanken um das eigene Körpergewicht verbringen.
    Es wird m.E. einfach Rollenverhalten gespiegelt.

  • Mein Sohn ist 12 und hat auch Phasen wo er wirklich achtet das er nicht zu nimmt.er ist sehr sportlich und agil,immet in Bewegung und auch schlank.trotzdem steht er vor dem Spiegel und achtet auf sein äusserstes.er kam auch schon mehrfach an mit "ich bin zu dick!" Da kontra ich auch immer gegen.
    Ich glaube es liegt daran,das der Körper sich ändert,ängste auftreten und Unsicherheit,dazu kommt Gruppenzwang.ja,der Gruppenzwang ist so eine Sache.ich Versuch immer ihn zu "eigenständiges denken und handeln"zu bewegen,aber ein doofer Spruch von irgendjemand und man beginnt zu zweifeln an sich.
    Ich glaube sie hat Angst vor Veränderungen,das ihr körper sich ändert.ich denke,da sollte man positiv gegen gehen,und versuchen herauszufinden ob im Freundeskreis gewisse "Sprüche" die Unsicherheit verursachen existieren.und gegen gehen.Alleine die Waage zu entfernen,haut nicht hin...manche Kinder haben Angst vor der Pubertät,vor den Veränderungen usw...letztens fragte mein Sohn:"Mama,wen ich erwachsen bin ,werde ich auch dick?"ich bin etwas mollog und Vati ist auch dicker,da ha er sich 1+1 zusammengerechnet.ich sagte aber sofort,das wir selber schuld daran sind das wir so sind wie wir sind,und das ich bis seine Geburt,gerten schlank war.er schaute sich Bilder an,und gut wars.unsicherheiten kommen immer wieder.

  • weil Mädels/Frauen generell viel Zeit mit Gedanken um das eigene Körpergewicht verbringen.
    Es wird m.E. einfach Rollenverhalten gespiegelt.


    Dem kann ich widersprechen (auch Feli hat von ihrem Sohn geschrieben).


    Mein Großer hatte eine Phase vor knapp zwei Jahren (so mit 15) wegen "den Mädels gefallen und so".
    Da hat es eine Weile gedauert, bis ich gemerkt habe, dass er kaum isst.
    Bis dahin hatte er paar Pfund "Babyspeck" verloren, die noch da waren (meine zwei sind nicht so sportlich, wie die beiden von TE und Feli).


    Schlimmer war, als sein Bruder, der kein "Polster" hatte, auch auf diesen Zug aufgesprungen war.


    Ab da habe ich nicht mehr geglaubt, wenn ich abends hörte "wir haben schon gegessen".
    Es wurde einfach ein Teller jedem vor die Nase gestellt.
    Muss zugeben, dass es sich zeitweise wie Zwangsernährung anfühlte und ich mich mit Magersucht auseinandergesetzt habe.


    Aber mit viel reden, wurde dann auch wieder vernünftig gegessen. Und sogar die Süßigkeiten nicht mehr komplett verteufelt.
    Heute freue ich mich, wenn ich nach Hause komme und höre "habe Hunger"
    (ja, sie sind in der Lage es auch selbst zu holen, aber bei einem Vollzeit-Job verwöhnt man sie eben)

  • Dem kann ich widersprechen (auch Feli hat von ihrem Sohn geschrieben).


    Ich sehe nicht den Widerspruch ....


    Was Du beschreibst ist in meinen Augen eine andere Baustelle ...

  • Ich kann dem auch widersprechen, habe unsere Waage jetzt weggeschlossen. Mein Sohn war täglich mindestens dreimal auf der Waage, weil er sich zu dünn findet. Er schaufelt Unmengen Essen in sich hinein und rennt fast täglich zu MC Fit. Ich bin froh, dass er zumindest normale Nahrungsmittel entdeckt hat und keine Supplements mehr nimmt. Leider wird er wahrscheinlich nie Muskeln wie ein Schwarzenegger haben, da er vom Körperbau her sehr nach seinem schlanken Vater kommt, Im Moment ist es Trend, absolut körperbewußt, muskulös und fit zu sein, was ja im Prinzip nicht schlecht ist. Man muss aber aufpassen, da es in der Pubertät zu Übertreibungen kommt, die dann eventuell auch krankhaft enden können.


    Edit: Für mich selbst ist die verschlossene Waage auch nicht schlecht. Als gutes Vorblid habe ich in dieser Hinsicht sicher nicht fungiert. :kopf

  • Wir könnten darüber reden, dass Pubertät bei Mädels einfach anders abläuft als bei Jungs .... irgendwie


    Und dann könnte man darüber nachdenken, ob es im Umfeld eurer Jungs jemanden gibt (egal ob Mann oder Frau), den sie hinsichtlich des Essverhaltens vielleicht "spiegeln" ....

    Einmal editiert, zuletzt von Loewe_63 ()

  • oh, ja, das Thema haben wir hier auch täglich... :schiel


    Mein Tochterkind ist ein klein wenig "moppelig", aber noch alles im grünen Bereich. Die Kids vergleichen sich ständig (vor allem die Mädels - Germanys next Topmodel lässt grüßen... :kopf


    Ich spreche jeden Tag mit ihr und hoffe, dass irgendwann etwas davon "hängen bleibt". Der Druck ist schlimm, und ich habe das Gefühl, der Schlankheitswahn wird immer intensiver.... :wow


    Reden, reden und nochmals reden.... :anbet:anbet:anbet

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • Edit: Für mich selbst ist die verschlossene Waage auch nicht schlecht. Als gutes Vorblid habe ich in dieser Hinsicht sicher nicht fungiert. :kopf


    :hae: So viel dann zum Thema "Verhalten spiegeln" / Vorbildfunktion




    :tuschel Aber glaubst Du wirklich, dass Du durch das Wegschließen der Waage eine nachhaltige Veränderung bewirken kannst ?

  • Gewicht und Größe sind doch bei deiner Tochter stimmig.
    Ich würde vorerst beobachten, ob sie regelmäßig isst, die Alarmglocken würden bei mir schrillen, wenn sie Mahlzeiten sausen lässt, oder essgestörtes verhalten entwickelt.


    Bei mir achten alle drei Kinder akribisch auf ihr Gewicht, essen aber auch leidenschaftlich gern, da ich selbst allerdings einmal Esstörungen hatte, beobachte ich das auch argwöhnisch. Solange der BMI im Rahmen bleibt, wird es nicht weiter thematisiert.



    LG Jona


  • :hae: So viel dann zum Thema "Verhalten spiegeln" / Vorbildfunktion




    :tuschel Aber glaubst Du wirklich, dass Du durch das Wegschließen der Waage eine nachhaltige Veränderung bewirken kannst ?


    Zumindest ist es ein Schritt in die richtige Richtung. Den Hauptaugenmerk weg von einer Zahl auf der Waage, hin zu: mir gefällt mein Körper so wie er ist. Ich muss akzeptieren, dass ich mit Anfang 40 wahrscheinlich nie wieder so schlank sein werde wie mit Anfang 30 und er muss akzeptieren, dass er nie ein Muskelprotz werden wird.


    Aber vielleicht hast Du ja auch andere Ideen? Ich bin da ganz Ohr (bzw. Auge).

  • Aber vielleicht hast Du ja auch andere Ideen? Ich bin da ganz Ohr (bzw. Auge).


    Reden, reden und nochmals reden.... :anbet :anbet :anbet

    :daumen



    Was denn letztlich "die richtige" Richtung ist ... das mag jeder für sich herausfinden. :strahlen