Wann sollte ich eingreifen?

  • Hallo


    Ich bin jetzt seit fast 1,5 Jahren von meiner Frau getrennt und die kinder sind bei ihr. Alle 2 Wochen am WE und in meinem Urlaub sind sie bei mir. Ich habe mit meiner Ex-Frau ein freundschaftliches Verhältnis und Absprachen rund um die Kinder klappen super. Wenn mal Elternabende sind passe ich auch in ihrer Wohnung auf die beiden so lange auf (8+9 Jahre).
    Einmal fällt mir auf.... es verändert sich nichts in der Wohnung.... es ist die alte gemeinsame Wohnung. Meine Sachen, die nicht viele waren, sind einfach nur weg. Es kommt überhaupt keine persönliche Note meiner Exfrau zum Vorschein.... ist das normal?


    Nun zum eigentlichen Problem. Als ich meine Frau kennengelernt habe, hatte sie bereits immer kleine Klamottenberge irgendwo liegen. In den 12 jahren Beziehung sind die dann verschwunden... einmal weil wir zwischendurch immer mal wieder umgezogen sind und weil ich sie häufig auch weg geräumt habe. In der Ehe wurde bei ihr eine Angst- und Zwangsstörung therapiert, mit der sie bis letztes Jahr gut zurecht kam... war auch noch zum Trennungszeitpunkt in Therapie. Im Flur standen im letzten halben Jahr meist 4 Wäschekörbe mit nicht wegggeräumter Wäsche.... sie sagte immer sie schafft es nicht immer mit den 2 Kindern.... sie geht einen Tag in der Woche arbeiten, wenn die Kinder in der Schule sind und das Wochenende wo sie bei mir sind. zusätzlich die tage ganz, wenn die Kinder in meinem Urlaub bei mir sind. Vor vier Wochen waren die Körbe dann weg und ich dachte super, sie hat die Kurve bekommen.
    Vor zwei Wochen war Elternabend und ich ahbe wieder auf die Kinder aufgepasst, während sie dort war. Die Kinder haben irgendwann die Schlafzimmertür aufgemacht und ich dachte mich trifft der Schlag. Rund ums Doppelbett sind Klamottenberge, nur vor der Heizung und ein schmaler Weg zum Bett ist frei. Dort wo früher mein kleiderschrank stand türmen sich sogar die Klamottenberge bis auf 1,5 m.


    Sollte ich eingreifen? Irgendwas ansprechen? Schlafzimmer ist ja nunmal Privatbereich. Ich möchte auch nicht den guten Kontakt mit meiner Exfrau stören... aber meine Kinder sind mir nunmal wichtiger. Die Große bekommt in der Schule schon schlechte Noten in Punkt Ordnung und Sauberkeit bei ihren Schulsachen. Auch ihr Zimmer ist immer unordentlich... aber wie soll sie es auch anders lernen, wenn andere Zimmer in der Wohnung noch schlimmer aussehen?


    Ich wäre für Rat echt dankbar.

  • Glaubst du denn, sie könnte Hilfe von dir annehmen? Und wie sollte die aussehen?


    Meine Feundin ist auch so: überall Klamottenberge! Es tut mir immer so leid.
    Aber solange nix wirklich müliges oder gammliges da liegt, ist es eben so...

    Immerhin scheint sie sich ja auf das Schlafzimmer zu beschränken. Ich persönlich sehe da keinen dringenden Handlungsbedarf von Außen .

  • Unter Umständen könnte da eine Depression dahinterstecken. Ich wüsste allerdings nicht, wie du da helfen könntest. Du könntest sie höchstens auf eine erneute Therapie ansprechen. Ob sie deinen Rat annimmt, liegt dann aber wiederum bei ihr.


    Dass die enorme Unordnung sich auf das Schlafzimmer beschränkt, spricht ja schon mal dafür, dass sie sich schämt, sie ist sich also bewusst, dass ihr Verhalten diesbezüglich nicht ok ist. So gesehen könnte es gut sein, dass sie, evtl. nach einiger Zeit des Nachdenkens, deinen Rat annimmt.

  • Schlafzimmer ist ja nunmal Privatbereich.


    Sehr richtig. Die (nicht vorhandene) persönliche Note in der Wohnung, die nicht mehr Deine ist, ist auch nicht Dein Bier.


    Die Große bekommt in der Schule schon schlechte Noten in Punkt Ordnung und Sauberkeit bei ihren Schulsachen. Auch ihr Zimmer ist immer unordentlich... aber wie soll sie es auch anders lernen, wenn andere Zimmer in der Wohnung noch schlimmer aussehen?


    Von dem Gedanken, dass alle Kinder, deren Eltern Ordnung und Sauberkeit vorleben, in der Schule eine Eins darin bekommen und perfekte Zimmer haben, darfst Du Dich getrost verabschieden. Die Kinder sind ja nicht in irgendeiner Form "verwahrlost"?


    Bleibt noch Deine Sorge, dass sich die Angst-Zwangsstörung wieder verschlimmert. Da kannst Du am besten einschätzen, ob Euer gutes Verhältnis es aushält, wenn Du diese Sorge bei Deiner Exfrau ansprichst.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~


  • Meine Feundin ist auch so: überall Klamottenberge! Es tut mir immer so leid.

    was genau tut dir denn da leid? Bei mir liegen auch mal Klamotten auf dem Boden, gewaschene Bettbezüge hänge ich zum Trocknen über die Türen weil Wäscheständer voll...


    solange da nix gammelt, so what?


    Mima

    Einmal editiert, zuletzt von Mrs Mima ()

  • Im Flur standen im letzten halben Jahr meist 4 Wäschekörbe mit nicht wegggeräumter Wäsche.... sie sagte immer sie schafft es nicht immer mit den 2 Kindern.... sie geht einen Tag in der Woche arbeiten, wenn die Kinder in der Schule sind und das Wochenende wo sie bei mir sind. zusätzlich die tage ganz, wenn die Kinder in meinem Urlaub bei mir sind. Vor vier Wochen waren die Körbe dann weg und ich dachte super, sie hat die Kurve bekommen.
    Vor zwei Wochen war Elternabend und ich ahbe wieder auf die Kinder aufgepasst, während sie dort war. Die Kinder haben irgendwann die Schlafzimmertür aufgemacht und ich dachte mich trifft der Schlag. Rund ums Doppelbett sind Klamottenberge, nur vor der Heizung und ein schmaler Weg zum Bett ist frei. Dort wo früher mein kleiderschrank stand türmen sich sogar die Klamottenberge bis auf 1,5 m.

    welche Kurve habe ich denn nicht bekommen?
    Bei mir steht auch mal ein Korb Wäsche rum, Socken liegen auf dem Boden. Das Kinderzimmer ist oft nicht aufgeräumt und ich verlasse morgens das Haus, ohne die Betten zu machen.


    Und nun?


    Ich finde dich ganz schön übergriffig mit deinen Erwartungen, wie Menschen (insb. deine Ex) zu sein haben.


    Mima

  • Meiner Meinung nach geht dich das nichts an... Es ist ihre Wohnung, ihr Schlafzimmer, ihre Klamotten.


    Bei mir steht die Wäsche (dreckig, gewaschen + nass und trocken + sauber) auch schonmal rum...
    Meistens verbringe ich viel lieber Zeit mit Kind und Familie, als mich mit Wäschefalten und Bügeln zu quälen.


    Es gibt wichtigeres in einer Familie, als aufgeräumte Kleiderschränke.

    Mit Gruß :wink
    Vaquera


    Life is simple: Eat, sleep, ride... :love:

  • Hallo Megarichie,


    wenn Ihr doch ein gutes, freundschaftliches Verhältnis habt:


    Warum nicht einfach mal Hand anlegen? "Kommt Kinder, heute überraschen wir mal die Mama und räumen Euer Zimmer auf" oder "So Kinder, holt mir Bügelbrett und Bügeleisen und Eure gewaschenen Klamotten hierher in's Wohnzimmer; ich helfe der Mama heute bei der Wäsche."


    Das ist ein freundschaftliches Signal. Eventuell kann sie dann auf Dich zukommen.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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  • mima mit tut es so leid, weil es IHR so unangenehm ist! Und sie kann bis auf mich nie spontan Besuch empfangen. Es ist auch weit über dem Level von einigen Wäschekörben die rumstehen . Es gibt praktisch kein Durchkommen und keine Sitzgelegenheit in der gesamten Wohnung!
    Meine Wohnung ist auch häufig unaufgeräumt, und ich schrieb ja schon solange nix gammelt macht es nix!


  • Aber dabei DRINGEND die Finger von ALLEM lassen, was der KM gehört!!!!


    Mima

  • Das ist ein freundschaftliches Signal.


    Das kann aber auch ganz schön nach hinten losgehen. Ich würde wohl ziemlich im Dreieck springen, wenn jemand, der in einem freundschaftlichen Verhältnis auf meine Kinder aufpasst, anfinge, meine Wohnung aufzuräumen oder zu bügeln, ohne dass da jemals vorher drüber gesprochen wurde... Das empfinde ich auch als übergriffig.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Würde ich auch schnell als Grenzwertüberschreitung empfinden! Also Zimmeraufräumen der Kinder geht wohl gerade noch...


    Meine Mutter hilft mir auch immer gern in dieser Art, bzw nicht mehr denn es hat sowas was mich wirklich auf die Palme bringt, wenn jemand anders dir vorführt, was du nicht geschafft hast.


    Meiner Freundin biete ich manchmal an, ob wir zwei Stunden zusammen ein Powerabwasch machen wollen, wenn ich weiß ihr steht das so bevor, weil irgendjemand kommt. Das geht ganz gut.

  • Hallo Coco,


    deswegen würde ich das Aufräumen auf die Kinderzimmer mit den Kindern zusammen beschränken.
    Die Wäsche der Kinder wird von den Kindern in das Wohnzimmer verbracht.


    Es darf selbstverständlich kein Eingriff in die Privatsphäre oder in die Angelegenheiten der Mutter stattfinden.
    Ich schätze den Themeneröffner so ein, dass er das nicht tut und noch nie getan hat - sonst würde die Mutter ihm den Zutritt zur Wohnung sicher schon lange nicht mehr gestatten.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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  • Also ich hab ein extra Zimmer mit 4-6 Körben mit gewaschener, zusammengelegter Wäsche die eigentlich mal in den Schrank müßte. dazu 2 überquellende Wäscheständer die manchmal erst nach 1 Woche abgräumt werden - manchmal ziehe ich auch Sachen von dort direkt an und dann noch auf dem Gästebett der Durchlauffsachen die schon getragen, aber noch nicht reif für die Wäsche sind - sollte ich mir Gedanken machen?
    Nein, bei jeder meiner Bekannten mit Beruf und Kind(ern) gibt es diese Ecken, mal im Keller, mal im Schlafzimmer - ich hab auch eine Freundin da stehen immer 2-3 Körbe auf der Couch - wäre auch nicht meins - ich setz mich gerne - aber unnormal finde ich das nicht.


    Wenn es nur ihr Schlafzimmer betrifft - dann lass sie.


    Da du die Kinder ja recht wenig hast - vielleicht wäre die Kinderwäsche ein Punkt um den du dich kümmern kannst - kannst ja bei dir waschen und dann zusammen mit den Kids einräumen - dann hat sie nur noch ihre Klamotten - das wäre sicher eine wilkommene Entlastung.

  • Hi!


    Als ich noch keine Kinder hatte, habe ich mich über die Wohnungen von Familien mit Kindern manchmal gewundert. Heute Mama und Alleinerziehend, wundert mich gar nichts mehr. Wir haben schon das Haus verlassen und die Wohnung sah aus wie ein Schlachtfeld.
    Dabei bin ich eigentlich ein ordentlicher Mensch. Aber ich ordne an vielen Tagen dann einfach anders. Nach Prioritäten. Kind und ich verlassen gut angezogen und mit Frühstück im Bauch die Wohnung. Ich bin pünktlich und ausgeschlafen bei der Arbeit. Und habe Ruhe und Zeit für mein Kind. Manchmal ist hier tagelang alles durcheinander. Weil die Waschmaschine kaputt ist. Ich ein Projekt habe. Meine Tochter viele Termine hat und ich Geburtstagsgeschenke kaufen muss. Dann kommt eine kinderfreies Wochenende und ich räume alles auf. Nach 5 Stunden sieht es hier aus wie in einer Single-Wohnung. Und bleibt 3 Tage so. Wäschekörbe hatte ich auch schon oft stehen. Wäsche bleibt in Prioritätenlisten gern hinten hängen.


    Ich bin in einer Familie mit 4 Kindern aufgewachsen. Es war immer alles durcheinander. Ich hatte ein eigenes Zimmer und war super-ordentlich. Ich wollte wenigstens meine 16qm aufgeräumt haben. Ich war als Kind wütend auf meine Mutter. aber heute denke ich, sie hatte keine Chance und verstehe das alles sehr gut.


    Ich würde mich den Ideen hinsichtlich der Kinderwäsche anschließen. Das ist doch eine tolle Unterstützung. Du übernimmst die Kinderwäsche und bringst sie gewaschen und gebügelt wieder mit :daumen



  • Sorry, aber auch das geht imho gar nicht.


    Ich habe beispielsweise ein echt gutes Verhältnis zu meinem Ex-Mann, aber wenn er in meiner Abwesenheit in meinen vier Wänden mit unserem gemeinsamen Kind dessen Zimmer aufräumt, würde ich im Viereck springen. Das geht ihn schlichtweg nichts mehr an und der Hausschlüssel, den er bislang noch hat, wäre ganz schnell verschwunden. Ich halte das für keinen guten Rat an den TS.


    Ich glaube, ein vorsichtiges "Anklopfen" im Gespräch wäre da sinnvoller.

  • Ich würde das so auch nicht aufziehen. Also in Abwesenheit der Ex-Partnerin die Kinderzimmer aufräumen. Sondern ich würde, wenn es mein Ernst ist, um ein Gespräch bitten und sagen "Ich würde dich gern regelmäßig unterstützen". Ich übernehme ab jetzt die Wäsche der Kinder. Ich wasche sie zu Hause, ich hänge sie auf, ich bügle sie und bringe sie schrankfertig in Wäschekörben wieder mit. Vielleicht helfen die Kinder auch mit und räumen ihre Kleidung selbstständig wieder ein.


    Wenn die Ex nein sagt, dann ist nein. Ich würde dann noch sagen: Falls du es dir anders überlegst...ich bin da. Mehr nicht. Nicht diskutieren, nicht überreden. Es hat einfach mit Respekt zu tun. Entweder ich erkenne die Leistung des anderen an oder nicht.


    LG

  • Hallo,


    die Frau geht 1 Tag unter der Woche arbeiten (oder wars ein halber?). Wüßte nicht, warum ich da noch unterstützen sollte. Anderer Leute Wohnung aufräumen ist total daneben, außer man wird drum gebeten.


    Ich würde - wenn überhaupt - auf das Fortsetzen der Therapie ansprechen.


    Wenn sich da Wäscheberge auftürmen (wir reden da von 1,5 m und es ist egal, ob das ihr Zimmer ist oder nicht) zeigt das immer das innere Chaos.


    Ansonsten vielleicht mal mit einer lieben Freundin reden von ihr, die erreicht - wenn überhaupt - mit Sicherheit mehr als der Exmann.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!


  • Wenn sich da Wäscheberge auftürmen (wir reden da von 1,5 m und es ist egal, ob das ihr Zimmer ist oder nicht) zeigt das immer das innere Chaos.


    8| Ernsthaft?


    Dann muss ich gewaschene Bettwäsche und Handtücher zukünftig getrennt stapeln, damit sich mein inneres Caos nicht so offensichtlich zeigt

    Mit Gruß :wink
    Vaquera


    Life is simple: Eat, sleep, ride... :love: