Hallo!
Wir wohnen in einem Haus, in dem ich mich nicht richtig wohlfühle. Ich bin weiß Gott kein Luxusweibchen, war immer in der Lage meine Räume wohnlich einzurichten. Überwiegend ist das hier auch so, wobei die Kompromisse für mich zur Last geworden sind. Zwischenzeitlich sind wir zu viert, das Kind schläft in der Rumpelkammer, zu heiß, zu kalt. Wir haben ein riesiges Schlafzimmer, dürfen nichts verändern. Schon abgeklärt. Zimmer anders würfeln...klar, anders, nicht besser. Der Garten ist viel zu groß für unsere Zeit, den er damals so toll fand. Er mäht den Rasen, ich mach den Rest so schleichend mit der Zeit.
Mein Mann möchte unbedingt kaufen. Bei den Zinsen bekommt man viel Schrott für viel Geld. Makler ist keine Option, weil unverschämt, was anderes mieten ist ja Quatsch! Zwei Jahre diskutieren wir das schon durch.
Ich kann nicht mehr. Ihr werdet lachen, ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal auf eine normale Küche freue.
Durch Kind, Elternzeit und TZ-Arbeit rutscht der Haushalt zu mir. TZ bedeutet über Halbzeit und Pendeln mind. 2Std am Tag, früh aufstehen, nach Feierabend einkaufen, Kinder, Haushalt, Essen machen, Wäsche machen. Wir haben zum Glück irgendwann eine Putzfrau für 2Std die Woche eingestellt. Die letzten Wochen ist sie ausgefallen. Ja, das habe ich gemerkt. Meine Familie lässt liegen, wo es gerade liegt, ich lauf rum und sag, bitte nimm mit, lass doch nicht liegen, kannst du mal...natürlich hatten wir aucn schon Diskussionen. Er sieht es nicht, ich soll sagen. Komisch früher hatte er eine linke, eine rechte Hand. Selbstverständlich bin ich jetzt die Meckertante, unentspannt, die meisten kennen es wahrscheinlich.
Es ist mir unangenehm, wenn Leute an manchen Tagen vor der Tür stehen, obwohl ich da meist entspannt war und gesellig bin. Da ich weiß, dass das meiste wieder auf mich zurückfällt, mag ich nicht mehr. Genauso geht es mir beim liegenlassen und aussitzen.
Viele schöne Sachen machen wir nicht mehr.
Mein Selbstbewusstsein ist mittlerweile unterirdisch. Nicht wegen ihm. Es war noch nie Bombe. Außerhalb einer Beziehung kann ich gut damit umgehen. Die Nähe macht mich wahnsinnig. Ich mecker total viel. Er meint, niemand kann es mir recht machen, selbst meine Große nicht. Seit wir zusammen sind, Terror. Er hätte alles probiert, es wäre wie im Krieg.
Meine Mutter ist ein Kriegskind, bei uns daheim gab es auch nur Stress und Katastrophen. Bei den Wort reagier ich schon allergisch. Meine Eltern haben sich getrennt, danach auch nur Mist. Wir hatten viele Jahre keinen Kontakt. Ich habe die Befürchtung, genauso einen abbekommen zu haben, wie meine Mutter. Ich war sp bestrebt, mich da raus zu holen. Es meiner Tochter einfacher zu machen, dass sie Beziehungen führen kann. Jetzt sieht es aus, als setze ich es gerade wieder in den Sand. Ich glaube auch nicht, dass es am Mann liegt.
Ich weiß, dass es mir im Vergleich zu anderen total gut geht und auch, dass einige mir sofort zur Trennung raten werden und ich glaube, dass ich es verkacke. Ich habe kein Gefühl dafür, für mich sind die Sachen groß und wichtig und ich fühle mich als dumme Putze, die allen zu arbeitet.
Irgendwas läuft falsch bei mir und in meinen Leben. Das Schlimme, meine Kinder, unsere Beziehung.
Therapie habe ich hinter mir. Ich weiß es nicht mehr. Manchmal frage ich mich, warum ich hier sein muss. Ich komme mit der Welt nicht klar.
Kennt ihr das?