Hol und Bringpflicht bei Wechselmodell

  • Sowohl meine Erfahrung als auch meine persönliche Meinung sind da anders. Aus meiner Sicht ist der Vormittag im Kindergarten Pflicht. Fördertermine können meistens auch nachmittags gelegt werden. Kindergarten ist definitiv nicht optional.

    Richtig! Bei meinen Sohn im Kindergarten übrigens nur so geregelt, morgens werden keine Termine gemacht in dem Sinne Ergotherapie oder Frühförderung, entweder vor dem Kindergarten oder Nachmittags. Besonders wenn sie etwas älter sind wird das noch wichtig, bei uns bekommen die kleinen Ihren Erstehilfe Kurs für die Schrifteinführung (son kleiner Kurs der DRK ist der träge vom Kindergarten) morgens, kleine Unterrichtsstunden werden da hingelegt aber alles halt im Rahmen der Gruppe und keiner für sich alleine, das soll die Sozialkompetenz steigern, sprich den Zusammenhalt stärken, sich Hilfe in der Gruppe zu suchen usw.
    Das wird dem Jungen alles fehlen wenn er 2 volle Tage fehlt.


    Ein Kind brauch in dem alter mehr als nur die Eltern.

    „Keine Zeit“ – gibt es nicht
    Nur andere Prioritäten

  • Der Sohn soll nun an den Papa-Tagen nicht mehr in den Kindergarten gehen, weil der Fahrtweg zu lang ist (KiGa ist in der Innenstadt) und meine Bekannte soll den Sohn nun am Freitag Nachmittag am Stadtrand abholen. Das würde eine Fahrt von über 2 Stunden bedeuten und ihr würde ein Nachmittag mit ihrem Sohn "fehlen"


    Wenn ich es richtig verstanden habe geht es bei der Diskussion dieser Eltern weniger um Kindergartenfehltage, sondern viel mehr darum dass KM der Weg das Kind zu holen zu weit/zu lang ist.
    Wenn KV Kind bringt, wäre es für sie möglicherweise akzeptabel.

    2 Mal editiert, zuletzt von Loewe_63 ()

  • Wen ich es richtig verstanden habe geht es bei der Diskussion dieser Eltern weniger um Kindergartenfehltage, sondern viel mehr darum dass KM der das Kind zu holen zu weit/zu lang ist.


    Das ist wohl richtig, aber gleichzeitig zeigt die Diskussion dieser Eltern auch, dass hier nicht das Wohl ihres Kindes im Mittelpunkt steht, sondern die Befindlichkeiten der Eltern. Ich befürchte, dass dies nicht das einzige Thema ist, bei dem dieses Muster vorherrscht. Deshalb lautet meine Empfehlung, dass solche Gespräche in Zukunft nur noch moderiert (z. B. beim Kinderschutzbund) stattfinden, damit das Wohl des Kindes nicht unter die Räder gerät.

  • Kindergarten ist definitiv nicht optional.


    Gesetzlich wohl schon, aber in mir würde sich dagegen auch alles wehren. Gerade im letzten Jahr, bei uns haben sie z.B. ein richtiges Programm für die Vorschulkinder, oft auch freitags, weil dort einige Mütter frei haben und mit begleiten können. Und man erschwert doch auch den Übergang in die Schule, wenn dort plötzlich nicht mehr gefehlt werden darf. Ich finde das sehr hilfreich, wenn von Anfang an geklärt ist - unter der Woche müssen Mama/Papa arbeiten, Kinder gehen in den Kindergarten und größere Kinder gehen in die Schule. Selbst nach Auszeiten durch Ferien/Feiertage/Krankheit fällt je nach Kind ja auch schon der Wiedereinstieg schwerer. Manche Kinder sind offener, andere weniger, 2 von 5 Tagen die Woche nicht da zu sein erschwer finde ich aber in jedem Fall Freundschaften aufzubauen und zu pflegen.


    Und das andere was ich mich frage... Ist das Wechselmodell nicht eigentlich dafür gedacht, dass beide Eltern Alltag mit dem Kind erleben können? So ist das bei Papa ja kein Alltag sondern jede Woche verlängerte Wochenenden. Bzw. lässt er das Kind in der Zeit dann eigentlich anders betreuen oder arbeitet er nur 3 Tage in der Woche?

  • Wenn ich es richtig verstanden habe geht es bei der Diskussion dieser Eltern weniger um Kindergartenfehltage, sondern viel mehr darum dass KM der Weg das Kind zu holen zu weit/zu lang ist.
    Wenn KV Kind bringt, wäre es für sie möglicherweise akzeptabel.



    Ich habe das etwas anders verstanden.


    Der KV bringt sein Kind nicht in den Kindergarten, weil ihm der Weg zu weit ist.


    Beim Wechsel wurde Kind immer im Kindergarten von der KM abgeholt.
    Das würde ja jetzt nicht mehr funktionieren, weil der KV das Kind bei sich zu Hause behält.


    LG Lille

    Liebes Leben


    Wenn ich sage "kann mein Tag noch schlechter werden"
    dann ist das eine rhetorische Frage und keine Herausforderung!

  • Aber es geht immer um die selbe Entfernung ....


    Für sie ist es unzumutbar .... für ihn nur zu unbequem (wobei es ja bringen und holen, also insgesamt vier Fahrten je Kindergartentag wären)


    Und für's Kind ?

  • Und für's Kind ?


    Die Eltern scheinen so sehr mit ihren Animositäten beschäftigt zu sein, dass das, was für das Kind das Richtige ist, dabei vergessen worden ist - es kann ja auch nicht zwischen den Eltern besprochen werden.

  • Die Eltern scheinen so sehr mit ihren Animositäten beschäftigt zu sein, dass das, was für das Kind das Richtige ist, dabei vergessen worden ist - es kann ja auch nicht zwischen den Eltern besprochen werden.

    Was ist den wichtig für das Kind? In dieser Situation?




    Aber es geht immer um die selbe Entfernung ....


    Für sie ist es unzumutbar .... für ihn nur zu unbequem (wobei es ja bringen und holen, also insgesamt vier Fahrten je Kindergartentag wären)


    Und für's Kind ?

    Der Vater hat sein Lebensmittelpunkt um einige Kilometer verlegt:
    Ohne auch nur meine Bekannte darauf hinzuweisen, oder es anzukündigen.
    Wie soll ein WM so funktionieren?
    Wenn die Mutter nun mal in der Innenstadt lebt und der Sohn dort in den KiGa geht?
    Und ist es jetzt wirklich die Aufgabe der Mutter die eigenmächtige Entscheidung des Vaters mit zu tragen?
    Sie hat ihre Arbeitsstelle gewechselt und alles getan, damit sie die wenige Zeit mit ihrem Sohn ausnutzen kann.
    Jetzt soll sie aber ein paar dieser Stunden dafür opfern, in der Bahn zusitzen, weil der Vater es so entschieden hat.
    Nicht fair.


    Ich danke Euch für eure Antworten und werde sie weitergeben.


    Ich denke, es ist ganz dringend nötig, dass ein Gespräch stattfindet.

  • Zitat von »musicafides«


    Die Eltern scheinen so sehr mit ihren Animositäten beschäftigt zu sein, dass das, was für das Kind das Richtige ist, dabei vergessen worden ist - es kann ja auch nicht zwischen den Eltern besprochen werden.
    Was ist den wichtig für das Kind? In dieser Situation?

    Für das Kind ist es am Wichtigsten einen normalen soweit möglichen festen Tagesablauf zu haben, die Woche nicht zum Wochenende werden zu lassen und das es ihm gut geht. Aber so wie die es jetzt vorhaben ist es nicht möglich das er es bekommt.


    Zu lösen ist es nur wenn sich beide Seiten hinsetzen und in dem Sinne des Kindes entscheiden.
    Was aber wie hier beschrieben wohl nicht leicht werden wird, ich glaube nicht das es schnell zu einer Lösung kommen wird.

    „Keine Zeit“ – gibt es nicht
    Nur andere Prioritäten

    Einmal editiert, zuletzt von eilatan ()

  • Es hat sich gerade etwas bewegt.
    Der Vater ist bereit, den Sohn bis nach Barmbek (ungefähr die Hälfte des Weges) zu bringen, damit die Mutter dann dort übernehmen kann.
    Außerdem fand wohl doch schonb ein Gespräch bei einer Beraterin statt. Allerdings getrennt.
    Meine Bekannte wird jetzt ein gemeinsames Gespräch anbieten, sich den Anwalt sparen und darauf hoffen, dass eine Lösung zu finden ist.


    Ich bin sehr erleichtert.
    Gestern war es wohl alles sehr emotional. Heute sieht es schon ganz anders aus.


    Danke für Eure Zeit und Eure Antworten!

  • Die Mama will nicht mit ihm persönlich reden, er möchte.



    Meine Bekannte wird jetzt ein gemeinsames Gespräch anbieten, sich den Anwalt sparen und darauf hoffen, dass eine Lösung zu finden ist.


    :daumen Da hat sich ja richtig was bewegt ....


    allerdings scheint es dabei zu bleiben das bestimmte Kindergartentage ausfallen werden.
    Aber das war ja anscheinend auch nicht das Thema dieser Eltern.

  • allerdings scheint es dabei zu bleiben das bestimmte Kindergartentage ausfallen werden.
    Aber das war ja anscheinend auch nicht das Thema dieser Eltern.

    Das wird sie auf jeden Fall ansprechen und nicht so auf sich beruhen lassen.
    Sie hat das Gefühl, dass der Vater etwas überfordert ist mit der Situation (er hat eine neue Freundin, die von ihm schwanger ist und noch ein weiteres Kind mit in die Beziehung bringt und dann das neue Haus) und den Sohn viel bei der Oma und der Tante "parkt", anstatt der Mutter einen Tag mehr zu geben.
    Es wird sich ja beim Gespräch zeigen, wie es weitergeht.

  • und den Sohn viel bei der Oma und der Tante "parkt", anstatt der Mutter einen Tag mehr zu geben.


    Das ist leider auch in unserem Wechselmodell ein bekanntes Problem. Nach 10 Jahren gelebter Praxis wohl auch nicht mehr zu ändern.


    Es wäre sehr sehr schön wenn die beiden irgendwie an einen Punkt kommen, an dem sie solche Sachen möglichst emotionsarm miteinander für das gemeinsame Kind organisieren können.
    Wenn da allerdings noch ein weiteres Kind unterwegs ist, dann wird das rein emotional aber sicher eine große Herausforderung.


    toi toi toi :strahlen

  • Sie hat das Gefühl, dass der Vater etwas überfordert ist mit der Situation (er hat eine neue Freundin, die von ihm schwanger ist und noch ein weiteres Kind mit in die Beziehung bringt und dann das neue Haus) und den Sohn viel bei der Oma und der Tante "parkt", anstatt der Mutter einen Tag mehr zu geben.


    Ich finde es schwierig, wenn es vor allem um das Gerangel einzelner Tage geht. Da wäre den Eltern zu empfehlen, dass sie einmal aufschreiben, was aus ihrer Sicht für das Kind wichtig ist, sozusagen als Vorbereitung für den gemeinsamen Termin. Neben den Eltern ist m. E. auch der regelmäßige Kontakt zur Herkunftsfamilie (auf beiden Seiten) wichtig. Deshalb sehen meine Kinder ihre Großeltern so etwa alle 4 Wochen, die Familie meiner Schwester (leider) seltener. Aber auch der Kontakt zu anderen Bezugspersonen (Kindergartenfreunde) scheint mir wichtig zu sein. Ich sehe es deshalb nicht so, dass die Kinder "geparkt" werden, wenn sie - ohne den Elternteil - dort Zeit verbringen.


    Aber grundsätzlich denke ich, dass ein WM in der Situation (neue Familie, neues Haus, bald zwei Kinder in der Famlie des Vaters - wer weiß, wie stabil die Beziehung dort ist, aber da nur am Rande) vielleicht nicht (mehr) ideal für das Kind ist. Aber dazu muss der KV auch zu einem gewissen Perspektivenwechsel willig und fähig sein.