Wir und unsere Monster - Geschichten über Depression

  • CoCo, bin ich nicht und brauche ich auch nicht. Ich habe einfach versucht mein Monster zu beschreiben. Vielleicht erkennt jemand mein Monster bei sich selbst wieder. Es gibt keinen Grund zur Sorge bei mir! :D
    Meine Psychologin damals hat mir sehr geholfen, sie hat mir beigebracht mir selbst zu helfen und mehr kann sie nicht tun.


    Um Marzipan mache ich mir aber auch Sorgen....

    Einmal editiert, zuletzt von SilentGwen ()

  • ich moechte einfahc nur weg, weg ganz weit weg.
    ich kann nicht mehr-hoert ihr das nicht. ich schreie und doch kommt kein ton raus

    Liebe Marzipan,
    gerade haben dich viele Menschen schreien hören, die dich wahrscheinlich gut verstehen, da sie ähnliche Zeiten durchgemacht haben.
    Ich jedenfalls kann dich sogar über die ungewisse Entfernung hinweg hören.
    Du bist nicht allein.
    Wenn ich dich mal festhalten und schütteln könnte, damit du dich spürst - ich würde es tun :knuddel


    Und ich weiß, dass das Gewicht des Lebens einen manchmal so niederdrücken kann, dass man kaum noch Luft bekommt, dass man kaum noch einen Schritt gehen kann, dass man meint, keine Kraft mehr zu haben.
    Aber du kämpfst. Du bist stärker, als du dich fühlst!


    Auch ich frage mich, ob du therapeutische Hilfe hast oder auf der Suche danach bist...?

    Es flüstert mir negative Gedanken und Gefühle, hält mich wach weil ich über irgendetwas nachgrübel soll. Die einzige Waffe die ich habe ist mein Verstand.


    ...


    Ich will auch nicht lange über mein Monster nachdenken, den dann hat mein Monster leichtes Spiel. Ich will nicht mehr wissen warum es da ist, Tatsache ist es ist immer da.

    Das klingt fast nach dem Kritiker oder dem fiesen Richter - aber Flüstermonster ist auch ein sehr passendes Bild, finde ich.
    Ich glaube aber, dass man diese Art Monster mit der Zeit loswerden kann, ihm zumindest einen gut sitzenden Maulkorb verpassen kann.
    Dafür wäre es dann aber schon interessant herauszufinden, woher es kam und warum es so beharrlich bleiben will.

  • Das hört sich irgendwie sehr akut an


    Das war auch mein Gedanke. :|


    marzipan und SilentGwen habt Ihr denn aktuell (therapeutische) Unterstützung?[/quote]


    CoCo
    SilentGwen
    @jul1983
    Sonne


    leider krieg ich da zitieren grad nicht hin.
    macht euch keine sorgen. gestern haben mich die probleme so gequaelt das ich nicht mehr konnte. und das musste raus.
    heute versuche ich nach vorne zu schauen, auch mit furchtbar wackeligen beinen........
    danke euch. :blume danke fuer den thread, hier zu schreiben und nicht allein gelassen zu werden.


    sonne,
    danke fuer deine lieben worte. es hilft schon sehr verstanden zu werden........danke fuer deine zeilen. :blume:troest


    nein ich habe derzeit keine hilfe. ich nehme anti-deprissiva. es ist in dem letzten jahr zuviel passiert und nun sind es dinge, die passieren und einen hilflos machen. man fuehlt sich nur noch hilflos.
    und muss kaempfen, um die gesundheit und um einen selbst. fuer das leben........aber es ist schwer.........sich dabei nicht zu verlieren.
    und dann kommt noch was oben drauf und noch was........aber man kann nicht raus und menschen die einen helfen koennten wie z.b. eltern, wollen nicht.


    man fuehlt sich so allein in dieser welt. wo man so verdammt stark sein muss.


    es ist gut das es diesen thread gibt und gut das ihr hier schreibt. :thanks:

    Kinder die geliebt werden, werden erwachsene die liebe schenken koennen.


    [font='Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif'] "In meinem Leben habe ich unzählige Katastrophen erlitten. Die meisten davon sind nie eingetreten."

  • Marzipan von mir einen Drücker für Dich :knuddel


    Sonne mein Monster kommt von meiner Kindheit. Es bleibt so beharrlich weil ich meine Kindheit nicht ändern kann. Diese Erkenntnis hab ich mir beim Psychologen erarbeitet.
    Aber du hast Recht, durch dieses Wissen kann ich es kontrollieren und habs seitdem gut im Griff.


    So und nun merke ich das mir diese ganze Grübeleien über mich selbst nicht gut tun, darum hör ich nun auf und geh staubsaugen :D denn ich sitz nun schon ne halbe stunde an diesen paar zeilen :ohnmacht:


    LG
    Gwen

  • Dass es nur ein besonders dunkler Tag bei dir war, beruhigt mich ein wenig - aber nicht ganz und gar.

    nein ich habe derzeit keine hilfe. ich nehme anti-deprissiva. es ist in dem letzten jahr zuviel passiert und nun sind es dinge, die passieren und einen hilflos machen. man fuehlt sich nur noch hilflos.

    Um wieder festen Boden unter deine wackligen Beine zu bekommen, wäre therapeutische Unterstützung aber bestimmt sehr hilfreich!
    Denn das Medikament allein bringt einen ja meist nicht wieder dahin, wo man hin will.
    Gerade das Gefühl von Hilflosigkeit macht es schwer, voran zu kommen. Aber man kann lernen, dieses Gefühl zu überwinden, bzw ihm ein anderes entgegenzusetzen, nämlich Selbstwirksamkeit. Klingt erstmal sehr theoretisch, aber bedeutet nichts anderes, als seine Aufmerksamkeit auf die Dinge zu richten, die man selbst bewirkt, wo man selbst etwas zum Positiven für sich und sein Leben verändert. Und das muss nichts Großes sein, es sind die kleinen Dinge im Alltag, die man leider so schnell übersieht, weil sie im dunklen Nebel der negativen Gedanken und Gefühle versinken. Das Wahrnehmen bestärkt die Überzeugung, dass man etwas tun kann.
    Ja, es passieren einem Sachen, die man hilflos ertragen muss, aber es gibt auch so viele Gelegenheiten, wo man selbst etwas verändern kann, wo man von der passiven Opferrolle in die aktive Macherrolle schlüpfen kann.
    Dafür würde ich dir Unterstützung wünschen.

  • nein ich habe derzeit keine hilfe. ........aber es ist schwer.........sich dabei nicht zu verlieren.


    Hallo Marzipan!


    Fühl dich erst einmal :troest
    Fast habe ich ein schlechtes Gewissen, gestern Abend hier nicht mehr reingeschaut zu haben. :-(
    Aber gut zu wissen, dass es dir heute etwas besser geht. ^^


    Medis helfen in Akutphasen.
    Sie helfen dauerhaft (wenn nötig) um stabil zu bleiben. Dazu muss man aber erst "stabil" sein.
    Deswegen suche dir bitte therapeutische Hilfe/Beratung.


    Eine Therapie ist nichts Schönes, macht nicht viel "Spaß", kostet Kraft, tut manches Mal richtig weh und ist oft ein langer Weg.
    Auch mit Umwegen, Steinen über die man stolpert, Bäumen die quer liegen ...
    Jedoch nach und nach leert sich der Rucksack.
    Der Rucksack, den wir alle tragen, in dem all diese Emotionspäckchen drin sind.
    Sie wiegen so schwer auf unseren Schultern, beugen unseren Rücken, lassen die Beine uns selbst immer schwerer tragen.
    Aber in dem die Päckchen nach und nach aus dem Rucksack verschwinden wird es wieder leichter.
    Wird es wieder leichter den Weg zu gehen. Nicht jeder noch so kleine Kieselstein bringt uns mehr ins Schwanken.
    Sondern wir erfreuen uns an dem Geräusch der knirschenden Kiesel unter unseren Füßen.
    Zeigt uns doch das Knirschen, dass wir wieder festern Fußes unseren Weg gehen.
    Unseren Weg, den wir nun wieder klar vor uns erkennen, da unser Rücken nicht mehr gebeugt ist.
    Wir geradeaus sehen und somit die Steine, die uns sonst ins Wanken bringen würden, früh erkennen.
    Früh genug um ihnen auszuweichen oder einfach mit einem Lächeln darüber zu Hüpfen.


    Dir liebe Marzipan wünsche ich, dass du auch wieder Lächeln kannst .... beim Drüberhüpfen. ^^:rotwerd^^



    es ist gut das es diesen thread gibt und gut das ihr hier schreibt. :thanks:


    Gern geschehen. :blume

  • hallo @ inkamann.
    danke fuer deine lieben und aufbauenden worte. danke fuer dein verstaendnis das du hast und deine gedanken die du mir dazu schreibst. schon nicht allein gelassen zu werden tut gut.


    ich steh seit meinem unfall auf der liste der therapheuten. daran zu kommen ist ja unfassbar schwer. unglaublich.


    ich finde deine beschreibung und den weg gut, es macht mir mut nochmal kraft aufzuwenden und solangsam an gepaeck zu arbeiten. alleine schaffe ich es nicht.
    gute zeiten hatte ich auch. genug um einen rum. aber derzeit bin ich unfassbar allein. und die last ist zu gross. die probleme auch.


    es gibt soviele gemeinheiten die ich nicht aendern kann. ich muesste fuer das eine oder andere loesungen sehen. aber auf grund der erfahrungen und der gedanken sehe ich probleme, entwickel aengste und falle.
    grade jetzt braeuchte ich die kraft zu kaempfen. aber ich lieg noch immer bewegungslos auf dem sofa.........


    und hilfe, ich hab eine mutter-kind-kur beantragt. fahren kann ich ab 31. august........das ich jetzt hilfe braucht, interessiert volle kurkliniken nicht.
    es ist ja nur ein tropfen auf dem heissen stein. aber sicher ein weg, aus der erschoepfung und allem ein wenig rauszukommen. seinen rucksack vielleicht mal einen moment abzustellen.....und neue wege zu finden.


    danke fuer deine antwort. danke fuers da sein..........ich finde es toll. nicht allein gelassen zu werden und das es menschen gibt. die einen zuhoeren........
    die einen kraft geben und druecken......... :blume



    @ sonne,
    liebe sonne. ich kenn deinen namen nicht und doch schreibst du mir zeilen und zeigst mir das ich nicht allein bin :blume


    danke fuer deine zeilen. ich verstehe was du meinst und werde anfangen mehr darauf zu achten. vielleicht bringen mich schon kleine dinge weiter.


    ihr seid echt toll.......... :thanks::thanks:

    Kinder die geliebt werden, werden erwachsene die liebe schenken koennen.


    [font='Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif'] "In meinem Leben habe ich unzählige Katastrophen erlitten. Die meisten davon sind nie eingetreten."

  • Marzipan, ich drück´ Dich mal. Mit den Therapeutenplätzen ist wirklich eine Krux. Es sind schon nicht wenige (hier bei uns zumindest) und trotzdem gibt es fast überall Wartelisten, bei den guten erst recht. Das gleiche mit den (guten) Kurkliniken. Kein Wunder, dass man sich dann alleine gelassen fühlt.


    Ich kann es Dir so gut nachfühlen. Man kämpft eh jeden Tag - ja - um´s Überleben - und dann kommt immer noch eine Baustelle dazu. Das eine kannst Du gar nicht zuende bringen, weil die bei der nächsten nicht in den Quark kommen usw. Man kann wirklich nur einen Tag nach dem anderen versuchen zu schaffen. Und - da man die Umstände so oft nicht ändern kann - versuchen, innerlich ruhiger zu werden, mehr Gelassenheit zu erlangen. Das gehört allerdings zu den schwierigsten Dingen überhaupt, finde ich. Je nach Temperament ist es noch ein bisschen schwieriger. :rolleyes3:


    Ich habe jetzt ganz fest vor, mit Yoga hier zu Hause am Ball zu bleiben. Die Stunden bei der Lehrerin kann ich mir leider derzeit nicht mehr leisten. Gestern und heute habe ich schon geschafft. Das klingt jetzt nicht so riesig, ist es für mich aber. Erstmal ganz klein anfangen, dafür aber jeden Tag, so gut es geht. Und wie ich glaube ich, schonmal sagte, Meditation. Morgen beginnt eine dreiwöchige, kostenlose geführte Meditation hier: http://www.deepakchoprameditation.de/ und ich will das wirklich ernsthaft versuchen, auch wenn ich arge Zweifel habe, dass das leicht für mich ist.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • ich lese hier still mit ... es ist schön , dass ihr hier schreibt und was noch besser ist , dass ihr das ganze in worte packen könnt. worin ich nicht so gut bin. keine ahnung warum , ( beim lesen hier ) ich musste an das buch denken " lieber matz , dein papa hat ne meise " oder an " achterbahn der gefühle " .


    ...lasst es nicht zu , dass ihr euer eigener unüberwindbarer kerkermeister werdet ... ( was für ein satz , ich hoffe ihr wisst was ich meine. )

  • ich lese hier still mit ... es ist schön , dass ihr hier schreibt und was noch besser ist , dass ihr das ganze in worte packen könnt.


    music, mir fällt das auch nicht leicht. Weil ich es eben selber oft nicht verstehe.
    Aber selbst wenn ich es aufschreiben oder erklären kann, so heißt es leider noch lang nicht daß das Gegenüber es versteht, ich hab oft Probleme deswegen mit meinem Partner. Es klingt ja auch oft so unlogisch und unwirklich, das merke ich ja selber.


    Stell Dir vor, Du schimpfst weil Dein Auto so schwer ist und es daher am Boden schleift. Jeder sagt zu Dir "Hallo? Wo ist das Problem? Räum den ganzen Müll endlich mal raus, dann schleift es nicht nur nicht mehr, sondern fährt sich wieder besser und verbraucht dazu noch weniger Benzin." Klingt einfach. Klingt selbstverständlich logisch. Jetzt erkläre mal jemandem, warum Du es NICHT einfach ausräumst...


    Vielleicht versuch ich das nächste Mal meinem Schatz die Antwort zu geben "Ich würde ja gerne, aber mein Monster ist gerade wieder aus dem Keller gekommen." :lgh


    Ach...eigentlich ist das nicht lustig, aber naja, Humor ist wenn man trotzdem lacht. ^^

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen lernt,

    muß die Gegend verlassen, wo sie gelten.

    (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Guten Abend in die Runde!


    ich steh seit meinem unfall auf der liste der therapheuten. daran zu kommen ist ja unfassbar schwer. unglaublich.


    Es ist unglaublich, welch lange Wartelisten es gibt. :kopf


    ich finde deine beschreibung und den weg gut, es macht mir mut nochmal kraft aufzuwenden und solangsam an gepaeck zu arbeiten. ....


    Langsam am Gepäck arbeiten. Evtl sogar das ein oder andere völlig Unwichtige zuerst zu "bearbeiten" wenn es im Moment ein Einfacheres ist, dies Unwichtige zu erledigen, als die großen Probleme zu wälzen.
    Denn auch wenn es nur um "Unwichtigkeiten" geht, so macht es den Rucksack im Gesamten schon etwas leichter. :thumbup:


    .... aber ich lieg noch immer bewegungslos auf dem sofa.........


    ...und genau das darfst du. Gerade jetzt darfst du dir diese Phasen "gönnen" (blöder Ausdruck aber ich find gerade keinen anderen :rolleyes3: )
    So wie der "Fusskranke" einen Marathon laufen DARF aber nicht so schnell wie die Profis laufen kann.
    Wenn man von sich selber nicht verlangt ab dem Start, ab Sofort 1.000% geben zu müssen
    sondern sich sein eigenes Thempo sucht, dann kann auch der "Fusskranke" den Marathon schaffen ... weil er es will.


    und hilfe, ich hab eine mutter-kind-kur beantragt. fahren kann ich ab 31. august.........
    es ist ja nur ein tropfen auf dem heissen stein. aber sicher ein weg, aus der erschoepfung und allem ein wenig rauszukommen. seinen rucksack vielleicht mal einen moment abzustellen.....und neue wege zu finden.


    Vorweg finde ich es toll, dass du diesen Schritt schon geschafft hast, dir diese Kur zu beantragen und super, dass du ab dem 31.8. fahren kannst. Mach das bitte :thumbup:
    Mit deiner jetzt schon geäußerten Einstellung zu dieser Kur kann es nur eine gute Zeit für dich werden.
    Sorry wenn ich direkt den "Miesepeter" mitliefere:
    Es werden tiefe Emotionen zu Tage treten ... lass sie zu auch wenn die Augen schmerzen werden vor Tränen.
    ABER ;-)
    Du wirst bestimmt deine Freiräume und Zeiten in der Kur haben, in denen du dich fallen lassen kannst weil du es DARFST
    ...auch wenn es nur ein kleiner Moment sein wird, der als ein leiser Hauch von Leichtigkeit über die Seele huscht, wird dir dieser kleine Augenblick dann zeigen, dass der Weg sich lohnt.


    Im Übrigen empfinde ich diese Kur nicht als "Tropfen auf den heissen Stein" der sich in "Luft" auflöst sondern sehe es als den ersten Tropfen an, dem viele weitere folgen.
    Somit wird der "Stein" nicht Feind des Tropfens sondern du lässt die Tropfen langsam aber stetig für dich arbeiten.


    danke fuer deine antwort. danke fuers da sein..........ich finde es toll. nicht allein gelassen zu werden und das es menschen gibt. die einen zuhoeren........
    die einen kraft geben und druecken......... :blume


    Immer gern ^^


    @all:
    Einen angenehmen Abend noch :winken:

  • Stell Dir vor, Du schimpfst weil Dein Auto so schwer ist und es daher am Boden schleift. Jeder sagt zu Dir "Hallo? Wo ist das Problem? Räum den ganzen Müll endlich mal raus, dann schleift es nicht nur nicht mehr, sondern fährt sich wieder besser und verbraucht dazu noch weniger Benzin." Klingt einfach. Klingt selbstverständlich logisch. Jetzt erkläre mal jemandem, warum Du es NICHT einfach ausräumst...


    Ich frage mich, ob das jemand verstehen kann, der das Gefühl nicht kennt. Ich beginne jetzt erstmals zu verstehen, warum die "anderen" es NICHT verstehen, dass es einfach nicht geht!! Auf jeden Fall nicht so, wie es sich jemand anders vorstellt ...
    Vielleicht kann man es ja vergleichen mit Gewichten an Armen und Beinen, die einem das Ausräumen einfach so verteufelt schwer machen und nach drei Teilen ist man aus der Puste und hat dann erst mal eine Woche Muskelkater ... und dann kommt auch noch der eine oder andere, fährt unerlaubt mit deiner Karre und hinterlässt dir ein paar Zigarettenstummel oder Bonbonpapier im Fußraum. Danke dafür :-D



    Vielleicht versuch ich das nächste Mal meinem Schatz die Antwort zu geben "Ich würde ja gerne, aber mein Monster ist gerade wieder aus dem Keller gekommen."


    Vielleicht ist das gar nicht so schlecht? Gestern hing ich irgendwie noch am Bild des (schwarzen) Hundes fest und dachte, wir sollten uns vielleicht alle mal zum Gassigehen treffen. Das würde die Viecher wahrscheinlich auch auspowern und wäre allgemein eine sinnvolle Strategie, um sie im Zaum zu halten?
    Werden Kellermonster wohl in Gesellschaft anderer Kellermonster noch kelleriger oder besänftigt sie das vielleicht sogar? Weil sie sich dann verstanden fühlen?


    Obwohl ich in der Klinik die Erfahrung gemacht habe, dass in einem gewissen Stadium der Drang besteht, den anderen in seinem schlechten Gefühl auf jeden Fall übertrumpfen zu müssen! Wie schön, dass es hier nicht so ist - weder beim Hauptthema dieses Forums, noch bei diesem Unterthema ...



    Ach...eigentlich ist das nicht lustig, aber naja, Humor ist wenn man trotzdem lacht.


    Eine Freundin meinte mal zu mir, dass es so schön mit uns wäre, weil wir unsere Probleme einfach weglachen. Damit hat sie Recht. Manchmal ist es vielleicht nicht zum Lachen und manchmal ist einem danach auch nicht zumute. Aber: Beginne deinen Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir! Nein, quatsch. Wenn man lächelt, dann schüttet man wohl automatisch die dazu passenden Hormone aus. Hört sich bekloppt an, aber auch das hilft mir. Völlig verrückt, einfach blöd vor sich hinzugrinsen, obwohl grad alles sch*** ist.



    marzipan: Natürlich darfst du bewegungslos auf dem Sofa liegen! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich es viel schlimmer mache, wenn ich mich auch noch dafür bestrafe, dass ich nicht funktioniere. Ich habe dann immer das Gefühl gehabt, dass das jetzt mein Leben lang so bleiben wird und ich in diesem Zustand verharre, wenn ich nicht endlich was mache. Geholfen hats mir nicht, eher den Zustand verlängert. (Und mittlerweile habe ich zum Glück begriffen, dass auch andere Zeiten kommen werden. Das verspreche ich mir dann mantramäßig, wenn mein Monster anfängt, mir an den Zehen zu knabbern.)


    Das mit den Wartezeiten ist wirklich blöd ... ich bin damals relativ schnell über das Angebot vom psychologischen Institut der hiesigen Universität in eine Therapie gerutscht. Dort sind natürlich alle relativ jung und haben ihre Ausbildung noch nicht abgeschlossen, dafür arbeiten sie sehr akkurat und beraten über deinen Fall in größeren Teams. Ich hab da natürlich regional Glück und persönlich kein Problem damit. Aber so konnte ich die Wartezeit auf vier Wochen verkürzen.


  • ich weiß was du meinst :) und schön, dass du trotzdem etwas lachen kannst ... hat dein partner bissle drüber gelesen ?


    meine chefin gibt den partnern/innen - wenn diese dabei sind - der patienten info.-material mit. ( ich sitze in einer psychiatrie praxis )

  • Liebe CoCo,


    du bist ein sehr starker Mensch, dein Schicksal betrübt mich, niemanden würde ich soetwas wünschen.
    Ich habe gehört und erlebt das so extreme Verluste 5-10 Jahre dauern, bis man soetwas wie Normalität wieder neu gefunden hat.
    Ich kenne diese Aussagen: "Es muss doch jetzt wieder gut sein." "Reiß dich zusammen." "Das Leben geht weiter"....bei mir oft gerne: du bist doch selbst aus dem sozialen Bereich DU müsstest doch damit umgehen können.


    Das tut nur weh und nützt nichts.


    Trauer, Trauerverarbeitung jeder hat sein eigenes Tempo und braucht seine eigenen "Rituale".


    Mein Lebensweg ist gepflastert von Todesfällen (Gott sei dank nicht mein Kind) der Schlimmste emotional zu verarbeitende Tod war der meines Bruders, der spurlos verschwunden war und nach einem Monat nach intensivster Suche tod unter bis heute ungeklärten Umständen aufegfunden wurden.
    Jahre meines Lebens waren geprägt von der Trauerverarbeitungen.
    Ich kenne das was du geschrieben hast, am Anfang bis fast 3 Jahre danach, jeden Tag weinen. Mal nur kurz mal stundenlang. DAS MUSS RAUS!
    Ich konnte die Tränen nicht zurück halten. Von einer Minute zur anderen Lachen und wieder in tiefster Trauer.
    Ich, mein Leben bis dahin ALLES hat sich verändert alles musste neu ge-rückt werden, nichts hat mir ineinander oder aneinander gepasst.
    JAHRE habe ich gebraucht, mich selbst neu zu finden und manchmal tut es heute immer noch weh.


    Erst neulich habe ich einen alten Schulbekannten getroffen den ich ewig nicht gesehen hatte. Der aber die Story kennt (natürlich so intensiv wie ich gesucht hatte...) die Frage und wie ist es dir so ergangen/ hoffe es geht dir so einigermaßen gut?!
    Meine Antwort: Es geht mir soweit gut...es gab so Dinge im Leben da hätte ich am Liebsten den Verstand verloren aber hab ich nicht."


    Und so ist es ich habe jahrelang um meinen Verstand kämpfen müssen, weil mich die Trauer zerrissen hat.
    Als ob am Tag des Fundes eine eiskalte Eisenhand mein Herz aus der Brust gerissen hatte und vor mir auf den Tisch gelegt hat, so hat sich das angefühlt.
    Nichts ist mehr wie es war und nichts wird mehr wie es war.


    Ich wünsche dir viel Kraft und mach dir nie um Aussagen Gedanken...es dauert so lang wie es dauert und wenn es den Rest des Lebens dauert.
    Ich wünsche dir das du vielleicht irgendwann auch sagen kannst: es geht mir soweit gut.

    Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! :)

    Einmal editiert, zuletzt von Rosarot ()

  • Gestern hing ich irgendwie noch am Bild des (schwarzen) Hundes fest und dachte, wir sollten uns vielleicht alle mal zum Gassigehen treffen

    Bin dabei - auch wenn ich momentan nur einen blonden Hund zum Gassigehen mitbringen kann :D
    (...denn mein Monster sitzt ja momentan wieder brav im Keller)


    Ach...eigentlich ist das nicht lustig, aber naja, Humor ist wenn man trotzdem lacht. ^^

    Ist doch egal, ob's lustig ist, gerade auch über die nicht so lustigen Sachen darf und sollte man ab und zu mal lachen.
    Über sich selbst, seine Macken oder sein Monster mal herzhaft zu lachen wirkt mindestens so antidepressiv wie eine Therapiestunde oder 3 Pillen, schätze ich :-D

  • Huhu



    Mal kurz etwas zur Therapeutensuche und Kliniksuche.


    Einen Therapieplatz findet man am schnellsten über die Krankenkasse, bei der Koordinationsstelle für Psychotherapie. Die vermitteln zeitnah freie Therapeuten bzw. Plätze. Wer der Meinung ist, dass diese Therapeuten nicht die besten sind, irrt. Es gibt zum Teil Therapeuten, die führen keine Wartelisten mehr, ein anderer Aspekt ist, dass man schnell Hilfe bekommt, wenn es akut ist.


    Bei den Kliniken ist es so. Es gibt in der Richtung keine Kur. Reha im psychosomatischen Bereich ist je nach Diagnose nicht immer so leicht zu bekommen. Es gibt aber viele psychosomatische Kliniken, in die man mit Akuteinweisung reinkommt. Da gibt es auch weniger Probleme mit Verlängerungen als bei einer Rehabilitationsmassnahme. Die Behandlung unterscheidet sich übrigens nicht, ich war schon über beide Wege, akut und Reha in der Klinik.


    Wenns brennt - wendet euch an den sozialpsychatrischen Dienst. Die sind meiner Meinung nach bei "akuthilfe" fitter als manche Therapeuten. Wenns ganz schlimm ist, wendet euch an die nächste Notfallambulanz in der nächsten Psychatrie. Die haben bei mir ebenso wie der Spdi schon gut und schnell gehandelt.


    Wer hierzu gezielt Fragen hat, kann sie gerne stellen, auch über PN.



    Das war jetzt alles Kopfsache - wie es mir psychisch geht, kann ich momentan nicht schreiben, vielleicht später, ich muss ja den restlichen Tag noch funktionieren... 8|



    LG Jona

  • Liebe Rosarot,


    Danke für Deine Worte. Du beschreibst es ziemlich genau. Es tut mir sehr leid, was Du mit Deinem Bruder erleben musstest; für Dich und Deine Eltern. Gar nicht zu wissen, was überhaupt passiert ist, muss auch ganz furchtbar sein.


    Nele, mein (Galgen)humor bewahrt mich sicherlich auch gelegentlich davor, durchzudrehen. Da ist nichts falsches daran, auch oder gerade, wenn es eben überhaupt nicht lustig ist...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Ihr Lieben,
    gestern musste ich mal wieder feststellen, dass unsere Monster auch "Verbündete im wahren Leben" haben. :(


    Es gibt diese Menschen, die es immer und immer wieder schaffen, dich dumm dastehen zu lassen. Und jedes Mal trifft es mich auf's Neue ganz unerwartet. (wie ich das hasse!!!)


    Ich weiß, dass ich alles in meiner Macht stehende für meine Kinder tue und ich weiß, dass sie mich sehr lieben und insgesamt sehr glücklich mit unserem kleinen Leben sind. Und dann kommt eine außenstehende Person daher und macht EINEN einzigen "dummen Spruch" (ohne die Situation ernsthaft beurteilen zu können)... und alles bricht zusammen. Über Stunden bin ich nicht in der Lage, mich wieder aufzurichten und meinen Weg weiterzugehen. Obwohl ich weiß, dass ich einen tollen Job mache.


    Wie macht ihr euch stark gegen solche "GESTALTEN"?

  • solche gestalten habe ich ganz viele in meinem leben.


    mir immer wieder bewusst machen, das ich einen tollen job mache!!!
    das es mein leben ist!!!
    das die fehler die ich begehe, mich reifen lassen (learning by doing ;-) )!!!


    das ich einen sch.... auf das gebe, was andere über mich denken!!!


    viele sollten erstmal ein stück meines weges gehen und meinen rucksack tragen, bevor sie sich einmischen.


    was mir auffällt ist, das viele dieser personen, selbst genug chaos und probleme, unzufriedenheit in ihrem leben haben.
    sie versuchen sich damit abzulenken und nicht vor der eigenen türe kehren zu müssen.
    oder vielleicht erkennen zu müssen, das sie selbst dafür verantwortlich sind.


    es ist immer bequem und einfach, es auf andere zu projezieren.


    achja und mein humor, gepaart mit sarkasmus und ironie ist oft mein lebensretter :D ...
    (das wird auch mal mein todesurteil sein :nixwieweg )


    wobei ich auch phasen habe, wo ich mich einfach nur mal in meinem selbstmitleid und traurigkeit suhlen möchte... gehts nur nicht lange genug.
    der optimismus und die energie lassen mich nicht ausgiebig darin baden...
    aufstehen, klamotten abklopfen, näschen hochziehen und dem leben sagen "pahhh du schlägst wie ein mädchen"...


    und am besten ist es, wenn ich mit ganz lieben freunden schreibe, rede... die kennen mich, da darf ich sein wie ich will und sie bauen mich auch wieder auf... :love:

    ^^ superkalifragelistischexpialigetsich ^^


    "ich bin gerade wie ich bin, weil ich mich jetzt genauso brauche"


    lg chia :wink

    Einmal editiert, zuletzt von Mama Chia ()