Wir und unsere Monster - Geschichten über Depression

  • Wie toll, Sonne. :) Ganz herzlichen Glückwunsch. :blume

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • @ Sonne*.
    Herzlichen Glückwunsch :blume






    Zu mir:
    Hier momentan wieder verstärkt Schlafprobleme, ich werde immer dünnhäutiger und fühle mich wie ferngesteuert.
    Kann nicht abschalten und bin in einer Dauerendlosdenkschleife, kann mich auf nix konzentrieren und hab wenig Kraft, um mich durch ein Alltag zu wurschteln.
    Kinder sind in der Schulaufgaben- und Klausurenphase und auch dementsprechend genervt, ich hab ständig Gliederschmerzen und diese Woche bereits einen Ärztemarathon hinter mir, morgen nochmal einen Arzttermin.
    Manchmal kotzt mich alles so an, ich Nerv mich selber und find mich selber unerträglich und doof.
    Verschussel und vergess die Hälfte, und steh mir dadurch selbst im Weg.


    Ich bräuchte Sonne, Wärme, Schlaf, Ruhe und schmerzfreie Zeit....





    Jona

  • Ich melde mich mal wieder, weil mein Monster nicht nur mich beeinflusst, sondern langsam aber sicher auch noch nach meinen Kindern greift.
    Heute bei der Beratungsstelle hieß es, dass ich meinem Sohn helfen soll, seine Lebensfreude wieder zu finden! Nur wie, wenn ich meine selbst verloren habe? Wenn ich täglich mit meinem Monster kämpfen muss und es momentan 120 zu 100 führt.
    Ich bin mittlerweile nur noch müde. Habe mich erfolglos um einen Therapieplatz bemüht, in den nächsten 8 Monaten nichts zu machen. Auch die MuKi-Kur muss bis zu den Sommerferien warten. Durch die äußeren Umstände ist mein Monster gerade wieder ganz groß, kommt mit zu mir ins Bett, lässt mich nicht schlafen, raubt mir die Kraft die täglichen Dinge durchzustehen und nach dem heutigen Gespräch konnte ich nur noch heulen. Habe wieder 1000 Aufgaben bekommen, für die die Kraft einfach nicht mehr reicht.
    Wie schafft ihr das?

  • Liebe Karamellka,


    erst mal :troest ! Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass einem eine solche "Aussage" noch mal richtig den Boden wegzieht. Den Teil, der vielleicht noch vorhanden ist.


    Die Angst, das Monster an seine Kinder zu "vererben" kenne ich und habe ich, auch wenn ich meins zum Glück mittlerweile gut im Griff habe.
    Gestern hatte es mich und ich habe richtig gemerkt, wie sehr es mich daran packt, dass ich nicht die Mutter sein konnte, die ich so gerne wäre. Da kommt der Klammergriff und zieht einen noch weiter nach unten. Spirale, Klammergriff.


    Wahrscheinlich klingt es banal und wenn mir das jemand vor ein paar Jahren gesagt hätte, dann hätte ich es gar nicht umsetzen können. Aber heute morgen habe ich mir verziehen. Dass ich halt manchmal nicht so sein kann, wie meine Tochter mich braucht. Ich gebe an jedem Tag mein Bestes und ich bin mir sicher, dass du das auch tust. Trotzdem es dir so schlecht geht.


    Ich habe heute gelesen, dass es wichtig ist, seinen Schmerz zu spüren und zu zu lassen. Dass man dann heilen könne. Irgendwann stolperte ich mal über die Aussage, dass Depression verdrängte Traurigkeit sei.
    Da ist was dran und mir hilft das. Gestern nicht, als ich drin steckte, da wollte ich mich für meinen Zustand ohrfeigen und habe mich fürchterlich geschämt und Schuldgefühle gehabt. Aber heute. Neuer Tag, neues Glück.


    Lebensfreude auf Knopfdruck. Das kann doch eigentlich gar nicht funktionieren. Vor allem nicht, wenn du dich dazu zwingen musst, wie soll das denn gehen? Manchmal hilft es, einfach zu akzeptieren, dass man gerade nicht kann und sich das zu verzeihen. Damit man wieder ein wenig Luft bekommt. Ich wünsche dir sehr, dass du wieder Luft bekommst!

  • liebe kara,
    nun habe ich fast geweint.......deine worte fuehle ich selbst tief in mir.......


    ich wuerde dich so gerne an deinen haenden nehmen und dir ein wenig licht ins dunkel bringen........


    kannst du dich ablenken, ich weiss das selbst ist schwer. sich aufraffen, und auch selbst fuehlt man sich dazu nicht mutig genug.......



    du hast gefragt wie wir das schaffen.
    bei mir kam es neujahr ganz heftig, so heftig das es mich umgehauen hat.......ich konnt nicht mehr denken, essen, handeln. ich habe nur noch geweint, ohne ende, ohne was anderes zu tun hat es mich innerlich zerissen. zu den kindern habe ich gesagt das ich krank bin. ich wusste auch nicht was ich machen sollte.
    habe mich an einen freund gewendet, ihn geschrieben und einen anruf bekommen von ihm. auch wenn ich nur geweint hab. hat es mir schon etwas geholfen, mich selbst zu verstehen und erst recht keine dummheiten zu machen!
    vor meinen kids habe ich mich geschaemt, da bin ich ehrlich. die kleinen sind dann ein paar tage zum papa gegangen. dem ich irgendwie erklaerte was ich habe.
    es war bei mir ein bestimmtes problem, es ist nicht weg, nicht aus der welt geschafft und ich weiss das ich ! das problem bin.......
    ich habe versucht mit der person zu reden-aber selbst das war zu schwer fuer mich........


    es sind kleine dinge an den ich mich versuche hoch zu halten, hier sicher schon oft gesagt, ich schreibe tagebuch mit allen guten sachen, und wenn nur drin steht das die sonne geschien hat.
    ich versuche mich abzulenken, schreibe noch in einem forum zu meinem *thema* und sehe das ich nicht allein bin.......denn kara das bist du nicht.
    ablenkung, ich hab gedacht das packst du nicht. aber ich bin trotzdem zu einer freundin gefahren.


    ja es ist schwer, wenn man so fuehlt und denkt, es kostet genau die kraft die man nicht mehr hat. beschissende tage, dann krank, dann bloede sachen die noch oben drauf kommen und dann das gefuehl. WIE soll ich das schaffen. ich kenn das, nur zu gut. und hilfe, so wenig. denn auch ich warte auf einen therapie platz. vergebens.......


    sich was gutes tun, auch das hilft nicht. weil man nicht mehr kann. wenn du mit kleinen sachen anfaengst. heute ist der tag so.......heute mache ich eine gute sache, und zwar bestelle ich pizza, und schau mit den kids den lieblingsfilm. dann ist das in ordnung. sich selbst akzeptieren. schauen wo man locker lassen kann, ohne das es entgleitet.


    ich moechte dir anbieten, das du dir alles wenn du moechtest von der seele schreiben kannst.......wenn es raus muss.......


    das du nicht allein bist..........


    und sende dir einen dicken druecker und viel kraft :troest

    Kinder die geliebt werden, werden erwachsene die liebe schenken koennen.


    [font='Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif'] "In meinem Leben habe ich unzählige Katastrophen erlitten. Die meisten davon sind nie eingetreten."

  • Habe wieder 1000 Aufgaben bekommen, für die die Kraft einfach nicht mehr reicht.
    Wie schafft ihr das?

    suche dir die leichteste Aufgabe von den 1000 aus und versuche sie zu lösen.....mit minimalen Schritten vorwärts, und wenn es nicht geht, abgrenzen, dann geht es nicht, verschieben.....anderen Termin finden.....wenn du die kleinste leichteste Aufgabe gelöst hast, dann kommt die nächste leichte dran......und wenn es heute nicht geht, dann gehts es evt morgen.......wichtig ist, dass du dich nicht rechtfertigen musst. es geht halt einfach nicht.


    Wenn etwas dringendes dabei ist, dann das zuerst lösen oder auf einen anderen Termin legen in Absprache mit demjenigen. der da evt noch mit eingefasst ist.


    und evt auch schauen, ob diese 1000 Aufgaben auch wirklich DICH und deine Familie betreffen und du dir da nicht den falschen Schuh anziehst, weil irgendjemand meint, etwas auf dich abwälzen zu müssen etc....


    :troest

  • Ich mache das ähnlich wie Kopfsalat. Immer eine Aufgabe nach der nächsten. Ich führe eine Liste am PC, teilweise auch mit Datum, bis wann etwas fertig sein muss. Zur Zeit geht es mir mies. Ich vermisse meinen Wuff, ich war krank und konnte mich nicht erholen, ich bin unausgeschlafen, weil die Kleine zahnt. Dazu noch der Frust, dass ich das Gefühl habe, dass 2 Nächte vernünftig schlafen mich wieder richtig fit werden lassen würden - und ich diese zwei Nächte nicht bekommen werde.
    Die Kleine ist noch anhänglicher, als eh schon. Ich kann nicht mal mehr die Spülmaschine vernünftig ausräumen, weil sie jedes Mal nach meiner Hand greift, sobald ich nix mehr drinnen hab. Sonst hängt sie mir halt am Hosenbein, sitzt an/auf mir und hält am liebsten noch meine Hand, während ich sie umarme. Ich werde KIRRE dabei!
    Jedenfalls bin ich abends einfach fertig. Platt. Ich müsste dringend dieses und jenes und sowieso.
    Da ich es momentan NICHT schaffe, was für die Uni zu machen, mach ich wenigstens andere Dinge, die nützlich sind und mir halbwegs Spaß machen. Sporthosen für die Kids nähen. Einen Schal für die Kleine stricken. Morgen geh ich ins Fitnessstudio, obwohl ich keine Lust habe. Zumindest hab ich mir das vorgenommen. Ich pushe meine Laune absichtlich mit Dingen, die mir gut tun. Sonst würde ich momentan vermutlich untergehen.


    Das Fiese ist ja, dass man eben nicht mehr Kraft bekommt, wenn man nichts tut, sondern weniger.


    Trotzdem... Ich bin fertig. Einfach fertig.

    Ich bin eine Mutter - und was ist deine Superkraft?

  • Zu den Aufgaben - ich nehme mir mittlerweile nur noch ein bis zwei "unangenehme" Aufgaben pro Tag vor. Habe privat viel gesundgeschrumpft, wie Bekannte und Freunde, die mir nicht gut tun, Hobbies, die mich eher stressen und Verpflichtungen, die Schule etc. betreffen ( wie z.b. Kuchen backen oder Elternabende). Zum planen nehme ich mir mein Terminbüchlein, da habe ich eine Wochenübersicht, die erschlägt mich nicht so.



    Zum Thema Therapieplatz:
    Als ich vor zwölf Jahren wirklich am Arsch war, habe ich auch keinen Platz bekommen, bzw. ein Jahr Wartezeit. Ich habe mich dann beim sozialpsychatrischen Dienst gemeldet und um Krisengespräche gebeten. Falls du dort anrufen willst, gleich sagen, wo du überlastet bist und auch dass es dir schlecht geht. Dort wird zwar keine "richtige Therapie" gemacht, aber sie können dich schon mal stabilisieren.


    Viel Kraft wünsche ich euch :knuddel



    LG Jona

  • Ich melde mich mal wieder, weil mein Monster nicht nur mich beeinflusst, sondern langsam aber sicher auch noch nach meinen Kindern greift.
    Heute bei der Beratungsstelle hieß es, dass ich meinem Sohn helfen soll, seine Lebensfreude wieder zu finden! Nur wie, wenn ich meine selbst verloren habe? Wenn ich täglich mit meinem Monster kämpfen muss und es momentan 120 zu 100 führt.
    Ich bin mittlerweile nur noch müde. Habe mich erfolglos um einen Therapieplatz bemüht, in den nächsten 8 Monaten nichts zu machen. Auch die MuKi-Kur muss bis zu den Sommerferien warten. Durch die äußeren Umstände ist mein Monster gerade wieder ganz groß, kommt mit zu mir ins Bett, lässt mich nicht schlafen, raubt mir die Kraft die täglichen Dinge durchzustehen und nach dem heutigen Gespräch konnte ich nur noch heulen. Habe wieder 1000 Aufgaben bekommen, für die die Kraft einfach nicht mehr reicht.
    Wie schafft ihr das?



    :knuddel da muss leider jeder "seinen" Weg finden.


    Wichtig ist die Therapie.


    Du kannst Dir aber einen "Privaten" Therapeuten suchen, der dann durch die Krankenkasse bezahlt wird. Die Kasse kann Dir ein Formular zuschicken, Du trägst ein wo Du nach einem Therapieplatz gefragt hast, sowie die Wartezeit und die Kasse muss das dann genehmigen.


    Ging bei mir recht schnell, denn 8 Monate auf einen Platz warten geht nicht wenns Akut ist!


    Oder die Tagesklinik, da müsste es auch flotter gehen.


    Wie siehts denn mit ner Reha aus? Da können auch die Kids mit, Du hast keine Hausarbeit und die Therapie läuft.
    Einfach mal raus aus dem alten Trott und Abstand von den Problemen und täglichen Belastungen.


    Wünsch Dir viel Kraft!

  • Wie schafft ihr das?


    In schlechten Phasen gar nicht.
    Und genau das ist ja Teil dieses Teufelskreises, mit dem man sich immer selbst noch zusätzlich fertig macht.
    Dagegen hilft nur, sich selbst möglichst Druck wegzunehmen. Ist schwierig, wenn es um Aufgaben geht, die wirklich wichtig sind, aber wenn man nicht genug Kraft hat, muss man Aufgaben reduzieren und Prioritäten setzen.
    Was ist heute akut wichtig? Zum Beispiel einkaufen, kochen, vielleicht eine Maschine Wäsche. Und eine Stunde Kindzeit (je nach Alter und Situation). Eben die Basissachen, um den Laden am Laufen zu halten. Und das kann schon sehr anstrengend sein.
    Mehr muss nicht, wenn es nicht geht.
    ....Dann meldet sich gleich wieder das schlechte Gewissen und sagt einem, dass es so aber nicht geht, dass das zu wenig ist, dass man fürs Kind aber noch dieses und jenes tun müsste/sollte...dass da noch 1000 unerledigte Sachen sind... HALT! Man kann nicht mehr tun, als man gerade kann!
    Und daran hat man auch keine Schuld. Wer würde von einer Mutter mit Gipsarm verlangen, den Haushalt perfekt zu schmeißen und weiterzumachen wie gewohnt? - Niemand. Nur weil man Depression nicht sieht, heißt das ja nicht, dass sie uns nicht behindert und lähmt.


    Die Angst, das eigene Monster weiterzugeben an die Kinder, die kenne ich natürlich auch.
    Und - ohne jetzt den Teufel an die Wand malen zu wollen - bei meinem Sohn hat sich das 20 Jahre später bewahrheitet. ABER das lag ganz sicher nicht allein an meiner "Unfähigkeit", sondern an seiner Veranlagung, die ich ihm vererbt habe.
    Ich gehe davon aus, dass zwei grundlegende Faktoren zusammenkommen müssen: Die Veranlagung und ungünstige Lebensumstände. Ohne die Veranlagung sind auch ungünstige Umstände kein Auslöser für Depression. Mit der Anlage kann es unter günstigen Umständen ein Leben lang gut gehen - aber die Umstände sind nun mal nicht immer günstig. Und wenn ich als depressive Mutter der "ungünstige Umstand" bin, dann ist das Schicksal und nicht meine Schuld.


    Zu dieser Erkenntnis bin ich inzwischen gekommen, nachdem ich (natürlich) heftig und ausgiebig mit mir gehadert habe, mir Versagen vorgeworfen und mich schuldig gefühlt habe. Ganz weg ist das schlechte Gewissen noch nicht, obwohl ich mich für meine Unzulänglichkeit entschuldigt habe, ausdrücklich und auch indirekt durch die Bereitschaft, unzählige lange Gespräche zu führen über alles, was ihn und mich betrifft, unsere gemeinsame Geschichte, meine Geschichte, unsere Gedanken und Gefühle zu all dem... Ich kann jetzt immerhin ein wenig wiedergutmachen, was ich früher versäumt habe.
    Aber ich habe mich grundsätzlich verabschiedet von der Schuld. Kann ich meinen Eltern vorwerfen, sie allein seien Schuld daran, dass ich so bin, wie ich bin? Hatten nicht auch sie Gründe, so und nicht anders zu sein und zu handeln? So betrachtet ist das nämlich nie das Problem eines einzelnen Menschen, sondern immer generationenübergreifend eine lange Geschichte, in der jeder seinen Teil beiträgt.



    Ich wünsche euch Geplagten, dass es euch bald wieder besser geht, dass es für euch wieder heller wird und ihr wieder Kraft und Mut schöpfen könnt.
    Der Januar ist eine dunkle und kalte Zeit, ideal für Monster...

  • Meine Geschichte in Kurzfassung


    Okt. 2009 das Monster bannte sich einen Weg aus seinem Versteck.
    Ich hatte Schwierigkeiten morgens aus dem Bett zu kommen, war ständig am heulen und alles schien zu viel.
    Ich habe jeden Tag gekämpft, meinen Sohn zu versorgen und ihm so wenig wie möglich mitbekommen zu lassen, jeden Tag zur Arbeit zu gehen und auch dort für die Kids da zu sein.
    Der Besuch beim Neurologen war eher erfolglos, er wollte direkt Tabletten verschreiben damit ich wieder arbeiten kann.
    Damit wollte ich mich nicht abfertigen lassen. Ich mag keine Medis!


    2010 Diagnose mittelgradige Depression
    Im Jan. sprachen mich die Kollegen an, ich hätte nachgelassen. Vieles habe ich so gar nicht mitbekommen. Ich war erschrocken wie sehr ich eingeschränkt war.

    Mein Selbstbild ist aus dem Fugen geraten.


    Fazit ich wurde vom Hausarzt Krankgeschrieben.


    Es dauerte ca. 6 Monate bis ich den richtigen Facharzt für mich gefunden habe.
    Wir haben verschiedene Medis probiert, aber die Nebenwirkungen haben mich noch mehr ausgepowert, es gab keine positive Veränderung für mich.
    Jeden Tag habe ich nur Kleinigkeiten erledigen können. Man, sah meine Wohnung manchmal aus.
    Das hat mir dann noch mehr Schuldgefühle gemacht.
    Ich glaube das Schlimmste in dieser Zeit war dass ich meinen eigenen Ansprüchen nicht genügte!


    Dann kam die Reha. Junior ist als Begleitkind mitgekommen.
    Dort habe ich erfahren dürfen, dass es besonders die Starken, Perfektionisten betrifft. Personen mit viel Verantwortung, ich war nicht allein!
    Nun erkannte ich, dass ich meinen Beruf nicht weiter würde ausüben können.
    Noch während der Reha stellte ich gemeinsam mit den Beratern einen Antrag auf Umschulung.


    Wieder Zuhause hatte ich durch die Reha eine Anschluss – Gruppentherapie.
    Zusätzlich suchte ich nach einem Therapeuten.
    Die Kassen Therapeuten hatten sehr lange Wartelisten so kam ich zu einer Privat-Therapeutin und wurde zusehend stabiler.


    Der Antrag auf Umschulung wurde durch die Rentenversicherung abgelehnt.
    Also suchte ich mir Hilfe und kam dank Gewerkschaft an einen Anwalt.
    Wir legten Widerspruch ein, später folgte die Klage.
    Es dauerte fast 5 Jahre bis ich die Umschulung beginnen durfte.
    Es waren viele Rückschläge einzustecken. Nebenher gab es da ständige Laufereien wegen dem lieben Geld, Sorgerechtsstreitigkeiten……


    Nun 2017 habe ich es geschafft. Die Umschulung ist beendet.
    Was es mir außer einem neuen Beruf gebracht hat?
    Mehr Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, Selbstachtung und Stärke.
    Auch Junior hat es gestärkt.Mitzuerleben wie schlecht es mir ging und wie ich mich wieder zurück gekämpft habe, hat uns noch mehr zusammen geschweißt.


    Oft habe ich mich gefragt, wie ein so kranker Mensch das alles schaffen sollte.
    Aber wenn man muss, dann schafft man es auch.
    Schritt für Schritt, mal Kleine, mal Große und öfters auch Rückschritte.
    Das Monster lässt immer noch mal Grüßen, aber es bleibt nicht mehr so lange.
    Ich habe in einer Zeit Kämpfen müssen, in der ich eigentlich Hilfe erwarten sollte.
    (Damit meine ich nicht den Kampf mit Monsterchen, den kann einem keiner abnehmen)


    Gebt nicht auf!
    Seht die kleinen Erfolge und lebt Tag für Tag!
    Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels und vertreibt das Monster vielleicht nicht dauerhaft, aber es wird geschwächt und zieht sich immer mehr zurück!


    Ich hoffe ihr könnt daraus etwas Positives für Euch herausholen.
    Danke fürs lesen :)

  • seit ein paar tagen merke ich wieder das ein monster in mir hochkrabbelt, erst dachte ich. naja krank sein, kids krank, mein kater krank und dann ferien und nix unternehmen koennen......alles bissl doof.


    aber nun merke ich, das es immer mehr drueckt-erdrueckt........seit fr. koennt ich nur wieder heulen.......und heulen und im bett liegen.
    ich weiss das es keine option ist........da ich die kids versorgen muss.
    ich weiss auch das der papier-kram und die rechnungen mich auffressen.......


    das ich *halt* suche im leben, ihn aber nicht finde.
    in meiner umgebung seh ich wie alle sich weiter entwickeln, und ich kaempfe und kaempfe und es tut sich nix. nicht mal kleinigkeiten.......
    dazu die grosse last. ein neues zuhause zu finden-wo wohnraum knapp ist, es keine sozialwohnungen gibt. auch nicht in der nachbarstadt.......
    dann kommt wieder diese grosse hilflosigkeit ueber mich.
    du hast nix und kannst den kids nix bieten........
    es kommen tausend gedanken dazu. warum ist mein kater so krank und doch weiss keiner was er hat.......warum sind teenis egoisten manchmal und ein 10jaehriger nur am quarken oder schreien.......
    warum hab ich keine mutter. und schwester die auch mal was gutes wollen? warum haben sie mich im stich gelassen als ich sie am meisten brauchte?


    warten, auf was? das es besser wird-sich kaempfen lohnt?


    ja ich werde jeden morgen aufstehen. meinen kindern eine mama sein.......
    nur die freude fehlt. ich selbst fehle dabei.......


    und die angst erdrueckt mich, nicht weiter zu kommen. wichtige sachen nicht zu schaffen.......


    das uns niemand eine chance gibt. tut auch weh. immer nur absagen........


    fuer nix mehr kraft haben und das auch koerperlich zu spueren, erschoepft, kopfschmerzen, herzrasen, magenschmerzen.....


    hoffnungslosigkeit.........traurigkeit.


    und muede augen........das laecheln fehlt.......

    Kinder die geliebt werden, werden erwachsene die liebe schenken koennen.


    [font='Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif'] "In meinem Leben habe ich unzählige Katastrophen erlitten. Die meisten davon sind nie eingetreten."

  • marzipan
    :troest:troest:troest


    Ich verstehe dich so gut.


    Bitte mach weiter... da wo du kannst... und ja hat man Kinder, muss man sehen wann man dran ist... aber auch erkennen... wann es Zeit wird... für sich selber Hilfe zu holen... wie sieht es da denn bei dir aus...?


    Familie... Freunde kommen da oft schnell an ihre Grenzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Marian14 ()

  • marzipan:knuddel:knuddel
    Mir geht es eins zu eins genau so. Ich komme nicht weiter im Legen. Auch wenn Menschen sagen, dass immer wenn eine Tür zu geht irgendwo eine auf geht. Meine wurde wohl versehentlich zugemauert. :ohnmacht:


  • danke liebe marian :winken:
    meine familie weiss nix. sie sind einfach furchtbare menschen-womit ich nicht klar komme.......


    beantrage grad wieder eine mutter-kind-kur. ein kleiner tropfen nur. und habe heute einen verein angeschrieben. die armut in unser *reichen* stadt aufdecken und helfen will. mir geht es um eine wohnung, und ohne kinderbetreuung und gesundheit-keinen job. achja und ohne job keine wohnung.......


    danke fuer deinen trost....... :blume



    marzipan:knuddel:knuddel
    Mir geht es eins zu eins genau so. Ich komme nicht weiter im Legen. Auch wenn Menschen sagen, dass immer wenn eine Tür zu geht irgendwo eine auf geht. Meine wurde wohl versehentlich zugemauert. :ohnmacht:


    danke fuers knuddeln......


    ja das gefuehl hab ich auch. und umso mehr man sich abstrampelt.......


    auch fuer dich ganz viel kraft, einen ganz dicken druecker :troest:troest:troest


    @liebes goldmaedchen......


    danke fuer deinen trost........ :blume


    ich wuensche euch soviel gutes. das ein wenig glueck bei euch halt macht und ihr einen guten weg findet.......

    Kinder die geliebt werden, werden erwachsene die liebe schenken koennen.


    [font='Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif'] "In meinem Leben habe ich unzählige Katastrophen erlitten. Die meisten davon sind nie eingetreten."