ADHS und Skifreizeit

  • Hallo, ich muss mir jetzt mal von euch Input nehmen um weiter agieren zu können.


    Ich bin nun reich gesegnet mit ADHS Kids, 3 an der Zahl .
    Einer meiner Söhne, Hochbegabt in mathematisch naturwissenschaftlichem Bereich, wurde im Dezember von einer skifreizeit ausgeschlossen da sich die begleitenden 6 Erwachseen nicht in der Lage sahen ihm seine Medikamente zu verabreichen.
    Mein Sohn ist völlig unauffällig in der Schule , dank guter Medikation, die Schule wusste bis zur Anmeldung der skifreizeit nichts vom ADHS.
    Er war natürlich sehr geschockt darüber, ich auch.
    Überall wird von Inklusion und wer weis was noch geredet aber eigentlich hat sich wohl nichts wirkliches geändert.
    Ich habe dann, dachte wirklich ich kann was erreichen, mich ans Bildungsministerium gewand.
    Dort wollte man mir auch helfen, nur inzwischen war die Anmeldung abgeschlossen und gut war.
    Mein Sohn fuhr nicht mit, sollte ich doch verstehen, gab Mails und telefontermine mit der Schule, alles half nichts.
    Nun bin ich "ärgerlich" geworden. Ich habe inzwischen mehrere ADHS Kids ausgemacht, alle gehen zur Schule ohne das jemand was weis, kann ja nicht sein.
    Das Bildungsministerium hat mir inzwischen Hilfe zugesagt, reger Telefonverkehr, nur ICH muss jetzt was tun.
    Und, ich sage es ehrlich, habe Angst , mein Sohn will weiter auf diese Schule gehen, ich hätte ihn ja schon auf ne andere getan, da jetzt "Ärger" zu machen.
    Meine beiden anderen ADHS Kids, älter, hatten nie irgendwelche Schwierigkeiten irgendwo mitzufahren. Medikamente wurden mitgenommen, verabreicht, und nie gab es irgendwelche Probleme mit Ihnen.
    Wie geh ich jetzt vor?
    Das Bildungsministerium will nun auch aussagen der Ärzte und Therapeuten und findet es nunmal nicht toll was die Schule hier tut,bzw nicht tut.
    Input bevor ich losschlage wäre nötig, denn ich tu was , das steht fest.
    Danke chris

  • Gibt es n icht eine Vorschrift, dass Lehrer keine Medikamente verabreichen dürfen?


    An sowas kann ich mich zumindest erinnern als es bei meiner Tochter darum ging, ihr in der Grundschule Medis gegen den Heuschnupfen mitzugeben.
    Da war dann die Auskunft, dass ich sie ihr zwar mitgeben darf, aber sie sich alleine drum kümmern muss, denn die Lehrer dürfen das nicht.
    Es geht nur, wenn Tochter reif genug ist, das alleine zu managen......


    War damals bei uns kein Problem, denn sie hat sie normal nicht gebraucht bzw. es war, wenn überhaupt, nur Nasenspray und Augentropfen und die hatte sie dabei und die Lehrer wußten Bescheid.


    Aber grundsätzlich finde ich es schon heftig, einen Schüler deswegen von der Klassenfahrt auszuschließen!!!
    Ich verstehe, dass Du dagegen vorgehen möchtest, auch wenn es für dieses Mal nichts mehr nutzt.

  • Warum nimmt er die Medis nicht selbst?


    ein kleines abschliessbares Kästchen, damit nicht jemand "zufällig, aus Versehen" dran kommt, und "gut ist´s"....
    Hier nehmen Lehrer auch keine Medikamentation vor-


    Er müsste ja so um die 14 Jahre alt sein- meinst Du nicht, dass das möglich wäre?


    Und (soweit ich informiert bin.... lasse mich gerne eines Besseren belehren!) ist es "kein Weltuntergang", wenn mal ein paar Tage nicht ganz so genau genommen werden-
    zumindest "besser", als ein Ausschluss aus einer Gruppe-


    wäre das keine Alternative?

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Frage mich auch, wie alt er ist. Skifahren hört sich so an, als wäre er über 10, in dem Alter kriegen die das selber hin.
    Wird bei uns in der Klasse so gehandelt, Kind nimmt mit was es braucht und nimmt es dann eigenhändig. Lehrer werden informiert, dass sie ggf. nachfragen ob es genommen wurde oder zumindest Bescheid wissen.

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen lernt,

    muß die Gegend verlassen, wo sie gelten.

    (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Hallo,
    Mein Sohn ist 12 Jahre alt, und darf diese Medikamente, BTM, nicht mit sich führen und schon gar nicht nach Italien.
    Vielleicht nehme ich es damit sehr genau, bin Krankenschwester und ich muss Buch darüber führen wann was ausgeteilt werden darf und soll in meinem Berufsalltag.
    Außerdem fällt es meinem Sohn megaschwer sich an Zeiten zu halten sich daran zu erinnern , da war doch noch was usw.
    Es wäre zumindestens ein Mensch nötig ihn zu erinnern, ihn dann die medikamentenschachtel vorzulegen und zu kontrollieren ob er sie denn auch nimmt.
    Ich persönlich hätte ja mal kein Problem damit ihn ohne Medikamente mitfahren zu lassen, nur ob der Rest der Mannschaft dann noch gut mit ihm umgehen könnte käme auf einen Versuch an, den wollte ich dann doch nicht eingehen.
    Es ist richtig das Lehrer keinerlei Medikamente austeilen. Müssen, es heißt aber auch das alles getan werden muss das ein Kind seinen Alltag in der Schule weiterleben kann.
    Ist alles wohl schwierig , nur hat man mir inzwischen gesagt das so nicht vorgegangen werden kann.( Bildungsministerium)
    Und dann frag ich mich, wieso 2 Schulen mal so überhaupt keine Probleme hatten Kinder mitzunehmen und die Medikamente zu verwalten und auch zur Einnahme aufzurufen, sie würden in einem Fall auch aus der Packungen gebracht und hingelegt und darauf gesehen das sie auch eingenommen wurden.
    Lg chris

  • Hallo


    Also, ich würde keine BTM Medikamente an mir fremde Kinder austeilen und auch keine solchen mitführen wollen. Geht etwas schief, vertu ich mich - dann bin ich als Lehrkraft dran. Insofern kann ich die Reaktion der Erwachsenen verstehen.


    Gruß

  • In der Klasse meines Kindes werden die ja net verwaltet, die Lehrer sind nur informiert und wie gesagt, ggf mal nachfragen.
    Für die Mitführung des Medis müsstest Du eigentlich eine Bescheinigung des Arztes bekommen.


    Habt Ihr denn eigentlich schonmal eine Einnahme-Pause gemacht? Soll ja in Abständen wohl eh mal immer gemacht werden.
    Eventuell schafft er den Zeitraum auch ohne Medi. Er ist ja nun keine 6 mehr.

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen lernt,

    muß die Gegend verlassen, wo sie gelten.

    (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Bei meinem Sohn war es damals (er war auch 12 Jahre) so dass eine gestempelte und unterschriebene Verordnung des Medikaments mitgenommen wurde (Grenzkontrolle) und damit hat auch die Klassenlehrerin kein Problem gehabt unserem Sohn die Medikamente zu geben.
    Diese waren allerdings schon ordentlich in einer Dosette einsortiert und die Verantwortung lag ganz klar bei mir, NICHT bei der Lehrerin, das wurde auch so abgesprochen und schriftlich festgehalten.


    Dass unser Sohn die Medis selber bei sich trägt wäre nicht gegangen BTM-Gesetz) und eine selbstständige Einnahme der Medis in so einer aufregenden, neuen Situation und Umgebung hätte sicher auch nicht geklappt.


    Vielleicht wäre es ein Ansatz mal bei den Schulen die damit kein Problem haben nachzufragen wieso und sich damit dann an deine Schule zu wenden?
    Leider ist bei all den Rechten zur Teilhabe Medikamentengabe immer noch ein total unbearbeitetes Thema und man bewegt sich rechtlich immer in einer Grauzone als Lehrer oder Betreuer.

    If life fucks you, just lean back and enjoy! :brille

  • Hallo,Traumtänzerin, genau das sagten mir die jeweiligen Lehrkräfte an den anderen Schulen auch und genau das ist es auch was die Herrschaften am Bildungsministerium auch wollen, zumindestens hier.
    Ich kann natürlich auch die Lehrkräfte verstehen, drum gibt es auch einiges an Formularen zu unterschreiben, was keinerlei Probleme bereitet von meiner Seite, ist eben eine Lauferei und informieren ohne Ende.
    Wenn alle Kinder nicht mehr ordentlich versorgt zur Schule gehen können die ihre Medis nicht geregelt bekommen, oder sie vergessen wenn niemand danach sieht dann gute Nacht.
    Gott sei dank gibt es Schulen die das bewerkstelligen wollen! , und wenn es mit dieser Schule so weitergeht muss mein Sohn eben eine andere besuchen, nur sollte sowas wirklich nötig sein?


    Natürlich nehmen wir in regelmäßigen Abständen , meist in den Ferien, aber auch schon mal in der Schulzeit nach Absprache mit dieser, einen Verzicht auf Medikamente vor. Meist mit sehr turbulenten folgen, aber wir Tuns.
    Gerade dieses Kind ist damit wenig glücklich weil es dann große Probleme hat sich noch zu regulieren.


    Drum nochmal meine Frage , gibt es hier Eltern von ADHS Kids die ähnliche Probleme in der Schule haben, und wie wurden die gelöst.
    Habe jetzt einiges über das ich nachdenken werde, melde mich wieder. Danke , lg chris

  • Bei uns wurde die Medikation mitgegeben aber nicht verabreicht. Erinnert wurde durch die Lehrkraft und verwahrt hat diese die Medikation auch. Problematisch ist halt das verabreichen an sich. So zumindest die Aussage der Schule.
    Die Schule hat bei uns auch Notfallmedikation für den Fall das Töchterchen die Einnahme morgens vergessen hat. Dann wird Rücksprache gehalten und die Lehrerin gibt ihr die entsprechende Dosis.

  • Bei uns war das nie ein Problem.
    Die Lehrer waren informiert und haben die entsprechenden Kinder daran erinnert.


    In der Grundschule wurden die Döschen eingesammelt und dem jeweiligen Kind dann ausgehändigt, in der weiterführenden Schule wurden sie nur noch erinnert.


    Das war nie ein Problem. Vor allem gibt es ja auch noch viele andere Erkrankungen. Meine große hat eine Freunden mit Diabetis. Die wurde auch nie ausgeschlossen


    Mein ADS-Sohn kam grad von eienr Skifreizeit aus Südtirol zurück, aber da er keine Medis mehr braucht, war auch das kein Problem. Normalerweise sollte aber ein Schreiben des Arztes bzw. der entspechende Durchschlag des Rezepts für den Grenzübertritt reichen. (wenn er nicht grade 500 Tabletten mitnimmt ;-)

  • - Mit Bescheinigung des verschreibenden Arztes können BtM in passender Menge über die Grenze genommen werden.


    Zwei Gedanken


    - solche Fahrten (viel Sport, wenig Konzentration) können oft ohne Medikation funktionieren, auch wenn es in der Schule (wie bei uns) überhaupt nicht ohne geht. Wenn du in den Ferien Medikamentenpausen machst, kannst du es vielleicht abschätzen, ob es klappen könnte.


    - Es hängt auch davon ab, was man mit den Lehrern bespricht. Wichtig ist es, den Lehrern zu vermitteln: a) Die Verantwortung, ob es funktioniert, liegt bei mir, wenn es nicht funktioniert, hole ich das Kind ab. b) Die Verantwortung für die Medikamenteneinnahme liegt beim Kind/Jugendlichen.


    Wir haben seit der Grundschule mehrere Klassenfahrten hinter uns. Mit den Medis hat es nie geklappt. Die Fahrten gingen aber immer gut.


    Grundschule 4. Klasse: Lehrer hatten vergessen, ihn zu erinnern, er hat nichts genommen, es hat aber trotzdem funktioniert.


    5. Klasse: Absprache mit der Klassenlehrerin, dass es ohne Medis probiert wird, hat funktioniert. Er hatte aber Medis und die Lehrerin meine Telefonnummer dabei, falls es nicht klappt.


    6. bzw. 7. Klasse kürzere Fahrten: Er hatte Medis dabei, er hat sie nicht genommen, es hat funktioniert. Der Lehrerin hatten wir gesagt, dass er sich selbst darum kümmert.


    Konfifreizeiten gingen auch ohne Medikamente.