Alleinerziehend bedeutet in knapp jedem zweiten Fall Armut

  • Der paritätische Wohlfahrtsverband hat den Armutsbericht 2016 vorgelegt. Arm ist laut Definition des Verbandes, wer im Monat weniger als 60% des mittleren Haushaltseinkommens aller Haushalte hat. Das trifft bei Arbeitslosen zu 58 Prozent zu. Bei kinderreichen Familien zu 20 Prozent. Bei Rentnern zu 16%. Und bei Alleinerziehenden zu 42 Prozent. Konkret liegt die Armutsgrenze bei einer/einem Alleinerziehenden mit einem Kind unter sechs Jahren bei einem monatlichen Haushaltseinkommen von unter Euro 1192,- (während das durchschnittliche Haushaltseinkommen aufgrund der Gesamtbevölkerung bei 1987 Euro liegen würde).

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

    Einmal editiert, zuletzt von Volleybap ()

  • Hallo


    Ich höre aber auch sehr viel Kritik an den Ergebnissen. Wie wird Armut definiert? Inwiefern ist die Situation (Teilzeit / nur einer arbeitet etc) selbst gewählt? Es wurde gesagt, 920€ als Alleinstehender zur Verfügung haben bedeutet, Miete und Nebenkosten wurden bereits gezahlt. Nun, die habe ich als AE nicht und ich bin sicher nicht arm.


    Gruß

  • Es wurde gesagt, 920€ als Alleinstehender zur Verfügung haben bedeutet, Miete und Nebenkosten wurden bereits gezahlt.


    Dann leben ja alle Unterhaltspflichtige am SB von 1080 Euro auch in Armut. Davon muss ja auch alles plus Umgangskosten getragen werden.

  • Wie geschrieben, definiert der Paritätische Wohlfahrtsverband, dass arm ist, wessen Haushaltseinkommen nicht mehr als 60% des durchschnittlichen bundesdeutschen Haushaltes erreicht.
    Haushaltseinkommen ist alles, was meinem Haushalt zufließt: (Netto)Gehalt, Sozialleistungen, Unterhaltszahlungen, Kindergeld, Zinsen, sonstige Zuwendungen und Einkünfte.

    Liebe Grüße



    Bap



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  • Haushaltseinkommen ist alles, was meinem Haushalt zufließt


    Hmmm, dann taugen die Ergebnisse wirklich nicht viel.
    Was ist denn mit den Beträgen, die gesetzlich erzwungen wieder abfliessen und einem niemals zur Verfügung standen?
    Jeder kennt das von der GEZ. Gezahlter oder gar vom Lohn gepfändeter Unterhalt steht nach dieser Rechnung plötzlich zwei mal zur Verfügung? Einmal bei dem, der es ursprünglich verdient hat (Nettogehalt) plus bei der Person, die den Unterhalt als Zufluss erhalten hat?!

  • Auf irgendetwas muss sich ja bezogen werden, in diesem Fall ist nur das hereinkommende Einkommen interessant, nicht, für welche einzelnen Ausgaben dieses dann verwendet wird.


    Ich finde die Zahl von 42% erschreckend. :(

  • Summerjam, ob du in einem Hotel übernachtest oder unter der Brücke (und damit beidemal nicht GEZ-pflichtig bist), ob du privat finanzielle Verpflichtungen hast - das ist für diese Armutsstatistik anscheinend völlig egal. Dort geht es einzig darum, dass - um bei den AEs zu bleiben - deren Haushalte in hoher Anzahl 40% weniger Geld zur Verfügung haben als der Durchschnittshaushalt. Wie du dein Geld ausgibst, das hat erst einmal nichts mit Armut zutun. Mit Armut zutun hat, wie viel Geld du herein bekommst.


    Und klar: Von Armut bedroht kann auch der Unterhaltspflichtige sein.

    Liebe Grüße



    Bap



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  • Tja entweder arm oder wie in meinem Falle richterlich und jugendamtlich das ich aufgrund meiner Vollzeittätigkeit und der daraus resultierenden Fremdbetreuung (bis 16:00 Kiga und dann bis ca. 17:15 bei oma) nicht erziehungsfähig bin.
    :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:
    Erbärmlich.


    Lucca
    gestern stand beim Spiegel das man solche Statistiken in Zeiten von Flüchlingen am besten garnicht mehr veröffentlichen und totschweigen sollte, ist politisch nicht mehr korrekt:
    http://www.spiegel.de/wirtscha…-dem-feuer-a-1078831.html


    was bin ich froh bald nicht mehr lesen zu müssen das ich armutsgefährdet bin, bald bin ich nur noch ein schlechter raffgieriger* Vater :love



    *Hartz4 würde auch reichen um den kleinen Satt zu bekommen da hätte ich dann genügend Zeit für ihn

    Einmal editiert, zuletzt von Agrippa ()

  • ob du privat finanzielle Verpflichtungen hast - das ist für diese Armutsstatistik anscheinend völlig egal. Dort geht es einzig darum, dass - um bei den AEs zu bleiben - deren Haushalte in hoher Anzahl 40% weniger Geld zur Verfügung haben als der Durchschnittshaushalt.


    Das finde ich ja gerade so skandalös. In anderen einkommensrelevanten Statistiken wird unterstellt, das die Unterhaltszahlungen Konsumausgaben des Elternteils sind. Rein statistisch haut der sein Einkommen also für sich selber auf den Kopf und ist alles andere als arm.


    Aus dem Überschuldungsreport des Instituts für Finanzdienstleistungen e. V. (iff) von 2011:


    Zitat

    Mod.-Mitteilung: Text entfernt. Hier bitte keine Texte einstellen, die man nicht selbst verfasst hat. Das kann zur teuren Abmahnung des Forums führen und ggfls. zur strafrechtlichen Verfolgung des Posters ... Bitte verlinken oder zusammenfassen ... These des Textes ist hier, dass a) Alleinerziehende überproportional von Überschuldung betroffen seien, weil 50% keine berufliche Qualifikation hätten und 60 % arbeitslos seien und b) dass alleinstehende Männer überproportional und hoch verschuldet sind, weil sie Unterhaltsleistungen erbringen würden. * ich hoffe, ich habe das jetzt richtig zusammen gefasst * Volleybap


    [/b][/u].


    Die Berichte können hier eingesehen werden:


    http://www.iff-ueberschuldungsreport.de/index.php?id=3003

  • Volleybap, wenn ich in einem Hotel übernachte, zahle ich die GEZ über den Zimmerpreis. Die würde ich auch indirekt zahlen, wenn ich in einem Mietwagen übernachte ;) (Klugscheissermodus aus)


    Wenn es für diese Statistik egal ist, wofür ich mein Geld ausgebe - und obendrein das alles mein Privatvergnügen ist - dann ist diese Statistik für die Tonne. Dann taugt die nur was, um beim Beispiel AE zu bleiben, um kräftig auf die Tränendüse zu drücken.
    Das ein/e AE Geld für das/die Kind/er ausgeben muss, ist demnach schliesslich auch Privatvergnügen.


    Person 1 (AE mit Kind) hat ein Netto aus nicht selbständiger Arbeit von 1195 Euro und ist demnach nicht von Armut bedroht.
    Person 2 (AE mit Kind) hat ein Netto (Entnahme) aus selbständiger Arbeit von 1195 Euro und ist demnach ebenso wenig von Arbeit bedroht. Dass Person 2 (gesetzlich) verpflichtet ist, vom selben Netto noch die KV abzuführen und noch keine Rentenbeträge geleistet hat, ist - wie du sagst - für diese Statistik nicht relevant. Ich schliesse daraus, dass diese Statistik für das wahre Leben nicht relevant ist. Insbesondere, wenn ein und der selbe Euro 2 verschiedenen Personen als Einnahme angerechnet wird. So schnell kann man Geld vermehren und schon sind wir alle nicht mehr so arm, wie im realen Leben.


    Eines ist vermutlich sicher... die Personen, die diese Statistik verantworten, sind nicht von Armut bedroht.

  • Summerjam, ich kann mir vorstellen, dass diese Statistik, die die prekäre Situation von knapp 50% der Alleinerziehenden darstellt, dem ein oder anderen nicht passt.


    Aber es macht sicher keinen Sinn, diese finanzielle Situation dann über die GEZ-Gebühren auszudiskutieren oder darüber, dass wir ein Wirtschaftssystem haben, in dem mit Geld Dinge bezahlt werden und dieses Geld durch verschiedene Hände fließt.
    Zu diskutieren ist vielmehr, dass hier eine Bevölkerungsgruppe, nämlich ganz spezifisch die Alleinerziehenden in diesem Forum, von Armut bedroht sind jetzt und weitergedacht auch in Zukunft (Rentenalter).


    Am Rande kann in dieser Diskussion sicherlich die Problematik von Unterhaltszahlern mit einfließen. Das sollte aber in einem Alleinerziehenden-Forum nicht der Hauptdiskussionspunkt sein. Vor allem, wenn damit der Anschein geweckt wird, die Statistik sei für die Tonne und es gäbe letztlich kein finanzielles Problem bei AEs. Andere wären viel schlimmer dran ... die Unterhaltsleistenden ...

    Liebe Grüße



    Bap



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  • Volleybap, wenn AEs Ernst genommen werden wollen, sollten sie sich aber auch einer solchen Kritik stellen können.
    Wenn es doch angeblich egal ist, wofür Geld ausgegeben wird, sollte es doch auch keine unterschiedlichen Grenzwerte geben, oder?


    Wenn ein Unterhaltspflichtiger Geld für sein Kind ausgeben muss, ist das egal.
    Wenn ein AE Geld für sein Kind ausgeben muss, braucht er einen höheren Grenzwert. *Schnief*


    Die GEZ habe ich bereits selbst mit Klugscheissermodus gekennzeichnet. Es sollte deutlich geworden sein, dass es mir um die knappen 20 Eus nicht geht.

  • Mich würde viel mehr interessieren wie man "Armutsgefährdet" denn genau definiert.
    Von Armut gefährdet sind auch meine Nachbarn, verheiratet, 3 Kinder, sie seit gefühlten 20 Jahren Hausfrau und er arbeitet Schicht bei ner großen Fabrik wo es alle Naselang heißt die machen dicht....sind die jetzt weniger oder mehr armutsgefährdet als ich? Ich mein an meinem Einkommen hängen nur zwei köpfe, bei ihm 5!

    Einmal editiert, zuletzt von Agrippa ()

  • Summerjam, hier geht es darum, dass 42% der AE-Haushalte so wenig Familieneinkommen haben, dass sie unterhalb der definierten Armutsgrenze liegen.


    Übertroffen wird diese Prozentzahl nur noch von der Gruppe der Arbeitslosen. Davon ist aber eine Mehrheit nach sechs bis acht Monaten wieder in Lohn und Brot und oft nicht länger armutsbetroffen. Das AE-Dasein dauert aber erheblich länger. Dieses Problem sollte erkannt und durchdacht werden in einem AE-Forum. Und nicht, welche Probleme ein Unterhaltspflichtiger hat, der am Selbstbehalt liegt. Das mag auch schwierig sein. Ist aber ebenso wenig das wichtigste Problem von Alleinerziehenden wie die Software-Probleme von VW ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Wenn das Thema nur am Rande erwähnt wird, ist das für mich OK. Das ein großer Teil der Betreuungselternschaft und deren Kinder finanziell nicht auf Rosen gebettet sind, ist angesichts der um sich greifenden Unsitte zunehmender Leiharbeit und Billiglohn absolut nachvollziehbar. Was den Parameter des monatlichen Haushaltseinkommens als fiskalische Grenze zur Armut angeht, das kann die studienvergebende Stelle sicher beheben. Bei der letzten Vorlage des nationalen Armutsberichts wurde wegen der ernüchternden Ergebnisse die Armutsgrenze einfach nach unten korrigiert.
    Damit will ich nicht meine Häme auskippen sondern lediglich darauf hinweisen, das es eben eine Statistik ist. Die wurde eben aus einem bestimmten Grund erhoben und ihre Finanzierung dient auch einem bestimmten Zweck. Dennoch sind die Zahlen, so sie denn stimmen, zweifellos beschämend.

  • Mich würde viel mehr interessieren wie man "Armutsgefährdet" denn genau definiert.


    Wenn du eine genauere Definition willst als im Ausgangsposting von mir vielleicht verkürzt beschrieben, findest du hier auf 117 Seiten alles ausführlich dargestellt: http://www.der-paritaetische.d…ht/download-armutsbericht

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Wenn du eine genauere Definition willst als im Ausgangsposting von mir vielleicht verkürzt beschrieben, findest du hier auf 117 Seiten alles ausführlich dargestellt: http://www.der-paritaetische.d…ht/download-armutsbericht


    Hab ich gelesen....unbefriedigend.....aber auch hier muss man sehen das Armut in Deutschland ein milliardengeschäft ist.
    Weiterbildungen hilfsangebote Kredite usw usw usw da kommt was rum. Das iseht in den Slums von Lagos oder jakarta anders aus daher bin ich immer vorsichtig die leute die solche Statistiken machen brauchen Armut und müssen sie in zeiten von AfD und Flüchtlingen möglichst drastisch darstellen damit sie ihre Pfründe behalten.
    Achja die Weltbank sagt das arm bei 1,5€ am Tag(!) also grob 35€ im Monat los geht.....demnach ist niemand in Deutschland arm oder wie in der Schweiz das man erst arm ist wenn man nach Miete , krankenversicherung etc. noch 1000 Franken zum ausgeben hat das dürften dann deutlich mehr sein.......wie F4tH3R F16URE auch schon sagt, von wem ist die statistik was wollen die ersteller damit erreichen.
    Es ist auch völlig logisch das AEs gefährdeter sind das liegt einfach in der natur der Sache "Alleinerziehend" da steckt das Wort allein schon drin und allein ist immer net so optimal als zusammen....der Mensch ist halt ein Herdentier.

  • Volleybap, dass es AEs mitunter schwer haben, ist auch mir klar. Man höre und staune.


    Mich interessiert da weiter deine Meinung. Was soll die Statistik bezwecken? Und wer soll die Missstände beseitigen? Wer soll Verantwortung tragen?


    Wenn ich so eine Statistik lese, beschleicht mich der Verdacht, es soll mehr Geld (Geldwerte Vorteile) fließen. I.d.R. machen das die Steuerzahler. Und jetzt rate mal, welche Personengruppe dort zu 100% zu treffen ist? Und genau diese Gruppe behandelt man so, als könnten Sie über ihr Einkommen frei verfügen und sie seien Kinderlos und finden nicht mal Erwähnung im Armutsbericht.


    Siehst du da kein Potential für Unmut?

  • Summerjam, ich habe meine Meinung im Startposting überhaupt nicht geäußert. Es ist die Darstellung der neuen Zahlen, die von einer der großen sozialen Organisationen in Deutschland jährlich erstellt werden, die ich hier zur Info ins Forum gestellt habe. Und jetzt versuche ich, weil ich es wohl nicht verständlich genug gemacht habe, immer wieder neu zu erklären, worum es in dem Bericht geht: Es wird das soziale / finanzielle Gefüge in Deutschland abgebildet. Da gibt es arm und reich. Als arm oder besser als armutsgefährdet wird definiert, wer deutlich weniger Einkommen hat als der Durchschnitt. Da hat der Wohlfahrtsverband definiert, dass er diese Grenze sieht, wenn jemand/ein Haushalt 40% weniger Einkommen hat als der Durchschnittshaushalt in Deutschland. Man könnte auch 50% sagen. Oder 30%. Aber die sagen halt 40%.


    Legt man diese Messlatte an, dann stellt sich - und das ist für ein Alleinerziehendenforum interessant - heraus, dass 42% aller Alleinerziehenden dann unter die Definition arm fallen. (Wären wir ein Bademeisterforum, hätte ich geguckt, ob es ermittelte Zahlen für Bademeister gibt ...).
    Und wenn man weiter denkt, dann werden die restlichen 58% der AEs nicht alle genau das Durchschnittseinkommen haben. Es ist zu befürchten, dass die sich zu einem großen Teil unterhalb des Durchschnitteinkommens bewegen.


    Bedeutet: Die Masse der AEs ist finanziell abgehängt. Wenn AEs jetzt alle Arbeits- und Ausbildungsverweigerer wären (wie das ja hier in einem Zitat bereits angedeutet wurde), dann könnte man sagen: So ist das halt. Pech gehabt.
    Ich bezweifle das aber. Und deshalb kann so ein Zahlenwerk Anlass sein darüber nachzudenken, wie es geschafft werden kann, dass unsere Gesellschaft so umgebaut wird, dass eine Bevölkerungsgruppe wie die Alleinerziehenden nicht an den finanziellen Rand gedrückt wird.


    Und in dem Kontext habe ich verflixt noch mal wenig Lust, hier darüber zu diskutieren, ob AEs Faulenzer, Abkassierer, freiwillig Arbeitslose und soziale Randsiedler sind. Diese unterschwelligen Andeutungen hier im Thread empfinde ich als unsäglich. AEs waren, sind meist wollen und werden (wieder) Steuerzahler sein und vor allem sorgen sie mit dafür, dass die jetzigen Durchschnittsverdiener von den Kids der AEs ihre Rente finanziert bekommen - um auch mal polemisch zu werden.


    Ebenso die Andeutungen, AEs würden die Unterhaltspflichtigen abzocken und viel zu viel Geld abkassieren. (Die Statistik sagt deutlich, dass den AE-Haushalten viel zu wenig Geld zur Verfügung steht. Da auch nur anzudeuten, ... aber gut, dass muss jeder selbst wissen, wie er sich darstellt.) Vor allem, wenn dann gleichzeitig angedeutet wird, die AEs sollten mal schön zufrieden sein mit ihrer Situation. Nein: In einer Gesellschaft ist etwas nicht in Ordnung, wenn sie AEs ins soziale Abseits schiebt.
    Und genau darum gebe ich Laut und habe absolut keine Lust, hier über diese persönlichen Randthemen zu diskutieren.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hallo :winken:


    ich vermute, dass der Begriff "arm" verwirrt. Es geht in diesem Bericht nicht um die sogenannte absolute Armut, bei der es um Existenznöte geht, also um zu wenig zu essen oder kein Dach über dem Kopf. In diesem Bericht geht es um die relative Armut, das ist das finanzielle Verhältnis zur Gesamtgesellschaft. Dann bedeutet arm sein einfach weniger zu haben als die anderen und nicht am Gesellschaftsleben so wie die anderen teilhaben zu können, zum Beispiel kann den Kindern keine Schulfahrt bezahlt werden, es kann kein Musikinstrument gelernt werden oder einfach ein gemütliches Treffen im Café kann nicht stattfinden, weil dafür das Geld nicht reicht. Damit wird dieser Bevölkerungsteil ausgegrenzt vom allgemeinen sozialen Leben, die Menschen bleiben vermehrt zu Hause, weil sie die gesellschaftliche Teilhabe sich nicht leisten können. Daraus entstehen weitere Probleme, denen mit Kenntnis aber entgegen gewirkt werden kann.


    Ich finde es sehr wichtig, diese Entwicklung genau zu beobachten und verfolge die Berichte höchst interessiert.