In letzter Zeit fällt mir vermehrt auf, das Beutejunior nicht immer bei der Wahrheit bleibt..
Das erstreckt sich von „Ich war´s nicht“ bis hin zu kompletten Märchengeschichten.
So manches halte ich für völlig normal..
Zum Beispiel, dass bei Streitigkeiten unter den Kindern immer der Andere angefangen hat.
Wenn was schief geht war es auch immer der Andere.
Oder, dass er die Zahnpasta nicht mit dem Finger über den ganzen Spiegel geschmiert hat und nicht weiß wie das dahin kommt.
Solchen Dingen messe ich wenig Bedeutung bei..
Märchenstunde:
Nun hatte letztens der Schulbus eine gute halbe Stunde Verspätung und wir haben uns alle Sorgen gemacht weil wir keine Info hatten und die Schule uns auch nichts sagen konnte.
Als Junior dann daheim war hat er erzählt, dass der Bus wegen einer Baustelle einen kleinen Umweg fahren musste. Der Bus wäre dann auf dem Feldweg stecken geblieben und ein Traktor hätte geholfen den Bus auf die Straße zu ziehen. Die Kinder hätten alle aussteigen müssen und das Stückchen bis zur Straße laufen müssen.
Die Baustelle gibt es, aufgrund der Witterungen wäre auch steckenbleiben auf einem Feldweg durchaus denkbar, Kinder aussteigen lassen bei solchen Aktionen wäre nur vernünftig gewesen.
Also durchaus nicht unrealistisch die Geschichte.. Aber Pustekuchen, alles erstunken und erlogen. Die Schule informierte im Nachhinein: Der Busfahrer hatte schlicht und einfach seinen Einsatz verpasst und war eine halbe Stunde zu spät an der Schule aufgeschlagen.
Noch ne Story:
In der Schule wurde Anfang Januar in der Klassengemeinschaft über die Weihnachtsferien und auch Weihnachtsgeschenke gesprochen.
Junior hat dort erzählt er hätte eine Play-Station und einen Nintendo DS bekommen.
Weder das eine noch das andere entspricht der Wahrheit.
Er hat meiner Meinung nach viele schöne Dinge (CD-Spieler+ CD / Düngerstreuer für den Trettraktor/ Spiderman für den Storio 2 usw.) bekommen und hatte sich eigentlich auch darüber gefreut.
Aber anscheinend war nichts davon gut genug, um den Freunden davon zu erzählen. (Prahlen und angeben sind nicht ganz so nette Worte, die mir dazu einfallen)
Er geriet dann wohl in Bedrängnis, weil die Freunde gerne zu ihm und mit seiner neuen Konsole spielen kommen wollten.
Da hat er dann erzählt, ich hätte die Sachen einfach wieder verkauft.
Noch was:
Heimlich essen und naschen – das geht irgendwie in die gleiche Richtung
Vorab: Bei uns kommt niemand zu kurz. Futzi bekommt ein ausgewogenes Frühstück mit in die Schule, Mittags kocht die Oma gut und deftig, Abends koche ich.
Süßigkeiten sind in Maßen erlaubt, er soll aber fragen. Wenn ich da bin gilt bei Getränken: Wasser löscht den Durst (Bei Oma gibt´s auch schon mal Limo oder Saft)
Junior geht anscheinend (wenn mal unbeobachtet) durch sämtliche Schränke inkl. Kühlschrank, versteckt Süßigkeiten und versucht den Müll von den Süßigkeiten unauffällig verschwinden zu lassen.
Ich finde Papier in sämtlichen Hosentaschen, unter Schränken in der Couchritze, in seinen Schubladen, hinter seinem Bett etc.
Ich selber esse eh keine Süßigkeiten, aber der Papa nascht abends hin und wieder mal (wenn noch was da ist).
Und ich will aus Prinzip einfach nichts verstecken oder einschließen müssen.
Wenn ich ihn darauf anspreche, weiß er´s nicht. Er hat´s nicht dahin getan. Er weiß es nicht.. Er weiß es nicht.. Ich nerve.. Ich bin gefeuert +*%*‘#**$§*#
Über solche Geschichten (alle hier aufzuschreiben sprengt den Rahmen) mache ich mir schon mehr Gedanken.
Wie viele Märchengeschichten sind normal und einer gesunden Fantasie geschuldet?
Flunkern, Lügen? Wo duldet ihr das?
Was zählt als „Notlüge“?
Ich verstehe ihn oft nicht..
Warum hat er das Gefühl etwas verheimlichen zu müssen?
Warum vor Freunden angeben – Materialismus hat nichts, aber gar nichts mit den Werten zu tun, die ich vermitteln möchte.
Es enttäuscht mich, es macht mich wütend.
Ich mache mir Sorgen…
Ich weiß nicht ob ich das zu eng sehe?!
Wann eingreifen? Wie eingreifen?
Mein Bauch sagt ja, mein Kopf sagt es würde zu nichts führt.