Schreiben nach Gehör- Katastrophe!

  • Hallo,
    vielleicht gab es das Thema schon mal, ich bin nicht alle durch gegangen.


    Hat jemand von Euch evtl. auch Kids, die mit dem "Schreiben nach Gehör" in Rechtschreibung unterrichtet wurden?
    Die ersten 2 Schuljahre durften die Kids also schreiben, wie sie es hören. Ohne berichtigt zu werden.
    Ab ende der 2ten Klasse bekamen die Kinder dann alle möglichen Rechtschreibregeln. Mit einer 10 Seitigen Abschlussarbeit, für die sie 30 min. Zeit hatten. Weil sie lernen sollten unter Zeitdruck zu arbeiten. Nun wird der Rotstift angesetzt. Die Katastrophe brauche ich wohl gar nicht erst zu beschreiben. :kopf
    Silbentrennung wird mittels "schwingen" vorgenommen.
    Meine Tochter ist jemand, die Dinge gleich von Anfang an korrekt lernen müsste. Hat sie nun aber nicht. Nun ist Deutsch für sie ein Graus. Die Hausis sind entsprechend anstrengend mit ihr.
    Sie bekommt zwar Nachhilfe...dennoch sitzt der Frust tief. Mein Kind behauptet nun, das die Nachhilfe ihr ja auch nichts bringen würde....
    Sie geht aber erst seit einem Monat dort hin. Da erwarte ich nun noch keine Wunder. Doch heute bekamen die Kinder die Diktathefte wieder. Und da standen die letzten zwei Diktate drinnen.
    Für das Erste kannten wir den Text. Das hatte sie wirklich geübt und geübt. Dennoch hatte sie 11 Fehler drin. Das Zweite, war ein ungeübtes Diktat. Da hatte sie 19 Fehler...
    Nun ist sie wieder ziemlich geknickt und demotiviert.


    ...


    Sie bemüht sich wirklich sehr...aber es macht mich echt traurig, das ich derzeit nicht mehr für sie tun kann als sie zu trösten. Und ihr Mut zu machen, dran zu bleiben. Sie strengt sich ja schon an. Sie ist fleißig in der Nachhilfe. Und sie liest sogar ganz gern und nicht mal so schlecht. War schon holperiger. Wird nun immer besser. Auch dadurch, das sie mir seit Neustem gern abends eine "Gute-Nacht-Geschichte" vorliest. :)


    ...


    Was soll ich denn noch tun um ihr zu helfen...?
    Etwa NOCH mehr üben?... :kopf
    Abwarten und weiter Mut machen?


    ...


    Hat noch jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?


    Wir haben es auch schon mit allerlei Spielerischem versucht...
    Leider hat Mäuschen nach der Schule, den Hausis und auch noch zusätzlichem Nachhilfeunterricht nicht mehr die Motivation, NOCH mehr die Woche zu machen. Zumal es häufig eh schon viele Hausaufgaben sind.


    ...


    Bin gefrustet gerade... :-(

    2 Mal editiert, zuletzt von Sanni-Ela ()

  • Kenn ich ganz genau. 4 Jahre hat die Lehrerin den Kindern vermittelt, dass alles so toll ist. Was ich sagte, wurde nicht gehört, weil Frau xy hatte ja gesagt, dass alles toll ist. Jetzt 5. Klasse kam das böse Erwachen!


    2. Kind wird von Anfang an berichtigt, hat das verkraftet, schreibt sehr gerne und ziemlich gut.


    Beide Kinder sind an der gleichen Schule, ich staune täglich wie vom Lehrer abhängig ist, wie es vermittelt wird.

  • Hat jemand von Euch evtl. auch Kids, die mit dem "Schreiben nach Gehör" in Rechtschreibung unterrichtet wurden?


    meine Grosstocher musste dieses Elend vor 14 Jahren mitmachen :ohnmacht:
    bis heute ist der gesamte Abijahrgang 2013 was Rechtschreibung angeht, eine Katastrophe :kopf


    bei Sohni zwei Jahre später war das GsD schon wieder ad acta (oder die Lehrerin hat es einfach dazu gemacht ;-) )


    gibt es das echt noch immer?


    ihr beiden Armen :troest


    (gibt es überhaupt jemanden, der das wirklich befürwortet? )


    Sie hat wirklich schon Nachhilfe? boah, das ist echt heftig....


    was auf jeden Fall bei meinen Kids geholfen hat, ist viel Lesen und nochmal lesen-
    auch Micky Maus und Asterix
    Für jeden gefundenen Rechtschreibfehler in einem Buch, oder einer Zeitung gab´s nen Euro :brille

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Verbessert ihr die Diktate? Also wird das bei euch in der Schule verlangt?


    Meine ist jetzt in der vierten Klasse und fängt an von sich aus nachzufragen, wie bestimmte Wörter
    geschrieben werden. Gerade heute: Mama, wie schreibt man geweckt? Mit ck?


    Ich: :ohnmacht: Ja Kind....wie Wecker. Kennste, ne?! Meist kommt dann auch ein "jaaa" zur
    Antwort. Aber sie ist völlig verunsichert und kann das in Diktaten und Tests auch nicht umsetzen.


    Ich habe jetzt von mir aus angefangen, Tochterkind ihre Diktate nach "alter Manier" korrigieren zu
    lassen. Also jedes falsche Wort wird 3mal richtig geschrieben...und sogar da waren noch Fehler drin :wand
    Sie kann sich einfach auch schlecht konzentrieren.


    Meine Große hingegen hat kaum Probleme. Nur bei Groß- und Kleinschreibung, ansonsten ist ihre
    Rechtschreibung echt akzeptabel. Sie hat es auch so gelernt, also kein Unterschied.


    Ich nehme es jetzt so hin und hoffe auf die Zeit *seufz* :frag

  • Mal den Finger heb :ohnmacht: . Hier auch. Tochterkind ist jetzt in der vierten und soll im Sommer auf die nächste Schule. Mir rollen sich schon die Zehennägel bei einfachsten Wörtern (siehe Finja).


    Habe jetzt auf der neuen Schule ( weiss ja nicht ob sie genommen wird) mal einen Tag der offenen Tür mitgemacht. Durch die vielen Ausländerkinder dort ist die Problematik bekannt und es wird einmal im Jahr ein Deutschtest gemacht ( auch mit Groß- und Kleinschreibung). Die Mappe müssen die Kinder dann im Laufe des Jahres durcharbeiten. Weiss leider nicht mehr wie der Test hiess. D. h. jedes Kind wird da abgeholt wo es steht. Ob Grammatik, Aufsatz oder anderes. Schien mir ganz praktikabel/plausibel zu sein.


    Aber die letzten Jahre hab ich hier auch die Pimpernellen bekommen (tue ich immer noch). :nixwieweg

  • Baaah! Dies Schreiben wie gesprochen wird ist wirklich so eine Graus. Ich habe bei Junior von Anfang an auf eine sehr deutliche Aussprache wert gelegt, denn hier in der Gegend wird ~er gerne ~a gesprochen. Amüsiert habe ich mich, als er dann mal korrigierte, "Mann, dass heißt ColER, nicht Cola! Wie sprichst Du denn?!" :P
    Also, ich würde selber bei mir und dem Mädel auf eine sehr exakte Aussprache achten. Vieles kann man dann tatsächlich hören. Nachhilfe finde ich in der Grundschule schrecklich, kann aber verstehen, dass die Rechtschreibung ja nun irgendwie gelernt werden muß. Dann würde ich das Regelwerk entlasten und immer ein oder zwei Regeln heraus nehmen, die umzusetzen sind. Was sagen denn die Lehrer dazu?


    Gruß

  • Dazu hatte ich schon einige Streitgespräche in der Schule. Da ich das Problem schon aus dem familiären Umfeld kannte, habe ich gleich von Anfang an berichtigt. Zwar gelobt für die Wörter die geschrieben wurden, aber gleichzeitig gesagt dass einige anders geschrieben werden. Ob es daran liegt dass meine Tochter jetzt in der dritten Klasse keine großen Probleme mit der Rechtschreibung hat weiß ich natürlich nicht.
    Zumindest hatten wir ein riesenglück mit der Lehrerin. Die hat auch relativ früh angefangen fehlerhafte Wörter zu berichtigen. In der Parallelklasse sieht es da schon anders aus. Den Eltern wurde dort verboten zu korrigieren (sollten wir anfangs auch nicht, hab es aber trotzdem von Anfang an getan).
    Ich bin jetzt schon sehr gespannt wie es bei meinem Sohn, der jetzt in der ersten Klasse ist, wird. Ich werde auf jeden Fall wieder loben und trotzdem korrigieren.


    Auf einem Elternabend vor der Einschulung habe ich die Rektorin nach der Lernmethode gefragt und sie war sehr schnell eingeschnappt als ich ihr sagte wie umstritten das ist. Sie meinte es gäbe genug Studien die beweisen wie toll das ist. Meine Meinung dazu ist eine andere.

    Oh Gott, wurde bei euch eingebrochen? :|
    Ich habe 2 Kinder, das muß so aussehen :S

  • Danke schon mal...
    Es tut gut zu hören, dass man nicht alleine ist damit!


    Luchsie:
    Ja, eine Bekannte meiner Omi ist selbst Nachhilfelehrerin. Sie erzählte auch davon, das es das vor Jahren schon ein Mal gab. Die Testungen danach bestätigten, das die Kinder dadurch gravierende Probleme bekamen. Dann wurde es ne Zeit lang abgeschafft. Und nun ist es wieder da. Warum versteht keiner. Nicht mal die Lehrer...aber sie "müssen" es (jedenfalls an unserer Schule) so unterrichten.
    Mausie`s Nachhilfelehrerin sagte gerade gestern zu mir: "ja ich weiß wie sie sich fühlen. Wir finden das auch Besorgnis erregend und schlimm. Keiner versteht, warum das wieder eingeführt wurde. Bei den Abstimmungen war ich dagegen..." (Abstimmungen???...Wer hat gewonnen? Die Industrie für die ganzen neu gedruckten Hefte, in denen die Beschreibungen teilweise sogar für Erwachsene so unverständlich sind, das wir 2x drüber lesen müssen....?) Es werden heute auch keine Hausaufgaben mehr besprochen, sondern einfach eingesammelt...und das war`s dann...
    Die Lehrer kommen mit ihrer eigenen Arbeit offenbar auch nicht nach...aber das ist ein anderes Ärgernis... :wand


    Ach ja...Das 1x1 kommt im Übrigen auch vom 1x1 bis 1x12 KOMPLETT und Durcheinander...und zwei Wochen später sollten sie es drauf haben. Aber nicht auswendig lernen! NEIN, errechnet werden soll es. Und schon rasen sie weiter in den Themen...MAN...ich könnte :kotz


    Habe Mausie das 1x1 trotzdem auswendig lernen lassen. Sitzt aber auch noch nicht. Sonst ist sie in den Mathe-Themen gut. Nur 1x1 und geteilt...da hapert es noch...
    Sie bekommt 2x die Woche Nachhilfe. Je 90ig Minuten. In Mathe und in Deutsch.


    Als wir ende des letzten Schuljahres bestimmen sollten, ob unsere Kinder nun Noten bekommen sollen oder nicht, da hat ein Vater sich für nein entschieden.
    Wegen des Einem Vater, sieht die ganze Klasse nun keine Noten unter den Arbeiten und Tests. Nur Su und So viel Punkte von...und ein grünes oder rotes Smiley. Das entweder lacht, den Mund als geraden Strich hat oder runter. Als ob das nicht auch demotivierend wäre. Mausie kann nie genau erkennen, was sie nun hat.


    Aber nicht lachende Smileys stimmen sie traurig. "Ich bin schlecht Mama..." :kopf


    -


    Wir lesen so einiges. Auch Comic`s gemeinsam. Jeder sucht sich einen Charakter aus und spricht dazu mit ausgedachter Stimme/ Betonung ect. Das macht Spaß.
    Mausie malt und schreibt zu hause auch gern. Zeichnet selber Bildergeschichten. Dabei fragt sie oft, wie man was schreibt.
    Habe mir diese Dinge alle übungstechnisch zu Nutzen gemacht...


    (Und in Mathe, hatten wir bspw. ein 1x1 Memory ect.)


    Dennoch...
    Sobald sie in der Klasse sitzt, scheint sie nen Black out zu haben. Da macht sie so lala habe ich den Eindruck. Und in Diktaten sind viele Flüchtigkeitsfehler.
    Lasse ich sie die Fehler hinterher 3x abschreiben. Also korrigiert...dann ist es erst mal gut.
    Aber kurze Zeit später, denkt sie wieder nicht daran und macht die selben Fehler schon wieder. Oder macht dafür Fehler in Worten die sie vorher doch schon richtig geschrieben hatte...


    -


    Ich hoffe einfach, das die Nachhilfe mit der Zeit greift...oder mir hilft auf zu decken, was evtl. noch das Problem sein könnte.
    Wir hatten wegen der Problematik..Konzentration usw. schon im letzen Jahr einen Versuch mit Ergo,,,,(wurde angeraten...brachte aber auch nichts)
    Dann kam Mausie in die ach so tollen Förderstunden der Schule.
    Und ratet mal was die da gemacht haben? Einfach die Hausaufgaben mit dem Kind zusammen. Das war`s.
    Und diese Förderstunden hat die Klassenlehrerin gemacht, die auch Deutsch unterrichtet.
    Der ganze Förder-Quark hat null Komma null nichts gebracht!
    Als ich Mausie dann aus Verzweiflung auf LRS testen lassen wollte, bekam ich auch keine Unterstützung.
    Das zuständige Institut für so etwas sagte mir...das sie jetzt nicht mehr testen. Das wäre jetzt an die Schulen outgesourct worden sein.
    Daraufhin bat ich die Lehrerin um Hilfe. Sie musste sich mit einem anderen "zuständigen Lehrer" beraten. Und telefonieren mit ner Behörde.
    Die Antwort war: "Tut mir leid, wir testen ihr Kind nicht. Sie liegt kurz über dem Durchschnitt. Und ist damit "zu gut".
    AHA...ehm...ja...nicht agressiv werden Sanni...durchatmen...


    -
    Daraufhin habe ich entschieden das es nun reicht und Mausie geht seither zu einer qualifizierten Nachhilfestelle. Mit der wir bisher auch ganz zufrieden sind.
    Die Lehrer dort sind alte Schule oder junger Nachwuchs. Und beide Arten sehr nett, sehr engagiert...und Mausie macht da gut mit. Manchmal habe ich den Eindruck, sie schafft dort mehr als in der Schule...
    Ja ich hoffe auf die Nachhilfe....

  • Zitat

    Auf einem Elternabend vor der Einschulung habe ich die Rektorin nach der Lernmethode gefragt und sie war sehr schnell eingeschnappt als ich ihr sagte wie umstritten das ist. Sie meinte es gäbe genug Studien die beweisen wie toll das ist. Meine Meinung dazu ist eine andere.


    GENAU! Das könnte ich sogar beweisen. Will aber keiner hören...
    Was habe ich schon für Kämpfe geführt..
    Bin nicht gerade die Freundin der Lehrer schätze ich. Weil ich einige der wenigen Muttis bin, die sich kümmert..


    Deutlich sprechen tut Mausie ja auch...
    Und korrigiert habe ich auch trotzdem von Beginn an...
    Es ist echt zum heulen.---


    Irgendwie will ihr Köpfchen sich wohl einfach nicht dort konzentrieren oder sich dran erinnern was es doch gelernt hat, wo es wichtig wäre...in der Schule...in Tests...

  • Das Theater haben wir auch durch.
    Inzwischen ist meine Grosse in der 6. Klasse, die Rechtschreibung kann ganz gut sein. Schreibt sie schnell ist es nicht mehr wirklich gut.


    Meine Mutter sagte immer, wer viel liest, der ist auch gut in der Rechtschreibung, weil man das gelesene Wort im Kopf hat und "sieht" wenn man selber falsch schreibt.
    Ich denke, dass da was dran ist und ein Versuch wäre es vielleicht für Euch wert?


    Meine Tochter konnte ich leider - bisher - nicht für das Lesen begeistern.

  • Neu lernen ist gehirngerecht, umlernen eine Kunst das Gehirn auszutricksen.
    Neurlogischer Fakt, klar lerne ich schneller und einfacher zu schreiben, wenn ich vorheriges Wissen (in dem Fall hören) adaptieren kann, jedoch ist das umlernen dann eine andere Kompetenz die auch gelernt sein will. Jedoch wohl in Schule nicht unterrichtet wird.


    Um ein "falsch" bzw. nur gehört gelerntes Wort nun neu abzuspeichern braucht es a. Wiederholung, b. emotionaler Bezug als Verstärker.


    Spaß mit Wiederholung - Spiele in denen es darum geht die Fehler zu finden und zu verbessern
    Wenn genug Frusttoleranz und Selbstvertrauen vorhanden ist, die eigenen Fehler in Diktaten finden und richtig schreiben
    Freie Sätze schreiben und korrigieren lassen, die eine positive Emotion wiederfinden - Highlights of my day, hat auch noch nette andere positive Vorteile diesen Fokus zu finden


    (vorzugsweise nicht die eigenen) da in dem Alter klar der Bezug zu Selbstbild über Aufmerksamkeit und Anerkennung der emotionalen Bezugsperson läuft, darin klar bestärken und fördern. Selbstvertrauen stärken und zusammen daran gehen.


    Vielleicht noch ein ergänzender praktischer Ansatz zum Thema Schule - hängt oft mehr vom Selbstbild und der in Schule empfundenen Freude statt. Daher so viel Selbstvertrauen aufbauen wie eben möglich.


    Und Schule im Sinne von "normaler" Schule kann ca. 30-40% der Kinder gerecht werden bzw. anders herum, und damit fällt der Rest mehr oder weniger aus dem Raster. Entweder schaffen es die Eltern/Umfeld das zu kompensieren oder vielleicht macht es Sinn über alternative Schulformen nachzudenken, was dem indidviduellen Kind gerechter wird. :) Ist auf jeden Fall praktischer und vorteilhafter für die Entwicklung der Kinder, als versuchen bzw. hoffe das Schule als System sich ändert.

    Leben ist das was passiert und was ich daraus mache. :daumen

  • Wenn nicht einmal Eltern gewillt sind richtig zu schreiben und sich zu korrigieren, wie wollen sie dann ihren Kindern richtige Rechtschreibung beibringen? Sie verschlimmbessern nur und die Kinder werden noch mehr irritiert, weil sie gar nicht mehr durchschauen, was nun richtig und was falsch ist.


    Zur aktuellen Grundschuldidaktik sag ich lieber nichts, da geht mir nur die Galle hoch..

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Zitat

    Meine Mutter sagte immer, wer viel liest, der ist auch gut in der Rechtschreibung, weil man das gelesene Wort im Kopf hat und "sieht" wenn man selber falsch schreibt.
    Ich denke, dass da was dran ist und ein Versuch wäre es vielleicht für Euch wert?


    Meine Tochter konnte ich leider - bisher - nicht für das Lesen begeistern.


    Ja...das sagen mir auch ALLE...
    Und das ist es ja...
    Sie liest ja...


    In den Sommerferien hat sie sogar das erste mal ein dickeres Buch durchgelesen. Eines OHNE Bilder...das ich eher für ältere Kinder eingestuft hätte. Also keine Erstlesebücher und so.
    Das ist ihr alles zu Babyhaft. Es müssen schon eher Bücher sein wie: "Sternenschweif"...die Einhornakademie...oder Wissensbücher über alle möglichen Tierarten..
    Mausie ist ein Tierfan und mit 8 schon ein wanderndes Lexikon ...Lexika?...für alle Fragen rund um`s Tierreich...-


    Wie gesagt...sie liest...wir sind Bücherhallen-Stammkunden


    Und wir lesen gemeinsam...


    Und dennoch...
    Ist es echt kurios, das sie richtig liest und falsch schreibt...OBWOHL sie die Wörter vom sehen her doch kennen müsste...
    Aber scheinbar bleibt das nicht hängen...


    Vielleicht muss ich aber...und sie mit sich auch...noch etwas mehr Geduld haben und das Ganze sieht in einem Jahr wieder anders aus...
    Dennoch ist mir bange..
    Vor allem, was Mausies Motivation im Deutschunterricht betrifft...


    (Sorry für meine Schreibfehler..ich tippe schnell und achte gerade auch nicht so auf Tippfehler..)
    -
    DANKE auch an Alle. Für die Anteilnahme, den Trost und die Tipps!
    Ich nehme mir die Ratschläge die gegeben wurden und die, die noch kommen zu Herzen. Mal sehen was sich machen lässt...-

    Einmal editiert, zuletzt von Sanni-Ela ()

  • Wenn nicht einmal Eltern gewillt sind richtig zu schreiben und sich zu korrigieren


    Sorry, ich muss es jetzt mal loswerden. Nicht jeder hat studiert oder eine hohe Schulbildung, KANN also vlt auch gar nicht
    anders schreiben.
    Und mal davon abgesehen, befinde ich mich hier in meiner Freizeit und nicht auf einem Prüfstand, wo ich ständig aufpassen
    muss was und wie ich schreibe :rolleyes2:

  • Hier! Bei uns wird es auch als das Nonplusultra praktiziert. Ich habe mich von Beginn an geweigert, dass Lernkonzept zu unterstützen. Allerdings wird es bei uns zwei Jahre so gelehrt und ab der dritten geht es rund. Ab da gibt es ja auch Noten...ein Schelm, wer.... :tuedelue
    Mich haben Mütter beteits vorgewarnt :thanks:

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Meine Maus ist zwar erst in der ersten Klasse aber ich halte davon auch gar nichts und korrigiere sie.man hat mir gesagt,dass sie wohl ende 1.Klasse anfangen wollen umzuschreiben,je nachdem wieweit das Kind ist.Wir lesen seit 7 Jahren täglich abends und da stehen die worte richtig.Das sage ich ihr,wenn sie mich manchmal darauf aufmerksam macht,daS die das in der Schule aber anders lernen.Bei dem wort Fatatag stehen mir die nackenhaare:(

    Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt

  • Ich habe beides erlebt. Die Große sollte in der Schule nach Gehör schreiben, die Eltern nicht korrigieren... Wir sind dann in ein anderes Bundesland gezogen und hier wird direkt korrekt gelehrt. Meine Große hatte massive Schwierigkeiten mitzuhalten und es hat bis zur 6. Klasse gedauert, bis es sich relativiert hat. Sie hat sehr sehr viel gelesen, daß hat dabei geholfen. Wenn das Kind allerdings nicht zum Lesen motiviert werden kann, wird es eng.


    Was ich allerdings sehr grenzwertig finde, ist wenn eine Lehrkraft in Deutsch selbst den Sprachfehler hat "sch" nicht aussprechen zu können, dann aber ein Diktat geschrieben wird mit "Fich auf dem Tich" und erwartet wird, daß die Kids "Fisch auf dem Tisch" schreiben :rolleyes:


    Auch gibt es Kinder die Probleme mit "s", "ch" und "sch" haben, wenn die nach Gehör schreiben, schreiben sie auch nach der eigenen Aussprache.


    Ich halte von der Lehrmethode mal gar nichts.

  • Ja. Dazu fällt mir ein hiesiges berühmtes Beispiel ein.


    "Ich bin über den spitzen Stein gestolpert."


    ge-SP-rochen (geschprochen) wird aber: "Ich bin übern schspizen Schtein geschtolpert." Und dann wird auch erwartet, das ST geschrieben wird.
    Nun gut, einiges musste ich auch einfach auswendig lernen. Ich fand es aber besser, mich GLEICH an die Rechtschreibregeln zu gewöhnen.
    Heute weiß ich selbst bei vielem, nicht mehr wie`s geschrieben wird. Die Regeln sind zudem ja auch noch öfters mal geändert worden.
    Ich muss aber auch sagen, das ich hier nicht doll drauf achte, wie ich schreibe.


    Leider bringt es aber allgemein der Umgang mit der Technik zusätzlich noch mit sich.
    Was Dir Kaj evtl. u.a. auch so extrem auffällt. Mir fällt auf, das (vor allem Kids- meine noch nicht, da sie kaum am PC ist, wir kein Tablet haben, und sie auch noch kein Handy hat)...aber sonst ist es eine neue Angewohnheit, einfach irgendwie zu tippen/simsen ect.


    In PN`s und im Chat bspw. da kommt es schon vor, das man einfach alles Klein tippt, damit man schneller tippen kann.
    Und auch sonst, haben sich diverse LOL`s.. und andere Abkürzungen eingebürgert. Nicht zu vergessen, das umgangssprachliche Schreiben...so nenne ich das jetzt mal.


    Naja, davon abgesehen, das ich es nicht so tragisch und eher entspannend finde, hier nicht über jedes Wort nachdenken zu müssen, wo ich selbst eh schon nicht mehr genau weiß, wie was geschrieben wird ...


    Ist es aber ja für unsere Kinder eben noch wichtig, das sie es GLEICH richtig lernen.


    Werd mal sehen was sich machen lässt, mit den Tipps.
    Wünscht uns...vor allem aber meiner Mausie Glück und Erfolg beim weiter RICHTIG lernen!
    Ich wünsche Euren Kids, die damit noch zu tun und Schwierigkeiten haben ebenso Glück und Erfolg.
    Wir werden ja wohl noch weiterhin mit dieser mistigen Methode leben müssen....-

  • meine Grosstocher musste dieses Elend vor 14 Jahren mitmachen :ohnmacht:
    bis heute ist der gesamte Abijahrgang 2013 was Rechtschreibung angeht, eine Katastrophe :kopf


    Hier auch... :ohnmacht:



    Ist es echt kurios, das sie richtig liest und falsch schreibt...OBWOHL sie die Wörter vom sehen her doch kennen müsste...
    Aber scheinbar bleibt das nicht hängen...


    Doch, aber es dauert. Wir haben, als der Große in der zweiten Klasse war, begonnen, abends regelmäßig gemeinsam zu lesen. D.h. nicht nur das Kind und ich, sondern die ganze Familie, also auch der Papa, der damals noch da war und die beiden jüngeren Kinder. Jeder, der lesen konnte, hat 20 min gelesen. Das haben wir jahrelang durchgezogen, später ohne den Papa und wegen der wachsenden Zahl der jungen Lesekünstler begrenzt auf eine Stunde/Tag. Auf diese Weise haben wir einen großen Teil der gängigen Kinder-/Jugendliteratur gelesen. Auch solche Schinken wie "Die unendliche Geschichte", "Herr der Ringe" usw... Top in Rechtschreibung wurden sie zwar trotzdem nicht, kamen aber gut durch die Schule . Die Jüngste rüstet sich gerade für's Abitur und nicht nur bei ihr war die Grundschule ebenfalls eine mittlere Katastrophe.


    Hab ein bisschen Geduld, Sanni. 2 x 90min Nachhilfe in der Grundschule ist sehr viel für ein so junges Kind. Vieles regelt sich mit der Zeit.




    Sorry, ich muss es jetzt mal loswerden. Nicht jeder hat studiert oder eine hohe Schulbildung, KANN also vlt auch gar nicht
    anders schreiben.


    Würde ich so nicht unbedingt sehen wollen. Mir z.B. fällt es schwer, beim Lesen von Dialektausdrücken (z.B. net statt nicht) nicht darüber zu stolpern. Ich finde das anstrengend, besonders, wenn es öfter im Text vorkommt, und ich bin sicher, dass das nicht von Nicht-Können kommt.

  • Hier ist es auch so, dass meine Maus mit der Anlauttabelle nach Gehör schreiben gelernt hat. Beim freien Schreiben wird auf die Rechtschreibung noch kein Wert gelegt, wobei Wörter, die abgeschrieben werden, aber richtig sein müssen. Allerdings beschäftigen wir uns wirklich viel mit lesen, buchstabieren, Silben erkennen etc. Wobei meiner Tochter das wirklich Spaß macht. Momentan ist es so, dass sie kaum einen Satz spricht, ohne nicht mindestens ein Wort, das sie interessant findet, zu buchstabieren. Beim Autofahren spielen wir oft dieses Spiel, bei dem der letzte Buchstabe des ersten Wortes der erste Buchstabe des nächsten Wortes sein muss, die gebildeten Worte buchstabieren wir. Beim Spazieren gehen mit dem Hund hopsen wir Silben (ich glaube, die Leute denken mittlerweile, ich habe nen Sockenschuss, aber das ist mir egal :D ). Wenn sie etwas buchstabiert oder auch schreibt, fragt sie in 99% der Fälle, ob das so stimmt, und dann korrigiere ich sie. Bei b, p, d, t usw. sprechen wir das Wort ganz deutlich und meistens hört sie dann selbst, wie es geschrieben wird. Mittlerweile ist sie so firm, dass sie meistens sogar schon Doppelkonsonanten hört, und auch das "ei" hat sie begriffen und buchstabiert es eigentlich immer richtig. Das mit dem gesprochenen "a" am Ende ist hier auch ein Problem (obwohl ich mich wirklich bemühe, schaffe ich es einfach nicht, im Alltag konsequent "er" am Ende zu sprechen), aber ich hoffe, das bald durch o.g. Spiel in den Griff zu bekommen. Ich habe einfach das Glück, dass mein Kind da wirklich interessiert ist und auch von sich aus verlangt, dass wir uns mit Sprache beschäftigen. Mich macht das alles mitunter zwar fast wahnsinnig, ich ertappe mich selber dabei, in Gedanken alles mögliche zu buchstabieren, aber ich hoffe einfach, so eine solide Basis schaffen zu können, auf der sie später mal aufbauen kann. Im Moment kann ich sagen, dass sie seit der Einschulung im September gelernt hat, kurze Texte zu lesen und zu begreifen, womit ich niemals gerechnet hätte. Schreiben geht auch, wobei natürlich Wörter, die länger als vier Buchstaben sind, eigentlich immer irgend einen Fehler aufweisen. Aber das ist denke ich völlig normal, und auch damit bin ich mehr als zufrieden.


    Bei uns hier gibt es auch keine Noten in den Zwischenzeugnissen der ersten drei Klassen, hier gibt es stattdessen ein Beurteilungsgespräch. Dafür müssen die Kinder einen Fragebogen ausfüllen, in dem sie selbst einschätzen, wo sie grad stehen, den selben Bogen füllen auch die Lehrer aus und dann besprechen Lehrer und Kind im Beisein der Eltern das Ergebnis. Das Gesprächsprotokoll ersetzt dann das Zwischenzeugnis. Ob das gut ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen, wir machen das hier jetzt nach den Ferien zum ersten Mal.

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...