Umgang/Besuchskontakte

  • Hallo,
    vielleicht könnt ihr mir helfen wie ich damit umgehen soll
    bzw. was ich unternehmen kann bzw. soll.


    Ich habe eine Tochter sie ist 9 Jahre alt und wohnt bei mir alleine.
    Die Mutter wohnt ca. 25km von uns entfernt.


    Vorgeschichte:
    Ich habe erst mit der Mutter und Kind zusammengelebt aber dann ist sie irgendwann
    ausgezogen und hat die erste Zeit nach dem Auszug sich nicht um das Kind großartig gekümmert.
    Dann hat die Mutter irgendwann einen Antrag gestellt , dass das Kind zu ihr ziehen soll aber diesen
    Antrag hat sie irgendwann zurückgezogen und alles blieb wie es ist.
    Dann war sie irgendwann wieder in einer festen Beziehung und ist erneut zum Rechtsanwalt gegangen
    und hat erneut einen Antrag , dass das Kind zu ihr ziehen soll bzw Antrag auf Aufentalsbestimmungsrecht.
    Gericht
    hat eine Verfahrenspflegerin bestellt um mit den Eltern und Kind zu
    sprechen und um eine Beurteilung der Situation zu bekommen.
    Im Abschlussbericht stand " Sollten sich die Eltern nicht einigen über den Lebensmittelpunkt der Tochter sollte man das Aufentaltsbestimmungsrecht dem Vater übertragen "
    Daraufhin hat sie natürlich den Antrag wieder zurückgezogen und auch dieses Verfahren wurde ohne Beschluss beendet.
    In dem 2. Verfahren wurde auch sofort bei Gericht eine Umgangsvereinbarung getroffen.
    Halt alle 14 Tage zur Mutter und in den Ferien Hälfte/Hälfte wo wir das selbst unter uns regeln sollen.
    Aber
    ich merke, dass die Mutter noch immer nicht aufgegeben hat das Kind zu
    sich zu holen. Man hat das einfach im Gefühl, weil auch immer versucht
    wird irgendwie meine Tochter zu beeinflussen.


    Problem:
    Das Problem ergibt sich fast in jeden Ferien:
    Ich
    mache mit der Mutter einen festen Termin aus von wann bis wann das Kind
    bei ihr bleiben kann in den Ferien womit die Mutter auch immer im
    Vorfeld einverstanden ist. Aber dann bekomme ich fast immer eine sms 1/2/3 Tage bevor das Kind eigentlich nach Hause kommen soll, dass sie noch länger bleibt und das sie das auch möchte.
    Klar möchte ein Kind das wenn es dort fast alles darf und es kaum Regeln gibt da man es noch immer indirekt damit beeinflusst
    Die
    Mutter könnte ja auch ganz klar sagen ich und Papa haben das abgemacht
    so und so bleibt es auch und das würde sie bestimmt mit 9 Jahren auch
    verstehen.
    Aber da sie das Kind gegen mich beeinflussen will würde
    sie das nie sagen und springt auf dem Zug mit auf und so liegt der Ball
    bei mir !!
    Ich bin dann der , der alles verbietet aber sie fragt ja nicht mal sondern ich bekomme eine sms , dass sie länger bleibt wie abgemacht.


    Was würdet ihr mir raten zu unternehmen mit der Mutter sprechen klappt nicht
    Würde mich über antworten freuen.

  • will die Kleine denn länger bleiben - bei uns ist das so und ich lasse sie auch...


    Das mußt du rausfinden - ist es Beeinflussung oder Wunsch des Kindes... vielleicht fragst du sie in ein paar Wochen wegen der Osterferien - ob eine Woche bei Mama ihr "reicht" oder ob sie länger bleiben möchte?

  • Ich finde es nicht gut was Deine Ex da macht, für mich aber ein Ruf nach mehr Umgang mit dem Kind.


    25km sind ja nun nicht so weit, biete ihr doch einen Nachmittag zusätzlich in der Woche an, vllt mit Übernachtung so das sie früh die Tochter in der Schule abliefert. Vorausgesetzt das Eure Tochter nun nicht schon nen Terminkalender wie eine Erwachsene hat.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Ich gebe schon in vielen Dingen nach und sie konnte sie schon oft außer der Reihe haben.
    Aber trotzdem muss man schon irgendwie abgemachte Dinge einhalten finde ich.
    Man sollte dem Kind auch beibringen , dass abgemachte einhalten sollte.
    Ich kann ja kaum was planen weil es jedes mal dieses Theater ist.
    Klar das Kind steckt in einem Loyalitätskonflikt aber die Mutter nutzt das scharmlos aus.
    Man kann einfach ein Besuchskontakt am Wochenende oder in den Ferien nicht mit dem
    Alltagsleben zu Hause vergleichen und das verstehen die Kinder nicht.


    Oder was macht ihr wenn euch per sms einfach mitgeteilt wird das Kind kommt einfach 2/3 später als abgemacht?

  • Ich nutze die Zeit für mich und freue mich für Kind & Elternteil - das sie die Möglichkeit haben miteinander Zeit zu verbringen.
    Allerdings sehe ich auch den Umzug zum anderen Elternteil nicht als Bedrohung - ich bin mir sicher das wir in den nächsten
    5 Jahren an den Punkt kommen.

  • Hinsichtlich Deiner Befürchtung, dass die Mutter das Kind zu sich holen könnte, kann ich Dich beruhigen. Hier hat die Zeit eindeutig für Dich gespielt. Nach Trennung und Auszug der Mutter ist dieser Zustand konsolidiert, das Kind hat sich bei Dir den Lebensmittelpunkt etabliert und einen Freundeskreis aufgebaut.


    Sollte die Mutter diesen Zustand ändern wollen (und auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht alleinig haben wollen), dann müsste sie schon nachweisliche Gründe anführen, dass es Eurer Tochter bei ihr sehr viel besser geht bzw. dass sie bei Dir gefährdet ist. Kann die Mutter diese Gründe nicht anführen, wird jeder Versuch von ihr zum Scheitern verurteilt sein.


    Hinsichtlich der Absprachen ist das schon sehr ärgerlich, denn Ihr habt ja eine gerichtliche Vereinbarung. Steht denn in dieser Vereinbarung etwas drin, was bei Verstoßen gegen die Vereinbarung passieren soll? Ich fürchte, wenn das nicht der Fall ist, bleibt Dir nicht viel mehr als die wiederholende Erinnerung an die Vereinbarung. Sollte sich die Gelegenheit ergeben und eine neue Vereinbarung anstehen, dann würde ich auch den Passus mit aufnehmen, was bei Verstößen passieren soll.

  • Ich würde da sicher auch nicht gerade amüsiert sein eine SMS zu kriegen Kind kommt erst in 2-3 Tagen.


    Da würde ich doch klar auf ein Feedback und Abklären bestehen wollen, denn ja an Absprachen hält man sich - Integrität - und man kann diese ja auch ändern.


    Und genau das würde ich auch so kommunzieren, dass es kein Problem ist, aber einer Klärung Bedarf, da in deiner Welt ja auch in den Ferien Dinge anstehen bei der sie mit eingeplant ist. Angefangen von Freunden, über Arztermine oder Ausflüge. Und das es einfach Sinn macht, nachzufragen ob das passend ist.


    Der Gedanke, dass Kinder das nicht verstehen, hmm ich weiß nicht, wenn ich alles darf, keine Regeln und Strukturen haben, ist es dort zwar ein tolles Abenteuer, aber die Sicherheit und Geborgenheit erleben die Kids dann eher dort wo Strukturen, Regeln und Unterstützung mit einer gewissen Konsequenz und Wärme erleben. Zumindest erlebe ich das mit meinem Sohn so.


    Was das Thema Aufenthaltsbestimmungsrecht angeht, kann ich mich klar Shielover vom Blickwinkel her anschließen.

    Leben ist das was passiert und was ich daraus mache. :daumen

  • Ich kann verstehen, dass dich das nervt. Mich würde das auch nerven!


    Aber wie oft kommt das vor bei 3x Ferien im Jahr 3x im Jahr?


    Wenn das Kind also "nur" 3x im Jahr 2 Tage länger bleibt als vereinbart, aber sonst alles rund läuft bei euch - dann würde ich das durchgehen lassen. Besonders wenn das Kind es auch wirklich möchte.


    Wenn es aber immer wieder dazu kommt, dass quasi generell Vereinbarungen nicht eingehalten werden, dann würde ich mehr darauf drängen, dass auch diese eingehalten wird... und ggf. den nächsten Vergleich/Beschluss mit einem Passus versehen, was passieren soll, wenn sich eine Partei (oder beide) nicht an Vereinbarungen hält...

  • Aber dann bekomme ich fast immer eine sms 1/2/3 Tage bevor das Kind eigentlich nach Hause kommen soll, dass sie noch länger bleibt und das sie das auch möchte.


    die einfachste (ich bin Pragmatiker) Lösung wäre doch, die Mutter bekommt auf Grund dieser Vorfälle ab sofort das Kind in jeder zweiten Ferienhälfte :tuedelue


    Da das Kind zur Schule geht, sollten dann doch Diskussionen vom Tisch sein, oder?


    sind ja nur noch ein paar Jahre, bis Kind da eh immer mehr selber entscheidet ;-)


    doof ist es in jedem Fall :kopf

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Luchsie
    das wäre schon eine Möglichkeit.


    Danke für eure Antworten.
    Ich habe kein Problem wenn sie mal einen Tag länger bleibt, aber es kommt immer auf das wie an finde ich.
    Einfach es per sms zu bestimmen und mitteilen sie kommt ein paar Tage später ob mir das passt oder nicht ist doch keine Art.
    Das ist eine Holzhammermethode.
    Was ich einfach gemerkt habe der Gute ist am Ende immer der Dumme

  • die Mutter bekommt auf Grund dieser Vorfälle ab sofort das Kind in jeder zweiten Ferienhälfte :tuedelue


    Super Idee :strahlen


    Ich finde auch nicht das es hier eine Frage von verlängerten Umgängen ist (mit denen ja anscheinend einige hier keine Probleme hätten), sondern eher davon, wie man mit gemeinsamen Elternvereinbarungen umgeht.


    Elternvereinbarungen sollten meines Erachtens so lange verbindlich und gültig sein, bis sie gemeinsam von beiden Seiten verändert werden.
    Wenn eine Seite sagt: Okay - ich hab bekommen was ich wollte, und nehme mir jetzt einfach noch mehr, dann ist das obendrein auch ein äußerst schlechtes Vorbild für's Kind.


    Dann damit zu kommen das Kind würde es so wollen, das finde ich erst recht übel .... da fehlt es der KM wohl am Rückgrat für die eigenen Bedürfnisse einzustehen.
    Kind wird jedenfalls unnötig in einen Loyalitätskonflikt gebracht ... pfui.



    Richtig wäre es zunächst mal Vereinbarungen einzuhalten - und wenn es denn wirklich sein muss, dann OHNE Beteiligung des Kindes (z.B. per Mail) nachzufragen ob es möglich ist die Vereinbarung zu verändern - und falls ja, dann gemeinsam ein Maß finden wie die Vereinbarung verändert wird.


    :strahlen