Schwierige Situation mit meiner Tochter

  • Hallo zusammen,


    ich bin neu hier im Forum und muss mich direkt mal an euch wenden, weil es da ein Problem gibt wo ich gerne mal andere Meinungen zu hören würde.


    Ich versuche das ganze so kurz wie möglich zu schildern entschuldige mich aber schonmal falls es etwas länger werden sollt.


    Es geht um meine Tochter, sie ist 6 und wohnt seid der Trennung von meiner Ex Frau vor knapp 4 Jahren bei meiner Ex Frau. Es war auch okay so, ich habe mein Umgangsrecht wahrgenommen und die Situation war für alle zufriedenstellend.
    Jetzt beginnt sich das Blatt allerdings etwas zu wenden. Wenn meine Tochter bei meiner Ex Frau ist, dreht sie vollkommen auf, hört kein bisschen und Terrorisiert die ganze Familie da. Egal ob es kleinigkeiten sind wie Zimmer aufräumen oder anständig zu Essen, oder ob es etwas gravierender ist, und sie ihre Geschwister regelrecht Terrorisiert.
    Sie scheint nichts von dem was gesagt wird ernst zu nehmen, nichts zu akzeptieren und egal was meine Ex Frau versucht sie bekommt meine Tochter einfach nicht in den griff.
    Wenn sie dann bei mir ist, ist sie wie ausgewechselt. Ich habe keine Probleme mit ihr. Klar sind ab und an Situationen wo sie auch hier Ihre Grenzen austestet aber das ist bei weitem nicht so schlimm das ich sagen würde das es unnormal wäre oder das ich nicht damit klar komme.
    Zur Wohnsituation sei vielleicht noch gesagt das sie bei meiner Ex Frau mit 2 Geschwister zusammenlebt und dem neuen Partner meiner Ex Frau. Dazu haben sie jetzt noch einen kleinen Sohn bekommen also sind es drei Geschwister. Wovon sie abgesehen von dem baby die Jüngste ist.
    Mittlerweile ist es soweit das meine Ex Frau komplett kapituliert und der Gedanke im Raum steht das sie zu mir ziehen soll.
    Die Idee ist deshalb entstanden weil wir uns beide einig sind, dass es so kein Zustand ist. Meine Tochter wird mit Strafen überschüttet aber es bringt einfach nichts.
    Auffällig ist auch, dass je länger sie wieder zu Hause ist desto schlimmer wird es.


    Was meint ihr dazu?
    Habt ihr einen Rat?
    Sollte ich die kleine zu mir holen um die Situation etwas zu entlasten?


    Wäre dankbar für ein paar hilfrteiche Tipps.


    MFG


    Papa83

  • Hallo


    Ist Deine Tochter bereits eingeschult? Wie alt ist das Baby?


    Du schreibst, sie sei bisher die Jüngste gewesen. Da kann Rebellion gegen die Entthronisierung schon mal vorkommen. Weniger Aufmerksamkeit, die Nerven der Erwachsenen liegen bei einem Neugeborenen blank, von dem Mädchen wird vielleicht erwartet, "vernünftig" zu sein und obendrein finden alle das Baby niedlich.


    Bei Dir hat sie die Aufmerksamkeit, den Besuchskindbonus und Du bist schlicht ausgeschlafener, entspannter im Umgang mit ihr. Ob das so bleibt, wenn sie zu Dir zieht und über kurz oder lang eben auch Grenzen testet, sei dahin gestellt. Aber unter Umständen entlastet es den Umgang zwischen Mutter und Tochter. Wenn es also eine Option ist, Tochter zu Dir zu holen, warum nicht? Was ich vermeiden wollen würde, ist ein hin- und Herziehen, weil das Mädel sich die Rosinen pickt. Das muß vorher ganz deutlich sein. Umzug zum Beispiel erst wieder nach einem Jahr oder sowas.


    Gruß

  • Meiner Meinung nach muss erstmal herausgefunden werden warum die Kleine sich so verhält. Dazu wäre vielleicht eine Erziehungsberatung gut.


    Ist das Baby gerade erst geboren? Buhlt sie um Aufmerksamkeit ihrer Mutter? Möchte sie einfach dich öfter sehen?


    Stell dir mal vor der Grund wäre, dass sie mehr Aufmerksamkeit ihrer Mutter möchte. Dann zieht sie zu dir um damit Ruhe einkehrt. Was würde ihr damit vermittelt werden?


    Es muss einen Grund für ihr Verhalten geben.

  • Sollte ich die kleine zu mir holen um die Situation etwas zu entlasten?


    Vor vielen vielen Jahren hat mal der Psychologe meines Sohnes zu mir gesagt: "...Kinder benehmen sich da schlecht, wo sie sich der Liebe sicher sind..." ;-)


    Und auch dann, wenn es mit Sicherheit niemals der einzige Punkt ist, ist es oft ein Teil dessen....
    soll heissen, sie "einfach" zu Dir zu nehmen (wäre die Mutter überhaupt damit einverstanden?) könnte (!) das Problem auch einfach nur verlagern, und vermutlich dann auch verstärken-


    Hier wäre es wohl erst mal ein guter Schritt, der Mutter den Rücken zu stärken, und (vielleicht) gemeinsam eine Erziehungsberatung zu besuchen-


    Immerhin hat sie zu Haue "ihren Thron" verloren, den sei bei Dir noch hat... keine einfache Situation :troest

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Nein sie ist noch nicht eingeschult.


    Das Baby ist mittlerweile schon 8 Monate alt.


    Ich stärke ihr den Rücken, versuche auch immer auf meine Tochter einzuwirken, spreche mit ihr versuche zu helfen wo ich kann. Das Problem ist nur das meine Tochter knapp 300 km entfernt wohnt, so dass ich nicht mal eben rum fahren kann. Vieles muss da halt über das Telefon laufen.


    Was ich halt nur nicht verstehe ist wieso sie sich erst nach einiger Zeit wenn sie zurück bei Ihrer Mutter ist wieder so aufdreht. Wieso habe ich weniger Probleme mit Ihr selbst wenn sie mal länger hier ist, und selbst über das Telefon?


    Mal ein banales Beispiel: Wenn meine Ex Frau ihr irgendetwas sagt was sie tun soll und meine Tochter mal wieder nicht hört ruft sie mich an. Bei mir reicht am Telefon ein kurzes Gespräch und es wird erledigt.


    Bitte versteht mich nicht falsch. Ich will mich hier jetzt nicht als Übervater hinstellen, das bin ich sicher nicht. Ich versuche nur irgendwie rauszufinden wieso es so ist wie es ist.


    Ein Bekannter hat mal gesagt es gibt halt solche "Papa-Kinder". Meint ihr das trifft zu?

  • Och. Ich habe auch schon den Vater involviert und der hat sich (dann doch mal) eingeklinkt. Und Junior sprang, obwohl der Vater nur am Telefon war. Es ist einfach ungewohnt, was anderes. Wie Junior wütend brüllte "Das hätte ich nicht von Dir gedacht".


    Du hast den Sonnenschein, den Besucherbonus. Länger wird ja nie länger als ein paar Wochen sein. Da stellt sich kein Alltag ein. Nach einem halben Jahr beginnen Kinder, Grenzen zu testen. Und acht Monate ist auch nicht viel. Anfangs war das Baby interessant, niedlich. Vielleicht merkt sie erst jetzt, dass das Baby auch ihr Leben so richtig ändert. Sie ist schulreif, viele Eltern erleben, dass die Kinder im letzten Kindergartenjahr vor der Schule renitent werden.


    Bei 300km Distanz wäre ich jedenfalls vorsichtig mit einer Einschätzung. Das die Mutter Dich ins Boot holt, zeugt aber doch von einer guten Elternebene. Besprecht Euch, wenn das Mädel umziehen soll, dann sollte das vor der Einschulung passieren.


    Und klar gibt es "Papa Kinder". Aber was möchtest Du hören? Das es bei Dir glatt laufen wird? Vermutlich nicht.


    Gruß

  • Deine Ex ruft Dich dann an, wenn sie sich nicht durchsetzen kann??
    Deine Tochter ist in dem Alter, wo man sehr genau weiß, welche Knöpfe man drücken muss.
    Eine Möglichkeit wäre, dass sie durch Gehorsamsverweigerung erreicht mit Dir in Kontakt zu treten . Mittelpunkt der Aufmerksamkeit ist.
    Ob es so ist, mag ich nicht beurteilen, allerdings wäre dies ein Denkanstoß.


    LG janias

    Ich lebe in der Gegenwart,
    das Verweilen in der Vergangenheit verbaut mir nur die Zukunft. :tuedelue

  • Die Idee ist deshalb entstanden weil wir uns beide einig sind, dass es so kein Zustand ist. Meine Tochter wird mit Strafen überschüttet aber es bringt einfach nichts.
    Auffällig ist auch, dass je länger sie wieder zu Hause ist desto schlimmer wird es.


    Was meint ihr dazu?
    Habt ihr einen Rat?
    Sollte ich die kleine zu mir holen um die Situation etwas zu entlasten?


    Möglichkeiten gibt es viele - du kannst sie zu dir holen, ihr könnt ein Wechselmodell leben - über 300 km wird das alles schwer- wie kommt es denn zu dieser Entfernung.