Sohn ist (mal wieder) ausgezogen...

  • Niemand kann mir das erklären und ich suche und suche und suche den Grund dafür...


    Überlege doch mal, ob du dich mit den Al-Anon kurzschliessen magst. Vielleicht können die dir mit deinen Fragezeichen helfen.
    Es muss womöglich gar keine Psychotherapie für dich zum jetzigen Zeitpunkt sein, bzw. überhaupt.


    Wenn du erstmal verstehst, was Alkoholismus ist und mit Menschen macht, erledigt sich das mit deinen - mutmaßlich unbegründeten - Schuldgefühlen vielleicht von selbst.


    Viel Kraft wünsche ich dir und bleib konsequent. Tausche dich mit Leuten ausserhalb deines Familienverbundes aus, sonst drehst du dich vielleicht im Kreis.

  • Er hat immer wieder alle Chancen gehabt. Wie die Außensicht ist, siehst du deutlich an dem Mädel, das - eigentlich auf seiner Seite - hier erkannt hat, wie der Hase läuft.
    Ganz stark: Dass dein Mann (und Stiefvater) hier in den Ring gestiegen ist und Kante gezeigt hat. Das war nicht immer so eindeutig, meine ich mich zu erinnern. Aber gestern wichtig. Zum einen, dass er sich vor dich stellt usw. (tut er sowieso). Zum anderen, dass dem Sohn er als Mann gegenüber steht und auf einen groben Klotz ein grober Keil gesetzt wird. Vor allem aber, dass damit nicht du alle Verbindung abgebrochen hast, sondern in irgendeiner Zukunft der Sohn dich ansprechen kann.


    Man kann ab einem gewissen Alter das Leben nicht mehr für seine Kinder leben. Es sei denn, man bricht sie mit Gewalt. Das ist auch nicht gut ... Man muss dann damit leben, dass die Umstände und die eigenen Fähigkeiten und der Dickkopf der Kinder eine gute Lösung verhindern. Leidvoll. Aber so ist es. Es ist einfach so: Die Eltern von Mutter Teresa haben keinen Hauptanteil daran, dass sie zu solch einer Frau der Barmherzigkeit geworden ist. Die Eltern von Ulrike Meinhoff sind nicht schuld, dass ...


    Wir wollen und würden gern "verantwortlich" sein für unsere Kinder, im Tun und Handeln und prägen. Wir sind es nicht. Wir sind verantwortlich für das, was wir anbieten, nicht für ihr tun.


    Hätt's nicht besser formulieren können. Absolut gut finde ich, dass Dein LG Dich geschützt und sich vor Dich gestellt hat bei einen solch massiven Angriff.
    Und um ehrlich zu sein...Wenn der Jung soviel trinkt, wann hätte sie denn mit ihm reden sollen? In diesem speziellen Fall macht das keinen wesentlichen Unterschied.


    Dir und euch wünsch ich viel Kraft!


    von mir auch!

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • mal ne ganz doofe Frage (vielleicht hab ich es auch überlesen):
    Wo will er denn hinziehen?


    Na, das weiß ich auch nicht. :frag Ich vermute aber, dass er sich von der Mama seiner Freundin hat aufgabeln lassen, und dass diese ihn jetzt erst mal aufgenommen haben. Zu dem Schluss komme ich, weil das die einzigen erwachsenen Menschen in seinem Umfeld (außer seinem Vater) sind, die ihn noch nicht so gut kennen. Die Mama war ja sehr bestürzt über seinen Abgang und ich denke, sie hat auch seinen Rausch nicht wirklich wahrgenommen. Außerdem ist diese Mama ebenso ein Opfer ihrer Gutmütigkeit wie ich, möchte alles richtig machen und entschuldigt jedes schlechte Verhalten mit: "Wir waren doch nicht anders"


    Sie kennt die Vorgeschichte nicht, er tut ihr leid. Ihre Tochter tut ihr leid und wenn ich Recht habe, und sie hat ihn aufgenommen, dann hat er mit seinem Abgang genau das erreicht, was er erreichen wollte, nämlich so oft und so lang mit seiner Freundin zusammen sein wie er das möchte. Was er allerdings tun will, wenn diese Beziehung bricht, und das tut sie, das weiß ich auch nicht.


    Wie gesagt ist das aber nur eine Vermutung. In der Tat gäbe es mehrere Möglichkeiten, wo er sich derzeit aufhalten könnte. (Wobei er jetzt im Moment hoffentlich grade in der Arbeit ist...) Ich werde aber von mir aus keinen Kontakt herstellen. Ich hab ihm heut früh anteilig sein Kindergeld für diesen Monat überwiesen (also 24/31), damit auch gleich klar ist, ich komme für seinen Unterhalt auf, WEIL ich ihm hier vorerst keinen Wohnraum mehr zur Verfügung stelle.


    Allen Kontaktversuchen gegenüber bin ich offen, wenn es sich um Kontaktpersonen, nicht aber um ihn selbst handelt. Das muss ich ganz offen zugeben. Ich möchte derzeit keinen Kontakt.


    Meine große Tochter spricht im Moment auch kein Wort mit mir, weil dem Zoff mit dem Bruder wieder einmal ein Zoff mit ihr vorausgegangen ist, wegen dem Bruder... Sie meinte, eine Aufgabe erledigen zu müssen, die eigentlich der Bruder erledigen hätte sollen und als ich sie darauf hinwies, dass sie das lassen sollte, weil er das machen soll, wurde sie zornig, wie lange sie denn dann noch warten sollte (es ging ums Bad putzen, das Bad nuten alle Kinder und deren Gäste). Ich bestand drauf, dass sie es lässt, sie bestand drauf, dass sie es macht, es schaukelte sich hoch, sie nannte mich "behindert" und später meinte mein LG bzgl. diesem Punkt, hier ist Schluss, sonst ist sie die nächste, die das Haus auf eigenen Beinen verlässt. Sie wird bald 21, hat die Ausbildung beendet und möchte im nächsten Jahr ins Ausland gehen, also, sie verlässt und eh... Aber seht mal, sich so zu zoffen, wegen etwas, was man NICHT zu tun BRAUCHT???


    Der eine zieht aus, weil er Bad putzen soll aber lieber mit der Freundin im Bett liegt... die andere zieht aus, weil sie das Bad nicht putzen soll... Und ich steh dazwischen und denk mir, Irrenhaus, wo ist hier der Ausgang??? Gibt's denn so was? Hätt ich mich nicht eingemischt... Hätt die eine das Bad geputzt und der Prinz weiterhin seine Eierchen geschaukelt... Wären wir noch heile... :heul

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

    Einmal editiert, zuletzt von Dadefana ()

  • Naja, hilft zwar nicht, aber ich kann die Große schon verstehen - ich wollte auch nicht in nem siffigen Bad mich aufhalten. Und da sie ihren Bruder kennt wusste sie das sie warten kann.


    Da hätte man vllt die Aufgabe durch ne andere Aufgabe ersetzen können.


    ABER das ist nun auch Wurscht.


    Das Du ihm nicht hinterher läufst ist der erste Weg.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Ok, naja da ist es ja ab zu sehen das er bald wieder vor deiner tür steht.
    Sie ist 15 und die Damen (und Herren!!!) sind in dem Alter (berechtigter weise) tendentiell sprunghaft was Beziehungen angeht und die Mama von der kleinen guckt es sich auch nicht lang mit an das ihr Engelchen ein Trinkerchen ins Haus geholt hat. Ich vermute er lässts laufen da er dich als Aufpasser ja los ist (...wie er denkt).


    Alles in Allem schlimme Sache aber ich vermute stark das es so oder so ähnlich laufen wird.

    Der eine zieht aus, weil er Bad putzen soll aber lieber mit der Freundin im Bett liegt... die andere zieht aus, weil sie das Bad nicht putzen soll... Und ich steh dazwischen und denk mir, Irrenhaus, wo ist hier der Ausgang??? Gibt's denn so was? Hätt ich mich nicht eingemischt... Hätt die eine das Bad geputzt und der Prinz weiterhin seine Eierchen geschaukelt... Wären wir noch heile... :heul

    vorischt humor:
    Mensch die Lösung liegt doch auf der Hand! Jeder braucht sein eigenes Bad!
    Da kann sie putzen wie sie möchte und er kann es einsiffen lassen bis es die richtige Patina hat :love

  • Der eine zieht aus, weil er Bad putzen soll aber lieber mit der Freundin im Bett liegt... die andere zieht aus, weil sie das Bad nicht putzen soll... Und ich steh dazwischen und denk mir, Irrenhaus, wo ist hier der Ausgang??? Gibt's denn so was? Hätt ich mich nicht eingemischt... Hätt die eine das Bad geputzt und der Prinz weiterhin seine Eierchen geschaukelt... Wären wir noch heile... :heul


    In anderen Bereichen nennt man das schlicht "Co-Abhängigkeit". Daran sollten Tochterkind und du gemeinsam arbeiten. - Ihr habt beide Gutes gewollt. Eigentlich gibt es keinen Grund zu streiten. Außer dem nicht lösbaren Problem mit dem Bruder, das jeden an die Grenze der Belastbarkeit gebracht hat.


    Heil wärt ihr übrigens nicht, wenn du geschwiegen hättest. Die Wunde hätte weiter geschwärt, das Blut vergiftet. Und es wäre irgendwann noch ganz anderes geschehen. Auch darüber müsst und solltet "ihr Mädels" reden.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ganz stark: Dass dein Mann (und Stiefvater) hier in den Ring gestiegen ist und Kante gezeigt hat. Das war nicht immer so eindeutig, meine ich mich zu erinnern. Aber gestern wichtig. Zum einen, dass er sich vor dich stellt usw. (tut er sowieso).



    Sohn griff mich daraufhin massiv verbal an. LG: zwei Wochen... Mädl sagte noch, Sohn solle jetzt den Mund halten, Sohn griff mich wieder verbal an. LG: drei Wochen... Mädl weinte schon fast, ich und die Mama sagten Sohn, jetzt bist Du lieber ruhig, Sohn



    Hallo Dadefana,
    ich wünsche euch, dass dein Sohn sich wieder fängt, was den Alkoholkonsum betrifft und dass dein Sohn und du euch wieder zusammen setzen werdet.
    Zum oben Zitierten möchte ich gern los werden, auch wenn das jetzt erstmal nicht wesentlich ist:
    Ich finde, dass das Verhalten deines Mannes mit dazu beigetragen hat, dass die Situation eskalierte. Einen 17 Jährigen auszuzählen (1 Woche/2 Wochen..), weil er Vorwürfe äußert (auch wenn die ungerechtfertigt und haltlos sind), finde ich autoritär.


  • Ich finde, dass das Verhalten deines Mannes mit dazu beigetragen hat, dass die Situation eskalierte. Einen 17 Jährigen auszuzählen (1 Woche/2 Wochen..), weil er Vorwürfe äußert (auch wenn die ungerechtfertigt und haltlos sind), finde ich autoritär.


    Es wird dich hier niemand daran hindern, dich eines Tages von deinem betrunkenen Kind zur S.. machen zu lassen. Viel Vergnügen schon mal. Und überhaupt, was ist an Autorität schlecht?


    Ich finde völlig richtig, wie der Lebensgefährte hier gehandelt hat und ich würde dem Jungen auch keinen Unterschlupf mehr bieten - und Geld würde er ebenfalls von mir nicht sehen. Er scheint einer der Fälle zu sein, die erstmal gewaltig auf die Nase fallen müssen. Auch wenn es sicher wahnsinnig schwer ist, ihm als Mutter dabei zuzusehen, aber ich sehe darin die einzige Möglichkeit, damit er zur Vernunft kommt. Er muss selber spüren, dass er auf dem Holzweg ist.

  • Zum oben Zitierten möchte ich gern los werden, auch wenn das jetzt erstmal nicht wesentlich ist:
    Ich finde, dass das Verhalten deines Mannes mit dazu beigetragen hat, dass die Situation eskalierte. Einen 17 Jährigen auszuzählen (1 Woche/2 Wochen..), weil er Vorwürfe äußert (auch wenn die ungerechtfertigt und haltlos sind), finde ich autoritär.


    Ganz ehrlich? Mache ich bei meinen Sohn (13) auch manchmal. Dabei geht es weniger um Übernachtungen der aktuellen Freundin, sondern mehr um eine Einstellung der Süßigkeiten-Zufuhr o.ä. Ich weiß nicht ob Dade und ich schlecht erzogen haben, aber mit der Pubertät ging so der Wunsch nach Provokation einher. D.h. er weiß, er sollte jetzt besser den Sabbel halten, macht aber weiter um mich ganz bewußt auf die Palme zu bringen. Die Diskussion findet in dem Moment keinen gruppendynamisch-pädagogisch wertvollen Abschluss, weil es geht nicht um das Thema an sich, sondern nur um die Provokation. Bei Dade's Sohn in dem Moment darum seine Mutter zu beschimpfen.
    Soll man dann "Bitte, könntest du mal Rücksicht auf meine Stellung/Nerven/Gefühle nehmen?" sagen? Nöp, find ich nicht. Rand halten, und gut, weil so geht's nicht.
    Das sind nicht nur Vorwürfe gewesen, sondern Beschimpfungen (!). Wir alle möchten in seliger Erinnerung bleiben, als liebevolle, geduldige Eltern, aber Respekt darf man nicht nur erwarten, sondern ist unabdingbar. Wir beschimpfen unsere Kinder doch auch nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von butterblum ()

  • Mir kommt vor, als hätte der Sohn die ganze Szene hindurch das Gegenüber seiner Mutter gesucht und immer den LG bekommen.


    Halt entsteht bei Kindern durch eine innere Klarheit der Bezugspersonen, ein authentisches Handeln nach den inneren Werten, auch das vorgeben von Regeln die man als wichtig empfindet und auch dann durchsetzt, Diskussionen und Gespräche als gleichwürdige Gesprächspartner darüber.


    Soweit die Theorie, weiter bin ich noch nicht :-)


    Sucht entsteht oft an Stellen, wenn eine Schwelle überschritten werden soll, es würde sich lohnen, mit deinem Sohn zu schauen, welche das wäre.

    Das Leben passiert jetzt :rainbow:

  • Dadefana.. Als ich deinen Beitrag gelesen habe, ist mir nur ein Wort eingefallen: ENDLICH!!


    ENDLICH hat dein Sohn es so weit getrieben, dass er (wieder mal) ausgezogen ist.
    ENDLICH hat dein Partner sich schützend an deine Seite/vor dich gestellt.
    ENDLICH haben auch andere diese Eskalation mitbekommen (was zwar schon öfter passiert ist, aber dennoch..)
    ENDLICH bist du (hoffentlich) an den Punkt angelangt, standhaft zu bleiben (Zimmer leer räumen, Kisten packen)
    Und vielleicht kommst du nun ENDLICH zur Ruhe.

  • Lass den Jungen nicht fallen, Dadefana. 17 Jahre, was ist das schon? Er hat doch in seinem Alter und seiner Situation überhaupt keine Chance, ohne elterliche Fürsorge im Leben klar zu kommen. Die Welt von Trennungskindern ist eh schon verdammt hart.


    Das tut sie nicht! Sie macht sich auch schon Vorwürfe genug und solche "Tipps" helfen da kein bisschen weiter...



    Wie kann man mit 17 schon so weit sein, dass man sich Abends ein Fläschchen Chantre reinzieht? Wie? Wie, wenn man eine Familie hat, die einem hilft, hinter einem steht, einen unterstützt, alles versucht? Wie, verdammt? Niemand kann mir das erklären und ich suche und suche und suche den Grund dafür...


    Ich kann deine Grübelei so gut verstehen!


    Hätt die eine das Bad geputzt und der Prinz weiterhin seine Eierchen geschaukelt... Wären wir noch heile...


    Nein, heile wärt ihr nicht... :-(


    Mir ist ganz genau das gleiche passiert wie dir...


    Ich hab seit 4 Monaten keinen Kontakt mehr zu meinem Sohn. Ich konnte mich ein bisschen erholen, aber es ist so schwer... :heul

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    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
    Egal ob Zombie oder nicht...

  • Ich finde, dass das Verhalten deines Mannes mit dazu beigetragen hat, dass die Situation eskalierte. Einen 17 Jährigen auszuzählen (1 Woche/2 Wochen..), weil er Vorwürfe äußert (auch wenn die ungerechtfertigt und haltlos sind), finde ich autoritär.


    Was ist verkehrt an Autorität???


    Sorry, aber in meinem Haushalt bestimme ich die Regeln und niemand sonst. Ich alleine entscheide auch, ob ich eine Ausnahme von einer Regel zulasse oder nicht. Anders kann meines Erachtens Erziehung nicht laufen.


    Wer dann meint, er könne meine Regeln mit Füßen treten und sich darüber hinwegsetzen, der darf gerne gehen und nach seinen eigenen Regeln leben.


    Gerade mit 17 sollte man gelernt haben, dass Handeln auch Konsequenzen nach sich ziehen können. Betrunken sein ist für mich in dem Moment auch keine Entschuldigung oder ein Grund, zurückzustecken...im Gegenteil. Ich werde wohl nie verstehen, warum der Umstand, alkoholisiert zu sein, strafmindernd ist. Wenn ich also mir die Kante gebe und trinke, dann bekomme ich noch einen Bonus???


    Ich finde es gut, dass der LG von Dade sich dazwischen gestellt hat und auch die ausgesprochenen Maßnahmen sind absolut angebracht gewesen. Wenn man die Vergangenheit von Dade mit ihrem Sohn etwas verfolgt hat, dann weiß man auch, dass Dade immer alles versucht hat, ihrem Sohn zu helfen. Dieser hat das jedoch nie zu würdigen gewusst. Jetzt bekommt er die Konsequenz und das ist auch gut so! Ich würde in der Situation mit meinem Kind genauso umgehen!

  • Romi hat da nicht Unrecht, finde ich. Ob man es jetzt Autorität nennt oder Machtgerangel - es ist jedenfalls, wenn man jetzt nur mal diese aufgeladene Situation betrachtet, mit einem alkoholisierten 17-jährigen - keinesfalls deeskalierend, bei jedem weiteren Wort des Sohnes, ein Verbot um eine Woche zu erhöhen, wie bei einem fünfjährigen, dem man Fernsehverbot erteilt. Erwartet man da ernsthaft, dass da Einsicht kommt und er aufhört?


    Es tut mir für alle Beteiligten sehr leid.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Halt entsteht bei Kindern durch eine innere Klarheit der Bezugspersonen, ein authentisches Handeln nach den inneren Werten, auch das vorgeben von Regeln die man als wichtig empfindet und auch dann durchsetzt, Diskussionen und Gespräche als gleichwürdige Gesprächspartner darüber.


    Soweit die Theorie


    Ja...leider nur Theorie...


    Sicher ist das richtig und notwendig. Aber leider ist es trotzdem kein Patentrezept.

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    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
    Egal ob Zombie oder nicht...

  • Romi hat da nicht Unrecht, finde ich. Ob man es jetzt Autorität nennt oder Machtgerangel - es ist jedenfalls, wenn man jetzt nur mal diese aufgeladene Situation betrachtet, mit einem alkoholisierten 17-jährigen - keinesfalls deeskalierend, bei jedem weiteren Wort des Sohnes, ein Verbot um eine Woche zu erhöhen, wie bei einem fünfjährigen, dem man Fernsehverbot erteilt. Erwartet man da ernsthaft, dass da Einsicht kommt und er aufhört?


    CoCo, wie hätte denn Deine Lösung für die beschriebene Situation ausgesehen?


    Der Sohn kommt alkoholisiert nach Hause und meint erstmal, er bestimme, wann und wie lange seine Freundin bleiben kann. Als dann die Mutter mit der Freundin kommt, spielt er sich auf und beschuldigt Dade (und wahrscheinlich auch alle anderen) Dinge, die sie nicht getan hat. Erst als er sich da in Rage redet, schreitet der LG ein.


    Was konkret hätten denn alle Beteiligten machen sollen? Den 17-jährigen einfach in Ruhe lassen sollen mit dem Ergebnis, dass er sich auch noch bestätigt fühlt, dass er entscheiden kann, wie lange seine Freundin bei ihm bleibt...die Freundin, dessen Mutter er selbst belogen hat, damit diese bei ihm sein darf?

  • Ob man es jetzt Autorität nennt oder Machtgerangel - es ist jedenfalls, wenn man jetzt nur mal diese aufgeladene Situation betrachtet, mit einem alkoholisierten 17-jährigen - keinesfalls deeskalierend, bei jedem weiteren Wort des Sohnes, ein Verbot um eine Woche zu erhöhen, wie bei einem fünfjährigen, dem man Fernsehverbot erteilt. Erwartet man da ernsthaft, dass da Einsicht kommt und er aufhört?


    Ja, vermutlich.


    Aber wahrscheinlich hätte sogar die Ansage:" Jetzt nüchterst du erst mal aus und wir reden Morgen weiter. Deine Freundin fährt mit ihrer Mutter nach Hause." ebenfalls zur Eskalation geführt.


    Der Sohn wollte seinen Willen durchsetzen. Sein Alkoholpegel hat sicher auch nicht dazu beigetragen, dass er sich hätte beruhigen lassen. Er wollte die Eskalation - es sei denn, er kriegt seinen Willen...


    Wir hatten hier viele, viele ähnliche Situationen.

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  • Ein Patentrezept habe ich da auch nicht. Vermutlich hätte ich etwas in der Art versucht, wie Du sagst, Lilli; also Freundin und Mutter erstmal raus und Sohn ausnüchtern lassen, bevor man spricht. Aber vielleicht hast Du Recht und es wäre so oder so eskaliert. Ich empfinde nur dieses immer-wieder-eine-Woche-drauf als sehr kontraproduktiv, als Außenstehende.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Romi hat da nicht Unrecht, finde ich. Ob man es jetzt Autorität nennt oder Machtgerangel - es ist jedenfalls, wenn man jetzt nur mal diese aufgeladene Situation betrachtet, mit einem alkoholisierten 17-jährigen - keinesfalls deeskalierend, bei jedem weiteren Wort des Sohnes, ein Verbot um eine Woche zu erhöhen, wie bei einem fünfjährigen, dem man Fernsehverbot erteilt. Erwartet man da ernsthaft, dass da Einsicht kommt und er aufhört?


    Es tut mir für alle Beteiligten sehr leid.



    Es ist für Außenstehende immer leichter, eine Situation zu beurteilen. Aber man weiß nicht, wie man gehandelt hätte, wenn man selber in dieser Situation gewesen wäre. Was hätte der LG denn tun sollen? Den Burschen am Schlawittchen packen und aus dem Raum befördern? Dann wäre es vermutlich erst recht ausgeartet.


    Am besten wäre wohl gewesen, ihm erstmal seinen Rausch ausschlafen zu lassen, aber nicht einmal das kann man mit Gewissheit sagen, zumal da schon so viel vorgefallen ist. Aufgrund dessen finde ich die Geduld der Mutter schon fast bewunderswert, auch wenn ich persönlich sie für falsch halte.