ZWICKMÜHLE Umgangsregelung Stiefkind + leibliches KInd

  • Meine große Tochter kommt in seiner Zeit öfters in der
    Schule zu spät (das weiß ich heute seit dem Lehrergespräch), sie wirkt unkonzentriert,

    Um es nochmal zu wiederholen "TS weiß seit heute" (also erst kurz)

    Du hast nun wirklich viele Vorgehensweisen getestet, die Versäumnisse des Stiefvaters aufzufangen. Jede dieser Maßnamen hatte offenbar zur Folge, dass sich dieser dann noch weiter zurückgelehnt hat in der Komfortzone "Mama wird's schon richten".

    Das klingt mal wieder so dramatisch, dass man sich fast fragen müsste warum überhaupt noch Umgang stattfinden soll. :kopf




    Mit der 5. Klasse (und das sind 10 Jährige) sollten Kinder durchaus selbständig abschätzen lernen wann und wie sie sich lerntechnisch selbst organisieren.
    Dazu gehören auch gescheiterte Versuche .... aber ganz sicher nicht, dass ihnen von Elternteile noch alles bis ins Detail vorgegeben wird.
    JETZT ist die richtige Zeit das zu lernen - ist die Pubertät erst weiter fortgeschritten, dann wird das viel schwieriger.


    Also ist es m.E. wichtig das Feedback der Schule an KV/SV und Kind weiter zugeben, damit sie angemessen darauf reagieren können.


    Willst Du die Umgangszeiten verkürzen, so würde ich vorschlagen das unabhängig von der Schul-Baustelle zu machen. (Es wäre schlecht, wenn die neue weiterführende Schule aus umgangsstrategischen Gründen einen schlechten Beigeschmack bekommt)


    :strahlen

  • Ich danke Dir für Dein feedback, auch wenn ich Deine Meinung nicht teile.


    Meine Tochter ist vor zwei Tagen 10 geworden und vor zwei Monaten in die 4. Klasse gekommen, das heißt vor einem halben Jahr war sie noch Drittklässlerin.
    Warum sage ich das? Weil sie noch zu jung ist alleinige Verantwortung für ihre Tagesstruktur zu übernehmen.


    Und es geht hier nicht um ab und zu mal eine Trödelei, auch bei mir kommt das morgens vor, wir haben allerdings so viel Puffer (auch wenn ich natürlich auch gern länger schlafenn würde), dass sie es sich "leisten" kann sich noch mal etwas anderes anzuziehen oder auch beim Frühstück sich mit ihrer Schwester zu verquatschen. Sie kommt dennoch pünktlich, 1 x seit der 1. Klasse verschlafen, 1 x zu spät wegen einer Auseinandersetzung mit mir,die ich sauber mit ihr geklärt haben wollte, damit sie sich auf die Schule konzentrieren kann.


    Es geht mir nicht darum hier tabellarisch "Fehltritte" rauszukramen, die jedem mal passieren können, das wäre unmenschlich und unreflektiert.
    Mir geht es darum, dass sie konsequent früh bei ihrem Stiefvater zu spät aufsteht, weil ER nicht früher aufstehen möchte und dann in einer 1/2 Std. alles durchpeitschen soll, wofür sie ansonsten bei mir 1 Std. braucht. Sie möchte es so nicht. Gleichwohl es natürlich Kinder gibt, ich errinnere mich an meinen jüngeren Brudern, der brauchte früher nur 10 Min. Da sind Kinder halt verschieden.


    Ich denke aber NICHT, dass sich Kinder in ihrem Ablauf, der individuell ist, Erziehungspersonen angleichen müssen, die darauf keine Rücksicht nehmen wollen.
    Auch ich möchte nicht an vier Tagen in der Woche genügend Zeit haben früh und an den anderen drei Tagen werde ich gezwungen meine Abläufe anders zu gestalten. Niemand möchte das. Und wenn wir als Erwachsene das blöd finden, können wir es nicht von Kindern verlangen. So viel zu Kongruenz.
    Wenn in meinem Nuttela-Glas früh noch der Esslöffel drin steckt, kann ich nicht sagen, dass sie das nicht dürfen, weil es ungesund ist.:-)
    Ich kann nicht etwas erwarten was ich selbst nicht erfüllen kann. Ich kann nicht erwarten, das mein Kind pünktlich kommt, wenn ich zu spät aufstehe.


    Ich danke Dir dennoch für Deine klaren Worte. Ihn mit zu einem Schulgespräch mitzunehmen ist wirklich eine gute Idee, ich werde das so rum noch mal probieren.

  • Liebe FrauRausteiger, ich muss sagen, Du hast es mit Deinen Worten genau auf den Punkt getroffen. Das ist exakt der Konflikt. Ich danke Dir für das spiegeln, es tut gut die Probleme noch einmal zusammengefasst von jemand anderem zu sehen. Der Vorschlag, das meine Große einen Tag länger bei mir bleibt und die Kleine wie gewohnt wechselt, verringert das Konfliktpotenzial für beide Seiten. Ich denke, das ist ein Tenor den wir alle gut verkraften können. Den link schaue ich mir in Ruhe an. Hab Dank!

  • Achso ich habe den Eindruck, dass bei den Hausaufgaebn evtl. Missverständnisse aufgetreten sind. Ich sitze natürlich nicht allein Sonntags da. Natürlich mache ich sie gemeinsam mit meiner Tochter. Was mich daran ärgert ist, dass es in meine Zeit fällt und meine Tochter, weil sie ja auch ständig sehr viel später als vereinbart zurückkommt, natürlich müde ist wenn wir 19 Uhr anfangen, vielleicht auch noch mehrere, Hausaufgaben zu machen.

  • Liebe Frau Rausteiger,


    ich danke Dir für Deine Worte, Du hast es exakt getroffen. Den link schaue ich mir mal in Ruhe an. Ich nehme Deinen Vorschlag noch mal gedanklich auf. Große bis Donnerstag bei mir und die Kleine wechselt wie bisher.
    So kann eine weitere Zuspitzung evtl. vermieden werden. Hab Dank!

  • Naja, so kann man das auch nicht sehen - bei uns hat der Vater 1,5 Stunden Wachzeit vor dem Haus verlassen und es reicht oft nicht - ich "prügel" das Programm in 30 Minuten durch und dann pünktlich. Die Strukturen müssen nicht bei beiden Elternteilen gleich sein.


    Irgendwie habe ich das Gefühl du suchst einen Grund um den Umgang einzuschränken und da paßt gerade die Schul-Geschichte.

  • Mir geht es darum, dass sie konsequent früh bei ihrem Stiefvater zu spät aufsteht, weil ER nicht früher aufstehen möchte und dann in einer 1/2 Std. alles durchpeitschen soll, wofür sie ansonsten bei mir 1 Std. braucht. Sie möchte es so nicht.


    Auch ich möchte nicht an vier Tagen in der Woche genügend Zeit haben früh und an den anderen drei Tagen werde ich gezwungen meine Abläufe anders zu gestalten.

    Im Moment lese ich da heraus, dass ihr Eltern einfach unterschiedlich seid - nicht weiter erstaunlich, schließlich hab ihr euch irgendwann zur Trennung entschieden.
    Jeder denkt, der andere müsste sich anpassen - aber diese Erziehungsmaßnahmen unter Erwachsenen (Ausgewachsenen) haben ja zu Beziehungszeiten schon nicht funktioniert.

    Niemand möchte das.

    Was andere vielleicht möchten oder nicht, finde ich gerade weitgehend irrelevant.


    Und wenn wir als Erwachsene das blöd finden, können wir es nicht von Kindern verlangen. So viel zu Kongruenz.

    Und dieser Rückschluß ist auch fragwürdig - Kinder sehen vieles ganz anders als Ausgewachsene. Z.B. Nutellakonsum.



    Wenn in meinem Nuttela-Glas früh noch der Esslöffel drin steckt, kann ich nicht sagen, dass sie das nicht dürfen, weil es ungesund ist.:-)

    Und bei einer 10-Jährigen würde ich die strenge Rationierung von Nutella ganz schnell in eine verantwortungsvolle Selbstbestimmung der 10 Jährigen überführen .... sonst bekommst Du in sehr naher Zukunft einen unnötigen Konfliktherd zusätzlich.


    Ziel der Erziehung ist es, selbständige, selbstbewusste und verantwortungsbewusste Menschen heranzuziehen.
    Wenn die mit 11 nicht mal entscheiden dürfen was auf's Brot kommt, dann wird das schwierig.



    Toll wäre es doch, wenn die Tochter dort wo sie gerade ist, die Stärke hätte Schlafenszeit und Aufwachzeit selbst entscheidend zu prägen.
    Wenn sie ihre Sichtweise nicht nur beim Brotaufstrich klar vertritt .... darin würde ich sie unterstützen.