Jeden Morgen Stress

  • Das ist der Unterschied. wenn dein Kind gut gelaunt locker flockig in die Kita marschiert und sich fröhlich dort ankleidet, kein Problem, bettelt es darum, sich unterwegs anzuziehen wegen seiner Freunde, und man macht es dann gerde deshalb erst in der Kita: Geht gar nicht.


    Aber hatte ich unter schlußendlich.... ja auch geschildert, oder?


    Ja, ich das habe ich schon so verstanden. Und klar gibt es auch Eltern, die es nur als Denkzettel gnadenlos durchziehen und das geht dann natürlich nicht.


    Nur ich bekomme ein Problem, wenn sich mein Kind auf offener Straße dazu entschließt sich umzuziehen, womöglich noch bei kühleren Temperaturen. Dann kann ich gar nicht so schnell gucken, wie jemand die Polizei verständigt. Bus gibt es bei uns auch nicht. Wir müssen eben 15 min laufen und überwiegend an einer Hauptverkehrsstraße. So meinte ich das, dass ich meinem Kind das dortige Anziehen deshalb nicht erlauben kann.

  • Es darf natürlich net einfach so gemacht werden, die Konsequenz muss deutlich angekündigt worden sein, des finde ich wichtig!


    Aber ehrlich, bei einem dreijährigen Kind würde ich net auf die Idee kommen selber aussuchen zu lassen. Oft sind Kinder in dem Alter nämlich ausserdem sogar eher innerlich überfordert damit Entscheidungen treffen zu "müssen".


    Ein Kind ist mit 3 Jahren also noch zu klein, um die Entscheidung für seine Kleidung treffen zu können, muss aber reif genug sein, um zu verstehen, dass ja "nur eine angekündigte Konsequenz umgesetzt wird"?

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

    Einmal editiert, zuletzt von CoCo ()

  • CoCo, ein dreijähriges Kind KANN die Entscheidung schon treffen, es muss meiner Meinung nach in diesem Alter aber einfach net sein.
    Und ob es die angekündigte Konsequenz erfassen kann liegt am Kind selber.
    Dreijährige Kinder sind aber durchaus reif genug zu erfassen, wenn die Mutter oder der Vater sich nicht an angekündigte Dinge halten.
    Ich denke dies ist eine reine Geschmackssache was Erziehung angeht.
    Meine Erziehung geht in die Richtung, dass Kinder heutzutage viel zu früh zu viel Mitsprachrechte bekommen.

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen lernt,

    muß die Gegend verlassen, wo sie gelten.

    (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Das hängt aber total vom Kind ab. Manche lieben es einfach, sich die Sachen auszusuchen. Und ist ja gar nicht schwer, wenn man den Kleiderschrank so strukturiert.
    Junior hingegen hat daran wenig Interesse, außer dass er sich mal vereinzelte, spezielle Stücke wählt.
    Es zu erwarten ist sicher nicht richtig, ein Kind, welches jedoch signalisiert, dass es da Spaß dran hat und auch kann, würd ich nicht daran hindern. Und schon gar nicht, wenn es zu einem schönen Morgen führt. Schwierig wird's ja erst und ist dann für das Kind nicht die richtige Lösung, wenns dann ne halbe Std vorm Schrank steht und sich nicht entscheiden kann.

  • Naja, kinder sind ja auch verschieden .... es gibt Kinder, die brauchen eine natürliche Konsequenz, vor allem solche die einen sehr starken eigenen Willen haben.


    Jesper Juul schreibt in einem seiner Bücher, das es Ausnahmekinder gibt, die man von Anfang an wie Erwachsene in ihren Entscheidungen behandeln müsste . Mein Sohn ist so einer und da ist eben ein anderes Verhalten von mir gebraucht, musste ich erst lernen.
    Und seine jetztige Lehrerin auch ....


    Aber wenn er im Moment nicht gerne in den Kindergarten geht, kann da schon der Hund begraben liegen .... und wenn du noch ein schlechtes Gewissen beim Hinschicken hast, habt ihr es echt schwer des morgens ....


    Was ich mir erst später bei meinem Sohn aufgefallen ist, war, das Schlaf eine entscheidende Rolle gespielt hat oft - jede halbe Stunde zu spät im Bett hat den Morgen schwieriger gemacht.


    Also - Klamotten abenmds richten, früh ins Bett und bei schlechtem Gewissen sage ich dir - wir dürfen unseren Kindern ruhig was zumuten, wenn wir sie damit nicht alleine lassen :-)

    Das Leben passiert jetzt :rainbow:

  • Hallo,
    ich brauche auch mal ein paar Tipps. Ich habe jeden Morgen mega Stress mit meinem 3jährigen Sohn. Er macht beim Anziehen immer ein Riesen Theater. Er ist sehr wählerisch, was die Kleidung angeht. Wenn ich ihm 2-3 Pullover zur Auswahl vorlege, will er oft keinen davon. Aber wenn ich sage:"Du ziehst das jetzt an", nützt das auch nichts.wenn ich ihn im Kinderzimmer anziehen will, rennt er ins Wohnzimmer. So geht das mehrere Minuten. Da ich dann unter Zeitdrck stehe, fange ich dann auch manchmalan zu schreien. Er hört überhaupt nicht. Ich habe auch das Gefühl, als wenn er mich absichtlich provozieren wollte. Bei Hosen und Schuhen ist er auch sehr wählerisch.


    Gruß


    Yolanda


    Zunächst würde ich eine halbe Stunde früher aufstehen, das nimmt schon mal den Zeitdruck raus.


    Und dann würde ich überlegen, ob nicht vielleicht grundsätzlich momentan etwas schief läuft. Meist muss man Probleme mit so kleinen Kindern in ihrer Gesamtheit sehen. Fehlt ihm z. B. Aufmerksamkeit? Versuche mal, das Problem nicht isoliert zu betrachten.

  • Und Sorry, bevor ich ein Kind (vor allen in dem Alter)
    mit Technik ruhigstelle, setzte ich mich lieber mit ihm und
    seinen Wünschen auseinander.


    Nun, man könnte ihm auch ein Bilderbuch in die Hand geben oder ein Spielzeug. :rolleyes3:


    Ich gehöre übrigens auch zur Schlafanzugfraktion und meine Kinder haben es überlebt. :-) Es geht hierbei nicht um Strafe, sondern Konsequenz und wenn ich mich nicht anziehen möchte, dann muss ich eben so gehen, wie ich gerade bin - für mich völlig logisch.

  • Kinder sind halt verschieden. Hätte ich meinem Jüngsten damals mit 3 Jahren die Option gegeben, mit Schlafanzug in den KiGa zu gehen, der hätte das glatt gemacht. Einmal anziehen gespart.


    Für manche Kinder gehört es zum Morgenritual, sich beim Anziehen zu streiten. Ich würde auch am Abend vorher das Kind die Kleider auswählen lassen.

  • Wir hatten hier ein ähnliches Problem. Und da alles Reden und Erklären bei meinem Sohn zu nichts führt, wenn er in diesem "Quatschkopfmodus" ist, ist er schon mehrmals in Unterwäsche oder Schlafanzug losgegangen. Ich hab ihn auch schon auf den Balkon geschickt, damit er vorher sehen kann, dass es wirklich kalt ist, wenn man keine vernünftige Kleidung anhat.
    Bei uns läuft es schon so, dass er sich seine Kleidung aussuchen darf, aber dafür gibt es ein Zeitfenster. Wenn er da lieber spielt, suche ich eben was aus. Ich achte dann aber schon drauf, dass es was ist, was er in der Regel gerne anzieht. Und ich kaufe keine Kleidung, ohne ihn zu fragen, ob sie ihm gefält.
    Dann hat er Zeit sich anzuziehen, bis ich mich und seine Schwester (13 Monate alt) angezogen habe und seine Brotzeit gerichtet habe. Wir haben mal die Zeit gestoppt: Wenn er möchte, ist er in unter 1 Minute angezogen. :rolleyes3: An den meisten Tagen hat er also sogar noch ein paar Minuten um zu spielen.
    Zieht er sich nicht an, geht er eben so los, wie er ist. Natürlich sag ich ihm immer wieder, wie weit ich gerade bin und auch, ab wann er sich beeilen müsste. Sind wir länger unterwegs, darf er sich natürlich unterwegs anziehen, wenn er merkt, dass es kalt/unangenehm wird. Aber auch da nur solange, wie er sich zügig anzieht. Fängt er an Blödsinn zu machen, pack ich ein und geh weiter. Er kann gerne so oft anfangen sich anzuziehen, wie er möchte, aber Zeit zum Rumblödeln bekommt er in dem Fall definitiv keine mehr.
    Sind wir auf dem Weg zum KiGa, zieht er sich erst dort an. Grund: Wir steigen vor dem Haus ins Auto und dort wieder aus. Da ist kein Weg, auf dem Zeit für sowas wäre. Und dann möchte ich bitte, dass er sich im Warmen umzieht. Er kann das gerne auf der Toilette machen, gerne sobald wir angekommen sind - das ist mir egal.


    ABER: Ich finde es wichtig, dass Kinder lernen, dass ihr Handeln Konsequenzen hat. Und damit meine ich nicht irgendwelche, die ich mir als Mama ausgedacht habe, sondern welche, die sich logisch ergeben. Ziehe ich mich nicht an - gehe ich eben in Unterwäsche (nackt würde ich nie tun). Trödel ich rum - ist die Zeit zum Spielen halt vorbei. Suche ich mir beim Bäcker eine Brezel aus - kann ich danach halt keine Laugenstange essen.


    Ich erkläre ihm das so, dass wir alle bestimmte Bedürfnisse haben und manche sind eben wichtiger, als andere. Dazu gehören Essen, Trinken, Toilette, Schlaf und Kuscheln. Ich sage ihm, dass es meine Aufgabe als Mama ist, dafür zu sorgen, dass es allen gut geht und jeder diese wichtigen Dinge hat. Dazu gehört z.B. auch der Hund und sein Spaziergang. Er darf das gerne doof finden, ich finde auch vieles doof. Und ganz oft hab ich auch keine Lust. Manche Dinge sind aber nicht zu ändern. Ich erkläre ihm das an für ihn nachvollziehbaren Beispieelen. Meistens versteht er das dann auch, wenn er wieder "normal" ist.


    Ein Punkt vielleicht noch zum Nachdenken: Bei uns ist es meistens dann besonders schlimm, wenn er eigentlich eine ganz andere Baustelle hat. Also z.B. nach dem Umzug, als der Papa ausgezogen ist, als die Kleine geboren wurde und er plötzlich kein Einzelkind mehr war... Solche Situationen. Vielleicht lohnt der Blick darauf?

    Ich bin eine Mutter - und was ist deine Superkraft?

  • Ich finde es immer wieder interessant, was die Leute unter "Kleidung selbst aussuchen" bei kleinen Kindern verstehen. Meine Kinder haben das quasi von Anfang an gedurft. Anfangs hab ich zwei Stücke ausgewählt, eines von beiden durfte/musste ausgesucht werden. Das ging recht schnell, konnte Kind sich mal nicht entscheiden, hab ich eines gewählt. Es gab auch Tage, da fragte Kind nach einem bestimmten Kleidungsstück, wenn das sauber war gab es das auch. Wichtig dabei war aber immer die Stimmung, in der Kind war - war es unleidlich, wurde z. B. erst gefrühstückt und erst nach einer kurzen "Jagd" durch die Wohnung (zwecks Verbesserung der Laune) ging es dann zum Anziehen.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Hallo


    Junior durfte selber aussuchen. Und ich habe ihn damit dann gelassen. Teilweise gab es ein Riesentheater wegen Socken / Schuhen. Gut, dann eben barfuß. Er läuft bis heute barfuß durch den Schnee und hat immerhin Physik begriffen: Bleibt er stehen, wird es kalt. Läuft er konsequent, bleiben die Füße akzeptabel. Ob die Kleidung in meinen Augen chic war, war mir nicht wichtig, er sollte ja lernen, was ihm gefällt. Er ist auch schon im Schlafanzug oder nur in Unterwäsche los. Ich war zwar richtig sauer, hatte aber auf den Konflikt keine Lust. Letztlich macht es ja Sinn, Kleidung zu tragen. Kleidung für den Kindergarten hatte ich unter'm Arm. Letztlich war die Phase ziemlich schnell vorbei: Mama ließ sich nicht provozieren und im Kindergarten wurde gelacht. Frühstück gab's auch erst, wenn er angezogen war und Hunger ist doof.


    Lass Dich weniger provozieren, hol tief Lust und versuch, ruhiger zu werden. Den Kampf mußt Du nicht führen, das lernt er ganz schnell selber. Deutlich blöder finde ich die Diskussion um's Zähne putzen ,weil da der Effekt erst später eintritt und Karies halt gesundheitliche Konsequenzen hat.

  • geh doch abends die anziehsachen mit ihm durch indem du ihm immer zwei sachen zur auswahl lässt (z.b. "lieber die blaue hose oder die grüne" usw.) dann kann er aussuchen während du eine vorentscheidung triffst.


    ich könnte meine kinder nicht im schlafanzug losschicken aber eine freundin hat das einmal gemacht ... es hat funktioniert aber sie hat sich glaube ich noch nie so schlecht gefühlt. ich habe morgens auch nicht immer lust mich anzuziehen, wenn mich dann immer gleich jemand bestrafen würde ... man kann seinem kind doch auch sagen das es einem manchmal ähnlich geht und das man manche sachen machen muß obwohl sie einem nicht spass bringen - ist doch nichts dabei :frag .

    Stell dir vor, du wärst verzaubert.

    How to be an Artist-SARK

  • Einen Nachtrag hab ich noch: Als die Kinder klein waren - bis ins Grundschulalter - hab ich die Kinderoberteile und -hosen immer auf die Kinderbügel gezogen und weggehängt. Das war auch fürs Entscheiden praktisch, so hatten sie das ganze Kleidungsstück vor Augen. Mit einem zusammengelegten Pullover hätten sie nichts anfangen können. Praktischer war es auch, die Pullis ließen sich in den kleinen Größen nicht so gut und schnell zusammenlegen.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Ich finde es spannend, dass hier die logische Konsequenz ("Ich ziehe mich nicht an - also bin ich nicht angezogen.") von vielen als Strafe gesehen wird. Aber mal ganz ernsthaft - was ist dann euer Umgang damit? Kind selbst anziehen? Bis zu welchem Alter würdet ihr das tun? Und ist das dann nicht wieder ein großer Eingriff in die Entscheidungsfreiheit des Kindes (absichtlich provokant gefragt, aber es interessiert mich wirklich!)? Oder Kind zuhause lassen? Was ist dann mit Arbeit, Terminen, Geschwistern, Hunden,...? Müssen Geschwister dann im Zweifelsfall in voller Montur warten, bis Herr oder Frau Trotzkopf sich entschlossen hat die Jacke anzuziehen? Da hat dann das Geschwisterkind keine Lust drauf - also wäre das dann ja eine Bestrafung fürs Geschwister?


    Ja, ich weiß. Ziemlich OT und auch provokant gefragt. Ich würde mich trotzdem über Antworten freuen.

    Ich bin eine Mutter - und was ist deine Superkraft?

  • ich habe morgens auch nicht immer lust mich anzuziehen, wenn mich dann immer gleich jemand bestrafen würde ...


    Ich sehe das nicht als Strafe an. Man kann seinem Kind in einer ruhigen Minute erklären, was die möglichen Auswirkungen sind, wenn bestimmte Dinge nicht gemacht werden und lässt seinem Kind die Wahl. Klar kann man dabei erklären, dass man selbst auch morgens oft müde ist, keine Lust hat, sich anzuziehen, aber es trotzdem tut, weil man sauber und gefrühstückt sowie ohne Stress in den Tag möchte ... ich stehe jedenfalls nicht neben meinem Kind, um abzuwarten, bis es in die Gänge gekommen ist. Meine Aufgabe ist es, die Kinder rechtzeitig zu wecken, ihre Aufgabe ist es, sich anzuziehen und rechtzeitig beim Frühstück zu sein, nur um ein Beispiel zu nennen. Aber Kinder sollten m. E. schon lernen, dass bestimmte Verhaltensweisen eben auch bestimmte Konsequenzen haben.

  • Kind selbst anziehen?


    Mein Sohn ist 4 Jahre alt und kann sich gut selbst anziehen, ich kümmere mich darum, dass er das Richtige parat hat und darum, dass am Schluss alles so sitzt, wie es soll. Seine Mutter zieht ihn aber immer noch selbst an und hält ihn so klein. Das muss m. E. nicht sein. Ebenso können solche Kinder je nach Alter auch schon gewisse Aufgaben im Haushalt übernehmen. Aber das ist schon wieder ein anderes Thema.

  • Das Problem gar nicht erst entstehen zu lassen, indem man mit Zeit und Gelassenheit und Flexibilität ran geht.


    Mal abgesehen davon dürfen ja bei allen die Kinder unangezogen in die Kita gehen, so sie denn wollen. Es ist überhaupt nichts dran, zum Kind zu sagen, du darfst auch gerne im Schlafanzug in die Kita, wenn du das gerne möchtest.


    Würde er nicht in die Kita wollen, würde ich die Ursache mit dem Kind angehen.


    Ist ihm morgens kalt, legen wir die Kleidung auf die Heizung. Und wir haben eine Zeitspanne von 1,50 Std. Es ist mir völlig einerlei, ob er sich um 6:05 Uhr anzieht, oder um 7:20 Uhr. Er ist völlig schnurz, ob er alles sofort anzieht, oder im 10 Minutentakt ein Kleidungsstück. Möchte er Hilfe, bekommt er Hilfe, möchte er keine, dann halt nicht.
    Ob er sich im Bad anzieht, oder auf einem Bein um seine Ritterburg humpelnd, ob wir den Pulli im vorbeilaufen überwerfen oder er vor mir sitzt.
    möchte er einen anderen Pulli, holt er sich einen anderen, möchte er Jogginghose, nimmt er Jogginghose, will er gar nichts, nimmt er gar nichts.


    Das er nicht los will, das Problem hatte ich noch nie, niemals. Nicht ernsthaft. Auch nicht mit dem Anziehen, weils gar nicht erst zu einem Stilstand gekommen ist. Falls ja, malen wir uns aus, wie wir den Nachmittag verbringen, oder freuen uns aufs Wochenende.
    Außerdem kann man Kindern ab 3 auch schon erklären, dass man zur Arbeit muss, um Geld zu verdienen und dass es für einen gaaaaaanz wichtig ist loszukommen und sein Kind bitten, da mitzuarbeiten.


    Es gibt soooo viele Möglichkeiten. Und es wandelt sich soooo oft. Es ist sehr oft so, dass die Eltern dem im Weg stehen.
    Oft sind es nur ein paar Minuten, die das Problem von alleine lösen, wenn man den abwartet. wenn ich dem Lütten sage, anziehen und er sagt, ich muss noch.... kann er doch machen. Ich muss nicht daneben stehen, täte ich auch nicht. Ich mach Frühstück, die Brotdose, zieh mich an, putz Zähne... Es gibt keinen Grund hinterher zu rennen und keinen Grund Druck zu machen.
    Dann klappt das auch.

  • Borte


    Deine Einstellung ist gut,aber da kommt man nicht bei jedem Kind weiter.


    Ich wünsche dir,dass das bei deinem Kind weiterhin funktioniert.


    Ich wecke meine Kinder bereits um 5.45 Uhr und es ist mir auch egal,ob sie sich um 5.45 Uhr oder um 6.45 Uhr anziehen, aber danach geht es eben nicht mehr. Und bei aller Liebe, ich werde die ganz bestimmt nicht schon um 5 Uhr wecken,nur damit sie genug Zeit zum Spielen morgens haben.


    Sie spielen ja nicht mal ruhig,sondern so,dass die Nachbarn davon wach werden. Die würden sich bedanken, mitten in der Nacht aus dem Bett geschmissen zu werden.


    Und ja,meine Kinder schaffen es tatsächlich 2 Std zu vertrödeln. Ich dachte damals, dass meine Tochter ein Trotzkopf ist,aber mein Sohn legt Trotzanfälle mit 60 min Länge hin und zwar egal wo. Also mein Einkauf war schon mal komplett aufgetaut, weil ich nicht weg kam vom Supermarkt.


    Nicht jedes Kind ist gleich. Was bei dem einen Kind funktioniert, muss beim nächsten noch lange nicht klappen.


    Ich bin übrigens Erzieherin und auch in der Kita gibt es echt Kinder, die lieber 90 min sitzen, anstatt aufzuräumen und spielen zu können.

  • Ich sage gar nicht, dass genau die Dinge, die bei uns funktionieren, bei allen Kindern funktionieren.


    Ich sage aber, dass bei jedem Kind irgendetwas anderes klappt, als es - gegen seinen Willen- oder zwecks Erziehungsmaßnahme in fraglicher Bekleidung in der Kita vorzuführen, ein Stilmittel, welches sich so mancher ganz bewußt bedient, weil er sich einen Effekt erhofft. Nämlich den, dass das Kind am nächsten Tag sich den Vorstellungen der Eltern fügt.( sich klammheimlich ins Bad zu schleichen und sich dort anzuziehen, kann dem Kind ja sogar noch Spaß machen, wenn das Kind sich aus freien Stücken dazu entschließt, sich erst dort anzuziehen ist ja wieder etwas anderes), wenn man entsprechend bereit ist, sich intensiv damit auseinanderzusetzen, Einfallsreichtum anzuwenden und individuell aufs Kind einzugehen.


    Ich kenne auch Familien da klappt sehr gut ein fester Plan, mit Uhr, Fotowand, und Abhaken. Aber da muss man halt auch erst mal die Mühe reininvestieren.


    Ich sehs nur halt oft, dass es daran scheitert, dass Eltern es gar nicht erst wirklich versuchen, weil sie selber eine konkrete Vorstellung davon haben, wie es ablaufen soll, und daran auch festhalten, und durchziehen.


    Das zieht sich nicht nur beim Anziehen durch, auch beim Anschnallen ( wo Kinder nicht wollen und dann müssen sie halt mal durch und Ohrstöpsel rein), beim Waschen, ins Bett gehen, aufräumen etc etc. Oft sind die Eltern genauso starr und stur, viele viele Dinge lassen sich aber zuhause im privaten Umfeld zumindest leicht und die Wünsche aller annerkennenden lösen, wenn man selber ein bisschen Leichtigkeit und Flexibilität mit reinbringt und auf die Signale hört und achtet.


    Ich seh das zb auch bei meinem Ex und mir in Bezug auf Juniors Kooperation: Gleiches Ziel, unterschiedliche Varianten, es zu erreichen, bei einem Blockade, bei einem Kooperation.


    Oder eine Bekannte, die tierische Probleme mit dem Zähneputzen hatte abends beim Kind: ein Riesenkampf, dabei wußte sie sogar, um was es dem Kind geht. Es wollte auf dem Schoß putzen. Sie hatte aber die Vorstellung, dass im Bad geputzt wird . Also Limit gesetzt, dass läßt sie sich doch nicht vorschreiben. Ihre Vorstellung vom -ihrer Meinung nach stattzufindenden Putzen stand ihr also im Weg.
    da frag ich mich, wozu macht man es sich so schwer.


    Der Punkt ist, bei uns funktioniert das seid 5 Jahren, weil wir eben festgestellt haben, wie Junior eben ist. Er ist einer der flexiblen Sorte. Würde ich bspw eine feste Reihenfolge einführen mit festen Orten, wäre es jeden Morgen ein Riesenterz.
    ( zum Glück bin ich auch nicht so) wenn ich jetzt merke, es gäbe Probleme, dann sag ich nicht, mir egal, gehst du eben so, sondern ich finde heraus, wo es nicht passt. Für ihn, für uns. Dann käme ich vielleicht zum Schluss, dass er jemand ist, der einen festen plan braucht, bebildert, den er abhaken kann, dass er jemand ist, der mit Phasenübergängen Schwierigkeiten hat und es braucht, dass man ihn bei den Übergängen begleitet, dass er verspielt ist und vor dem anziehen noch eine Kitzelrunde braucht, dass er ein Morgenuffel ist und morgens erst 10 Minuten Kuscheleinheit benötigt und dann stelle ich den Morgen entsprechend um.


    Das sind auch keine Generallösungen, sondern Dinge, die Yolanda probieren kann, was braucht der Junge, um sich anzuziehen.


    Wir machen das doch genauso: Der eine steht eine Std vorher auf und liest Zeitung, der andere muss erst Kaffee trinken, ich bin der beim fertigmachen in der Wohnung herumlaufer...

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