Partner hat keine Kinder und es ist kompliziert

Ich denke, dass hier zwei Probleme aufeinander treffen:

Einmal die Tatsache, dass er den Alltag mit Kindern nicht kennt und da ist die Frage, will er sich darauf einlassen und sind es nur Anlaufschwierigkeiten oder hat er damit ein grundsätzliches Problem (Du schreibst ja auch, dass er nie Kinder wollte).
Wenn die Bereitschaft seinerseits da ist, sich darauf einzulassen, dann kann man sich auch an "Kinder gewöhnen". Wenn jemand aber nicht möchte und alles als Belastung sieht (Spielzeug, Lärm, dass Kinder morgens aufstehen, dass sie ihre Mutter brauchen etc.), dann seh ich da auch wenig Sinn.

Der andere Punkt ist die Landwirtschaft.....
Ich habe auch eine ehemalige Kollegin, die in einen Bauerhof eingeheiratet hat.... vier Kinder bekommen hat und noch lange die Schwiegereltern gepflegt hat. Da war an "Arbeit" nicht zu denken, denn das ist ein Fulltimejob!
Wenn Dein Freund also davon ausgeht, dass eine Partnerin bei ihm diverse Pflichten übernimmt, dann geht das auf keinen Fall neben der Arbeit. Dass sollte definitiv klargestellt sein....
Natürlich, mal hinlangen, wenn vielleicht er krank ist, davon redet keiner. Nur wenn man mal damit anfängt, dann kommt man nicht mehr raus. Und Du bist als erstes für Dich und Deine Kinder da und nicht, um ihn zu entlasten.

Wie lief es denn bei ihm bisher?
Hatte er vorher eine Partnerin?
Haben die Eltern mitgearbeitet und sind jetzt alt?
Sind die eventuell auch noch zu versorgen? (so kenne ich das oft hier bei uns)

Ich befürchte, auch wenn die Gefühle da sind, um in Euerem Fall eine gemeinsame Zukunft planen zu können, sind noch wichtige Gespräche erforderlich..... denn so wie es momentan ist, kann es nicht gehen.

Und man darf v.a. auch nicht vernachlässigen, dass große Kinder zwar selbständiger sind, aber trotzdem Aufmerksamkeit brauchen!

Ich wünsche Dir viel Glück und hoffe, dass Du die richtige Entscheidung für Dich/Euch treffen kannst.
Aber vergiss bitte nicht, an erster Stelle stehst Du und Deine Kinder.....

Ich hatte mal sowas ähnliches.... der mochte zwar Kinder und kam auch gut mit ihm zurecht. Allerdings hatte er ganz andere Ansichten was "Trösterchen" angeht. Wenn sich Sohn mit seinen... 1,5 Jahre mal wehgetan hat, kam er immer jammernd zu mir, da wurde das medizinisch von Muttern begutachtet, es gab ein Püsterchen und er ist wieder zufrieden zu seinem Spielzeug gewankt. Er wollte nur das sein Schmerz gebührend anerkannt wird und einen Beutel Mitleid abholen.
Fand mein Freund total doof, so nach dem Motto: Ich ziehe mir einen Waschlappen heran :pinch:. Das hat mich so genervt. Vor allem: So ein harter Kerl war er selbst auch nicht. Mein Sohn ist jetzt 13, ganz cooler Typ, der schubst einen Arzt zur Seite und macht einen Luftröhrenschnitt mit einem Obstmesser und einem Kuli, wenn es sein muss. Die "Trösterchen" haben überhaupt nicht geschadet (und das unabdingbare Sitzpinkeln übrigens auch nicht).

Ich glaube, wenn Erziehung ein Streitthema ist, oder man sich über das Fürsorge-Maß nicht einig ist, funktioniert es einfach nicht. Auch verschiedene Lebensweisen, so wie du jetzt meinst mit lediglich Wochenendbeziehungen, da fehlen einfach Erfahrungswerte auf die man sich gemeinsam stützen kann. Manche Dinge sollte man einfach tun (oder lassen).

Aus Liebe zu seinem Partner macht man möglicherweise viel, aber für mich als Alleinerziehenden wäre notwendige Voraussetzung, dass man sich auch auf meine Kinder einlassen kann. Ob das dann auch wirklich funktioniert, ist eine andere Frage. Wo der Wille beiderseits da ist, findet sich meistens auch ein gemeinsamer Weg.

Diese Probleme kann man aber auch haben, wenn der neue Partner selber ein Kind hat.

Ich habe jemanden kennengelernt als meine Tochter 12 war. Der hatte einen damals 15-jährigen Sohn, der bei ihm gewohnt hat. Ich dachte damals, dass das ideal ist, denn der kennt ja die Probleme....

Von wegen!

Ihm war sein Sohn total egal.... klar, mit 15 kann man mal alleine bleiben und das hatte den Vorteil, dass er auch mal bei uns übernachtet hat, das seh ich schon auch so. Aber er hat sich so überhaupt nicht um ihn gekümmert... weder, was er zu essen hat, noch was die Schule betrifft....
Und andersrum war er auch der Meinung, dass ich das auch so zu handhaben habe, d.h. dass ich auch unter der Woche bei ihm übernachten kann und meine Tochter mit 12 Jahren problemlos alleine bleiben kann (mag ja sein, dass manche das so machen, ich nicht).
Ebenso mit abends weggehen.... klar, kann man mit 12 MAL alleine bleiben.... aber nicht ständig, wenn am nächsten Tag Schule ist....
Ich bin der Meinung, da hat ein Kind ein Recht auf ein geregeltes Leben mit Abendessen, Hilfe bei den Hausaufgaben und eine Mutter, die anwesend ist.

Das gab oft Zoff und er ist dann beleidigt alleine weggegangen .... bis es schließlich nach zwei Jahren zur Trennung geführt hat.... (aber nicht nur deswegen)