Schlampigkeit mit den Schulsachen, ich drehe bald durch..

Zitat von Novalee

Ihr Schriftbild und die Ordnung war zwar schon immer eher fragwürdig,

Warum gehst Du davon aus, dass das plötzlich anders ist, nur weil sie jetzt zum Gymnasium geht?

Zitat von Novalee

warum sie so schlampig ist, ob es nicht viel schöner wäre von mir gelobt zu werden als ständig Ermahnungen aufgrund der Unordnung zu bekommen???

Schön wäre, sie hielte ein bisschen mehr Ordnung, falls ihr das möglich ist, weil sie merkt, dass sie dann besser mitkommt in der Schule - und nicht, weil sie sonst von Dir kein Lob erhält. Aber sie ist, wie sie ist und das war ja vorher auch schon so.

Zitat von Novalee

Da antwortete sie dann: Weil ich eben ein dummes Kind bin! Da blieb mir erst Mal die Spucke weg, ich überlegte ganz kurz und konterte dann nur: Wenn man dumm ist, kann man kein Abitur machen, dann wärst du vielleicht doch besser auf einer anderen Schule aufgehoben.

Sorry, aber Deine Antwort... :kopf Vielleicht braucht Deine Tochter mal das Gefühl, dass sie "gut" ist, auch wenn Ordnung in ihrem Schulkram ihr nunmal schwerfällt - dann muss sie vielleicht auch nicht mehr sagen, sie sei eben ein dummes Kind...

Nur Gedanken, vllt lieg ich total falsch....

Ihr habt ja nun ne gewaltige Vorgeschichte die vor allem Deine Große ja intensiv erlebt hat, Deine unglückliche Beziehung zu D. Deine schwere Erkrankung, dann Dein jetziger Mann und dann noch ein Geschwisterchen und die andere Schwester ist ja auch noch da.

Negative Aufmerksamkeit ist auch Aufmerksamkeit - kann es sein das Dein Mädel Dich mit diesen Aktionen unbewusst "her nimmt" um Dich mal ganz für sich zu haben? Das sie das Gefühl hat auch mal Nummer 1 in Eurer Familie zu sein?

Ansonsten hat bei meinem Sohn ein Muttiheft geholfen, die entsprechenden Lehrer haben täglich was eingetragen.

Der Satz ich bin ein dummes Kind macht mich nachdenklich, sie setzt sich damit so ab als ob sie keinen Wert hat sich selbst als dumm empfindet. Halt mal die Ohren offen ob das wieder kommt, falls ja, hake nach was das ist.

Die Gleiche Unordnung hier. Mehr Blätter im Block als in den Heften und ein großer Stapel Papier " muss ich irgendwann noch mal einheften" auf dem Schreibtisch. Sie übernimmt null Verantwortung für ihre Zettelei und auch nicht fürs Lernen. Der Psychologe meint das würde auch mit dem sich wehren gegen die beginnende Pubertät zu tun haben.

Verantwortung übernehmen = Groß werden

Ich habe es aufgegeben und hoffe, nachdem heute mal wieder eine 5+ im Vokabeltest nach Hause kam, auf Einsicht ihrerseits. Ich werde das Schulthema nicht zum Kriegsschauplatz werden lassen .

Novalee, man kann auch ohne Ordnung und saubere Schrift Abitur machen und studieren. Wenn man seinen Kram im entschiedenen Moment nicht zusammen hat, braucht´s halt ein gutes Gedächtnis. Hat sie das nicht, wird sie irgendwann merken, dass ein Mindestmaß erforderlich ist. Was habe ich immer geschwitzt, wenn es hieß: Morgen sammele ich dann die Mappen/Hefte ein :scared:schwitz . Ich habe dann den ganzen Nachmittag damit verbracht Kram zusammenzusuchen und nochmal abzuschreiben :brille . Das habe ich auch bis zur Oberstufe so praktiziert, ohne Lerneffekt :brille , dann wurden die Mappen nicht mehr eingesammelt .

Und noch heute tue ich mich sehr schwer damit etwas gleich, ordentlich und ohne Druck ab zu heften :brille . Dafür kann ich andere Sachen gut :rainbow: . Und wenn ich mich mal auf den Schreibtischen meiner Kollegen umschaue, würde ich die Theorie aufstellen, dass das Chaos mit zunehmendem Titel noch steigt 8-) .

Ja. Das zimmer meiner Tochter sieht genauso aus . Sie, und ihre kleine Schwester auch, müssen ihre Buntwäsche selbst waschen.

Eben aus dem Grund, den du jetzt schilderst,( sie bockig, du wütend), habe ich es aufgegeben meinen Standard auf sie übertragen zu wollen

Hallo Novalee,
Du beschreibst meinen Sohn!
In der 5. Klasse habe ich ihm auch noch viel geholfen Systeme zu finden, wie man Ordnung hält. Alle ein bis zwei Wochen haben wir den Ranzen ausgeräumt, Blätter abgeheftet etc.
Nochmal abschreiben musste er nicht. Das hätte keinen positiven Erfolg gebracht. Hausaufgaben hatte er sich auch nie aufgeschrieben, zu langsam, keine Zeit. Er hat gelernt für sich Wege zu finden. Sie funktionieren. Er weiß, Hausis müssen sein, er weiß, das ich das erwarte, er weiß, dass er nicht ins Training gehen kann ohne vorher seinen Job zu machen. Ob er sich die Hausis per Telefon, whatsapp oder vie Gedankenübertragung holt ist doch egal.
Er ist heute (9. Klasse) noch schlampig kommt aber mit seinem persönlichem Chaos klar. Und das ist wichtig.
In der 7. Klasse schrieb mal die Englischlehrerin, dass sie sich das (Schriftbild) beim nächsten Mal nicht mehr antut, ihre Augen tun weh....auf der Rückseite schrieb sie dann, dass er einen super tollen Aufsatz geschrieben hat. Ich habe dem Sohn dann erklärt, dass es doch sehr schade wäre eine schlechte Note zu kassieren, nur weil er schlampt. Gewirkt hat es zumindest bei benoteten schriftlichen Arbeiten.
Ich sehe immer wieder, die Schlamperei ist auch Ausdruck von: "Interessiert mich nicht", "Ist nur eine Hausaufgabe", "Ist nicht wichtig". Er hat zumindest gelernt, dass bei schriftlichen Arbeiten auch eine Mindestanforderung an die Form zu erfüllen ist, da klappt es dann auch.

Die 5. Klasse ist nun mal eine Umstellung für die Kinder. Manche schaffen es in 6 Wochen, manche brauchen ein Jahr und manche werden nie ordentlich (mein Schreibtisch ist für andere auch nicht übersichtlich :nixwieweg ).
Helfe Deiner Tochter, gerade bei der Zettelwirtschaft, die plötzlich über die Kinder hinein bricht, das muss auch gelernt werden.

LG Lotta, die Dir mal gute Nerven wünscht

6 Wochen sind als Eingewöhnungszeit am Gymmi für viele Kinder nicht viel Zeit. Die meisten brauchen bis Weihnachten, einige bis Februar.
Sprich ihr mehr Vertrauen aus. Trau ihr zu, ihren Job richtig und selbständig zu machen.

Mein Großer hatte auch chaotische Mappen, aber Ordnung im Kopf. Sein Abi hat er mit 1,5 gemacht. Es geht also auch ohne perfekte Mappe.

Zitat von campusmami

Was habe ich immer geschwitzt, wenn es hieß: Morgen sammele ich dann die Mappen/Hefte ein :scared:schwitz . Ich habe dann den ganzen Nachmittag damit verbracht Kram zusammenzusuchen und nochmal abzuschreiben :brille . Das habe ich auch bis zur Oberstufe so praktiziert, ohne Lerneffekt :brille , dann wurden die Mappen nicht mehr eingesammelt

Sooo exakt das selbe bei mir. Allerdings war meine Mutter bei solchen Dingen immer ganz pflichtbewusst und hatte dafür gar kein Verständnis, ich hab ne richtige Panik entwickelt was das Mappen-einsammeln oder vergessene Hausaufgaben anging, das hat sich dann leider zu einer richtigen Panik vor der Schule entwickelt. Meine "Schlampigkeit" ist deshalb trotzdem nicht verschwunden. Ich bin dann in der Oberstufe aufgeblüht, als das keinen so großen Raum mehr eingenommen hat und als es wichtiger wurde, was man tatsächlich kann / gelernt hat, als das was man verkauft. Hab ein sehr gutes Abi gemacht und bei diversen naturwissenschaftlichen Wettbewerben teilgenommen und gewonnen (und dabei absolut gelernt, was ich an Ordnung und Unterlagen brauche für das, was ich erreichen will).

Im Übrigen habe ich durch das ständige Mappen abschreiben sehr gut gelernt, wie man ein Endergebnis erstellt, das überzeugt. Ich würde den Fokus nicht zu sehr auf diese Schwäche von ihr legen, bevor sie deshalb die Schule ganz ablehnt, sondern versuch sie lieber in dem zu bestärken, was sie gut kann. Wenn man ein eigenes Ziel vor Augen hat, ordnet man sich seine Sachen dafür viel leichter. Und auf keinen Fall ihr sagen, dass sie zu dumm fürs Abitur ist, das ist sie sicher nicht, denn um so eine Organisationsschwäche auszugleichen braucht es schon eine gewisse Intelligenz. Ich finde eigentlich verdient das sogar auch ein bisschen Anerkennung.

Mein Sohn ist auch 5. Klasse Gymnasium....und was soll ich sagen.....bei uns sieht es nicht besser aus. Er soll immer abends seinen Rucksack für den nächsten Tag packen....wann fängt er an....entweder bevor er eigentlich ins Bett soll oder aber ihm fällt das morgens ein. Letztes hatte er seinen Sportbeutel in der Schule vergessen und das nicht zum ersten Mal....da habe ich ihm gesagt, wenn der weg ist, das ich dann kein neues Sportzeug hole und er das dann von seinem Taschengeld finanzieren muss. Die Sachen waren neu noch keine 4 Wochen alt. Ich glaub es geht los......Da hat er sich aber richtig ins zeug gelegt um seinen Sportbeutel wiederzufinden.

Hausaufgaben macht er meist in der Betreuung und das auch ordentlich. Da bin ich echt froh das ich mich darum nicht auch noch kümmern muss. Sein Schriftbild ist für einen Jungen eigentlich ganz ordentlich. Dafür herrscht sonst überall das Chaos in seinem Zimmer.

Ich fürchte, bei uns wird es ähnlich laufen aber ich bin auch ein denkbar schlechtes Vorbild! :rotwerd
Entweder ist Shorty über die Jahre wirklich geprägt worden und macht es anders oder er ist chaotisch wie die Mutter!
Ich habe übrigens als Kind die Aufregung meiner Mutter nie verstanden. Wie kann man sich über so etwas Unwichtiges aufregen?? Dann fliegen halt die Zettel im Ranzen herum..na und...
Gut, ganz so extrem bin ich dann nicht mehr aber es gelingt mir nicht, meinen Schreibtisch ordentlich zu haben. Ich kann ohne das gewisse Chaos nicht arbeiten.
Meine Kollegen lachen sich jedes Mal schlapp, wenn Chefin (seeeeehhhhhr ordentlich) im Urlaub ist und ich in ihrem Büro bin. Sie haben mal heimlich die Zeit gestoppt...5 Minuten und vom Tisch ist nichts mehr zu sehen. :rotwerd
Aber wie sagt mein Vater so schön..."chaotischer Schreibtisch aber klarer Kopf...andersherum wäre es doch viel schlimmer!" Recht hat er!!

Zitat von Jule71

Entweder ist Shorty über die Jahre wirklich geprägt worden und macht es anders oder er ist chaotisch wie die Mutter!

Ich habe ja nun zwei Kinder und beide Extreme . Das schöne: Der Chaot geht inzwischen auf eine Ganztagsschule und hat einen Spint... ich habe also noch kein Buch/Mappe etc pp. gesehen. Im Rucksack befindet sich nur sein Mäppchen und sein Frühstück... wie der Spint aussieht, möchte ich gar nicht wissen :rainbow: . Irgendwann wird nix mehr reinpassen, aber das liegt ja glücklicherweise außerhalb meines Einflussbereiches.

Kind zwei ist der Oberpingel... nun in Klasse 2. Die Lehrerin hat ihm bereit nach 3 Wochen in der ersten Klasse verboten ein Radiergummi zu benutzen, weil er sonst jeden Buchstaben und jede Zahl bis zu 8 mal schreibt, bevor er einigermaßen zufrieden mit dem Ergebnis ist . Und noch heute ist es so, dass er eine Seite Text schreibt... das dauert und sieht aus, wie gedruckt, dann feststellt, dass in Reihe 2 das "a" schief ist und in Reihe 4 der Wortabstand viel zu groß ist.... und dann schreibt er alles nochmal :tot .

Was mich wahnsinnig macht ist dieser "Arbeitsblätterwahnsinn". Die Kinder haben teure und tolle Arbeitshefte, die zu 80% leer sind und auf der anderen Seite 400 Arbeitsblätter möglichst noch in unterschiedlichsten Formaten, die in Pappschnellhefter abgeheftet werden sollen . Da ist das Chaos doch vorprogrammiert. Und was bitte lernen die Kids dabei :frag , außer das Pappschnellhefter ab 150 Blatt und täglichem hin und her Transport einfach nicht mehr schön aussehen . Und wer mag da freiwillig nochmal irgendwann reingucken :frag . Besonders schön ist auch wenn auf der Besorgungsliste steht: "Mappen vom letzten Jahr können selbstverständlich weiter benutzt werden :lgh" .

es gibt halt solche und solche

dies hat idR. wenig mit schulischem Erfolg/Misserfolg zu tun.... sich davon freizumachen, hilft vielleicht-
auf jeden Fall hat es mal so gar nichts mit Dummheit zu tun, sondern einfach damit, dass Menschen halt verschieden sind :sonne

Mein Herr Sohn (macht gerade Abi) ist auch so ein Held, der mich (übrigens noch heute :ohnmacht: ) sowohl mit seinem Schriftbild, als auch mit seiner (nicht vorhandenen) Ordnung an den Rande eines Nervenzusammenbruches (oder auch darüber hinaus) treiben würde, wenn ich es denn zulassen würde
soll heissen, auch, wenn ich immer wieder die Krise bekommen könnte, habe ich gelernt, dass es nix bringt, ausser ein Nervenverlust meinerseits....

Das soll natürlich nicht heissen, dass man sich komplett raushalten soll- nur die eigenen Nerven nicht zu sehr damit belasten.

Mit zunehmendem Alter wird das Kind immer mehr der Konsequenzen selber zu tragen haben (bis hin zu Nichtteilnahme an einer Klassenfahrt, weil die entsprechenden Zettel nicht an Muttern übergeben wurden :tuedelue )-
es gibt halt welche, mit anderen Qualitäten 8-)

Mein Sohn war genauso und leider muss ich sagen, ich weiß genau von wem er das Schlampengen geerbt hat. :rotwerd Es besteht Hoffnung: sowohl bei mir, als auch bei ihm lässt die Schlampigkeit nach, je älter man wird. Später beim Abi haben sich alle meine Hefter geliehen, weil ich so eine ordentliche Hefterführung hatte. Von den Leistungen her waren wir beide gute Schüler, es hängt also nicht primär von der Ordnung ab.

Du darfst auch nicht vergessen, dass die Oberschule eine Herausforderung ist: neue Kinder, neue Räume, neue Gegebenheiten, neue Abläufe. Viel mehr Selbstständigkeit wird jetzt gefragt. Das überfordert erst mal und dauert, bis sich alle daran gewöhnt haben.

Ich habe für meinen so eine Plastikhülle besorgt, wo er erst mal alle losen Blätter hineinlegen konnte, so dass sie nicht lose in der Mappe rumflogen. Abends konnte er sie lochen und wegheften. Schaffe Systeme, die ihr die Ordnung erleichtern und kontrolliere jeden Abend alles (haben meine Eltern bei mir Anfangs auch getan). Später läuft das dann wie von alleine.

Mein Sohn ist zwar erst in der dritten aber es gab auch eine Phase wo wir ihn mal ordentlich einnorden mussten.
Es hat einige Zeit gedauert aber mit Konsequenz und Geduld hat er es dann doch kapiert und ist von seinem hohen Ross runtergekommen und gibt sich mehr Mühe.
Perfekt ist es natürlich nicht aber das kann man auch nicht erreichen.

Bleib dran an dem Thema. Nutze ihr Ziel was sie hat und mach ihr immer wieder klar, woran ihre schlechten Noten liegen. Nämlich die Unordentlichkeit und nicht weil sie dumm wäre.
Biete ihr Hilfe an wenn sie selber nicht zurecht kommt.