Ihr Lieben,
ich wünsche mir mal einen objektiven Blick und vielleicht ein paar Denkanstöße, denn im Moment bin ich nicht glücklich mit meinem Alltag.
Unsere Situation: Vor nicht ganz zwei Wochen bin ich mit zwei Kindern (3 Jahre und 10 Monate) und Hund 380km vom KV weg gezogen. Wir haben uns friedlich getrennt, er ist bereits im Februar ausgezogen. Bisher kam er mehrmals die Woche (2-4x) und hat den Großen und (als sie dann älter wurde und nicht mehr so oft gestillt wurde) die Kleine zu Ausflügen mitgenommen. Ursprünglich war der Plan, dass er sich hier ebenfalls einen Job sucht (allerdings hat er seit Februar noch "keine Zeit gefunden" um eine Bewerbung zu schreiben) und solange die Kids alle 14 Tage am Wochenende nimmt (den Großen auch über Nacht, die Kleine wird zum Einschlafen und Aufwachen noch gestillt). Außerdem war abgemacht, dass wir jeden Abend zum kurz erzählen und gute Nacht sagen telefonieren. Im September wird er uns jetzt schon mal nicht besuchen kommen, weil er das Geld schon ausgegeben hat und auch seine Ersparnisse weg sind, das Telefonieren klappt so lala.
Der Große hat hier glücklicherweise einen Kindergartenplatz bekommen und geht jetzt jeden Tag bis 13 bzw. 14Uhr in den Kindergarten.
Auto hab ich keines, kann ich mir nicht leisten. Das gemeinsame hat der KV behalten. Ich erledige alles mit Fahrrad + Anhänger. (Was bin ich dankbar, dass wir den angeschafft hatten!)
Momentan sieht der Tag so aus(falls der Große bis um 14 Uhr bleibt):
5.30 Kleine wacht auf, wird gestillt, schläft mit Glück nochmal ein
6.00 Wecker klingelt für den Kindergarten. Frühstück machen, Frühstücken, Anziehen,... Morgenroutine halt.
7.40 Alle Mann aus dem Haus und ab in den Anhänger/aufs Fahrrad
8.00 Ankunft am Kindergarten
9.30 Kleine und ich sind wieder daheim, schnappen uns den Hund für den Spaziergang. Falls ein Einkauf nötig ist, wird das noch vorher erledigt.
10 - 10.30 Alle wieder daheim, Kleine braucht 2. Frühstück und wir spielen ein bisschen
~ 11.00 Haushalt, Umzugskisten ausräumen, was halt so anfällt,... Die Kleine natürlich immer dabei
12.00 Die Kleine wird müde, stillen + Schlaf auf meinem Bauch (geht nicht anders...)
13.30 Fertig machen für die Radtour zum Kindergarten
14.30 Wir sind wieder da - Kinder haben Hunger
15.15 Spielezeit (theoretisch)
16.30 Fertig machen für die Hunderunde
17.00 Spaziergang mit dem Hundchen
18.00 Wir sind wieder daheim, Essen kochen
18.30 Abendessen
19.00 Papa anrufen
19.15 Bettfertig machen
19.45 Der Große schläft, die Kleine stillt
21.00 Die Kleine lässt sich aufs Sofa ablegen, ich muss aber extrem leise sein, sonst wacht sie wieder auf. (Bett geht nicht...) Ich versuche wenigstens Küche und Wäsche noch zu versorgen und eeeendlich mal den Papierkram zu erledigen.
23.00 Zielsetzung für Mama ins Bett, dabei natürlich nochmal stillen - immerhin darf ich die meisten Nächte durchschlafen.
Jetzt die Probleme:
Die Kleine ist ein wahnsinnig unzufriedenes Baby und eigentlich permanent am Motzen, wenn man sich nicht mit ihr befasst. Wenn sie nicht motzt, macht sie Blödsinn. Ja, das mit dem Blödsinn muss so sein - anstrengend ist es trotzdem.
Der Große spinnt sich gerade komplett aus. Für ihn ist es wahnsinnig viel auf einmal und er tut das Einzige, was er noch kann: Er verweigert. Alles. Immer. Sag ich ja, sagt er nein. Sag ich, dass er leiser sein soll, ist er extra laut. Den ganzen Tag in einer Tour durch. Nicht mal, wenn ich ihm was Schönes in Aussicht stelle, schaffen wir es friedlich. Wir zoffen uns eigentlich den ganzen Tag. Genau dieses Verhalten hat er im Februar schon mal gezeigt, als sein Papa ausgezogen ist. Damals hatte es mehrere Wochen angehalten... Jetzt kommt noch zusätzlich dazu, dass er mir ein Ohr abkaut. Ich unterhalte mich gerne mit meinem Kind und höre ihm auch gerne zu, wenn es singt oder Geschichten erzählt. Aber wenn ihm momentan nix mehr einfällt, dann sagt er halt mal 5 Minuten das gleiche Wort. Gestern zum Beispiel "Mähdrescher" (ja, ich habe die Zeit gestoppt. 4 Minuten 53 Sekunden). Oder so nonsense wie klingklangklong in der Dauerschleife. Eine Unterhaltung ist dann auch nicht mehr möglich. Das macht mich WAHNSINNIG!
Ich fasse zusammen: Während ich versuche ein schnelles Abendessen zu kochen, steht Töchterchen neben mir und hält sich an meinen Beinen fest (frei stehen klappt noch nicht so) und motzt. Gleichzeitig räumt mein 3jähriger meine Küchenschränke auf, wirft Essen durch die Gegend, ärgert seine Schwester (Liste mit beliebigem Blödsinn erweiterbar) und beschallt mich in Dauerschleife mit irgendeinem Nonsense. Beide haben leider keinen Aus-Schalter.
Durch die Anti-Haltung des Großen dauert im Moment einfach alles eeeewig und ist alles unfassbar anstrengend und nervig. Er ist normalerweise ein sehr kooperatives Kind, das sehr selbstständig ist und schön mit macht, wenn man ihm erklärt wieso und warum. Die Kleine... Nuja, sie ist halt, wie sie ist. Ich hoffe, dass sie zufriedener wird, wenn sie mehr alleine kann.
Ich weiß, dass es beim Großen absolut kontra-produktiv ist, wenn man ihm Druck macht. ABER: Ich hab gleichzeitig das Gefühl, dass ich immer unter Zeitdruck stehe. Morgens müssen wir rechtzeitig fertig sein für den Kindergarten, abends fürs Bett, zwischendurch für die Hunde-Runde. Die Strecke ist übrigens eigentlich total kurz - man könnte sie auch in 20 Minuten laufen. Aber momentan brauchen wir eben eine Stunde dafür. Allerdings ist die zweite Hälfte des Spaziergangs in der Regel eine der wenigen Zeiten, in denen ich mein "normales" Kind habe... Das will ich auch nicht missen.
Ich bin ratlos und echt unzufrieden mit der Situation. Im Notfall muss ich da halt wieder durch, bis entweder der Große in der neuen Situation angekommen ist, oder die Kleine selbst laufen kann oder ich so wahnsinnig geworden bin, dass es mir egal ist... :hilfe
Achja, Hund zu Herrchen geht auch nicht, weil der nämlich seit Februar bei einem Freund mit Katzen wohnt und die nicht kompatibel sind.
Ich glaube, es ist ziemlich wirr geworden, aber vermutlich wird es auch nicht mehr besser, ich schick es einfach erstmal ab...