1. Schultag. Der Stress geht los

  • boah, ...1. Schultag nach den Ferien und der Stress geht los. Ich habe für meinen Bildschirmjunkie den Konsum desselben massiv eingeschränkt. Er war in den letzten 3 Wochen beim Papa und hat da wohl nix anderes gemacht als am Bildschirm hängen, neuerdings kam dann wohl zu Nintendo, Fernsehen und Xbox noch Youtube dazu. Er will nicht mehr draußen spielen, nix mehr anderes machen, nur noch Bildschirm. Da habe ich zum Ferienende die Reißleine gezogen. Seitdem ist hier die Hölle los. Heute morgen dachte ich dann, er hat sich halbwegs eingekriegt. Ja, Pustekuchen. Er kam nach Hause, er wollte Bildschirm. Ich habe ihm gesagt, dass er von mir aus auch jetzt seine halbe Stunde verbrauchen kann, aber dann hat er halt später Pech.
    Dann sollte er sein Hausaufgabenheft vorbereiten. ( Er hat seinen Stundenplan heute bekommen, sollte das für die erste Woche ins Hausaufgabenheft vortragen. ) Im letzten Schuljahr habe ich das noch oft gemacht, aber heute gab es einen Zettel von der Lehrerin, wir sollen nicht mehr schreiben, nur noch unterstützen ( 3. Klasse).
    Naja, dann gings los. Er macht das nicht. Er geht sowieso nicht mehr zur Schule ... seit Samstag ist hier Terror. Beim Vater wars aber auch nicht besser, die letzten Tage wollte er schon lieber nach Hause kommen.
    Wenn das jetzt so weiter geht... na halleluja!
    Ich kann und will auch nicht jeden Nachmittag mit ihm spielen. Er hat Fussball gespielt, aber dazu hat er keine Lust mehr. Er hat eigentlich zu gar nix Lust. Ich bin davon nur noch genervt. Puh

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für unsere Augen unsichtbar...

  • Auch wenn es Dir nicht hilft: ich kenn das genauso. Allerdings bei meinem Fünftklässler. Heute ging's noch gut, aber ich warte fast darauf. Und dann kommt Papa und sagt, Schule ist gar nicht wichtig... Sehr hilfreich.


    Ideen hab ich leider nicht. Ich wünsch Dir starke Nerven!

  • So etwas hatten wir auch mal... glaub in der 5 Klasse.
    Der Gute wollte nur Glotze, PC, Nintendo...war auch extrem unleidlich...nervös.
    Das ist natürlich dass man von dem ganzen Flimmern nur zappelig ist.
    Es gab Streit und ich habe ein Verbot von allen Medien verhängt. Für 1 Monat
    und egal was er tat, gab ich nicht nach. Es war hart. Aber das einzig Richtige.
    dein Kind ist schon süchtig und nur ein kalter Entzug hilft ihm.
    In der Zeit langweilte er sich
    Und fand wieder Sachen die ihm Spass machten.
    Zeichnen...lesen..sogar mit Lego und Kaplasteinen spielen.
    Seit der Zeit weisst er dass ich durchhalte.Er begriff auch dass es ihm nicht gut tut...körperlich..und psychisch.
    Inzwischen ist er fast 14. Muss mit dem Rad zur Schule fahren, Sport treiben und Zeitungen austragen. Sein Medienkonsum hält sich in Grenzen..
    Sei streng, ziehe durch...in paar Jahren hast du keine Chance mehr.
    Gute Nerven.
    L.

    Nicht auf das Leben kommt es an, sondern auf den Schwung, mit dem wir es anpacken. H. Walpole

  • Was sagt der Arzt? Seid ihr in Behandlung? Ist dein Sohn in einer Therapie?
    Es ist richtig, das zu begrenzen, und wie lenchen schreibt, kann es auch leichter sein, das totale Verbot durchzusetzen. Hol dir Hilfe, wo immer es geht.
    Für deinen Sohn ist es am einfachsten, wenn du extrem berechenbar bist und euer Alltag sehr strukturiert. Ich finde außerdem, dass du dich aus der nachmittagsgestaltung nicht rausziehen kannst, wenn er Bildschirmverbot erhält, im Gegenteil, du musst Zeit für.ihn haben und ihm zeigen, wie er sich entspannen, spielen und Spaß haben kann. Am Anfang mit deiner Hilfe, dann immer weniger. Wenn du beruflich zu eingebunden bist, kann vielleicht eine Einzelfallhilfe dazugenommen werden?

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • Vielen Dank für euren Zuspruch und eure Tips. Das hilft ja schonmal, allein, zu sehen, dass man nocht alleine ist.
    elefantendame: ha, wir sindin Behandlung. Die Ärztin sagt: Er soll nichtdenganzen tagBildschirm, am besten gar nicht. Wie genau ich das anstellen soll und was ich machen soll wenn er ausrastet, dazu bekomme ich aber qenig bis keine Tips. Ich mache derzeit eine Fortbildung, heisse Phase vor der Prüfung, ein denkbar schlechter Moment also. Und, ja, klar ich kann mit ihm spielen. Aber was? Raus will er nicht. Das allein finde ich schon untragbar,der Winter kommt ja erst noch. Und: Wenn wir nach Hause kommen ist es ca. halb fünf. Nicht mehr ewig Zeit also. Wie soll ich ihm zeigen, wie er sich entspannen kann? Er sieht mich häufig lesen, z.b. er liest trotzdem nicht. Und: ist es nicht so, dass er mit anderen Kindern spass haben sollte?? Hat er, aber nur wenn sie voreinwm Bildschirm sitzen.
    Sein Hausaufgabenheft liegt immer noch hier, er hat es nicht vorbereitet. Ich werde das auch nicht machen. Sein Vater ist leider keine grosse Hilfe, geht immer den Weg des geringsten Widerstandes bei den Kids, damit das Superpapa image nicht angekratzt ist. Die letzten 3 Wochen hat er das allwrdings wohl auch nicht immer durchgehalten...

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für unsere Augen unsichtbar...

  • Hallo Mamculi,


    Du fragst was du machen sollst wenn er ausrastet? Ich habe ihm gesagt, der Verbot gilt für ein Monat...Ausraster Beschimpfungen etc. Verlängern jeweils die Zeit.. dann hab ich ihn gelassen...
    Die erste Zeit war schwer...auch mit durchdrehen und schimpfen aber da hilft nix. Kinder müssen sich mal langweilen um kreativ zu werden.
    Hat dein Sohn keine täglichen Pflichten? Geschirrspüler ausräumen..etc. und Sport...Training ein zweimal die Woche.

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  • Wie lange geht die heiße Phase mit den Prüfungen bei Dir denn noch? Versteh ich total, dass Du momentan da doch kräftemäßig etwas eingeschränkt bist. Schwierig..... hm..... dennoch würde ich wirklich in absehbarer Zeit die Glotze ganz aus dem Haus schaffen. Muss nicht für immer sein, aber doch erstmal ne längere Zeit, damit Ihr beide umlernen könnt. Wenn sie gar nicht erst da ist, könnt Ihr nicht drum streiten.


    Ich selbst bin hier sehr locker, was den Fernseher angeht. Reglementiert habe ich den Konsum noch nicht, allerdings springen meine Kinder meistens sofort (langsamer geht es, wenn Barbie läuft :ohnmacht: ) auf, wenn ich sage "Kommt, wir gehen.", weil ihnen andere Dinge wichtiger sind und nur das zählt für mich. Meine Kinder sind z.B. sehr gern unterwegs.Ich selbst wär ja eher Typ Stubenhocker, aber mei..... ist halt jetzt erstmal so. Erst am Freitag bin ich wieder den ganzen Tag auf ner Veranstaltung herumgesessen. Da durften die Kinder in den verschiedensten Berufen arbeiten, Geld verdienen und es gleich wieder ausgeben. Ich habe kein einziges Kind gesehen, das sich dort nicht hat mitreißen lassen und dort waren wirklich viele Kinder, weil es diese Veranstaltung nur alle paar Jahre gibt und dementsprechend begehrt ist. Ich habe dabei den Sohn einer Freundin mit beaufsichtigt und weil die Kinder das so toll fanden, sind sie am Samstag gleich wieder hin und der Mann meiner Freundin ist mit dortgeblieben. Eine Hand wäscht die andere :tuedelue Vielleicht würde Dir ein kleines Netzwerk mit anderen Eltern helfen. In den Ferien hat es sich bei uns so ergeben, dass ne Freundin von mir mit Sohn, Ehepaar aus dem Kiga mit Tochter und ich mit meinen Mädels als Daheimgebliebene mit Urlaub uns abgesprochen haben und das war für uns und die Kinder echt schön, wir hatten immer was vor. Wenn man irgendwo rumhockt oder andere mit der Kinderaufsicht dran sind, ergeben sich für einen selbst dann auch wieder Freiräume, in denen Du z.B. in Ruhe hättest lernen können.


    Welche Sendungen schaut Dein Sohn denn am Liebsten? Vielleicht lässt sich so doch etwas über seine Interessen herausfinden oder nimmt er nicht wirklich wahr, was er sieht und es geht nur um das Reinstarren? Fernsehkonsum ist auch eine Methode sich zu betäuben und er wird so verlernen sich zu spüren und vor allem wird er verlernen zu leben. Bitte lass das nicht zu :-(

  • Such dem Kind eine Beschäftigung,Verein, Sport kurse,somit fliegen ihn Freunde zu und dann hat er später keine Zeit zum rumhocken und Zicken,ich denke, wen dich mehr ihn zuwendest, mit ihm was suchst was ihn intressiert,wäre er anders

  • Vielleicht müsst ihr noch zusammen herausfinden was ihm Spass macht..


    Seh ich auch so. Bei meinen Kindern hab ich auch manchmal den Eindruck, dass sie es selbst nicht wissen. Manchmal gehen wir z.B. irgendwohin, weil sie daheim unleidlich geworden sind und sie fangen an rumzumaulen "Hier ist es langweilig.... wann gehen wir wieder..... nöl....jammer..... maul". Ich merke dann, wie ich sauer werde, weil die Brut so undankbar ist, da renn ich wegen denen in der Weltgeschichte rum, damit sie SPASS haben, obwohl ich lieber daheim auf der Hollywoodschaukel abhängen würde und dann mosern die nur rum. Meistens legt es dann aber nach ner Weile den Schalter um (ich seh nämlich nicht ein heimzugehen, wenn ich schonmal da bin und schmolle so vor mich hin :bldgt: ) und auf einmal amüsieren sie sich und dann quengel ich, weil ich irgendwann heim will :hae:


    Ich hab den Vorteil, dass ich Zwillinge habe, bei nem Einzelkind würde ich dann wohl nen Kumpel mitnehmen oder zu Besuch einladen. Sie werden sich zwangsläufig ne Beschäftigung suchen ( :tuschel auch wenn manchmal Mist bei rauskommt).

  • Feli: Das mit der Beschäftigung versuche ich. Er hat als er klein war Kinderturnen gemacht. Dann Fussball, auf eigenen Wunsch. Seit er regelmäßig Umgang mit Papa hat und der offenbar keine Lust auf diese Fussballsache hatte ( Freitag Training, Samstag oder Sonntag vorm Aufstehen ein Spiel) hat mein Sohn auch keine Lust mehr... seit nem halben Jahr geht er jetzt gar nicht mehr hin... Ich habe ihn gefragt, was er alternativ machen will, was wir mal ausprobieren sollen. Ich habe Vorschläge gemacht. Er wollte Klavier ausprobieren. Mit dem Ergebnis, dass ich jetzt noch 3 Monate zahlen muss, er aber nicht mehr hin geht. Wollte das eigentlich durchziehen und ihn die drei Monate noch gehen lassen. Leider macht er dann dort so nen Terror, dass ich das dem Klavierlehrer nicht zumuten möchte.
    Das mit den Freunden ist halt so ne Sache. Er hat wenige bis keine.
    Umdenken, kein Fernseher: Von mir aus. Läuft ja eh nur Mist und ich gucke nur mal ne halbe Stunde zur Entspannung. Aber ich habe ja auch noch einen Mann. Der sagt, und da hat er nicht ganz unrecht: Nur, um meinen Sohn daran zu hindern fern zu sehen lässt er sich diesbezüglich nicht einschränken. Es gibt ja - so als Vergleich- auch an jeder Ecke Alkohol und Zigaretten zu kaufen und wenn man süchtig ist und die Sucht aufgeben will kann man ja auch nicht verlangen, dass diese Artikel aus dem Supermarkt verschwinden.
    Ich glaube, ihn sich "langweilen lassen" ist vielleicht kein schlechter Ansatz, dann fällt ihm ja auch immer mal irgendwas ein, was er machen kann...
    Pflichten hat er keine, ich glaube, da bin ich zu nachlässig. Das sollte ich einführen.
    Meine schriftliche Prüfung ist Ende September/Anfang Oktober, die mündliche dann ( hoffentlich) im Dezember. Aber auch wenn das vorbei ist, muss ich arbeiten. Habe dann auch nicht dauernd Zeit ihn zu bespaßen.
    Ach so, zu dem "rausfinden was ihm spaß macht" . Er geht gern schwimmen, z.B. aber er friert dann schnell, wenn er keine Lust mehr hat. Und: Vereinsschwimmen will er nicht, weil, das ist ja mit Training verbunden und nicht nur machen was er will. Wenn man was unternehmen will, hat er keine Lust. Ich bin dann meistens unbeeindruckt und wir gehen trotzdem. Aber selbst, wenn ich während der Aktivität sehe, dass er Spaß hatte, sagt er hinterher, das war doof, oder, er will das nicht nochmal machen. Wir waren z.B. Kartfahren. Ich dachte, das wär was für ihn. Er ist eine Runde gefahren. 8 Minuten. Nochmal wollte er nicht. So ist das dann halt immer. Sein Vater war mit ihm beim Hafenfest. Ein großer Rummel. Er mag Rummel. Aber er ist dem Vater abgehauen, wollte nach Hause, weil: langweilig. Wir waren in der Türkei im Urlaub. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er den ganzen Tag auf dem Zimmer verbracht mit dem Nintendo...

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  • Du musst die Glotze nicht abschaffen. Ich hab immer die Fernbedienung mitgenommen..versteckt... erst neulich kam er drauf dass er den auch ohne einschalten kann :rolleyes3: und wenn er Fernsehverbot hat...dann kann er sich nicht erlauben zu schauen.
    Weisst du ich arbeite auch Vollzeit und die Kids müssen sich an bestimmten Regeln halten
    .. diese haben wir zusammen ausgearbeitet und werden immer angepasst.
    Bespassen muss du deinen Sohn bestimmt nicht...aber eine halb Stunde täglich...
    Reden..
    Meiner kocht gern mit mir...
    Deiner macht Terror weil er weiss dass er sich so durchsetzt... ziemlich clever oder?

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  • jo, Lenchen, das ist das Problem, die sind clever. Meiner weiß natürlich, dass ich - gerade jetzt während der Fortbildung- bevor er nervt eher mal nachgebe. (nachgegeben habe) und hat das ausgereizt. Regeln festlegen. Das wollten wir am Sonntag angehen. So zum neuen Schuljahr. Ich glaube, das müssen wir noch mal angehen. Wir reden eigentlich viel. Also ich. Nur bekomme ich oft keine oder eine eher unbefriedigende Antwort, sowas wie: "weiß nich" oder so. Nichtmal, wenn ich ihn aktiv frage, was er denn glaubt, was man regeln muss, wenn man gemeinsam wohnt... oder so. Er will Bildschirm. Nix weiter.
    Also es ist ja nicht so, dass ich ihn abhole, anschweige, nach Hause bringe und in mein Arbeitszimmer verschwinde. Nur dass hier kein falsches Bild aufkommt. Ich versuche schon, den Nachmittag mit meinem Kind zu verbringen, meist gibt es ja auch noch irgendwas zu tun. Er hat zum Beispiel Ergo. Oder er muss mal zum Friseur oder so. Aber auch wenn nicht, bin ich erstmal für ihn da. Nur leider ist ihm dann z.B. auch irgend ne Sendung im Fernsehen wichtiger als irgendwas spielen. Naja und neben ihn zum Fernsehen setzte ich mich nicht. Wenn ich ne Sendung nicht kenne, ja, dann gucke ich was das ist. Ansonsten mache ich in der Zeit etwas anderes.
    Aber Fernsehen soll er ja nun möglichst nicht. Das durchzusetzen kostet Kraft, das ist mir schon klar. Und dass ich nun erstrecht mich mit ihm beschäftigen muss ist mir auch klar. Nur kann das ja kein Dauerzustand sein und ich muss halt was finden, was ihm wichtiger wird als der Bildschirm. Ich fürchte, das wird schwierig.

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für unsere Augen unsichtbar...