Voraussetzungen für I-Kind-Status?

  • Liebes Forum,


    ich hoffe, es kann jemand Licht in mein Dunkel bringen. Ich bin anscheinend gerade zu vernagelt, um meine Suchmaschine richtig zu bedienen ...


    Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit ein Kind als I-Kind gilt?


    Mini (bald drei) hat momentan einen Sonderstatus bei der TaMu, der sich aber glaube ich nicht "einfach" mit in den KiGa nehmen lässt. Oder doch?


    Vielleicht kann mir ja jemand helfen. Weder will ich es schlimmer machen, als es ist, noch möchte ich die etwaigen Vorteile für Mini verpassen. Und dem KiGa ein I-Kind versprechen, dass gar keins ist, will ich natürlich auch nicht.


    Vielen Dank schon mal!
    Jul

  • Der I-Platz muss beim Gesundheitsamt beantragt werden, die werden sich deinen Kleinen ansehen und dann entscheiden, ob er Anspruch hat oder nicht. Antrag muss je nach Bundesland beim KiA oder direkt beim Gesundheitsamt gestellt werden. Bei uns macht das die Kita, können aber auch die Eltern machen.


    Im Prinzip "reicht" eine Entwicklungsverzögerung meist schon aus, wenn sie dazu führt, dass dein Kind nicht in einem regulären Tagesablauf in einer Kita mithalten kann (beispielsweise wenn er nicht selbst essen kann, motorisch nicht fit genug ist oder sich nicht verständigen kann).


    Da das aber (zumindest hier bei uns) sehr einzelfallabhängig ist, gibt es keine offizielle Richtlinie. Zumindest wüsste ich nicht davon

  • entscheident ist, welche Einschränkungen das Kind hat, und welche individuellen Förderungen und/oder Hilfsmittel es benötigt-


    Bei meinem Sohn waren es motorische Hilfen, bzw. feinmmotorischer Förderbedarf...
    bzw. ging es mir bei dem Status eines I-Kindes vorrangig darum, dass dann die Ergo- und Motopädie während der Betreuung im Kindergarten durchgeführt werden konnte-



    Bei ihm ist der Bedarf über das Integrationsamt (und den Amtsarzt) auf Grund von vorgelegten Gutachten festgestellt worden-


    ich glaube, der "Weg" und welche Behörde etc. zuständig sind, ist abhängig von der Art der Einschränkung (zumindest in NRW)

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Die Kurze hat anatomisch bedingt sprachliche Defizite. Wir arbeiten logopädisch dran und es wird eine weitere Operation notwendig sein. Ich regle momentan die Therapie und arbeite zuhause mit ihr daran, aber, vor allem, wenn ich meine Betreuungszeit ausweiten will, wäre es schon toll, wenn jemand anders sie ebenfalls unterstützt.


    Motorisch haben wir durch die Physio viel erreicht, ohne geht es allerdings nicht weiter. Sie braucht halt eine ganze Ecke länger und Anleitung, um in diesem Bereich neues zu lernen. Auch da würde ich mir Unterstützung durch die Einrichtung wünschen.


    Und die Logopädin meinte, dass auch an der sensorischen Wahrnehmung gearbeitet werden müsste; da hat sich der KiA quer gestellt, weil er meinte, dass wäre dann doch irgendwann zu viel (also für Kind und mich). Ich versuche zuhause viel mit ihr zu machen, aber ich bin halt auch nur Mensch ...


    Wenn man sie so erlebt, dann sieht man ein fittes, aufgewecktes Kind, das viel entdeckt, bewegungsfreudig ist. Aber dies funktioniert halt nur aufgrund der umfassenden Unterstützung.


    Ich finde es so schwierig. Und ich arbeite gerne mit ihr, weil sie ein sehr dankbares Opfer ist und sehr ehrgeizig und selber auch mit Spateln und Wattebäuschen ankommt, die Angebote aktiv nutzt. Aber ich hätte auch gerne mehr Unterstützung, weil ihre "Defizite" unseren Alltag oftmals zur Therapieeinheit verkommen lassen ... aber das würde wahrscheinlich auch so bleiben ...


    Es gibt hier einen KiGa mit I-Kraft, den mir die TaMu auch empfohlen hat. Ich sollte da vielleicht einfach mal anrufen ...



    :thanks: euch!!!

  • Dann vereinbare mit denen doch einen Termin, nimm gleich alle Berichte, Unterlagen, etc mit, die du hast und sprich das Thema direkt an.


    Denke, dass dir dort wohl am besten geholfen sein dürfte. Mit den Nachweisen der Therapie, die bislang läuft solltest du jedenfalls keine Probleme haben


    Drücke euch die Daumen, dass das positiv ausgeht

  • Hast du eine Frühförderstelle in deiner Nähe? Dann geht doch mal dorthin. Junior war ein "normales" Krippenkind, wäre in einem Regelkindergarten dann aber ein I-Kind geworden. Bei der Frühförderstelle wurde er getestet, die hätten mir auch mit Anträgen und allem pipapo geholfen, wäre er dann nicht in einen Förderkindergarten gegangen. Der war das beste, was ihm hätte passieren können (Junior war stark entwicklungsverzögert, hatte große Probleme mit der Motorik, nur geredet hat er wie ein Buch - mit den typischen Kindersprachfehlern). Heute merkt man davon fast nichts mehr. Vielleicht wäre so ein Kindergarten ja auch was für dein Kind? Alle nötigen Therapien werden im Kindergarten durchgeführt, die Therapeuten waren bei uns täglich im Haus, es sind Gruppen von nur max. 12 Kindern und 4 Erziehern/Förderlehrern und zumindest bei uns wurden die Kinder mit dem Bus vor der Haustür abgeholt und auch wieder abgeliefert.

  • anatomisch bedingt


    hat sie eine Schwerbehinderung?


    Erfahrungsgemäss läuft das Alles viel leichter mit einer anerkannten Schwerbehinderung.....

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Frühförderung haben wir bekommen, der letzte Test war im Frühjahr. Da wurde dann das offensichtliche sprachliche Defizit festgestellt und ein leichtes motorisches. Wir machen aber seit ihrem neunten Lebensmonat fast durchgehend Physio - als wir mal einige Wochen pausierten, hat man es direkt gemerkt. (In logopädischer Behandlung sind wir seit sie zwei Wochen alt ist. Auch hier hat sie, insbesondere mit zwei Terminen die Woche, enorme Fortschritte gemacht.)


    Nein, eine Schwerbehinderung liegt nicht vor. Sie kam mit Gaumenspalte zur Welt, hatte eine leichte Pierre-Robin-Sequenz. Außerdem einen Balkenmangel (Gehirn). Damals war halt gar nicht klar, welchen Einfluss das so auf sie hat. Dass sie Probleme bei der Sprache haben wird war klar (unabhängig vom Gehirn). Trotz Verschluss-OP ist der Abstand hinten zu groß, sie kann bestimmte Laute einfach nicht bilden, nicht saugen oder pusten. Ansonsten haben wir es gut im Griff. Kognitiv ist sie super. Manchmal weiß ich auch nicht genau, ob sie einige Dinge wirklich nicht kann und versteht oder nur damit spielt ...


    Dann gibt es da noch einen weiteren Gendefekt, der aber in Mosaikform (Geschlechtschromosom) auftritt und evtl. gar keinen Einfluss hat. Bis jetzt hat sich da auch noch nix gezeigt. Ich bin halt allgemein total verunsichert und habe enorme Angst, etwas zu übersehen.


    Die TaMu (Großtagespflegestelle) ist eine Heilerziehungspflegerin. Da Mini damals auch wirklich stark verzögert war und zudem einen Überwachungsmonitor brauchte, gab es auch keine andere Möglichkeit. Subventioniert worden ist es damals noch nicht.
    Der Antrag ist vor ein paar Wochen erst bearbeitet worden und durchgegangen. Aber inwieweit der I-Status in der Tagespflege (ich glaube, das nennt sich noch nicht mal so) mit dem im KiGa vergleichen lässt, weiß ich nicht ...


    Ich weiß halt auch nicht, ob ich einen Meter drüber fliege ... ich bekomme immer gerne erzählt, wie toll mein Kind doch ist und das man ja gar nix merkt. Das freut mich auf der einen Seite, auf der anderen Seite weiß ich nicht, was die Leute mir damit sagen wollen. Soll ich die Unterstützung einstellen? Bilde ich mir das alles nur ein?


    Ich danke euch wirklich, dass ihr euch mit mir Gedanken macht!!!

  • Sie kam mit Gaumenspalte zur Welt


    eine LKGS berechtigt sehr sehr häufig die Anerkennung eines GdB (bin selber "betroffen", und kenn mich damit ein wenig aus)-


    gerade Kinder bekommen dies idR. völlig problemlos anerkannt- schau mal hier


    ich würd das auf jeden Fall mal versuchen :daumen

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)