Erneutes Umgangsverfahren

  • Was ist daran falsch die Kinder unterschiedlich zu halten? Und jedem Kind zu geben was es braucht und nicht das was du meinst was gut ist.


    Natürlich werden die Kinder unterschiedlich behandelt (also nicht gleich!), aber gerecht. Weil zumindest meine Kinder das so einfordern, gerecht behandelt zu werden. Was der eine bekommt, möchte der andere oft auch. Es ist ja gut, dass die Kinder auch selbst einfordern, was sie brauchen, sie sind ja nun keine Marionetten. Es hängt von der Situation ab, ob sie das sofort, später oder gar nicht bekommen können - oder stattdessen eben etwas anderes. Erziehung ist ja ein gemeinschaftlicher Prozess, in dem sich Eltern, Erzieher und andere, die an diesem Prozess beteiligt sind, ergänzen und nicht gegeneinander arbeiten bzw. arbeiten sollten. So ergänzt auch das, was die KM den Kindern mitgibt, das, was sie in diesem Prozess erfahren (jedenfalls aus meiner Sicht).


    Also was ist daran falsch, wenn es im gesunden Maß den Bedürfnissen des Kindes entsprechend, sich auch in eine heile Bullerbüh Welt zurück ziehen darf?
    Bist Du da eher machtlos oder eher hilflos?


    Daran ist nichts falsch. Die Kinder haben bei mir viele Möglichkeiten, sich zurückzuziehen und das zu tun, was sie möchten: alleine, zu zweit, mit mir, ohne mich - das lässt sich vorher nicht planen. Ich bin da weder machtlos noch hilflos.

    Einmal editiert, zuletzt von musicafides ()

  • Erziehung ist ja ein gemeinschaftlicher Prozess, in dem sich Eltern.....


    Wie hättest du es denn gelöst, wenn ihr zusammen geblieben wärt?
    Was unterscheidet die heile Welt bei Mama von der bei Papa?


    Ich frage so explizit, weil du geschrieben hast, das du das nicht leisten kannst und willst.
    Beziehst du das nur auf den krankhaften symbiotischen Teil?
    "Wieviel" Symbiose erleben die Kinder bei Dir?


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Wie hättest du es denn gelöst, wenn ihr zusammen geblieben wärt?


    Ich hätte mich auch weiterhin völlig zurücknehmen müssen, um ständigen Streit mit der KM zu vermeiden. Diese hätte vermutlich - genauso wie sie mit der Tochter in der Symbiose gelebt hatte - auch mit dem Sohn diese Symbiose gelebt und die Tochter hätte so gut wie keine Aufmerksamkeit mehr erfahren - vorausgesetzt, man hätte die Kinder nach ca. einem Jahr wieder aus den Pflegefamilien zurück zu uns Eltern gelassen. Die Rückführung des Sohnes zur Mutter ist ja nun nach kürzester Zeit gescheitert. Ich hätte an der Erziehung der Kinder keinen Anteil mehr gehabt, weil gemeinsame Erziehung der Kinder durch uns Eltern nicht möglich ist. Es hätte dauernden Streit gegeben, natürlich zu Lasten der Kinder, die dem dauerhaft ausgesetzt gewesen wären. Um das meinen Kindern zu ersparen, habe ich mich getrennt - nicht wegen der Dinge, die zwischen uns Eltern waren und sind.


    Beziehst du das nur auf den krankhaften symbiotischen Teil?


    Nein, im Gegenteil, ich beziehe mich auf die Ressourcen der Kindesmutter: was sie den Kindern an Wärme, Kreativität, Förderung usw. geben kann.


    "Wieviel" Symbiose erleben die Kinder bei Dir?


    Symbiose besteht für mich dann, wenn die Psyche eines Elternteils mit dem eines oder mehrerer Kinder verschmilzt, und das ist für mich definitiv nicht gesund. Also lautet die Antwort auch: keine, weil sie in einem Alter sind, in dem sie sich als eigenes Individuum erleben. Für mich ist der Gedanke, dass Eltern und Kinder symbiotisch zusammenleben, sehr merkwürdig. Kinder brauchen ihre Eltern, ja, aber inwieweit brauchen Eltern ihre Kinder?

  • Hoppla, da hatte ich eine Frage übersehen, die ich natürlich gerne beantworte, soweit ich das kann:


    Was unterscheidet die heile Welt bei Mama von der bei Papa?


    Die heile Welt bei Mama besteht darin, dass das Kind / die Kinder jederzeit steuern können, was wie gemacht wird - so wie eben ein Baby / Kleinkind, welches darauf angewiesen ist, dass seine Bedürfnisse sofort befriedigt werden (soweit möglich).
    Die heile Welt bei Papa besteht darin, dass die Kinder sich zeitweilig in ihre eigene Welt vertiefen können, z. B. durch Medienkonsum (Bücher, CD, Film), kreatives Spiel oder gedanklich. Das können sie selbst entsprechend ihrer Bedürfnisse steuern, es ist begrenzt durch die gegebenen zeitlichen Randbedingungen.


    Worauf möchtest Du hinaus, overtherainbow?

  • .... aber inwieweit brauchen Eltern ihre Kinder?


    sehr!


    natürlich nicht in bezug auf stabilität, halt, grenzen, erziehung (naja zumindest nicht in dem sinne wie wir eltern den kindern gegenüber ;-) )


    aber ich brauche meine kinder, sind sind mein mittelpunkt, meine liebe, meine energie...
    sie lehren mich vieles, sie geben mir vieles, sie machen mich mit zu dem mensch der ich bin und werde...
    sie geben mir lebensfreude, sie endecken mit mir grenzen und die welt, sie haben die fähigkeit mir neue perspektiven zu zeigen und mich zu reflektieren, zeigen mir eigene grenzen, sie machen mich stark und sie machen mich auch verletzlich ...


    das erklärt, bzw... erfüllt für mich auch die bedeutung der symbiose ..... "das zusammenleben von lebewesen verschiedener art zu gegenseitigem nutzen"
    gemeinsam und doch jeden auf seinen weg zu gefestigten menschen zu begleiten ...

    ^^ superkalifragelistischexpialigetsich ^^


    "ich bin gerade wie ich bin, weil ich mich jetzt genauso brauche"


    lg chia :wink

    Einmal editiert, zuletzt von Mama Chia ()

  • aber ich brauche meine kinder, sind sind mein mittelpunkt, meine liebe, meine energie...


    Ich kann das verstehen, ein Stück weit Mittelpunkt sind die Kinder für mich auch, weil sich eben vieles um sie dreht im Tages- und Wochenablauf. Sie laufen gewiss nicht einfach so mit, wie das wohl häufig bei den Kindern früherer Generationen war. Aber andererseits "brauche" ich sie nicht in dem Sinn, dass ich nicht auch gut ohne sie leben könnte: es ist so ein bisschen wie die Schlagsahne auf dem Kuchen. Man braucht sie nicht, aber sie trägt zur Lebensqualität bei. Bei den Kindern gilt das jedenfalls meistens. Wenn ich sehe, wie mein Sohn ganz behände klettert und Freude daran hat, oder meine Tochter, wie sie aus eigenem Antrieb Klavier spielt, dann denke ich mir, dass ich zwei wunderbare Kinder habe, die ich nicht missen möchte. Aber ich "brauche" sie nicht, um meinem Leben Bedeutung zu verschaffen - da habe ich andere Kraftquellen.

  • Eine anfängliche Symbiose ist normal und sinnvoll. Aber schlimm wird es doch, wenn man die Kinder aus dieser Symbiose nicht entlässt.
    Da geht es nicht ums Zusammenleben, sondern um verwischte Grenzen, nicht wissen, wo der eine anfängt und der andere aufhört.


    Das ist dann so lange schön (und da spreche ich aus eigener Erfahrung), wie man dem jeweiligen Elternteil in den Kram passt. Macht man etwas falsch, dann wird man komplett gestrichen, ist auf einmal nicht mehr existent. Ich spüre die Angst noch immer, die Lähmung, die ich mein ganzes Leben lang empfand, wenn meine Mutter mich mit Ignoranz strafte, weil ich nicht mehr so war, wie sie es wollte.
    Also zurück in die Symbiose, erspüren was sie will, alles richtig machen, alles so machen, dass es ihr passt. Ihre Gedanken hören, ihre Gefühle spüren. Denn wenn du gegen diese handelst, dann bist du raus - und beachten deine Eltern dich als Säugling oder Kleinkind nicht, dann ist das lebensbedrohlich für dich (und auch diese Angst wohnt noch in meiner Brust, auch wenn ich sie jetzt bearbeiten kann.)


    Wenn mein Kind schreit, dann tut mir das weh und trotzdem ist es wichtig, dass es schreien darf. Und toben und quengeln und albern sein. Und weinen. Und sich ärgern. In der Symbiose beziehe ich all das auf mich und nehme dem Kind die Autonomie. Weil ich es dann nicht ertrage und anfange zu verbieten. Es zu bearbeiten und zu erwarten. Ansprüche zu stellen.
    Ich spüre es richtig, wenn ich mich löse und zu mir zurückkehre, wie ich mein Kind in all seinem Sein aufnehmen, annehmen, auch trösten kann. Und nicht mich "verantwortlich" fühle, sondern einfach den kleinen Menschen sehe, der aus mir kommt, aber nicht ich ist. Dann kann ich erfragen, probieren, versuchen und werde nicht ablehnend, wenn meine Handlungen nicht helfen.
    Weil ich diese Erfahrung als Kind nicht machen konnte, fällt es mir schwer, es nun zu geben. Darum ist es für mich vielleicht auch greifbar, weil ich den Unterschied kenne.


    Meine Mutter hat es ausgesprochen, immer wieder. Sie nähme sich nicht das Leben, sagte sie, weil sie Kinder hätte. Vor einigen Monaten erreichte mein Bruder sie nach einem Streit nicht. Mehrere Tage. Er weinte fast und sagte, er hätte Angst, dass sie es nun getan hätte. Durch meine "Abwendung" und der Loslösung aus der Symbiose war ich als Kind nicht mehr akzeptiert. Wenn er es nun auch nicht wäre, sagte er, dann hätte sie ja keinen Grund mehr zum leben.


    Natürlich liebt man seine Kinder und geben sie einem Sinn und Freude und Lebensqualität. Aber sie sollten nicht der Grund sein, warum man lebt. Vor allem sollte man ihnen die Verantwortung für das eigene Leben nicht übertragen.


  • Ich kann das verstehen, ein Stück weit Mittelpunkt sind die Kinder für mich auch, weil sich eben vieles um sie dreht im Tages- und Wochenablauf. Sie laufen gewiss nicht einfach so mit, wie das wohl häufig bei den Kindern früherer Generationen war. Aber andererseits "brauche" ich sie nicht in dem Sinn, dass ich nicht auch gut ohne sie leben könnte: es ist so ein bisschen wie die Schlagsahne auf dem Kuchen. Man braucht sie nicht, aber sie trägt zur Lebensqualität bei. Bei den Kindern gilt das jedenfalls meistens. Wenn ich sehe, wie mein Sohn ganz behände klettert und Freude daran hat, oder meine Tochter, wie sie aus eigenem Antrieb Klavier spielt, dann denke ich mir, dass ich zwei wunderbare Kinder habe, die ich nicht missen möchte. Aber ich "brauche" sie nicht, um meinem Leben Bedeutung zu verschaffen - da habe ich andere Kraftquellen.


    aber ist es nicht die schönste kraftquelle?
    wenn ich mal den ganzen stress, ärger, schattenseiten wegdenke.... so ergibt es für mich den schönsten sinn...
    es ist meine aufgabe .... und meiner ganz eigenen persönlichen meinung nach eben auch eine herausforderung meines lebens ... ohne diese kinder wären mir viele dinge im verborgenen geblieben ... es ist für mich entscheidend, das empfinden und die empathie, das was ich fühle .....
    die gestaltung des lebens miteinander, die kinder zu erziehen, grenzen zu setzten, aber eben auch das leben zu genießen. sie mal kind und MICH MIT kind sein lassen... aber auch sie zu begleiten, fehler machen zu lassen und auch selbst fehler zu machen, ihnen trotz alledem den sicherne hafen zu bieten ...
    früher war ich ohne kinder die "perfekte mutter"... ich hatte vorstellungen von kinder und erziehung die mir heute sowas von absurd erscheinen und schnuppe sind ... JETZT bin ich die perfekte mutter mit all meinen facetten und fehlern, aus denen ich, aber auch meine kinder lernen und wachsen...


    ich wachse täglich in meiner rolle als mama ...


    und wenn ich mal all das aussenvor lasse, was ich an meine kindern sehe und erlebe, was sie können in all ihrer phantasie und kreativitätund können und ausprobieren .... schon alleine das gefühl der liebe die sie zu mir empfinden und die nähe beim kuscheln und schmusen .... das ist für mich eine unerschöpfliche quelle.

    ^^ superkalifragelistischexpialigetsich ^^


    "ich bin gerade wie ich bin, weil ich mich jetzt genauso brauche"


    lg chia :wink

  • Eltern brauchen ihre Kinder sicher nicht, aber ich denke, dass wir alle übereinstimmen, ohne unsere Kinder wäre das Leben etwas weniger wunderbar als mit. Und ich für mich kann sagen, dass ich mit Hilfe meiner Kinder einen enormen Entwicklungsschub gemacht habe, wo ich mir nicht sicher bin, ob ich den auch ohne Kinder geschafft hätte. Von daher, Eltern und Kinder geben und nehmen gegenseitig für mich.

  • Worauf möchtest Du hinaus, overtherainbow?


    Auf verstehen können und verständlich machen.
    Dazu gehört für mich auch eine gemeinschaftliche Definition von Begrifflichkeiten.


    Je nach Definition im Rahmen der Entwicklungspsychologie ist eine symbiotische Bindung, die nicht durch den Symbionten gelöst wird falsch und führt mitunter zu einem Symbiosetrauma. - das sind wir aber weit weg von Erziehungsstilen und der umgangssprachlichen Nutzung der Begrifflichkeit, die als erster Hit bei Google auftaucht :-).
    Die Konsequenz wäre demnach, dass Du zwingend auf die KM angewiesen bist, um die Symbiose zu lösen.


    Aber auch bei anderen Verhältnismäßigkeiten im Bezug auf´s eigene Kind (Partnerschaftlichkeit, Projektion...) kommt es in der Entwicklung der Psyche des Kindes zu Irritationen.
    Ich mag das jetzt mal nicht zu sehr ausführen. ;-)


    Kernpunkt ist aber letztlich immer die Intuition. Da sollte es stimmen und stimmig sein, nach allem was ich weiß.


    Zurück also zu Euer Situation, in der ich jetzt einfach mal behaupte, dass der Sohn aus der eigentlich erstmal normalen symbiotischen Beziehung zu Mutter nicht entlassen wurde.
    Der Kontakt zur Mutter reißt diese Wunde jetzt durch Umgang immer wieder auf. Hier halte ich es auch für nur begrenzt erheblich, ob dieser Kontakt begleitet ist oder nicht. Sicherlich im Bezug auf die Darstellung des anderen ET, aber was die Symbiose angeht nur begrenzt.
    Daher denke ich, dass in Eurer besonderen Situation, du förmlich verpflichtet bist, zu versuchen dem Sohn diese Symbiose an zu bieten und ihn dann wohl dosiert in den nächsten Jahren daraus zu entlassen.
    Soweit uns das als Vater, denn überhaupt möglich ist und das ohne professionelle Hilfe machbar ist. Ich für meinen Teil, hätte es z.B. sicherlich nicht ohne eigene therapeutische Hilfe bewältigt, was letztlich mir, meinem Gold und auch der Mutter-Kind Beziehung zu gute gekommen ist. Und das geht dann weit über eine Psychomotorik-Gruppe hinaus, was ich nicht als Kritik verstanden wissen möchte, weil es ja durchaus sinnvoll ist, aber in meinem Verständnis nicht ausreichend.
    Und ganz nebenbei, spreche ich z.B. auch einem Familienhelfer bei allem Bemühen die hier die erforderliche Kompetenz ab.


    Hier Stand mal in einer Signatur: Aus Wunden werden Narben und die halten dann.
    Klingt super, ist aber falsch. Aus Wunden können nur Narben werden, wenn man sie richtig versorgt. Sonst beginnen sie zu eitern und das Bein fällt irgendwann ab.
    Ich denke ein gezieltes aufarbeiten und entwickeln ist bei einem 5-jährigen noch nicht möglich, über reden und erklären.
    Was aber geht, also aus eigener Erfahrung dann auch bei noch kleineren Kindern, ist die eigene Intuition und das eigene Handeln an zu passen.


    Die KM ist als planbares Kriterium unter Umständen nicht in der Lage (zumindest nicht heute) die Symbiose zu lösen, um bei der Definition zu bleiben.
    Da geht es für Mutter und Sohn ums nackte überleben. ;(
    Ähnlich einem Alkoholiker, dem das Überich die Flasche in die Hand drückt, weil er sonst krampfen würde und sterben!


    Wie soll der Sohn Dich also als Hilfe wahrnehmen, wenn Du nicht das Mittel gegen die Krämpfe bist und was könnte da Mittel sein?
    Ich frage, nicht um zu provozieren, sondern weil ich de Fakto für den Moment keine Antwort habe.


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Und nicht mich "verantwortlich" fühle, sondern einfach den kleinen Menschen sehe, der aus mir kommt, aber nicht ich ist.


    Und auch das ist ein Schritt und ein Denkanstoß, den Du als Vater vielleicht auch erst machen musst.


    Als Frau entscheidest Du Dich dafür ein Kind zu bekommen.
    Als Mann entscheidest Du Dich dafür, mit einem Kind zu leben.


    Sprich den gesunden, normalen und für das Kind überlebenswichtigen Teil der Symbiose, musste ich erst lernen.


    lg von overtherainbow :rainbow:


  • Ich denke ein gezieltes aufarbeiten und entwickeln ist bei einem 5-jährigen noch nicht möglich, über reden und erklären.
    Was aber geht, also aus eigener Erfahrung dann auch bei noch kleineren Kindern, ist die eigene Intuition und das eigene Handeln an zu passen.


    da geb ich dir vollkommen recht!!!
    und unterstützend eben die hilfe von außen.


    nur zum verständnis... die psychomotorikgruppe wird von ausgebildeten, kompetenten und erfahrenen therapeuten geleitet.
    die kinder haben dort in einer kleinen gruppe die möglichkeit durch bewegung, spiel und desweiteren die möglichkeit sich auszudrücken, auszuleben, sich zurechtzufinden, mit dem was sie ja in dem alter nicht verbal können... die themen sind so kindgerecht verpackt und abgestimmt ... es gibt während diesen stunden immer wiederkehrende rituale und grenzen und die möglichkeit sich auszudrücken. ob es malen, rollenspiele (die die kinder nicht als rolle erleben) kneten, bücher vorlesen, geschichten hören usw.....


    mein sohn profitiert meiner meinung gerade in der phase seines lebens immens davon ...

    ^^ superkalifragelistischexpialigetsich ^^


    "ich bin gerade wie ich bin, weil ich mich jetzt genauso brauche"


    lg chia :wink

  • nur zum verständnis... die psychomotorikgruppe wird von ausgebildeten, kompetenten und erfahrenen therapeuten geleitet.


    Um Gottes Willen, das wollte ich damit ja auch nicht in seiner Sinnhaftigkeit schmälern. :-)
    Hier war es z.B. eine Logopädin zu der mein Gold länger gegangen ist, als sie musste. Der Kinderarzt hat mitgemacht, ich konnte die nicht leiden, mein Gold mochte sie.
    Im Kern ging es aber über den Logopädie Bedarf hinaus, mir persönlich auch sehr darum, das die Frau da jeden Mittwoch pünktlich gesessen hat ;-).


    Sie hat so ein Stück weit Kontinuität zu einer weiblichen Bezugsgröße geschaffen, die die Mutter zu diesem Zeitpunkt noch nicht leisten konnte.


    Natürlich kommt jetzt ein aber. :-)


    Aber, ich bin der Mittelpunkt für mein Gold. Früher mehr als heute. Ich bin morgens da, ich steh am Bett wenn sie schlecht träumt, ich halte ihre Hand wenn sie Angst hat, ich erlebe Alltag und wir teilen uns ein Nest, oder Besser eine Höhle weil das mehr von Schutz und Rückzug hat.
    Ich bin der, von dem mein Kind am meisten annimmt, weil sie es erlebt.


    Mein Gold ist schon zu ihrer Mutter gefahren und ich habe beim abholen gesagt:"Nimm se mit, ich kann mich nicht mehr sehen" :lach


    Ich denke als BET, bist Du einfach der größte Hebel.
    Und man sagt ja auch ich würde für mein Kind sterben, leben oder töten. :love:
    ...das muss dann noch keine Symbiose sein, aber Eltern sind, oder sollten doch, schon ganz nah dran sein, oder?


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Das weiß ich :)


    Ich wollte nur auch mal für die Allgemeinheit schreiben was es bedeutet....



    Den Rest unterschreibe ich auch ^^

    ^^ superkalifragelistischexpialigetsich ^^


    "ich bin gerade wie ich bin, weil ich mich jetzt genauso brauche"


    lg chia :wink


  • Ich bin der, von dem mein Kind am meisten annimmt, weil sie es erlebt.


    ich weiß, es ist hier schon fast etwas ot... aber ich will es hier an der stelle trotzdem schreiben ...


    ja nicht nur erlebt, sondern vorlebt!!!
    das ist für mich ein ganz wichtiger punkt. aber ich merke auch, das ich noch nicht soweit bin es wirklich zu leben.
    ich weiß, warum ich oft wie reagiere, ich weiß auch wie ich reagieren sollte ... aber anscheinend schlummert doch noch einiges was mir die sicht auf den weg, bzw das umsetzten vernebelt.


    wenn kinder spüren (und das tun sie mit ihren feinen antennen) wie es mir geht und wie ich mich dadurch verhalte, gebe ich ihnen damit entweder die sicherheit, oder ich verunsichere sie.
    gerade auch in bezug im umgang mit den kindsvater. sie spüren meine negativen gefühle ihm gegenüber... es liegt an mir daran zu arbeiten die nötige distanz aufzubauen und den focus auf mich und dadurch auch auf die kinder zu lenken.
    ich kann die dinge wie sie seinerseits laufen nicht ändern, aber ich kann mir und meinen kindern viel gutes tun, indem ich akzeptiere und unser leben lebe ...
    und ich habe es schonmal an andere stelle gesagt, die kinder werden dadurch auch gestärkt im späteren leben sein ... eine gewisse resilienz entwickeln und ich hoffe das in einer positiven richtung zu schaffen...

    ^^ superkalifragelistischexpialigetsich ^^


    "ich bin gerade wie ich bin, weil ich mich jetzt genauso brauche"


    lg chia :wink

  • Vielleicht ist es auch OT, aber was ich einfach nicht verstehe ist, warum Symbiose schlecht sein soll?


    Wir leben doch alle in Symbiose. Ob nun zu unseren Partner (wir wollen nicht allein durchs Leben), zu unseren Kindern (wir wollen den Nachwuchs groß bekommen und unsere Gene weiter geben), zu unseren Arbeitgeber oder Arbeitnehmer (behandelt er uns gut oder wir ihn tun sie mehr oder wir tun mehr), wir kaufen Fairtradeprodukte um Menschen und unsere Natur zu helfen. Versteht ihr was ich meine? Wir sind lebewesen und nun mal keine Einzelgänger, also gehen wir automatisch Symbiosen ein. Familien stehen doch auch in Symbiose zu einander.


    Bei uns ist es jetzt so, dass sich meine Tochter sehr verantwortlich für ihren Bruder und für mich fühlt, seitdem KV so ausgeflippt ist. KV hat sich jetzt komplett von uns losgesagt. Hat mir auch das ASR nicht nur für den Sohn, sondern auch für die Tochter überlassen und ist abgetaucht.


    Die Therapeutin udn ich haben zusammen mit ihr gesprochen und es versucht so kindgerecht wie möglich zu vermittelnt. Die Therapeutin riet mir, bis zu einem gewissen Maß diese Verantwortlichkeit und den ich nenne es mal "Kontrollzwang" meiner Tochter zuzulassen, weil dies ihr momentan hilft. Es ist erst mal für einen begrenzten Zeitraum, bis Tochter Zeit hatte sich daran zu gewöhnen, was mit uns mit ihr passiert ist.


    Finde ich gut, dass sie mit mir morgens den Plan für den Tag durchgeht und mich an Termine erinnert? Nein absolut nicht! Aber für meine Tochter ist es wichtig dies zu tun. Also lächle ich, sage "Danke Schatz, dass du mich so unterstützt, wenn ich dich nicht hätte". Sie sagt "Mom, ich werde dir immer helfen, wenn ich kann. Ich verlasse dich und .... nie". .... Gehe ich dazwischen und sage "Schatz, mit 18 zieht du aus, dann hast du einen Freund und selber Kinder". Nein! Ich lasse ihr erstmal die Illusion, dass wir auf immer und ewig zusammen bleiben werden. Ist das ungesund für meine Tochter? Ich denke nicht.


    Natürlich komme ich auch ohne sie zurecht, aber muss ich ihr das sagen oder ihr zu verstehen geben? Nein. Wir Menschen wollen alle gebraucht werden, um uns nützlich und für unser Dasein sinnvoll zu fühlen. Warum sollten wir den Kindern das nicht auch zugestehen.


    Und was das Kleinkindverhalten angeht. Meine Tochter ist ja nun schon in der Schule, aber wenn es gewittert und donnert, so wie die letzten Tage wird sie auch zum Kleinkind. Sie kommt dann zu mir ins Bett, will gekuschelt werden und benimmt sich wieder wie eine Dreijährige. Solle ich jetzt hart sein. Sie in ihrem Zimmer lassen und sagen "Nö, du bist ein Schulkind, reiß dich zusammen. Das ist nur Regen und ein Blitz". Ich finde, es gut, dass sie Schutz bei mir sucht, weil das sollten Eltern ihren Kindern doch vermitteln. Bei mir passiert dir nichts, bei mir hast du Schutz und bei mir ist die heile "Büllerbüh-Welt" denn das Leben außerhalb der Familie ist schon hart genug.


    Sorry, wenn OT und zu viel meine Situation mit drin ist, aber so sehe ich das momentan.

  • Die Symbiose, die hier gemeint ist, die ich auf jeden Fall meine, ist ja nicht die des normalen Zusammenlebens. Sondern eher im Sinne von Wirt - Parasit. Und wenn einer stirbt, dann muss auch der andere sterben, weil beide aufeinander angewiesen sind.


    Ich finde das an deinem Beispiel sogar ganz gut zu erklären, Feenstaub. Im schlechten Sinne der Symbiose säßest du nun heulend vor der Tochter, würdest sie fragen, wie du das alles nur schaffen sollst, warum der Vater sich so verhält und dass sie dich und den Bruder niemals verlassen darf, weil du das nicht ertragen könntest. Dann beginnt deine Tochter sich zu kümmern. Nicht weil sie will, sondern weil sie glaubt zu müssen.
    Und dieses Verhalten, was dir glaube ich nicht im Traum in den Sinn käme, meine ich. Und ich glaube auch, dass es das ist, was die KM hier dem Sohn vermittelt. "Wenn er zum Vater kommt, dann nehme ich mir das Leben" hat sie doch gesagt. Hat der Sohn es gehört? Keine Ahnung. Spürt er es? Mit Sicherheit. Und da er in seinem Leben noch in Abhängigkeit von ihr steht, muss er alles tun, damit auch sie lebt, weil es ihn sonst selber tötet. Glaubt er.


    Du lässt dein Kind gewähren, gibst ihr Raum, gibst ihr Halt in dieser unheimlich schwierigen Situation. Aber du bist weiter die Mutter, die behütet und sich kümmert. Und das weiß und spürt deine Tochter ja auch. Es ist punktuell.


    Ich würde für meine Tochter ebenfalls alles tun und wie hat es shielover so schön gesagt? Manche Entwicklungen sind ohne Kinder nicht möglich. Unterschreibe ich. Mein letztes Hemd würde ich geben und noch viel mehr. Ich mag es mir nicht vorstellen, wie grau und trist mein Leben ohne sie wäre. Aber verbiete ich ihr deshalb, sich selber zu entdecken, sich auch von mir abzuwenden?
    O-Ton meine Mutter: "Es ist richtig scheixxe, wenn es dir gut geht, denn dann brauchst du mich nicht mehr so." Als ich über 30 war hat sie das ausgesprochen, was sie mir mein ganzes Leben lang zu spüren gab.
    Dabei geht es nicht um mich. Und es ging auch nie um mich. Das kannst du aber als Kind nicht begreifen, weil du dich an allem schuldig fühlst. Und beziehst es dann auf dich und arbeitest daran, dass es dir möglichst nicht gut geht, denn dann geht es deiner Mutter schlecht. Und du musst ja auch dankbar sein und für sie da, denn sie hat ja alles für dich gegeben.


    Ich glaube nicht, dass einer von euch seinem Kind dieses Gefühl vermittelt oder vermitteln möchte. Vielleicht sich ja auch kaum vorstellen kann, dass es Eltern gibt, die genau das tun.


  • Dabei geht es nicht um mich. Und es ging auch nie um mich. Das kannst du aber als Kind nicht begreifen, weil du dich an allem schuldig fühlst. Und beziehst es dann auf dich und arbeitest daran, dass es dir möglichst nicht gut geht, denn dann geht es deiner Mutter schlecht.


    Ich gebe zu, diese Erklärung hat mich erschreckt. Weil sie scheinbar erst einmal das Verhalten meines Sohnes plausibel macht. Wenn es der KM schlecht geht, darf es auch der Schwester nicht gut gehen (regelmäßiges Beißen und Bespucken mehrfach pro Tag). Und wenn ich mit ihm schimpfe deswegen und ihn "bestrafe", geht es auch ihm nicht gut. Also hätte er damit sein Ziel erreicht. Er möchte gerne wissen, wann KM wieder aus Klinik kommt, kann nicht verstehen, warum sie immer noch dort ist. Und niemand kann ihm vermitteln, wann sie wieder zuhause ist. Aber lebt er tatsächlich immer noch in solch einer Symbiose? Was macht das mit ihm ... bin gerade etwas ratlos.

  • Aber lebt er tatsächlich immer noch in solch einer Symbiose? Was macht das mit ihm ... bin gerade etwas ratlos.


    Die Symbiose löst sich ja, so weit ich weiß, Stück für Stück im Laufe der Kindheit auf. Die erste Autonomiephase ist da doch ein großer Schritt. Die Kinder brauchen die Gewissheit, dass sie gehen und wiederkommen können. Die KM lässt den Sohn nicht gehen, denke ich. Kann sie vielleicht auch nicht, weil sie sich viel zu sehr eins mit ihm fühlt. Bewusst ist ihr das mit Sicherheit nicht. Und du kannst ihm glaube ich nur den Halt geben, den er braucht, nochmal verstärkt.
    Ich finde die Anregung von Overtherainbow ziemlich gut, muss ich sagen.

    Zurück also zu Euer Situation, in der ich jetzt einfach mal behaupte, dass der Sohn aus der eigentlich erstmal normalen symbiotischen Beziehung zu Mutter nicht entlassen wurde.
    Der Kontakt zur Mutter reißt diese Wunde jetzt durch Umgang immer wieder auf. Hier halte ich es auch für nur begrenzt erheblich, ob dieser Kontakt begleitet ist oder nicht. Sicherlich im Bezug auf die Darstellung des anderen ET, aber was die Symbiose angeht nur begrenzt.
    Daher denke ich, dass in Eurer besonderen Situation, du förmlich verpflichtet bist, zu versuchen dem Sohn diese Symbiose an zu bieten und ihn dann wohl dosiert in den nächsten Jahren daraus zu entlassen.
    Soweit uns das als Vater, denn überhaupt möglich ist und das ohne professionelle Hilfe machbar ist. Ich für meinen Teil, hätte es z.B. sicherlich nicht ohne eigene therapeutische Hilfe bewältigt, was letztlich mir, meinem Gold und auch der Mutter-Kind Beziehung zu gute gekommen ist.