Kita verweigert Ferienbetreuung

  • Folgendes Problem:
    Unsere Kita hat im Sommer immer "Ferien"(Keine Schließzeit) in welchen nur eine Notbetreuung für die Kinder berufstätiger Eltern angeboten wird. Diese soll man bis 31.01 anmelden und muss sie durch Bescheinigung /Vertrag nachweisen.


    Ich habe heute meine Ausbildung beendet und somit auch einen Arbeitsplatz ab dem 01.08. sicher. Dies war bislang in der Schwebe, da der Abschluss dafür Voraussetzung war.
    Letzten Herbst bin ich also zur Leitung und habe ihr erklärt, dass ich die Frist nicht einhalten KANN, denn sollte ich die Prüfung nicht schaffen, müsste ich das Jahr wiederholen und der Lütte bräuchte keine Betreuung während meiner Ferien. Meine Prüfung war am 08.07, heute habe ich mein Zeugnis bekommen, da ich noch länger Praktikum hatte. Ergo habe ich seit heute die Nachweise in der Hand.


    Damals im Herbst sagte sie, ich solle so schnell wie möglich Bescheid geben, ob ich die Betreuung brauche
    Ich habe ihr gesagt, dass ich das vermutlich erst im Juli wissen werde. Sie sagte, dass sie ja jetzt informiert sei und es dann halt so gehen müsste.


    Habe dann auch nochmal seiner Erzieherin gesagt, dass er ab dem 03.08 dann für zwei Wochen in die Betreuung geht, da ich zu arbeiten anfange. Die sagte, das sei ok. Ich musste es ihr sagen, weil ich wegen meiner Arbeitszeit die Leitung nie angetroffen habe.


    Heute hing ein Zettel aus, dass die Uhrzeit bekannt sei, in welcher die Betreuung stattfinden soll und sich die Eltern im Büro melden sollen. Ich bin hin gegangen und mir wurde in einem ROTZFRECHEN Ton gesagt, dass er nicht betreut wird. Sie hätte die Kinder durchgezählt und das Personal auch so eingesetzt bzw in den Urlaub geschickt. Das sei also nicht ihr Problem. Ich habe ihr dann versucht zu erklären, dass wir doch darüber gesprochen hatten, da würgte sie das Gespräch ab, sie habe jetzt zu tun und dann sollte ich ihn doch zu meinen Eltern bringen. Ich sagte ihr, dass das unmöglich sei (meine Mutter sitzt im Rollstuhl und hat eine Reha und mein Papa arbeitet selbst in der Zeit), da grinste sie mich nur gehässig an und sagte, dass sei nicht ihr Problem, dann ging sie einfach weg.


    Und was mache ich jetzt mit dem Kind?
    Lt Hotline vom Rechtsschutz gibt es keine Grundlage, das Kind nicht zu betreuen, der Anspruch ist gültig, solange es keine Schließzeit gibt. Und die gibt es nicht. Auch die Regelung, dass nur Kinder von berufstätigen Eltern in der Zeit betreut werden, sei einfach frech und unhaltbar hieß es da.


    Ich rufe morgen beim Träger und beim Jugendamt an, mal sehen, ob ich da etwas erreichen kann.


    Hat jemand von euch da schon Erfahrungen gemacht? Oder Tips für mich?

  • Bevor Du Dich an den Träger wendest, JustUs, könntest Du die Elternvertretung um Vermittlung bitten. Ich würde es auch nicht einfach so hinnehmen, schließlich war es ja mündlich abgesprochen.

  • Wende dich an den Elternbeirat - vielleicht können die vermitteln.
    Grundsätzlich hängt alles an der Satzung - die hast du akzeptiert.
    Melde in Zukunft dein Kind immer an - ablehnen können sie dann immer noch (ich mache immer ein Bild von der Anmeldung).
    Ausnahmen gibt es immer 1000de und jeder hat "gute Gründe" - da platzt auch einer Leitung mal die Hutschnur - auch wenn das unprofessionell ist.
    Dein Chef hätte dir einen 3 Zeiler machen können mit Prüfung - wenn Ja (wovon ich immer ausgehe), das du zum 01.08. eingestellt wirst.


    Solltest du keinen Platz bekommen - sprich andere Mütter an - frag Tanten, Onkels, Großeltern, Cousinen ob sie dich unterstützen und ein paar Tage bei euch "Urlaub" machen.

  • Ich muss auch sagen, dass ich die Sache gleich anders angegangen wäre..... nicht mündlich besprechen, sondern anmelden, da man ja davon ausgeht, dass man die Prüfung besteht und statt Arbeitsvertrag eine Bestätigung vom Chef vorlegen.
    Erfahrungen haben gezeigt, dass mündliche Absprachen oft nicht viel wert sind....


    Nur das hilft Dir leider jetzt nicht mehr weiter!


    Ich würde auch nochmal nachlesen, ob es nicht einen Passus für Notfälle gibt. Es soll ja auch Leute geben, die im Laufe eines Jahres eine Arbeit beginnen und das im Januar noch nicht wissen. Oder irgendwann zuziehen....
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass die von vornherein ausgeschlossen sind.


    Klar, die Kindergartenleitung muss planen wegen Personalbedarf, aber hat sicher einen Puffer eingebaut.... sonst wäre das sehr unprofessionell.


    Ich würde mich da auch an den Elternbeirat wenden und nochmal eine friedliche Lösung suchen.


    Viel Erfolg!

  • Hier mal für alle, die es interessiert die Lösung:


    Ich habe tatsächlich heute morgen auf euer Anraten der Vertreterin des Elternrates eine Mail geschrieben . Sie antwortete auch recht zügig, dass sie nichts machen kann, ich müsse halt schauen wo ich bleibe .


    Na toll, soviel zum Thema hilfreich.


    Ich bin dann doch soweit gegangen und habe mal höflich beim Träger angefragt, wie die die Situation sehen. Hab denen die Situation geschildert und die Dame sicherte mir zu, sich darum zu kümmern. Denn eigentlich müssten alle Kinder betreut werden, deren Eltern sich das wünschen (unabhängig vom tatsächlichen Bedarf).
    Stunden später dann der Rückruf von der Kitaleitung, die sich für ihr Benehmen entschuldigt hat. Sie wüsste nicht, was in sie gefahren sei und war wohl schon kurz nach unserem Gespräch wieder auf dem Boden und hat ihr Verhalten bereut.
    Natürlich wird mein Kind in der Zeit betreut, sie hat mir auch ein persönliches Gespräch in der kommenden Woche angeboten, falls ich noch Redebedarf hätte.


    Ich bin jedenfalls happy und erleichtert.


    Um nochmal kurz auf den Punkt mit der Bestätigung zu kommen: Die gute Dame verlangt bei der Anmeldung zur Ferienbetreuung eine Bescheinigung vom Arbeitgeber, sonst nimmt sie die Anmeldung nicht entgegen. Diese Bescheinigung muss also bis Ende Januar vorliegen.
    Wenn ich erst im April meine schriftlichen Abschlussprüfungen habe, erst im Mai bis Juli das Abschlusspraktikum, kann ich mich unmöglich im Herbst für einen Job bewerben, den ich uU erst ein Jahr später antreten kann. Ergo habe ich natürlich keine Bescheinigung vorzuweisen.


    Aber zum Glück hat sich das ja jetzt erledigt und es ging noch recht reibungslos

  • Die gute Dame verlangt bei der Anmeldung zur Ferienbetreuung eine Bescheinigung vom Arbeitgeber, sonst nimmt sie die Anmeldung nicht entgegen.


    :hae:
    Finde ich sehr merkwürdig ...


    Wir handhaben es so dass die Kid's, zwecks Personalplanung, bis zu einem bestimmten Datum ( ca. zweieinhalb Monate vor Beginn) angemeldet sein müssen und ferdisch :frag

  • Darf bei euch denn jedes Kind im Sommer kommen?


    Bei uns wird klar gesagt, dass Kinder von Studenten mit Semesterferien, Müttern oder Vätern in Elternzeit und Familien, die Urlaub haben können nicht betreut werden.
    Und für Berufstätige gilt halt die Nachweispflicht.


    Ich kann euch ja mal im Herbst nach den Ferien den neuen Planungszettel abfotografieren, auf dem das so steht.


    Die Dame vom Träger war darüber auch etwas erstaunt

  • Hallo


    Einerseits kann ich die Kita verstehen: Es gibt nur begrenzte Plätze, und die sollen möglichst für diejenigen sein, die tatsächlichen Betreuungsbedarf haben. Eltern sollen sich auch um ihre Kinder kümmern und diese nicht "ständig" fremd parken.


    Aber eben da liegt auch das Problem. Wer beurteilt, ob der Bedarf vorhanden ist. Welcher Bedarf zählt höher, Arbeit, persönliche Umstände, kindliches Bedürfnis? Insofern ist eine Beurteilung hier arrogant.


    In Juniors Kita wurde lediglich abgefragt, wer das Kind betreuen lassen wollte. Die Kita hatte traumhafte Öffnungszeiten, insgesamt waren 14 (!) Stunden möglich. Allerdings wurde von Anfang an darauf aufmerksam gemacht, dass ein Ausreizen dieser Zeiten nicht kindgemäß sei und man dies nur unter bestimmten Umständen dulden würde. Die Kita war gleichzeitig Familienzentrum und arbeitete eng mit Jugendamt und Familienhilfen zusammen. Möglich ist also vieles.


    Gruß

  • Was ist das für ein "Träger"? Bei uns im Städtischen wird das so geregelt, dass die Kitas abwechselnd 2 Wochen frei haben. Im Notfall können die Kinder dann eben für 2 Wochen in einen anderen. Nicht die optimale Lösung, aber besser als garkeine Betreuung und die ErzieherInnen sind ja zum Teil auch Eltern mit Schulkindern, die Urlaub nehmen wollen.
    Aber sei froh das es noch geklappt hat. Doofe Regelung trotzdem.

    Einmal editiert, zuletzt von butterblum ()

  • Stunden später dann der Rückruf von der Kitaleitung, die sich für ihr Benehmen entschuldigt hat. Sie wüsste nicht, was in sie gefahren sei und war wohl schon kurz nach unserem Gespräch wieder auf dem Boden und hat ihr Verhalten bereut.


    Das ist wirklich eine Bilderbuchlösung.
    Ich wünschte mir, die entsprechenden Menschen hier könnten das auch so reflektieren und äußern ....


    Hut ab vor dieser Person.