Sind wir alle schwer vermittelbar?

  • Hallo Nicole39,



    . grins, den hervorragenden Sex haben meine Eltern - man glaubt es kaum - auch noch 45 Ehejahren noch. Aber meine Eltern stehen sich auch in schwierigen Zeiten bei und nichts kann ihnen etwas anhaben.


    Deine eigene Messlatte liegt offenbar sehr hoch. Darum beneide ich Dich nicht.
    Mir wäre das mehr Bürde als etwas, worauf "Besitzlose" neidisch sein müssten - die ich als AE ja selbst bin.
    Warum das so ist? In meinem Leben ist das so: Ich sehe andere Menschen und ihr Glück, freue mich an ihnen, messe aber nicht mein eigenes Leben (oder das Leben von anderen) an diesen Vorbildern. Mir würde das nicht gut tun.


    Ich habe eine Verständnisfrage: Wird in Eurer Familie wirklich offen thematisiert, wer mit wem Sex hat, wie dieser Sex ist? Du hast ja nicht nur Kenntnis über das Sexualleben Deiner Eltern, sondern siehst Dich hier auch von Deiner eigenen Tochter beobachtet und bewertet?

    Ich habe dir recht, musicafides - Vorbildwirkung ist das "A" und "O" in der Erziehung. Ich "knabbere" noch heute an meinem Wunschbild "Familie", da meine Eltern uns Kindern dies seit 45 Jahren vorbildlich vorleben.


    Meine Tochter beobachtet mich ganz genau - auch in täglichen Situationen und wägt immer ab, wie ich Entscheidungen treffe.


    Wir haben - meiner Ansicht nach - die absolute Pflicht, ein sehr guter Vorbild in allen Lebenslagen zu sein und dazu gehört nunmal auch, die sogenannten Freundschaften +, dessen Sinn und Zweck sich nicht nur Kindern nicht "erschliesst."


    Also Nicole39, mein Verständnis der Postings hier ist: Diejenigen, die solche Beziehungen pflegen, informieren ihre Kinder nicht (wie in Deiner Familie üblich) darüber und lassen sich auch nicht von ihren Kindern bewerten. Geht man davon aus, dass man/frau sowieso nicht jede neue Flamme (auch nicht diejenigen mit Partner-Potenzial) den Kindern vorsetzen sollte oder sie womöglich überstürzt irgendwelche Patchwork-Konstellationen aussetzen sollte, erklärt sich dann auch von selbst, warum das entsteht, was einige hier als egoistisch oder heimlich bewerten möchten.


    Es geht einfach darum, dass für die meisten hier das, was im eigenen Bett stattfindet, nun einmal erwachsenes Privatleben ist.
    Erwachsenes Privatleben kann man nun einmal verbringen wie man möchte: häkeln, stricken, lesen, putzen, Kirchgang, Party, Sportstudio, Freundschaften pflegen, Sex haben, Volkshochschule, Bingo spielen mit den Bewohnern des Altersheims, erotische Literatur konsumieren, bügeln, anderer Menschen Leben betrachten und bewerten, noch mehr arbeiten als sowieso schon, intensiv Familienprobleme in Internetforen schildern, Motorrad fahren, Walken, soziale Dienste leisten in der gealterten Nachbarschaft, Mitarbeiten in der Kirchengemeinde, ...


    Beste Grüße
    FrauRausteiger[/quote]


    Persönlicher Angriff ist die beste Verteidigung - ich schlage nicht in die Kerbe ein und lasse Deine beschämenden Erwiderungen einfach unkommentiert und besteige den sterbenen Gaul nicht... :lach


    Zum Glück ist dies nur ein Austauschforum, natürlich gibt es auch oft nützlliche Anregungen, welche mir auch schon geholfen haben, solange es keine "Reizthemen" hinsichtliche der Weltanschauungen sind.

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • Wenn die eigene Moral das Maß aller Dinge ist, aber der Tellerrand ne Suppenschüssel, dann finde ich ein Kind nur wenig vorbereitet auf die Welt, die doch viel bunter unter toleranter ist als das bisschen Weltbild, was sich hier wieder findet.


    Es setzt andere Menschen mit ihrer gewählten Lebensform herrab und stützt die eigene "Moral" auf den Tunnelblick der eigenen Unzulänglichkeiten.


    Das hat mit Moral wenig zu tun....


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Wenn ich also schon als vertrocknete Schachtel auftrete, die mit der Grundhaltung Männer in der midlife crisis suchen eh was Anfang 20 und wollen mit mir zusammen nicht aufs Klimakterium warten, sind die Aussichten sicherlich trübe.
    Wenn nicht schon dunkelschwarz....


    Wenn ich 41, weiblich und gut im Strumpf bin, habe ich solche Gedanken nicht. ;-)


    das finde ich sehr treffend....



    Man wird nicht "vermittelt" - sondern eher "gefunden" und dafür muss man gefunden werden wollen und das auch ausstrahlen... :strahlen:strahlen:strahlen

  • Hm, ich bin auch seit mehr als zwei Jahren allein mit meiner Tochter .



    Anfangs war das ziemlich schwer für mich, weil ich davor, seit ich bei meinen Eltern ausgezogen bin, nur sehr kurze partnerlose Phasen hatte. Mittlerweile bin ich in meiner jetzigen Situation "angekommen". Im Moment fühle ich mich in diesem Zustand sogar so wohl, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, ihn zugunsten eines Partners aufzugeben. Meine Tochter und ich sind ein eingespieltes Team, unser Alltag läuft im allgemeinen sehr rund und stressfrei ab. Die Energie, die ich früher in eine Beziehung gesteckt habe, habe ich nun für mich, für meine Interessen übrig. Ich habe einen sehr gut funktionierenden Freundeskreis, mit dem ich mich austauschen kann und auch ziemlich viel unternehme. Das macht mich zufrieden. Und diese Zufriedenheit scheine ich auch abzustrahlen, denn in letzter Zeit fällt es mir verstärkt auf, dass mich andere, fremde Menschen anlächeln, wenn ich ihnen begegne - beim Einkaufen, beim Spazieren gehen, beim Radfahren, in der Arbeit.


    Zu dieser allgemeinen Zufriedenheit mit dem Ist-Zustand kommt allerdings auch dann und wann das Gefühl, dass ich einfach nicht in das "Beuteschema" vieler Männer falle. Ich bin nicht der Typ Frau, der großartig Beschützerinstinkte weckt, ich bin zur Zeit nicht bereit, irgendwelche Kompromisse einzugehen, und ich kann mir auch nicht vorstellen, meine Wohnung mit irgend jemandem außer meiner Tochter zu teilen. Ganz abgesehen davon, dass ein neuer Partner damit leben müsste, dass meine Tochter für mich immer Priorität haben wird. Also ja, ich denke, ich bin nicht so wirklich leicht "vermittelbar", aber das ist auch in Ordnung so. Ich mag mich so, wie ich bin, und es hat lange genug gedauert, bis das so war.


    Ob ich meiner Tochter mit dieser Lebensweise ein gutes oder ein schlechtes Vorbild bin, wird die Zeit zeigen. Ich werde mir auf jeden Fall nicht irgendeinen Mann suchen, nur damit ich ihr eine Partnerschaft vorspielen kann... das wäre in meinen Augen deutlich schädlicher. Und sie sieht ja nicht nur mich, sondern beispielsweise auch ihren Vater (der eine neue Freundin hat), meine Schwester, die eine sehr glückliche Ehe führt, meine Eltern, die Eltern ihrer Freundinnen... .


    Was ich ihr vorleben kann, ist der Respekt vor den eigenen Gefühlen und den Gefühlen anderer und Loyalität den Menschen gegenüber, die mir etwas bedeuten. Aber diese Werte kann ich ihr auch ohne Partner vermitteln.

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...