Hallo liebes Forum!
Mein Partner hat sich von mir getrennt. Wir hatten zwischenmenschlich gesehen 1 Jahr eine wunderbare Beziehung. Ich konnte in dieser Beziehung sehr viel geben und habe auch unheimlich viel bekommen, ohne was Einfordern zu müssen. Kein Streit, anregend, wertschätzend, ideenreich, eine Zeit voller Genüsse und Freuden.
Die Umstände unter denen wir unsere Beziehung geführt haben waren schwierig. Es war eine Fernbeziehung. 300 km haben uns getrennt, 2,5 Std. Fahrzeit mit dem ICE. Meine Wohnsituation ist schwierig (wohne mit meinem Sohn 3) als Untermieterin bei meiner Familie. Daher haben wir uns immer bei ihm getroffen.
Er (kinderlos) musste zunächst erfahren wie es ist mit einem Kleinkind zu leben. Tagsüber konnten wir kaum ein Gespräch vollständig beenden, Abends waren wir beide von dem anstrengenden Tag zu müde. Er arbeitet von zuhause aus, und konnte während unserer Besuche nicht mehr seiner Arbeit nachgehen. Mein Kleiner ist von 6-22 Uhr wach. Wir haben einen Babysitter angeheuert, der uns unterstützt hat. Es wurde besser, aber ging ins Geld.
Trotz aller widrigen Umstände hatten wir wunderschöne "Kinderzeiten" sowie auch Paarzeiten wenn der Kleine mal bei Oma war.
Nun brach vor 4 Wochen eine anstrengende Arbeitsphase für ihn an. Er ist Firmeninhaber sowie Softwareprogrammierer, und konnte mehrere Deadlines nicht einhalten.
So konnten wir uns 4 Wochen nicht sehen. Ich habe trotz Abwesenheit keinerlei Distanz verpürt. Täglich mehrfach telefoniert, besondere Aufmerksamkeiten aller Art.
Leider hatte ich vor ein paar Tagen eine schreckliche Fehlgeburt ohne dass ich überhaupt wusste schwanger zu sein. Trotz Arbeits- und Abgabedruck kam er sofort. Er war für mich da, kümmerte sich rührend. Es war wie immer ganz viel innige Nähe da.
Am nächsten Morgen lagen wir im Bett und er sagte mir plötzlich ganz viele Liebe Dinge: Er hat noch nie so viele Gefühle für eine Frau empfunden, ich und mein Sohn wären großartige Menschen. Er habe noch nie eine innigere Beziehung geführt. Er wolle es nicht, aber müsse mich jetzt verlassen.
Er sei nicht fähig jemand so nah an sich ranzulassen um über einen längeren Zeitpunkt des Nichtsehens (bis Ende Juli ist er eingespannt) die Beziehung aufrechtzuerhalten. ?-( Ich verstehe das schon mal nicht.
Seitdem ist Schluss. Für ihn sei es ein Prozess gewesen.
Er schreibt mir täglich (ohne Aufforderung) wie leid es ihm tue mich in dieser Phase alleinzulassen. Er liebe mich, er vermisse etc. Er wäre gerne weiterhin für mich da....
Wie ist man in der Lage sich trotz Liebe zu trennen? Könnt ihr mir das erklären?
Danke für alle Antworten.