Hallo.
Ich bin 30 Jahre alt und bin seit 4 Jahren alleinerziehend. Meine Tochter (jetzt 5) war bei der Trennung von meinem Exmann gerade 1 Jahr alt. Ich habe noch einen Sohn (bald 3 Jahre alt), von dessen Vater ich mich in der 7. Schwangerschaftswoche getrennt hatte. Wir waren nur kurz zusammen und haben nicht zusammengewohnt.
Nun zu meinem Problem. Als mein Exmann sich vor 4 Jahren von mir getrennt hatte, brach eine Welt für mich zusammen und ich hatte schreckliche Angst alleine (ohne Partner) zu sein. Das war schon immer so bei mir, zwischen meinen Beziehungen vor der Ehe lagen auch immer nur maximal 2 Monate. Single zu sein war einfach Horror für mich. So konnte ich nach der Trennung abends kaum alleine einschlafen und hatte den ganzen abend über ein mulmiges Gefühl, wusste auch nichts mit mir anzufangen. Es dauerte fast 3 Jahre, bis ich es wirklich akzeptiert hatte, single zu sein und nicht mehr auf Krampf jemanden gesucht habe und alle paar Tage heulend in Selbstmitleid versunken bin. Das letzte Jahr habe ich sogar festgestellt, dass es sich als Alleinerziehende gar nicht so schlecht lebt.
Dennoch blieb ich in einer Singlebörse angemeldet, in der ich aber nur sehr selten mal vorbeischaute. Es gab eben doch mal diese Abende/Momente, an denen ich mich nach Zweisamkeit sehnte. Aber nicht einfach nur eine Affäre, sondern wirklich etwas Festes.
Ich hatte die letzten zwei Jahre auch viel zu viel mit meiner Ausbildung zu tun. Meine Abschlussprüfungen waren Anfang des Monats und ich hatte wieder mehr Zeit mich in der Single-Börse umzuschauen. So kam es, dass ich von einem Mann angeschrieben wurde, bei dem auch alles zu passen scheint. Wir hatten uns spontan zu einem Spaziergang verabredet, weil wir festgestellt haben, dass er schräg gegenüber von uns wohnt :lach . Er gefiel mir auf Anhieb und ich hatte auch Schmetterlinge im Bauch.
Aber nach dem zweiten Date, was dann abends bei mir stattfand, kamen in mir plötzlich Gefühle von Angst/Unbehagen auf. Ich habe plötzlich Panik bekommen, dass ich meine Freiheit verliere. Zur Zeit habe ich einfach Ruhe, wenn die Kinder im Bett sind, kann machen, was ich möchte (natürlich nur innerhalb der Wohnung) und niemanden interessiert es. Nun kommt es mir so vor, dass das Aufgeben des Single-Daseins genauso schwer ist, wie damals die Gewöhnung ans Alleine-Sein.
Der Mann hat wirklich Interesse an mir, zeigt es auch und ich glaube, genau das macht mir auch Angst. Er geht alles wahnsinnig schnell an, redet schon von irgendwelchen Zukunftsvisionen. Als ich ihm erzählt habe, dass ich mit den Kindern in 5 Wochen übers Wochenende wegfahre, meinte er gleich wie selbstverständlich, dass er dann ja auch mitkommen könnte und man da ja bestimmt noch eine Person zubuchen könnte. Am nächsten Tag habe ich ihm das zumindest ausgeredet, aber über meine Bedenken insgesamt noch nicht mit ihm gesprochen. Ich würde ihn ja total vor den Kopf stoßen.
Also bisher war er an drei Abenden bei mir abends und zweimal waren wir mit meinem Kleinen draußen. Das erste Mal haben wir uns letzten Sonntag im Park getroffen. Davor hatten wir auch erst eine Woche übers Internet Kontakt.
Was denkt ihr? Kennt ihr solche Gefühle? Eigentlich sollte ich ja jetzt überglücklich sein, schließlich ist dieser Mann genau das, was ich 3 Jahre lang vergebens gesucht habe. Was soll ich nur tun?