1. Klasse - Nicht die richtige Schule für mein Kind?

  • Guten Abend,


    ich brauche dringend neue Blickwinkel zu unserer Schulsituation.


    Meine Tochter ist in der ersten Klasse einer Schule, die sich individuelle Förderung und individualisiertes Lernen auf die Fahne geschrieben hat. Der Schulalltag gestaltet sich so, dass es im Prinzip keinen Frontalunterricht gibt. Die Kinder arbeiten in ihrem eigenen Tempo an den Aufgaben, wodurch es unterschiedliche Lernstände gibt. Dies war auch der Grund, warum ich diese Schule bewusst gewählt habe.


    Nun ist es aber so, dass immer wieder Situationen aufkommen, in denen die Kinder sehr wohl "Leistungsdruck" und Vergleichssituationen ausgesetzt sind. Schon nach kurzer Zeit gab es bspw. Förderunterricht (der auch genau so genannt wird), es werden Tests geschrieben und Vergleiche gezogen. Das geht nach meinem Verständnis nicht konform mit individualisiertem lernen und führt durchaus zu Frustration, nicht nur bei meinem Kind. Spaß an Schule und Lernen vermisse ich bei ihr ohnehin, obwohl sie sich sehr auf die Schule gefreut hatte und wirklich motiviert war. Auch sehe ich keine großen Lernfortschritte.


    Es gibt weder Hausaufgaben in der Schule, noch ist es erwünscht Dinge zu Hause nachzuarbeiten. Nur in den Ferien ist es gern gesehen, wenn die Kinder was zu Hause machen. Arbeitet sie hier in ihren Heften, klappt alles reibungslos. Wenn ich etwas erkläre, versteht sie es meist schnell und kann es auch problemlos umsetzen.


    Für meinen Geschmack ist der Unterricht sehr wenig handlungsorientiert und beschränkt sich vornehmlich auf Individual-Arbeitszeit. Sie selbst beklagt immer wieder, dass es ihr zu laut in der Arbeitszeit ist, sie sich nicht konzentrieren kann und die Lehrerin keine Zeit hat um Dinge zu erklären.



    Die Lehrer sehen die Probleme nicht, bestätigen allerdings dass sie auch in der Schule immer wieder anmerkt, dass es ihr zu laut sei und sie so nicht arbeiten könne. Ich hingegen sehe, dass sie dort -warum auch immer- ihr Potential nicht abrufen kann sie eben ganz und gar nicht individuell gefördert wird (was natürlich auch alle anderen Kinder betrifft). Für mich ist es schlimm zu sehen, wie motiviert sie war und was davon nun übrig geblieben ist.


    Seit geraumer Zeit frage ich mich, ob die Schule einfach nicht das Richtige für mein Kind ist, und ob ein Schulwechsel eventuell zweckdienlich wäre. Andererseits scheue ich mich natürlich davor, weil es ein drastischer Einschnitt wäre.



    Ich freue mich auf eure Ideen und Gedanken!


    Viele Grüße
    Aimee

  • Ich würde sie rausnehmen und in eine ganz normale Schule geben.
    So wie du es beschreibst, hört es sich nach totaler Anarchie an, jedes Kind macht ja praktisch was es will. Wie soll man da überhaupt jemand individuell fördern? Ist ja klar dass bereits nach kurzer Zeit Förderunterricht gibt, wenn alle ihr Tempo selbst bestimmen können und Null Druck haben, hinken sie doch automatisch hinterher. Die Lehrer motivieren anscheinend nicht genug, sondern überlassen alles dem Kind selbst.

  • Nun ist es aber so, dass immer wieder Situationen aufkommen, in denen die Kinder sehr wohl "Leistungsdruck" und Vergleichssituationen ausgesetzt sind.


    chon nach kurzer Zeit gab es bspw. Förderunterricht (der auch genau so genannt wird), es werden Tests geschrieben und Vergleiche gezogen.


    Das geht nach meinem Verständnis nicht konform mit individualisiertem lernen und führt durchaus zu Frustration, nicht nur bei meinem Kind


    Hallo Aimee,
    meine Fragen wären: Welche Alternative gibt es zu dieser Schule?
    Wie sieht der Leistungsdruck aus? Wie die Vergleichssituationen? Baut die Lehrerin diesen Druck auf, oder ließe sich am Empfinden dieses Drucks vielleicht etwas ändern, wenn deine Tochter ihre Einstellung zur Leistungserbringung ändern würde?
    An der Grundschule meines Kindes gab es ebenfalls von Beginn der Schulzeit an "Förderunterricht". Fast jedes Kind hatte ein oder mehrere Stunden Förderunterricht. Die Kinder hier haben aber nicht das Gefühl, dass die Teilnahme daran mit einem Defizit verbunden ist.


    Auch sehe ich keine großen Lernfortschritte


    Es gibt weder Hausaufgaben in der Schule, noch ist es erwünscht Dinge zu Hause nachzuarbeiten


    Ist es möglich, dass du dich über diese Vorgabe hinwegsetzt und ihr trotzdem nachbearbeitet? Das mit der Lehrin abgesprochen?


    Für meinen Geschmack ist der Unterricht sehr wenig handlungsorientiert und beschränkt sich vornehmlich auf Individual-Arbeitszeit.


    Ich versuche mir gerade vorzustellen, was "handlungsorienter" Unterricht bedeutet. Was vermisst du da?


    Sie selbst beklagt immer wieder, dass es ihr zu laut in der Arbeitszeit ist, sie sich nicht konzentrieren kann und die Lehrerin keine Zeit hat um Dinge zu erklären.


    Wird die Lautstärke allgemein als zu laut empfunden? Könnte ein Gespräch mit der Lehrerin vielleicht ein wenig Abhilfe schaffen?


    Seit geraumer Zeit frage ich mich, ob die Schule einfach nicht das Richtige für mein Kind ist,


    Hättet ihr eine Alternative?

  • Lehrer motivieren anscheinend nicht genug, sondern überlassen alles dem Kind selbst.

    Genau den Eindruck habe ich auch.


    um welche schulform handelt es sich genau?

    Es handelt sich um eine Reformpädagogische Schule mit Elementen aus verschiedenen pädagogischen Strömungen.



    Die Schule hat einen guten Ruf hier, also objektiv betrachtet ist sie bestimmt nicht schlecht. Aber sie erfüllt in der Umsetzung des Konzeptes in kaum einem Punkt meine Erwartungen und mein Kind scheint auch nicht so prima klarzukommen :S

  • Hallo Aimee,
    meine Fragen wären: Welche Alternative gibt es zu dieser Schule?

    Die Frage habe ich mir abschließend auch noch nicht beantwortet. Es gibt sehr viele Schulen in unserer Nähe. Konkret sagt mir eine staatliche GS zu, ansonsten gibt es verschiedenste Privatschulen, in der Nähe eine Waldorf- und eine Montessorischule. Montessori sagt mir am meisten zu, ist aber am weitesten weg und endet nach Klasse 4 was mir wiederum beides nicht gefällt. Waldorf wäre vielleicht das richtige für meine Tochter, weil so viel Wert auf Kreativität gelegt wird, ist aber so gar nicht mein Ding.


    Wie sieht der Leistungsdruck aus? Wie die Vergleichssituationen? Baut die Lehrerin diesen Druck auf, oder ließe sich am Empfinden dieses Drucks vielleicht etwas ändern, wenn deine Tochter ihre Einstellung zur Leistungserbringung ändern würde?

    Z.B. müssen manche Kinder in den Ferien nacharbeiten, andere nicht. So kommt natürlich die Frage auf "warum muss ich...?" Es werden Tests geschrieben, die eben nicht individualisiert/dem Leistungsniveau angepasst sind. Was mich daran stört ist, dass es in das Konzept der Schule überhaupt nicht passt, weswegen ich sie ja auf dieser Schule angemeldet habe. An ihrer Haltung arbeiten wir schon.



    Ist es möglich, dass du dich über diese Vorgabe hinwegsetzt und ihr trotzdem nachbearbeitet? Das mit der Lehrin abgesprochen?

    Das ist in Absprache mit den Lehren ggf. möglich, aber ja nicht Sinn und Zweck. Sie ist mit Abstand nicht die Schwächste der Klasse, aber schöpft eben ihr Potential nicht aus. Mein Eindruck ist, dass es an wenig interessanten Aufgaben liegt und zu wenig Anleitung.


    Ich habe- ehrlich gesagt- keine rechte Vorstellung, was "handlungsorienter Unterricht" konkret bedeutet.

    Wahrscheinlich habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich meine ganzheitlich, ausgewogen und fächerübergreifend statt stumpf im Arbeitsheft. Z.B. rausgehen im Sachunterricht um Blumen anzugucken, statt ständiges ausmalen von Blumen.




    Wird die Lautstärke allgemein als zu laut empfunden? Könnte ein Gespräch mit der Lehrerin vielleicht ein wenig Abhilfe schaffen?

    Die Lehrer sagen selbst es sei sehr laut. Es gibt einen Gong den die Kinder schlagen können, dann muss es leiser sein. Ansonsten sehen die Lehrer keine anderen Möglichkeiten.

  • Diese Schulform macht unsere ganz normale Grundschule auch.
    Viel freie Arbeitszeit, wenig direkten Untericht, Förderstunden (damit alle Kinder auf einen Stand kommen).
    Eigentlich klappt das ganz gut - je nach Kind natürlich unterschiedlich.
    Das Problem Lautstärke läßt sich ggfls. regeln. Kannst du dir den Unterricht ein paar Mal anschauen ?
    Ein Schul-/Klassenwechsel ist schon eine verdammt große Nummer. Wie geht es anderen Eltern/Kindern ?

  • Für mich klingt es tatsächlich danach, als sei dein Kind da an der falschen Adresse. Was mich (auch in der Schulrealität meiner eigenen Kinder und deren Eltern) wundert, ist dieser viel zitierte Leistungsdruck, dem man aus dem Weg gehen möchte, der nicht gut sei für's Kind. Ich habe das persönlich nie so erlebt.


    Die Kids sind in der Regel sehr motiviert, leistungsbereit und richtig scharf darauf, dass es endlich Noten oder wenigstens Smilies gibt, damit sie eine Bestätigung für ihre Leistung erhalten. Dass es auch vorkommen wird, dass es statt der Bestätigung einen Hinweis gibt, an welcher Stelle sie noch etwas tun müssen, ist klar und spiegelt unsere gesellschaftliche Realität (halte ich nicht für falsch, denn genau da wachsen sie ja hinein und genau da müssen sie sich später sicher bewegen können) Ich habe das nie als Leistungsdruck empfunden und meinen Kids auch immer positiv vermittelt. Bis auf pubertäre Durchhänger hatten wir mit der "normalen" Schulform und dem "Frontalunterricht" nie Probleme. Mit solchen Anstätzen (durch Lehreranwärter), wie du sie beschreibst, schon eher: Es wird automatisch zu laut, es gibt nicht genug Zeit für jede Arbeitsgruppe, etc.


    Der Einschnitt durch einen Wechsel wäre sicherlich groß, ist manchmal aber ein sinnvoller Weg.

    § 1314 Abs. 2 Satz 1: "Eine Ehe kann [...] aufgehoben werden, wenn ein Ehegatte sich bei der Eheschließung im Zustand der Bewusslosigkeit [...] befand." :)


    Das Beste am absoluten Tiefpunkt ist, dass es nur noch in eine Richtung gehen kann: bergauf!


    Solange immer ein anderer schuld ist an dem, was einem selbst schief läuft, stimmt etwas im Leben nicht.

  • Montessorie..das ist inviduelles Lernen aber mit Klassenziel, eine feste Soziale Gruppe unterteilt in 4 Klassenziele.Dazu 2 Lehrkräfte.und nein, es ist keineswegs laut,die Kinder werden je Lernstufe auf eine Tischinsel zusammengesetzt und müßen da auch alleine selbstständig arbeiten,die Lehrer wandeln von einer Tischinsel zur nächsten.Eigenes Lerntempo,ist ok, aber das Klassenziel muß erreicht werden, und es darf nicht zuhause nachgearbeitet werden,sondern muß im Unterricht erreicht werden.ist schwierig,keine Frage, aber möglich, mit den richtigen Konzept.Und wen man da die richtige schule erwischt, entstehen super Persönlichkeiten.
    Viel besser als das 0815.....es gehört auch Glück dazu das richtige zu finden....ich denke, such das Gespräch, mach verbesserungsvorschläge und gib nicht gleich auf,dasKind hat da schon ein Soziales Standbein.

  • und diese Schule hört nicht nach der 4. Klasse auf?


    .und nein, es ist keineswegs laut,die Kinder werden je Lernstufe auf eine Tischinsel zusammengesetzt und müßen da auch alleine selbstständig arbeiten,die Lehrer wandeln von einer Tischinsel zur nächsten


    Feli,
    das ist so nicht ganz richtig. Die Montessori-Klasse, in der ich mir einmal den Unterricht einer 2. Klasse angesehen habe, weil ich mir ein Bild über den Unterricht machen wollte, hatte eine (!) Lehrkraft (bei 28 Schülern).
    Und es gab auch keine Tischinsel, in der Schüler mit gleicher Lernstufe zusammengefasst waren. Die Schüler haben sich gemeldet, wenn sie eine Frage hatten.


    Das wird an jeder Schule, wie immer, unterschiedlich gehandhabt. Wenn möglich, am besten hingehen und sich mal eine Unterrichtsstunde ansehen.

  • Ich kann verstehen, dass dich das ärgert bzw. verunsichert.


    Das Problem bei der Sache: Der Unterricht läuft an normalen Grundschule ohne Montesorri nicht viel anders!
    Meine Tochter hat ja aus praktischen Gründen nach der 2. Klasse von der einen auf die andere Grundschule gewechselt (beide "normal").
    Wochenpläne ohne Ende überall. Gerade in Deutsch und Mathe. Viel Unruhe, jeder bestimmt sein Arbeitstempo selbst.
    Ansonsten läuft nur GANZ ganz wenig frontal, so wie wir es vielleicht noch kennen.


    Überall herrscht offener Unterricht.


    Mein Tipp: Bevor ihr wechselt, schaut euch bloß genau die andere Grundschule an. Denn sonst kommt ihr vom Regen in die Traufe.

  • Hallo,


    ich denke, die Klassenlautstärke reguliert der Lehrer - oder eben leider nicht. Das Problem hat man an jeder Schule.


    Dass es keine Hausaufgaben gibt, finde ich sehr gut. Du hast Dein Kind an eine Schule mit ganzheitlichem pädagogischen Bildungsansatz angemeldet. Da ist reines Lernen, wie man es von 0815 kennt, nicht der Maßstab wie Du weisst. Damit muss man als Eltern auch umgehen können und vertrauen.


    Warum an dieser Schule ueberhaupt in der Unterstufe Leistungsnachweise geschrieben werden (etwa noch mit Noten?) erschließt sich mir nicht wirklich. Dazu wäre der Lehrer zu befragen.
    Meine Erfahrung ist, dass ganzheitliche Bildung konträr zu leistungsorientiertem Lernen steht. Darum kann man Alternativschulen idR auch nicht mit der staatlichen Regelschule vergleichen. Aber ich weiss natürlich nicht, wie diese Schule an der ihr seid, konzeptionell aufgestellt ist.


    Ich kann übrigens nicht bestätigen, dass an der staatlichen Regelgrundschule Lern- und auch Lehrfreiheit herrscht. Da hat Kind auf den Punkt Leistung abzuliefern und der Lehrer den Lehrplan umzusetzen.
    Wochenpläne in der ersten Klasse kenne ich überhaupt nicht. Das können Kinder ohne die Eltern auch noch gar nicht leisten.


    Ich würde mir an Deiner Stelle nochmal überlegen, warum Du Dein Kind genau dort angemeldet hast und mir auch die anderen Schulen anschauen, die in Frage kommen könnten. Vielleicht hast Du das ja schon getan, bevor es zur Schulanmeldung kam? Was war der Impuls, dass Du Dich für diese Schule entschieden hattest?


    Montessori kenne ich mich leider zu wenig aus. Wenn diese Schule nur bis zur 4. Klasse anbietet (es gibt jedoch auch Montessori bis zur 12.), hast danach auch wieder ein Problem.
    Bei Waldorf verhält es sich da schon anders. Aber Waldorf schließt Du ja für Dich aus, wenn ich es richtig verstanden habe.


    Ich finde es gut, dass es wenigstens in den Städten ein besseres Schulangebot gibt. Davon können wir Landeier nur träumen....


    Rede mit dem Lehrer. Vergleiche unter den Kindern sind durchaus normal. Die wissen auch, wer was gut kann und wer halt was weniger gut kann. Dass das aber im Allgemeinen kein Problem darstellt und dies den Kindern auch so vermittelt wird, ist Aufgabe des Lehrers.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Überall herrscht offener Unterricht.


    Mein Tipp: Bevor ihr wechselt, schaut euch bloß genau die andere Grundschule an. Denn sonst kommt ihr vom Regen in die Traufe.


    wir haben ja auch das "offene Wochenplan-Konzept" bei vier Klassen pro Stufe hat aber jeder Lehrer da noch seinen sehr eigenen Style - wir haben nicht mal das gleiche Deutsch-Lehrwerk - trotzdem werden seit der 1. Klasse (spielerisch) Leistungsstandermittlungen über alle 4 Klassen geschrieben.


    Gerade die Ganzheitlichkeit liegt viel an der Lehrkraft - unsere Neue geht auch gerne mal spontan mit den Kids raus. In der alten Klasse war das nicht möglich - auch wegen der Schüler.


    Bei uns haben die Klassen nicht mal einen Stundenplan... die eine Lehrerin hat jeden Tag einfach 4 Stunden "Gemeinschaftsunterricht" eingetragen, bei der anderen läuft der Klassiker Deutsch, Mathe, Kunst usw

  • Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten!

    Das Problem Lautstärke läßt sich ggfls. regeln. Kannst du dir den Unterricht ein paar Mal anschauen ?

    Die Lehrer empfinden die Lautstärke auch als Problem, sehen aber offensichtlich keine Möglichkeit dieses zu ändern und schieben es auf die besonders unruhige Klasse :radab . Ob ich den Unterricht anschauen kann, werde ich mal in den kommenden Tagen besprechen.



    Ein Schul-/Klassenwechsel ist schon eine verdammt große Nummer. Wie geht es anderen Eltern/Kindern ?

    Unzufrieden sind viele Eltern, weil sie sich von dem Konzept etwas ganz anderes versprochen hatten. Die Gründe dafür sind vielfältig, aber am Ende steht immer, dass niemand den Eindruck der individuellen Förderung hat.



    Mit solchen Anstätzen (durch Lehreranwärter), wie du sie beschreibst, schon eher: Es wird automatisch zu laut, es gibt nicht genug Zeit für jede Arbeitsgruppe, etc.

    Montessorie..das ist inviduelles Lernen aber mit Klassenziel, eine feste Soziale Gruppe unterteilt in 4 Klassenziele.Dazu 2 Lehrkräfte.und nein, es ist keineswegs laut,die Kinder werden je Lernstufe auf eine Tischinsel zusammengesetzt und müßen da auch alleine selbstständig arbeiten,die Lehrer wandeln von einer Tischinsel zur nächsten.Eigenes Lerntempo,ist ok, aber das Klassenziel muß erreicht werden, und es darf nicht zuhause nachgearbeitet werden,sondern muß im Unterricht erreicht werden.ist schwierig,keine Frage, aber möglich, mit den richtigen Konzept.Und wen man da die richtige schule erwischt, entstehen super Persönlichkeiten.
    Viel besser als das 0815.....es gehört auch Glück dazu das richtige zu finden....ich denke, such das Gespräch, mach verbesserungsvorschläge und gib nicht gleich auf,dasKind hat da schon ein Soziales Standbein.

    Es ist weder ein ganz neues Konzept an dieser Schule, noch handelt es sich um eine Montessori-Schule. Doch ich erahne so langsam das Problem: je offener das Konzept, desto größer auch der Spielraum der Lehrer, dieses auszulegen. Viele unserer Probleme gibt es in anderen Klassen nicht ?-( Ich denke auch, dass vorerst ein Gespräch der richtige Weg ist.



    und diese Schule hört nicht nach der 4. Klasse auf?

    Nein, die Schule geht bis zum Abitur. Ich finde das positiv, weil sich hier im Ballungszentrum ansonsten nach der Grundschule die Wege häufig verlaufen. Man muss fast schon Glück haben, damit das Kind mit jemandem gemeinsam zur weiterführenden Schule geht den es kennt...



    Mein Tipp: Bevor ihr wechselt, schaut euch bloß genau die andere Grundschule an. Denn sonst kommt ihr vom Regen in die Traufe.

    Danke - das werde ich in jedem Fall tun. Inklusive hospitieren etc.




    Du hast Dein Kind an eine Schule mit ganzheitlichem pädagogischen Bildungsansatz angemeldet. Da ist reines Lernen, wie man es von 0815 kennt, nicht der Maßstab wie Du weisst. Damit muss man als Eltern auch umgehen können und vertrauen.


    Warum an dieser Schule ueberhaupt in der Unterstufe Leistungsnachweise geschrieben werden (etwa noch mit Noten?) erschließt sich mir nicht wirklich. Dazu wäre der Lehrer zu befragen.
    Meine Erfahrung ist, dass ganzheitliche Bildung konträr zu leistungsorientiertem Lernen steht. Darum kann man Alternativschulen idR auch nicht mit der staatlichen Regelschule vergleichen. Aber ich weiss natürlich nicht, wie diese Schule an der ihr seid, konzeptionell aufgestellt ist.

    Ich würde mir an Deiner Stelle nochmal überlegen, warum Du Dein Kind genau dort angemeldet hast und mir auch die anderen Schulen anschauen, die in Frage kommen könnten. Vielleicht hast Du das ja schon getan, bevor es zur Schulanmeldung kam? Was war der Impuls, dass Du Dich für diese Schule entschieden hattest?

    Genau aufgrund des "ganzheitlichen" Ansatzes habe ich sie dort angemeldet. Jedoch sehe ich nun, nach fast einem Jahr, leider nichts von ganzheitlichem Lernen. Meine Sorge besteht auch nicht im geringsten darin, dass mein Kind zu wenig lernt bzw. dies oder jenes noch nicht kann. Da bin ich absolut entspannt. Mein Unwohlsein resultiert daher, dass sie wenig Freude am lernen hat und ich sehe, dass sie nicht im geringsten individuell und in ihren Begabungen gefördert wird. Würde sie den ganzen Tag mit Hingabe Blumen pflücken oder Holztürme bauen, wäre ich auch zuversichtlich dass sie schreiben, lesen und rechen schon noch lernen wird.
    Stattdessen sitzt sie aber vor ihren Aufgaben, dümpelt so vor sich hin und hat, aufgrund von minimaler Anleitung und permanenter Unruhe in der Klasse ein Frustrationserlebnis nach dem anderen. Das macht mir Sorge, denn sie lernt weder zu lernen, noch hat sie Freude.
    Eigentlich schreibt die Schule sich konzeptionell auf die Fahne, leistungsstarken wie leistungsschwachen Kindern gerecht zu werden. Das wird sie aber in der Realität nicht.


    Bei Waldorf verhält es sich da schon anders. Aber Waldorf schließt Du ja für Dich aus, wenn ich es richtig verstanden habe.

    Schließe ich nicht pauschal aus. Viele Dinge finde ich toll dort - andere, gravierende Dinge gefallen mir daran aber auch wieder gar nicht. Nichts desto trotz ziehe ich es in Erwägung, wenn es zu einem Schulwechsel kommt da ich mir vorstellen kann, dass meine Tochter sich dort sehr wohlfühlen würde. Wenn jemand aus Erfahrung berichten kann freue ich mich :)




    Gerade die Ganzheitlichkeit liegt viel an der Lehrkraft - unsere Neue geht auch gerne mal spontan mit den Kids raus. In der alten Klasse war das nicht möglich - auch wegen der Schüler.


    Bei uns haben die Klassen nicht mal einen Stundenplan... die eine Lehrerin hat jeden Tag einfach 4 Stunden "Gemeinschaftsunterricht" eingetragen, bei der anderen läuft der Klassiker Deutsch, Mathe, Kunst usw

    Das ist interessant und bestätigt auch meinen Eindruck. Ob es allerdings in unserer Situation hilft halte ich für sehr fraglich. Ich befürchte, der Lehrer wird nicht besonders erbaut darüber sein, wenn Eltern ihm in sein Unterrichtskonzept pfuschen wollen ?-(



    Nachdenkliche Grüße
    Aimee

  • Ist es den nicht besser, wen die Lehrkräfte Freiraum haben für das inviduelle Lernen?ich denke schon, ich kenne es nur so wie es bei uns ist.Die Vorstellung mein Kind auf eine normale Grundschule zu schicken ist für mich persönlich eher ein Alptraum als das inviduelle, den es hat zu mind. bei mein Kind ein Ehrgeiz geweckt,den ich, vemute nicht auf das 0815 gehabt hätte.
    Den wir haben gerade 0815, jetzt zur Weiterführende, und man hat da auch die genannten Probleme, Auffälligkeiten bei den Kindern, Lautstärke, irgendwie caotisch...mir tut mein Sohn schon leid, habe auch schon versucht die klasse zu wechseln, was ja in den Probe Jahre nicht so klappt,weil noch keine Sanktionierung der Schüler die es nicht schaffen getan wurde.so heißt es abwarten bis zum nächsten Schuljahr,da 9 Kinder auf der Roten Liste stehen,muß ich abwarten...
    Ich habe es schon mit Gesprächen versucht,habe sogar viele vorschläge gehabt,aber die Kinder sind ungünstig zusammengesetzt/zusammengewürfel in der Klasse,und Lehrer ist überfordert.

  • Meine Tochter ist in der ersten Klasse einer Schule, die sich individuelle Förderung und individualisiertes Lernen auf die Fahne geschrieben hat. Der Schulalltag gestaltet sich so, dass es im Prinzip keinen Frontalunterricht gibt. Die Kinder arbeiten in ihrem eigenen Tempo an den Aufgaben, wodurch es unterschiedliche Lernstände gibt. Dies war auch der Grund, warum ich diese Schule bewusst gewählt habe.


    Ich habe bewusst keine Spezialschule für meine Tochter ausgewählt, weil das eine das zugrundeliegende Konzept ist, das andere dessen Umsetzung. Auch in der Klasse meiner Tochter gibt es unterschiedliche Lernstände, weil die Kinder auch mehr arbeiten dürfen (wenn sie möchten) in ihren Arbeitsheften. Es gibt aber eine Art Minimalziel, welches wohl alle erreichen müssen, um gut mitkommen zu können. Die Lehrerin bringt es aber offensichtlich fertig, dass die Kinder selbstmotiviert und fleißig mitarbeiten - sich vielleicht selbst bisweilen zuviel Druck machen, um besser zu sein als die anderen. Aber solange das aus ihnen selbst kommt und nicht von außen, finde ich das in Ordnung. Einziger Kritikpunkt von meiner Warte ist dort das Schreibenlernen mit der Methode "Lesen durch Schreiben".

    Die Schule hat einen guten Ruf hier, also objektiv betrachtet ist sie bestimmt nicht schlecht. Aber sie erfüllt in der Umsetzung des Konzeptes in kaum einem Punkt meine Erwartungen und mein Kind scheint auch nicht so prima klarzukommen


    Warum hast Du dieser Schule den Vorrang gegeben gegenüber einer ganz normalen Grundschule?

    Dass es keine Hausaufgaben gibt, finde ich sehr gut.


    Warum findest Du das gut?

  • Hallo,



    musicafides


    weil die Schulzeit ausreichen muss, um lesen,schreiben und rechnen zu üben. Wenn ich mitkriege, wie lange Erstklässler an den Hausaufgaben sitzen müssen, wird mir Angst und bange. Zumal gerade in der Grundschulzeit viel von den Eltern kommt und kommen muss. Manchmal könnte man meinen, die Schulzeit endet nach der Grundschule, so eilig hat man es, die Kinder zu "fördern".



    Aimee


    In der Unterstufe geht es oft noch darum, dass die Kinder durch das Spiel lernen (nachhaltiges Lernen).


    Aber wie gesagt, es ist alles immer vom Lehrer abhängig. Und Du hast Recht: an freien Schulen sind die Lehrer freier.......die Kinder aber auch ;-)


    Wichtig ist immer: wie geht es dem Kind an der Schule? Und wie stehe ich als Eltern hinter dieser Schulform?

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

    Einmal editiert, zuletzt von tanimami73 ()

  • weil die Schulzeit ausreichen muss, um lesen,schreiben und rechnen zu üben. Wenn ich mitkriege, wie lange Erstklässler an den Hausaufgaben sitzen müssen, wird mir Angst und bange.


    Die Lehrerin meiner Tochter rechnet mit 30 Minuten Hausaufgaben. Aus meiner Sicht wäre auch eine Stunde noch in Ordnung. Mehr fände ich schwierig. Aber solange die Kinder selbstmotiviert arbeiten und ausreichend zum Spielen kommen, habe ich damit keine Probleme. Und vielleicht bin ich ja altmodisch, aber die Sprüche "Ohne Fleiß kein Preis" und "Übung macht den Meister" haben für mich schon einen gewissen Sinn.


    Was "muss" denn alles von den Eltern kommen?