Mir ist das Wichtigste, dass meine Tochter keine Fachidiotin wird.
Ganz ehrlich: In meinem Umfeld gibt es jede Menge studierte Leute, die keinen Nagel in die Wand schlagen können oder an anderer Stelle so lebensuntüchtig sind, dass ich manchmal nur mit dem Kopf schütteln kann (klar, nicht alle). Okay, aber jeder hat eben Stärken und Schwächen. Naja, einiges kam dann mit der Lebenserfahrung. Erziehung zur Selbstständigkeit ist da wohl ein Stichwort. Auch was Eltern/Lehrer/Erzieher an praktischen Dingen vermitteln und auch Anforderungen stellen an ihre Schützlinge.
Ich habe schon mal geschrieben, dass ich jede Menge Kinder in der KiTa betreue, die zum early-english- Kurs gehen, Klavierunterricht bekommen oder Balett, aber nicht in der Lage sind sich selbst ein Brot zu schmieren oder die Schuhe zuzubinden. :schiel
Ich habe "nur" Fachabitur gemacht und wollte studieren. Dann habe ich ein Jahr in der KiTa gearbeitet und dort meine Profession gefunden. Und das mache ich heute noch (22 Jahre später)immer noch gern und ich kann das zudem richtig gut. Ich habe es nie bereut, den Weg gegangen zu sein und die alten Pläne an den Nagel gehangen zu haben. Meine Eltern waren und sind stolz auf mich. Wir sind bunt gemixt in meiner Familie. Mein Vater hat studiert, meine Mutter hat nicht einmal eine offizielle Ausbildung. Meine Bruder ist Handwerker und gelernter Koch und stets fleißig und hilfsbereit. Meine Schwester hingegegen hat studiert(ewig) und macht heute nichts.
Also Abitur ist für mich auch kein Garnt für ein gutes Leben, höchstens ein Türöffner.
Was meine Tochter angeht habe ich keine Kristallkugel. Ich halte sie für keinen Überflieger, aber an vielen Stellen für durchaus pfiffig. Sie wird ihren Weg gehen und ich werde stolz auf sie sein, egal wofür sie sich entscheidet. Nur gehen muss sie ihren Weg und ich werde sie unterstützen.
Fordern, statt fördern ist mein Motto. Mir ist am Wichtigsten, sie nicht mit Wissen abzufüllen, sondern, dass sie merkt, dass das Leben unheimlich spannend ist und es Spaß macht Dinge herauszufinden.
„Lehren heißt, ein Feuer entfachen, und nicht, einen leeren Eimer füllen.“ wusste schon der alte Heraklit
LG
Friday