Ich sortiere mal ein paar Gedanken, ich hoffe, es wird nicht zu wirr...
Meine beiden großen Jungs wurden die ersten vier Jahre zu 80% von mir erzogen. Wir haben eine relativ große Distanz zu den wirklich tollen Großeltern und der Familie meiner Schwester gehabt und der Vater war relativ unzuverlässig und distanziert den Kindern gegenüber.
Die Kleine ist in ein Umfeld geboren worden, in dem die Großeltern (meinerseits) und Familie meiner Schwester greifbar ist.
Jetzt wo der Vater der Kinder weg ist, halten wir wirklich gut zusammen und wir bekommen viel Unterstützung, die es vorher nicht gab.
Auf Grund ihrer Behinderung bekommt sie Frühförderung (2h pro Woche) und eine tiergestütze Ergotherapie, wir haben zusätzlich Unterstützung von der Lebenshilfe (10h pro Woche) für alle drei.
Es gibt einen Onkel zum Angeln, einen Opa der werkelt, eine Oma mit Engelsgeduld, die gerne backt und kocht, eine Tante die Gartenarbeit mit Kindern mag, zwei große Cousinen, die auf den Spielplatz gehen und stundenlang Playmobil spielen...
Der Mann meiner Freundin kümmert sich mit meinen Kindern um deren Haustiere und baut mit Holz, sie nehmen die Kinder mit ins Legoland etc.
Im Notfall habe ich immer jemanden, den ich anrufen kann...
Man merkt an der Kleinen, wie toll das für die ist, sie erblüht. Sie ist von der Entwicklung her sehr sehr weit, weiter als wir alle erhofft haben und so fröhlich und voller Leben. Die vielen Menschen tun ihr so gut...
Ich merke für mich, dass es schlimm ist, dass mein Mann weg ist, aber jetzt andere Menschen "seine Aufgaben" übernehmen, auf die ich mich wirklich verlassen kann. In gewisser Weise kann ich jetzt mehr los lassen als früher...
Die Großen leiden sehr unter der Trennung,aber haben jetzt auch viele männliche Bezugspersonen dazu gewonnen.
Nein, der Vater kann nicht ersetzt werden! Wir vermissen ihn schmerzlich und das jeden Tag... Ich würde so viel dafür geben, uns als Familie retten zu können... Aber mein "Dorf" gebe ich nicht mehr her!