Streit um den Umgang

  • Hallo,


    Hier nun zu meinem Problem. Bis November 2014 hatte ich mit dem Vater meiner Tochter eine gemeinsame Regelung. Unsere Tochter war immer eine Woche bei mir und dann wieder eine Woche bei ihrem Vater. Das hatte 5 Jahre lang recht gut geklappt. Letzten Sommer zog die neue Lebensgefährtin des KV mit ihrem Sohn bei ihm ein. Es folgten dann immer öfter Äußerungen (auch meiner Mutter gegenüber), dass meine Tochter mich nun nicht mehr brauchen würde, sie hätte nun schließlich bei ihm eine Mutter und einen Bruder. Ich hab nichts dazu gesagt, weil es mir zu der Zeit gesundheitlich nicht so gut ging.
    Im November gab es dann vom KV eine Meldung beim Jugendamt ich würde unsere Tochter misshandeln. Dies konnte ich entkräften, aber es blieb der Vorwurf im Raum, dass ich überfordert wäre. Das Jugendamt wollte dann von mir die mündliche Zustimmung zu einer Inobhutnahme durch den KV. Ich durfte meine Tochter dann zu 1/3 der Zeit bei meiner Mutter sehen. Die letzten Monate hatte sich viel getan, unter anderem eine Erziehungsberatung und es lief auch wieder gut. Meine Tochter äußerte immer öfter, dass sie auch wieder zu mir wollte. Mitte des Monats hatte ich dann meinen letzten Termin bei der Erziehungsberatung (die der KV kategorisch abgelehnt hatte - er war auch nicht bereit sich dort mit mir auseinander zu setzen) und gestern endlich das lang ersehnte Abschlussgespräch beim Jugendamt. Leider hat der KV in letzter Zeit sehr auf unsere Tochter eingewirkt und ihr bei jeder Gelegenheit erzählt wie schrecklich ich wäre usw. folglich ist es inzwischen so weit, dass sie mich in Gegenwart des KV weder umarmt, noch sagt, dass sie mich mag.
    Das alles spielte er gestern als letzten Trumpf, als ihm vom JA gesagt wurde, dass es von deren Seite keinerlei Bedenken gegen das Wechselmodell mehr gäbe. Gegenüber JA und Erziehungsberatung hatte meine Tochter geäußert, dass sie wieder das Wechselmodell haben will und wieder ganze Wochen bei mir verbringen will (derzeit ist sie Di und Do nachmittags und alle 14 Tage von Fr bis So bei mir). Der KV sagte dann, dass er das nicht will und er auch weiterhin eine Gefährdung sehen würde. Die konnten weder ich, noch die Dame vom JA nachvollziehen. Angeblich sei ich meiner Mutter gegenüber gewalttätig (meine Mutter hat mich gestern begleitet und wir haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander) und angeblich habe meine Tochter geäußert, dass sie bei ihm bleiben will mit der Regelung wie sie seit November existiert (sie hat das nur dem KV gegenüber geäußert) Zusätzlich macht er mir mit meinen Wochenenden an denen ich sie habe immer wieder Probleme, indem er spätestens Donnerstag in sehr schillernden Farben erzählt was für tolle Ausflüge er planen würde und ich bin dann der Buhmann, wenn ich unserer Tochter dann sage, dass ich das WE gerne mit ihr verbringen würde. Dass dies für sie auch nicht so toll ist sieht er garnicht ein. Es wurde ihm schon mehrfach vom JA gesagt, dass er dies unterlassen soll, aber es kümmert ihn nicht. Zudem erzählt er unserer Tochter (nach ihrer eigenen Aussage), dass ich ständig was gegen ihn und seine Freundin hätte, dass ich gegen seine Familie wäre usw. Jedesmal kann ich mich von meiner Maus darauf ansprechen und mehr als sagen "das stimmt nicht" kann ich nicht :(
    Gestern wurde mir dann vom JA gesagt, dass die einzige Möglichkeit für mich nun eine Klage vor dem Familiengericht ist. In mir sträubt sich alles. Einerseits will ich meine Maus wieder und will sie auch nicht aufgeben, andererseits habe ich bisher gerichtliche Verhandungen wegen dem Sorgerecht ihr zuliebe vermieden.
    Übrigens hab ich mich vom KV getrennt und bin in Therapie, weil er mich jahrelang psychisch misshandelt hat. Dank ihm habe ich kaum noch Freunde und ich konnte auch jahrelang kaum noch aus dem Haus gehen. Ich bin inzwischen auf dem Weg der Besserung, aber ich habe außer meinen Eltern und meinem Bruder praktisch niemanden hier, der mich unterstützen kann und den Glauben an Gerechtigkeit verliere ich langsam auch immer mehr. Mir graut es jetzt schon davor, wenn meine Maus wissen will (wie fast jedesmal) wann sie endlich wieder bei mir bleiben darf. Ich kann ihr diesmal absolut keine Antwort mehr geben ;(


    Bitte verurteilt mich nicht gleich. Niemand ist unfehlbar und ich habe Fehler gemacht, aber ich arbeite jeden Tag wieder an mir, damit ich die gleichen Fehler nicht noch einmal mache.

    Mit einem dummen Menschen streiten ist wie mit einer Taube Schach spielen - Egal wie gut du spielst: Die Taube wird immer sämtliche Figuren umwerfen, aufs Schachbrett kacken und dann umherstolzieren, als hätte sie gewonnen. ;-)

  • Zuallererst...ich sehe keinen Grund, warum man Dich verurteilen sollte. Du hattest eine Schwächeperiode und diese hat der Vater des Kindes für seine eigenen Interessen missbraucht, indem er Eure Tochter manipuliert hat. Dies wird offensichtlich auch vom JA schon so gesehen.


    Dass Du eine Erziehungsberatung gemacht und abgeschlossen hast, das ist für Dich kein Nachteil, eher im Gegenteil. So konnte sich ein Bild von Dir gemacht werden, und dieses ist ja positiv ausgefallen, sonst hätte es keine Empfehlung gegeben, das Wechselmodell bei Euch wieder einzuführen.


    Mein Rat an Dich ist jetzt, dass Du zuerst versuchst, den KV zu einer Mediation beim JA zu überreden mit dem Ziel, dass ihm klar gemacht wird, dass das Wechselmodell bei Euch zum Vorteil für das Kind ist! Sollte er sich dagegen sperren, würde ich tatsächlich zu einer Klage raten. Denn bei allem, was Du vielleicht an Bedenken hast, so wie Du es schilderst, möchte die Tochter unbedingt wieder mehr Zeit mit Dir verbringen, und sollte es dann nicht Deine Pflicht sein, alles zu versuchen, damit das auch wieder gelingt?


    Mach Dir nicht zu viele Vorwürfe über das, was in der Vergangenheit war. Blicke in die Zukunft und nimm den Kampf auf, wenn es nötig ist. Deine Tochter wird Dir dafür später danken! Viel Kraft und Glück dafür! :daumen

  • Hallo


    Das Problem ist, dass er sich grundsätzlich gegen eine Mediation sperrt, weil er keinen Grund dafür sieht. Seiner Meinung nach macht er ja alles richtig und ich bin ja die, die ein Problem hat. Das was mich im Moment so fertig macht ist die Tatsache, dass ich jahrelang immer wieder auf unsere Tochter eingewirkt hatte, dass sie auch ihren Vater regelmässig sieht. Zwischendurch wollte sie nicht mehr zu ihm. Ich habe ihm 5 Jahre lang den Rücken frei gehalten, ihm geholfen und weiß der Geier was noch alles und nun interessiert es ihn nicht die Bohne was seine Tochter oder ich wollen. Ich bin verzweifelt und wütend und hab langsam einfach keine Kraft mehr gegen ihn anzukommen. Ich befürchte, dass wenn er noch länger so auf unsere Tochter einwirken kann, er sein Ziel noch erreicht.
    Das schlimme ist, dass alles angefangen hat, als ich am JobCenter einen Antrag stellen musste (ich habe meinen Studienplatz für den Master nicht bekommen) und ich unsere Tochter mit angegeben habe. Dort wurde mir dann mitgeteilt, dass der KV (seit 5 Jahren arbeitslos) angegeben habe die Tochter würde nur bei ihm leben (war mal interessant für mich) und kurz danach kam die Meldung beim JA. Das erste was er machte war von mir 2/3 des Kindergeldes zu fordern und er hat auch direkt beim JobCenter angerufen, dass ihm das Kind vom JA in Obhut gegeben wurde. :wand :angry
    Ich konnte mir von ihm noch Vorwürfe machen lassen, weil meine Tochter an einem meiner Wochenenden Samstag nachmittag 1 1/2 Stunden bei meiner Mutter war, weil ich gearbeitet habe (ich bin Honorarkraft bei einer Zeitung). Ich habe im letzten halben Jahr viele Termine nicht übernommen, damit ich mein Kind sehen kann, aber ich möchte ihr doch auch mal was gönnen können.
    Dem Mann ist nicht mehr zu helfen. Er drehte sich schon immer alles so wie er es brauchen konnte, also bleibt mir nur das Gericht. Das schlimme ist, dass der lange Zeit nun sämtliche Behörden einlullen konnte mit seinem Gerede. Seit Jahren bekomme ich von vielen Seiten nur zu hören "Das ist doch so ein lieber Mensch, ich weiß nicht was Sie haben" Übrigens hab ich gemerkt, dass ich beim JA nichts sagen darf, dass ich finde, dass es unserer Tochter so nicht gut tut. Mir wurde gestern direkt ins Gesicht gesagt, dass wenn ich der Ansicht wäre, dass der Papa nicht gut für sie wäre unsere Tochter vom JA in Obhut genommen werden würde und sie dann vorerst in eine Pflegefamilie käme und das will ich sicher nicht ;(

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  • Also...


    ja, dann sehe ich es auch so, dass der Klageweg der einzig verbleibende ist. Dazu brauchst DU aber Kraft und Du solltest Dir immer bewusst machen, wofür Du das alles in Angriff nimmst...für Deine Tochter!


    Achte darauf, dass Du den Vater nie vor anderen Stellen schlecht machst. Dein Augenmerk liegt nicht mehr auf ihm und was er macht, sondern auf Eurer Tochter und dass es ihr besser geht, wenn sie auch Dich als gleichberechtigtes Elternteil beim Wechselmodell hat. Du solltest klar machen, dass Du dazu jetzt wieder bereit bist und dass es ja auch vorher gut geklappt hat.


    Wenn der KV schon nicht daran denkt, was das Beste für Eure Tochter ist bzw. was schlecht für sie ist (das Schlechtmachen des anderen Elternteils z.B.), dann musst Du es. Sei der ausgleichende Ruhepol in ihrem Leben, denn den braucht sie. Und wie gesagt, sie wird merken, welcher Elternteil es wirklich gut mit ihr meint, und ich bin mir sicher, sie wird es Dir danken....irgendwann.

  • Das was mich im Moment so fertig macht ist die Tatsache, dass ich jahrelang immer wieder auf unsere Tochter eingewirkt hatte, dass sie auch ihren Vater regelmässig sieht.


    Ich kann das verstehen. Du hast Dich engagiert, dass der KV beide Elternteile behält, und ich finde es gut, dass das Wechselmodell so lange funktioniert hat. Egal was passiert, lass Dich nicht verunsichern, denn Du bist und bleibst die leibliche Mutter, und die kann niemand ersetzen.

    Ich konnte mir von ihm noch Vorwürfe machen lassen, weil meine Tochter an einem meiner Wochenenden Samstag nachmittag 1 1/2 Stunden bei meiner Mutter war, weil ich gearbeitet habe


    Nimm Dir das nicht zu Herzen, denn immerhin ist es gut, wenn ein Kind auch zu anderen engen Bezugspersonen (Großeltern) regelmäßigen Kontakt hat.

    Er drehte sich schon immer alles so wie er es brauchen konnte, also bleibt mir nur das Gericht.


    Sehr traurig. Mir ist aber nicht klar, was das im Hinblick auf das Wohl Eures Kindes verbessern wird. Schlimm ist sein kindeswohlschädigendes Verhalten, was Du nicht ändern können wirst. Aber wenn er einer Mediation nicht zustimmt, dann ist das vielleicht der einzige Weg. Frage nur, wie Du Deine Tochter da heraushalten können wirst. Gibt es bei Euch einen Kinderschutzbund? Hast Du Dich dort mal erkundigt? Die Schwierigkeit, die ich sehe, ist, dass im Falle einer Klage Deinerseits der KV das nutzen wird, um Dich noch mehr bei der Tochter zu diskreditieren ...

    Mir wurde gestern direkt ins Gesicht gesagt, dass wenn ich der Ansicht wäre, dass der Papa nicht gut für sie wäre unsere Tochter vom JA in Obhut genommen werden würde


    Wer hat Dir das gesagt, und warum? Auch bei uns hat das JA ursprünglich die Meinung vertreten, eine dauerhafte Inobhutnahme beider Kinder wäre das Beste.


    Ich denke, Du machst eine Menge richtig. Du lässt Dich kompetent beraten, tust auch etwas für Dich (Therapie), kümmerst Dich liebevoll um Deine Tochter - das trägt langfristig Früchte, auch wenn Du vielleicht eher das siehst, was der KV alles gegen Dich und die Tochter tut. Nur Mut!

  • Erst einmal danke für die lieben Antworten. Das hilft schon sehr, wenn man merkt, dass auch andere schon in ähnlichen Situationen waren/ sind


    @Shielover: Ich werde immer um sie kämpfen, weil ich sie liebe, auch wenn ich langsam merke, dass ich kaum noch Kraft habe. Aber bisher ging es immer irgendwie weiter :thanks:


    musicafides: Die Aussage wegen der Inobhutnahme kam direkt von der für unseren Fall zuständigen Sachbearbeiterin im Jugendamt. Auf gut Deutsch: Bevor sie mir das Kind vorerst zuspricht kommt es eher in eine Pflegefamilie. Die Äußerung, dass sie dann ganz weg käme hatte sie gestern mir und meiner Mutter gegenüber getroffen.
    Für meine Tochter verbessert es sich in sofern, dass sie ja auch wieder bei mir sein will, aber solange der Vater sich dagegen sperrt funktioniert das nicht. Die Leute hier im Familiengericht sind sehr fit und haben spezielle Betreuer und Psychologen, die sich dann um die Kinder kümmern und sie wird auch vor Gericht nicht mit anwesend sein, sondern seperat befragt. Das ist schonmal ganz gut.


    Heute sagte sie zu mir "Ei dann muss halt dein Anwalt mitm Papa und mitm Amt reden, dass alles wieder gut ist." Wenn das so einfach wäre... *gg* Aber jeder Moment mit meiner kleinen Kampfzicke ist wie ein Geschenk für mich und daran halten wir uns fest. Übrigens hab ich heute ihren Vater gleich ausgebremst, als er von ihr verlangte mir zu sagen, dass sie Angst vor mir hätte (wohlgemerkt hat sie heute 2 Stunden mit mir gekuschelt... Angst vor mir??? :hae: ) Ich hab ihm nur gesagt "halt sie doch bitte da raus und quäl sie nicht mit solchen Aussagen" dann kam von ihm nur "du willst ja nur nicht die Wahrheit hören" Der Typ hat nen Schuss... Punkt (übrigens ist er heute nur ausgeflippt, weil sie von mir eine neue Jacke bekommen hat. Das übrigens nur, weil sie im Moment dauernd eine an hat, die ihr schon zu klein ist) :wand :wand :wand :wand

    Mit einem dummen Menschen streiten ist wie mit einer Taube Schach spielen - Egal wie gut du spielst: Die Taube wird immer sämtliche Figuren umwerfen, aufs Schachbrett kacken und dann umherstolzieren, als hätte sie gewonnen. ;-)

  • Carina,


    ich würde versuchen über Prozesskostenhilfe die Unterstützung eines Anwaltes zu suchen. Ich habe, unter ganz anderen Gesichtspunkten, ebenfalls die Gespräche mit dem Jugendamt gehabt und keine besonders guten Erfahrungen gehabt. Allerdings ist dies sicherlich von SB zu SB anders.


    Mein Anwalt war in vielerlei kompetenter, gradliniger und hat permanente Lösungen gefunden. So hat mir damals das Jugendamt gesagt, dass die Verweigerung des Vaters das Kind bei einer Schule mit Hortangebot anzumelden, dann halt mein Pech sei und ich mich um anderweitige Kinderbetreuung kümmern müsse. Und das wurde im Gespräch so dargestellt, als hätte das JA dort ein Urteil gesprochen. Allerdings hat, als es dann vor Gericht ging, sich die SB nicht mehr auf ihre eigene Aussage berufen und sich im Gespräch mit dem Richter anders geäußert. Will damit sagen, dass das Jugendamt vermitteln soll.


    Aber eine Lösung wirst Du so nicht bekommen. Und daher solltest Du den Rechtsweg einschlagen. Lass andere für Dich kämpfen. Wenn Du schon kaum gegen den KV ankommst, wie soll denn Deine Tochter das schaffen?

  • Mit einem dummen Menschen streiten ist wie mit einer Taube Schach spielen - Egal wie gut du spielst: Die Taube wird immer sämtliche Figuren umwerfen, aufs Schachbrett kacken und dann umherstolzieren, als hätte sie gewonnen. ;-)

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  • vielleicht solltest du loslassen. lass das kind ein zu hause haben. das hat es endlich seit einem halben jahr bei seinem vater. nimm deinen umgang wahr und lass das kind zur ruhe kommen. so ein wechselmodell zerrt unglaublich an den nerven deines kindes. möchtest du jede woche von eienr wohnung in die andere gezerrt werden? erhole dich in ruhe, lass dein kind zum umgang kommen u. versuche den auszuweiten.


    es sei denn du planst das kind vollständig zu dir zu holen, aber das wird wohl ehr nicht der fall werden.

  • vielleicht solltest du loslassen. lass das kind ein zu hause haben. das hat es endlich seit einem halben jahr bei seinem vater. nimm deinen umgang wahr und lass das kind zur ruhe kommen. so ein wechselmodell zerrt unglaublich an den nerven deines kindes. möchtest du jede woche von eienr wohnung in die andere gezerrt werden? erhole dich in ruhe, lass dein kind zum umgang kommen u. versuche den auszuweiten.


    es sei denn du planst das kind vollständig zu dir zu holen, aber das wird wohl ehr nicht der fall werden.



    Also sind alle Kinder die in Wechselmodellen leben, lebende Nervenbündel? :crazy

    Ein Licht das von innen her leuchtet, kann niemand löschen...

  • Also sind alle Kinder die in Wechselmodellen leben, lebende Nervenbündel?


    Ich denke: natürlich nicht. aber alle Kinder an denen ständig rumgezerrt wird könnten ein "lebendes Nervenbündel" werden. "Rumzerrerei" an Kindern geht für mich deshalb gar nicht. Aber was tun, wenn ein Partner zerrt? Einfach wie "im Kreidekreis" loslassen? Geht irgendwie auch nicht (zumal dieser ET dann vielleicht doch nicht aufhört). Also ich denke man kann sich in so einem Fall nur bemühen eine Mediation zu bekommen oder eine Beratung und den Wunsch klar machen, dass mit dem Quatsch aufgehört wird. Außerdem eine klare Regelung anstreben, die aufgeschrieben wird, sich sachlich auf diese berufen /diese einfordern und nicht zerren.

  • vielleicht solltest du loslassen. lass das kind ein zu hause haben. das hat es endlich seit einem halben jahr bei seinem vater. nimm deinen umgang wahr und lass das kind zur ruhe kommen. so ein wechselmodell zerrt unglaublich an den nerven deines kindes. möchtest du jede woche von eienr wohnung in die andere gezerrt werden? erhole dich in ruhe, lass dein kind zum umgang kommen u. versuche den auszuweiten.


    es sei denn du planst das kind vollständig zu dir zu holen, aber das wird wohl ehr nicht der fall werden.


    Warum sollte die TS das Kind ganz zu sich holen?


    Das Wechselmodell wurde in der Vergangenheit praktiziert und hier anscheinend durchaus zum Vorteil für das Kind. Und durchaus auch länger als das halbe Jahr beim Vater. Ein Wechsel jetzt wieder zum Wechselmodell würde hier nach meiner Einschätzung überhaupt nicht zu einem "Zerren" am Kind führen, sondern diesem ermöglichen, auch wieder den Kontakt zur Mutter zu haben, den es offensichtlich gerne hätte.


    Das Wechselmodell wäre hier eine schöne Sache, wenn der Vater einmal aufhören würde, manipulativ auf das Kind einzuwirken und stattdessen einmal daran zu denken, was wirklich im Sinne des Kindes wäre.

  • wenn der Vater einmal aufhören würde, manipulativ auf das Kind einzuwirken


    Genau das meinte ich mit "einseitigem Rumgezerre". Ich habe nur versucht ähäm alles "diplomatisch" auszudrücken ... aber ich bin eigentlich genau deiner Meinung Shielover.

  • so ein wechselmodell zerrt unglaublich an den nerven deines kindes. möchtest du jede woche von eienr wohnung in die andere gezerrt werden?


    Diese Aussage ist meines Erachtens so nicht haltbar - aber das ist ja auch schon geschrieben worden.


    Wechselmodell ist - aus der Erfahrung heraus betrachtet - viel besser als sein Ruf.
    Und wer es sich einfach nur nicht vorstellen kann, aber auch keine praktische Erfahrung damit hat, der möge doch auch bitte erwähnen das es lediglich an der Vorstellungskraft mangelt.


    Ich wurde häufig dadurch verunsichert, dass Leute ohne Erfahrung mir derartige Sachen sehr intensiv vermitteln wollten.
    Das war in aller Regel nicht hilfreich


    :tuschel Unser Wechselmodell läuft seit 9 Jahren (!) - auch wenn sich das manche nicht vorstellen können.

  • Das Wechselmodell wäre hier eine schöne Sache, wenn der Vater einmal aufhören würde, manipulativ auf das Kind einzuwirken und stattdessen einmal daran zu denken, was wirklich im Sinne des Kindes wäre.


    Das passt nicht zusammen. Ich gebe zwar zu, selbst keine Erfahrung mit dem Wechselmodell zu haben, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das funktionieren kann, wenn ein Elternteil am Kind zerrt, wie es oben beschrieben wurde - hier wird nach dem, was ich gelesen habe, massiv versucht, dem Kind die neue Partnerin als Ersatz-Mama anzupreisen und die eigentliche Mama zu entsorgen. Deswegen glaube ich auch nicht, dass der KV sich auf eine Wiederaufnahme des Wechselmodells einlassen würde. Es müssen schon zumindest beide einig darüber sein oder werden, welches Wohnmodell für das Kind vernünftig ist.


    Ich sehe die Gefahr, dass das Kind dauerhaft Schaden nimmt, wenn man die Dinge so belässt wie bisher. Wenn die Bereitschaft zu einer Mediation nicht vorhanden ist, hilft vielleicht die Unterstützung der Mutter durch einen systemischen Therapeuten?

  • Genau das meinte ich mit "einseitigem Rumgezerre". Ich habe nur versucht ähäm alles "diplomatisch" auszudrücken ... aber ich bin eigentlich genau deiner Meinung Shielover.



    Dazu: Unsere Kinder leben NICHT im Wechselmodell und trotzdem manipuliert und "zerrt" der KV an Ihnen herum. Da wir leider nicht miteinander kommunizieren können, versuche ich die Kinder zu stärken, hierin bekräftigt mich mein "Bauchgefühl" und auch die Kinderpsy. zu der Sohni geht. Soll heissen zb. dürfen unsere Kinder NICHTS von den Wochenenden oder Erlebnissen bei ihrem Vater erzählen... das habe ich nicht ERfragt, sondern die Kiddies haben das selbst erzählt. Ich versuche sie zu stärken indem ich ihnen sage, ihr dürft VON HIER (also bei mir wo sie hauptsächlich leben) alles was sie wollen erzählen, wenn ihnen etwas im Magen liegt, was bei Papa passiert ist und mir erzählen möchten, dürfen sie das und haben das Versprechen das ich das nicht mit Papa bespreche... und sie dürfen sich natürlich bei einem unwohlen Gefühl jmd. anderen suchen mit dem sie etwas besprechen wollen, falls sie das Bedürfnis haben. Schlussendlich habe ich für mich begriffen das in unserem Fall bis heute keine Kommunikation möglich ist auf Elternebene und ich von meiner Seite nur die Kinder stärken kann und ihnen das Gefühl geben kann von mir NICHT in solche Zwänge gedrückt zu werden....

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  • wenn der Vater einmal aufhören würde, manipulativ auf das Kind einzuwirken


    Shielover sagt doch ganz klar WENN er aufhören würde. Und ich hab hier wohl was verwechselt. Ich dachte sie hätten ein Wechselmodell. Ich finde Du handelst genau richtig liebe TS. Wie ich das Verhalten des Vaters hier finde ... schweig ich lieber. :blume

  • Zum Wechselmodell: Das ging bei uns vom Kind aus. Ich bin sicher niemand, der am Kind zerrt obwohl es nicht will. Würde sie wirklich nur noch zum KV wollen, dann wäre das Thema für mich gegessen. Aber SIE will ja wieder zu mir, genauso wie ich sie gerne und mit offenen Armen wieder bei mir aufnehme. An zwei Wohnungen müssen sich ALLE Trennungskinder gewöhnen und bei manchen ist der andere Elternteil dann mehrere hundert km weit weg. Unsere hat Mama und Papa in einer Entfernung von 8 km. Sie kann bei uns beiden die gleichen Freunde haben, hat die gleiche Nähe zu den Großeltern etc. Es geht nur nicht das was hier passiert. Kind möchte wieder, ich möchte wieder, JA und Erziehungsberatung geben grünes Licht und KV kocht sein eigenes Süppchen. Vor allem, dass er versucht unsere Tochter dazu zu zwingen mir zu sagen, dass sie nicht mehr zu mir will. Sie sah mich in dem Moment an, drückte sich an die Hauswand bei meinen Eltern weg vom Papa und wenn ich sowas mitbekomme würde ich ihn am liebsten mal kräftig in den Hintern treten. :nawarte: Er sucht nur einen Weg mir einen reinzuwürgen und es ist zum :kotz dass er unsere Tochter dafür missbrauchen muss. Morgen früh gibts erstmal ein Telefonat mit dem Kinderschutzbund.


    Übrigens habe ich schon seit einiger Zeit therapeutische Hilfe, um mit allem klar zu kommen was er mir und dem Kind antut.


    P.S.: Nana: Bist du die neue Lebensgefährtin von meinem Exmann oder woher diese Weisheiten? Sorry, aber das klingt so wie das was ich seit einer Ewigkeit von da aus dem Haushalt zu hören bekomme ungeachtet dessen was mein Kind will. Sie braucht ja die leibliche Mutter nicht mehr. Das ist es doch was du mir damit sagen willst seh ich das richtig?

    Mit einem dummen Menschen streiten ist wie mit einer Taube Schach spielen - Egal wie gut du spielst: Die Taube wird immer sämtliche Figuren umwerfen, aufs Schachbrett kacken und dann umherstolzieren, als hätte sie gewonnen. ;-)

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  • P.S.: Nana: Bist du die neue Lebensgefährtin von meinem Exmann oder woher diese Weisheiten? Sorry, aber das klingt so wie das was ich seit einer Ewigkeit von da aus dem Haushalt zu hören bekomme ungeachtet dessen was mein Kind will. Sie braucht ja die leibliche Mutter nicht mehr. Das ist es doch was du mir damit sagen willst seh ich das richtig?



    ich sage immer wieder ohne manchen nahetreten zu wollen: Thanks god I´m nothing from nana... :mussweg

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  • Hallo,


    Ich denke, das was grade passiert, können alle Trennungskinder irgendwann durchmachen, unabhängig vom Betreuungsmodell in dem sie leben.




    Sie wollen beide Eltern behalten, wenn sie das auch schon vor der Trennung gewohnt waren. Darum äußern sie auch gerne den Wunsch, beide gleich viel sehen zu wollen. Kein Erwachsener kann aber nun in das Kind hinein gucken und sagen, ob es das wirklich ist, was das Kind gerne möchte, oder ob es das aus einer Verpflichtung, der s.g. Loyalität dem einen Elternteil gegenüber äußert.


    Wie loewe schon sagte, werden viele Wechselmodelleltern mit dieser Argumentation verunsichert. Denn wer seine Kinder im Wechselmodell betreut macht das


    a) in beiderseitigem Einvernehmen
    b) durch massiven Druck auf das anderen ET, einfach aus der Angst sein Kind sonst zu verlieren.


    Er ist aber i.d.R. ein reflektierter Mensch.


    Betreuen beide Eltern im Einvernehmen im Wechselmodell, muss i.d.R. auch keine Angst haben, der andere könnte jeder Zeit Druck ausüben, das Kind doch zu sich zu ziehen. Betreut ein Elternteil aber unfreiwillig im Wechselmodell, wird es für diesen schwer die Verlustängste loszuwerden und es kann unterschwellig dem Kind ein schlechtes Gewissen machen, durch die Zeit beim anderen ET zu leiden.


    Was der Vater hier macht, entzieht sich so ein bischen meiner Vorstellungskraft. Ich kann mir nur vorstellen, er leidet massiv unter eurer Trennung bzw. der Beziehung und hat niemals richtig den Abschluss gefunden. Ich würde dir raten, alle Hebel in Bewegung zu setzten, euch Hilfe ins Boot zu holen. Den Ansatz finde ich gut, nicht um den Aufenthalt zu streiten, sondern um das seelische Wohl des Kindes.




    Viel Glück :winken: