Unregelmäßiger Umgang und Kind völlig aus der Bahn

  • unsere Vorgeschichte ist vielleicht noch bekannt.... kurz ein Update.


    Betreute Umgänge seit Septemer 2014, auf unbestimmte Zeit festgesetzt. Ziel sollte sein das KV wieder alleine Umgang hat und Kind auch mit Übernachtung zu sich nimmt.


    Anfangs kam KV einigermaßen regelmäßig, jetzt lässt ers wieder schleifen.
    Seit Weihnachten war er gerade mal 1h da !
    Die letzten 2 Termine wurden vom KV am Tag vorher abgesagt. Außerdem arbeitet er jetzt und Umgang soll Sonntags stattfinden ( bisher Samstag ).


    Der Kinderschutzbund macht bisher alles möglich.
    Sie sind natürlich nicht glücklich über die Situation, aber solang das Kind ( 4 Jahre ) sich nicht offensichtlich gegen die Umgänge wehrt wird es so weiterlaufen.


    Problem ist aber das ich ein völlig verstörtes Kind hier habe !!
    Er nässt ein ( war letzten Sommer trocken ) und läuft ständig auf 300.


    Letzten Sonntag wurde der Umgang wieder abgesagt, Kinds Reaktion "mir doch egal, nächstes Mal sag ich ab! Ich will da eh nicht mehr hin".
    Die Tage danach waren der Horror !
    Er steht sich selber im Weg, weiß nichts mit sich anzufangen, rennt auf die Straße, schlägt und beißt, macht 5x am Tag in die Hose.
    Die Kinder im Kindergarten halten sich fern von ihm, weil man nie weiß wann er austickt.


    Ich hab der Dame vom Kinderschutzbund davon erzählt, ihre Readtion "ja, bei meinem Sohn ging nachdem er trocken war auch immer mal wieder was in die Hose"
    Und da er schön spielen würde wenn er bei ihnen ist sei das Ok :frag


    Aber wie soll das denn weitergehen?
    Was kann ich tun um meinem Kind zu helfen ?

  • Ich hab der Dame vom Kinderschutzbund davon erzählt, ihre Readtion "ja, bei meinem Sohn ging nachdem er trocken war auch immer mal wieder was in die Hose"
    Und da er schön spielen würde wenn er bei ihnen ist sei das Ok :frag


    der junge Mann ist 4 ? Da kann das natürlich immer mal wieder sein, wir hatten auch so eine Phase.


    Schwer ist das Thema woher dieser Frust kommt - sind es die abgesagten Termine - warum greift ihn das sosehr an.
    Den KV kannst du wahrscheinlich nicht ändern, aber eure Einstellung. Was sagen die Erzieher, die sehen ihn ja wahrscheinlich deutlich mehr ?

  • Unregelmässiger Umgang auf diese Art geht für mich gar nicht. Kinder müssen sich auf etwas verlassen können. Das Kind ist 4 Jahre alt und hat den Vater seit Monaten nur 1 h gesehen? Und dann soll es Übernachtungen geben? Also ich denke das geht so nicht. Ich würde versuchen mir und dem Kind Hilfe von einer Erziehungsberatungsstelle etc. zu holen. Einfach weil es dem Kind mit der Situation nicht gut geht. Vielleicht wäre es einfacher bei den Betrachtungen dass es dem Kind nicht gut mit der Situation geht eher seine Probleme mit anderen Kindern in den Vordergrund zu stellen und nicht das einnässen? Für mich ist das auch ein Sympthom aber man wird anscheinend dann schnell nicht ernst genommen (mein Neffe pinkelt auch manchmal in die Hose - mit fast 5 - weil er z.B. zu beschäftigt mit Spielen ist um aufs Klo zu gehen - und einige Leute können den Unterschied zwischen sowas und dem was Du beschreibst wohl schwer erkennen...)

  • Hi,


    Versuch die Termine mit den Umgängen nicht dem Kind mitzuteilen. Damit hat er keine Schnittstelle und kann somit nicht vom KV enttäuscht werden. Umso mehr freut er sich wenns Umgang gibt.


    LG vom Papa06

    Kopf hoch auch wenn der Hals noch so dreckig ist.


  • Versuch die Termine mit den Umgängen nicht dem Kind mitzuteilen. Damit hat er keine Schnittstelle und kann somit nicht vom KV enttäuscht werden. Umso mehr freut er sich wenns Umgang gibt.


    das Versuche ich in der Regel, liegt aber nicht immer in meiner Hand.
    Ich sage Kind am Vorabend beim zubettgehen was am nächsten Tag ansteht. Da fragt er auch "ist morgen Kindi" usw...
    Wenn dann Nachts um 22 Uhr ein Anruf vom Kinderschutzbund kommt das KV es mal wieder nicht schafft, oder wir schon im Auto sitzten auf dem Weg dorthin.... :frag


    ich hatte gehofft der Kinderschutzbund lenkt das Ganze in regelmäßige Bahnen, aber sie tun es nicht.
    Kind läuft weiter und weiter aus der Bahn und KV kanns trotzdem haben wies im beliebt.

  • Um das Kind zu entlasten, würde ich mit dem Kinderschutzbund eine Vereinbarung ausmachen.
    Z.B., dass der KV mindestens 2 Tage vor Umgang abzusagen hat!
    Dem Kind würd ich den Umgang erst mitteilen, wenn dieser gesichert ist.


    Meine hatte ja damals ein ähnlich andersgeartetes Problem.
    Sie war da gerade 4 Jahre geworden.
    Sie heulte nur noch, traute sich nix mehr zu, aß und aß und war nie satt, hat eingepullert und am Anfang sogar wieder eingekotet,
    provoziert und dann nur Geheult.


    Ich hab mir dann angewöhnt, absolut authentisch zu sein, damit sie wenigstens hier einen verlässlichen Rahmen hatte.
    Ausserdem war da das JA schon lange mit eingeschaltet.


    Weißt, Du kannst den anderen nicht ändern, aber anders und neu lernen, mit der Situation umzugehen.

  • Das ist natürlich eine schwere Situation.


    Der Vorschlag, der schon gekommen ist, dass du dem Kind nichts sagst ist glaube ich der sinnvollste. Es ist gut, dass du deinem Kind vor dem Schlafen gehen erzählst, was ihr morgen macht, wenn das für euch funktioniert, aber in diesem Fall würde ich persönlich es wirklich nicht tun.


    Für mich lese ich heraus, dass auch dich die Situation unheimlich belastet (verständlich). Hast du die Möglichkeit dich mit jemand auszusprechen? Familie, Freundin...?

  • Bei uns gestaltete sich das ähnlich! Unser Papa machte mit mir Termine aus, die er dann kurz vor knapp platzen ließ! Meine Kinder, die den ganzen Tag wie aufgezogen durch die Gegend flitzten, waren dann urplötzlich total niedergeschlagen, weil Papa sie wieder einmal enttäuscht hatte. Ich habe dann den Fehler gemacht, den Papa zu entschuldigen. So war er geschäftlich verhindert, krank, das Auto kaputt .... ect. pp.


    Meine Familienhelferin hat mir dann gesagt, dass ich die anstehenden Umgänge auch als Überraschung verpacken könnte. Sprich KV und Kinder treffen sich irgendwo .... wo ich sie hinbringe und wenn KV nicht da ist, dann hätten wir einen kleinen Ausflug gemacht. Und so habe ich dann vereinbart, dass wir uns bei McD. treffen, bzw. ich die Kinder dort hin bringe, wo sie sich offiziell ein Happy Meal kaufen dürfen und wenn Papa da ist, dann hockt der da in Sichtweite und die Kids fragen, ob sie mit ihm nach Hause fahren dürfen und wenn er nicht da ist, dann hatten die Kids ihr geliebtes Happy Meal.


    Das nahm bei uns viel Brisanz raus und der Frust wurde kleiner.


    Von daher mach einfach einen Ausflug mit Sohnemann und wenn Papa kann/ will, dann erscheint er da und dort und wenn nicht, dann war es ein netter Ausflug für Sohni und Dich!


    Das mit dem Pieseln kann bei Jungs wirklich passieren, weil sie im Spiel vergessen, oder ignorieren auf die Toilette zu gehen, weil das Spiel wichtiger oder schöner ist! Das vergeht wieder. Und den Frust kannst Du ihm nehmen, in dem Du ihn vor diesen Enttäuschungen schützt!


    Schau, die Kleine von meinem Freund hatte in dem alter auch nur sporadisch Kontakt zur Mutter, weil diese zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt war. Und wenn sie dann mal zu Besuch kam, dann hat sie Papa in Beschlag genommen und ihren Beziehungsmüll bei ihm abgeladen. So richtige Interaktion mit dem Kind gab es nicht. Aber die Kleine hatte uns! Mit uns gab es Interaktion, Spaß und Unternehmungen, so dass Mama gar nicht so sehr ins Gewicht fiel. Es war nie schlimm, wenn sie sich mal ein halbes Jahr nicht meldete, weil keiner das kommuniziert hat.


    Von daher kann ich alle Vorschläge meiner Vorredner/schreiber nur unterstreichen und befürworten! Eine bessere Lösung, andere Lösung wird es für Deinen Sohn nicht geben.

    Sei Deinen Freunden nah und Deinen Feinden näher! :welcome

  • Mit-mir-nicht Das mit den Ausflügen mag ja ein ganz guter Vorschlag sein, der Umgang zwischen dem Ex der TS und dem gemeinsamen Kind findet jedoch (so hab ich das herausgelesen) betreut beim Kinderschutzbund statt. Wie man das als spaßigen Ausflug, der nichts mit Papa zu tun hat, verpacken will, ist mir ehrlich gesagt schleierhaft.


    blume888 Hat dein Sohn beim Kinderschutzbund oder Jugendamt denn mal geäußert, dass er nicht mehr zum Umgang möchte bzw. ihn diese Unregelmäßigkeit stört? Ich finde, das können die Kinder mit 4 auch schon ganz gut ausdrücken. Ansonsten stimme ich den anderen weitestgehend zu, versuch deinem Sohn so lange wie möglich nicht zu sagen, das am nächsten Tag Umgang ist (wobei das eigentlich ja nicht Sinn der Sache sein sollte). Wir haben eine ähnliche Situation, ich hab Junior dann immer auf dem Weg zum Kinderschutzbund gesagt, wo wir jetzt hingehen und was dort passiert, hatte aber auch immer eine Art Plan B, falls der Ex absagt (was bei 3 von 4 Terminen der Fall war). So war Junior wenigstens ein bisschen abgelenkt und aufgefangen, vergessen war die Geschichte aber auf keinen Fall. Allerdings sagt das Jugendamt bei uns auch (Kinderschutzbund ist wohl ähnlicher Meinung), dass das solange so weitergehen darf, bis das Kind klar und deutlich sagt "Schluss, ich will nicht mehr. Ich will Papa nicht mehr sehen."

  • Hi,
    ich möchte mich noch mal zu dieser Thematik äussern, da ja mein Kind -anders ähnlich- eben auch betroffen ist.
    Unser KV hat ja das regelmässig geholt über eine weite Entfernung.
    Er hat sich kindsgerecht verhalten, bis das Kind in seiner eigenen Wahrnehmung gereift war.
    Dann haben ziemliche Beeinträchtigungen stattgefunden.
    Diese Beeinträchtigungen (mit ängstl. Kind in den nächtl. Wald und Kind stehen lassen etc...) haben dazu geführt, das unser Kind bei ihrem Vater Probleme hatte, den Ort zu finden, wo es bei Ihm sicher sich fühlte.
    Ich hab dann immer lösungsorientiert mit dem Kind bestimmte Rituale erarbeitet, die der KV nicht verstanden hat und deshalb ablehnte.
    Reden mit dem KV war schon seit Jahren ein Wandgespräch.


    Was möchte ich damit sagen...
    Ist die elterl. Komunikation im "Ars.....", helfen Beratungsstelle und letztendlich der KISchuBu nicht weiter, ist längst im -Empfinden des Kindes zur Situation- ein Ungleichnis entstanden.


    Das ist längst alles schon passiert.
    Kinder brauchen Verlässlichkeit, Rituale, Widerholungen, um sich verfestigen zu können.


    M.E. geht es NICHT darum, dass das Kind nicht zum Vater will, es geht um die Enttäuschung eines Kindes.
    Und diese Enttäuschung kann das Kind nicht klar formulieren.
    Warum?
    Weil in der Vergangenheit diese Enttäuschung schon immer mal da war und dann mal wieder weg.
    Und da kam Hoffnung und wurde getreten beim nächsten Umgang von einem, -noch nicht fähigen ET-.


    Kinder brauchen beim Wachsen und Werden das Wort Verlässlichkeit.
    Die haben nicht viel mehr, das sind KInder, die ihre Welt noch durch ihre Brille beschauen.


    Die machen auch Mama oder Papa nicht schwarz, nur weil das ET mal begründet, einen Umgang schmeisst.


    "Schwarz" macht das jeweilige ET sich selbst durch seine Unfähigkeit, Verantwortung für das Kind zu übernehmen.


    Was bleibt ist ein Kind, dessen Hoffnung immer mehr verletzt wird.
    Und ein Elternteil, das dies nicht ändern kann und das Beste für das Kind will.


    Bleibt die Frage:
    "WAS" ist das Beste? (in solchen Fällen?)