Schwanger, Jugendamt will Kind "weg" nehmen

  • Hallo an alle.
    Ich schreibe hier für eine Freundin (18 jahre / 10 SSW) die DRINGEND rat und hilfe benötigt.
    Meine Freundin ist 18, lebt bei ihrer Pflegemutter und ist in der 10 SSW.
    Es geht um folgendes:
    Aus einem "ONS" ist sie Schwanger geworden.
    Da sie bei ihrer Pflegemutter wohnt ist das Jugendamt noch mit im Boot.
    In den letzten 2 1/2 jahren ca., hatte sie auch aufgrund ihrer Vergangenheit erhebliche Probleme (Drogen, Psyche, Schule schwänzen).
    Vor 2 Jahren wahr sie in der Psychiatrie wo Borderline festgestellt wurde.
    Nach der Psychiatrie ging es immer wieder berg auf und berg ab.
    Seid wir uns jetzt kennen (bin selbst alleinerziehender vater eines 4jährigen) versuche ich sie auf den rechten weg zu führen was auch recht gut gelingt.
    Sie nimmt keine Drogen mehr, kein Alkohol etc.
    Sie ging sogar wieder gern zur berufsschule.
    Zu meinem Sohn ist sie sehr liebe und verantwortungsvoll, absolut fürsorglich!!!
    Als sie erfuhr das sie schwanger ist freute sie sich total auch wenns der falsche vater ist aber die freude schlug gleich in angst um weil sie vor 1 jahr schonmal schwanger wahr und das Jugendamt und Mama sie zwangen abzutreiben.
    Sie hatte Angst das dies wieder passiert.
    Da sie 2 Wochen vorher vom Jugendamt die Zusage bekam für eine eigene Wohnung hat sie nachdem sie von der Schwangerschaft erfuhr in einem Gespräch das Jugendamt informiert.
    Das Jugendamt reagierte in meinen Augen völligst übertrieben und inkompetent.
    Sie sagten ihr gleich das sie jetzt die Wohnung vergessen könne und stattdessen in eine psychiatrie soll mit anschließender therapie und ein ein Mutter-Kind Heim soll und eine Art der Familienhilfe ab sofort.
    Sei sie dazu nicht bereit würde das Jugendamt ihr das Kind nach der Geburt sofort entziehen und in Pflege geben.
    Sie sei zu labil und es würde die gefahr bestehen das sie das Kind ja alleine in der Wohnung lassen könne damit sie auf party gehen kann.
    Hier ist anzumerken das vor ca 1 jahr hier im Kreis ein Kind trotz jugendamt und familienhilfe durch genau soeine geschichte gestorben ist.
    Dies wahr auch in den medien, hat aber 0 mit meiner Freundin zu tun!!!
    Sie wahr total geschockt da sie der Meinung ist das sehr wohl hin zu bekommen aber bereit ist hilfe in Form einer Familienhilfe anzunehmen da sie jemanden an der seite haben möchte falls sie fragen oder schwierigkeiten hat.

  • Aber die Frau vom Jugendamt ließ sich auf nix ein und sagte entweder abtreiben oder Kind wird wech genommen.
    Dies könne sie allerdings verhindern wenn sie sich auf die vorgaben des jugenamts einlässt.
    Meine Freundin hat weinend und wutentbrannt das büro verlassen und sich auf nichts einlässt was das jugendamt ihr gesagt hat.
    Das einzige was sie sagte ist das sie eine Therapie beim Therapeuten aufjedenfall machen will grade wegen ihrer Vergangenheit und das sie wenn das kind da ist auch sofort eine Familienhilfe in Anspruch nehmen möchte die ihr im Fall der Fälle mit rat und tat zur seite steht.
    Meine Freundin ist überzeugt davon das sie das so schafft und fühlt sich dem gewachsen was ich auch so sehe denn ich sehe sie hier täglich im umgang mit meinem sohn und ich währe froh wenn mein junge so eine mutter hätte.
    natürlich ist ein eigenes kind wieder was anderes aber sie hat ein händchen dafür welches sie auch zb in 2 kita praktikas bewiesen hat.
    Die kitas würden sie sogar sofort wieder nehmen sollte sie nochmal ein praktikumsplatz benötigen.
    Nunja sie ist natürlich voll down und von einer entspannten schwangerschaft ist unter diesen bedingungen keine rede.
    Von ihrer Mutter kann sie auch keine hilfe erwarten.
    Sie hat momentan nur mich.
    Ich habe ihr geraten einen Anwalt zur hilfe zu ziehen und das wenn sie sich sicher is das allein zu schaffen dies auch vertreten soll.
    Da sie aber schülerin ist und nur 20€ Taschengeld bekommt und sonst nix, ist die frage ob ihr trotzdem ein anwalt bezahlt wird durch einen beratungsschein?!
    Ich würde mich über ratschläge, tipps und hilfen bedanken.
    Lg Allullu

  • Soweit so gut. Aber wo liegt jetzt das Problem? Sie kriegt Hilfe angeboten. Sie hat klip und klar gesagt gekriegt, was passiert, wenn sie die Hilfe nicht annimmt. Sie braucht nur die Hilfe in Anspruch zu nehmen und alles ist im grünen Bereich. Therapie machen, Mu-Kind-Heim einziehen und die Familienhilfe in Anspruch nehmen und alles ist gut.


    Nachtrag: Es geht ja noch weiter...


    Also Anwalt kann sie über Beratungsschein in Anspruch nehmen, aber ich sehe da keinen Bedarf für. Oder hab ich da etwas falsch verstanden? Soll ihr das Kind auf jeden Fall weggenommen werden, wenn sie nicht abtreibt?

    Nicht Fleisch und Blut,

    das Herz macht uns zu Vätern.


    Friedrich Schiller


    Einmal editiert, zuletzt von Hucky ()

  • Was wäre so schlimm daran die Unterstützung vom Jungendamt anzunehmen?


    Doch da liegt schon das Grundproblem Deine Freundin und anscheinend auch Du sehen es als böse Einmischung.


    Vielleicht solltet ihr da mal den Blickeinkel ändern und das Jungendamt als Partner und nicht als Feind ansehen.


    Liebe Grüße


    Ute

  • Ja das Kind soll ihr weg genommen werden wenn sie nicht abtreibt oder das tut was se ihr sagen.
    Es kann doch nicht sein das das jugendamt ihr nichtmal die chance gibt und gleich damit drohn ihr das kind weg zu nehmen.
    ich bin der meinung das sich jeder erstmal beweisen können darf.
    Wie gesagt sie wollte von anfang an hilfe in anspruch nehmen aber nicht so wie das Jugendamt fordert.

  • also, ohne das jetzt böse zu meinen, aber kennst du diese erkarankung borderline?
    weisst du welche symptome sie hat und was es genau bedeutet daran erkrankt zu sein?


    ich habe durch meinen job erfahrung mit dieser persönlichkeitsstörung.


    es ist eine persönlichkeitsstörung die gerade in bezug auf zwischenmenschliche und emotionale beziehung sehr instabil und durchaus sehr gefährlich werden kann.
    auch, oder eben gerade durch eine schwangerschaft kann so eine störung recht gefährlich werden. schließlich ist es für betroffenen ein kampf zwischen nähe und distanz.
    nicht selten ist ein symptom eine ausgeprägte psychose ....


    also, ich denke, das deine freundin durchaus mit dem jugendamt kooperieren sollte und sich v.a. engmaschig ärztlich bereuen lassen sollte.


    sie hat vielleicht noch nicht die nötige reife und auch das wissen darum, was diese erkrankung mit sich bringt. zumindest liest es sich so für mich.

    ^^ superkalifragelistischexpialigetsich ^^


    "ich bin gerade wie ich bin, weil ich mich jetzt genauso brauche"


    lg chia :wink

  • Um Deine Freundin zu schützen gibt es tatsächlich Anwälte, Notare, die Vormundschaften übernehmen, um neugeborene Kinder zu schützen.


    Der Hintergrund, weshalb das Jugendamt so stramm reagiert, ist der, dass Borderliner - Patienten meist sehr irrationale Handlungsweisen oder Reaktionen an den Tag legen. Auch oder manchmal gehen diese mit suizidalen oder selbst verletzenden Handlungen einher (in Extremfällen) wohl bemerkt. Hinzu kommt tatsächlich auch, dass Borderliner einer x%igen (sorry ich hab die Zahl nicht im Kopf) Chance eine Schwangerschafts- / Wochenbettdepression zu rutschen. Die Folgen für Mutter und Kind können dramatisch sein.


    Über den KV ist wohl nichts bekannt - aber in einer neuen Partnerschaft, können Konflikte durch das Kind entstehen, die selbst für nicht Borderliner schwer zu händeln sind.


    Ich könnte noch weiter erklären, auflisten ....


    Aber der wichtigste Grund, weshalb Deine Freundin die Hilfe des JA und diesen Vormund/ Notar, in Anspruch nehmen sollte, ist die Fürsorge dem ungeboren Kind und später wenn es denn geboren ist, dem Kind zu liebe. Denn wenn ich bedenke, dass jährlich etwa 4500 NEUE Fälle von Kindesmisshandlungen (Babys, Kleinkinder, Schulkinder u. Jugendliche) registriert werden, die Dunkelziffer noch vielfach höher ist und von diesen 4500 Kindern tatsächlich etwa 150 ihr Leben lassen .... da sehe ich doch Handlungsbedarf.


    Deine Freundin sollte sich einen Notar, der auch Vormundschaften übernimmt suchen. Dieser begleitet so lange Mutter und Kind, gemeinsam mit dem Jugendamt, bis für beide keine Gefahr mehr besteht. So sind alle auf der sicheren Seite. Mit diesem Notar, den sie bereit ist einzusetzen, geht Deine Freundin zum Jugendamt und bietet eben die Kooperation an und bietet an, auch in diesem Mutter-Kind-Heim zu wohnen.


    Familienhilfe ist auch mal ne tolle Sache. Deine Freundin wird erstmalig Mutter und es tauchen ständig Fragen auf, oder das Kind wird krank (zum ersten Mal) da ist so eine Familienhilfe sehr vorteilhaft, die einen beruhigen kann und sagen kann, hey sorg dich nicht - ist alles noch im grünen Bereich!


    Aber dieses Vorgehen würde ich für den ersten Schritt in Richtung Verantwortung sehen, nicht sich gegen alles zu sperren!


    In dem Landkreis, in dem ich früher wohnte, wurde exakt genauso mit Borderlinern verfahren, wie Du das hier schilderst! Weil Borderliner eben ganz besondere Lebensumstände mit sich bringen, die auch die Kinder maßgeblich schädigen können/ nicht müssen, aber durchaus mit einer 70% igen Chance können! Da im Alter von 2 Jahren die Kinder das Verhalten der Eltern übernehmen und zwischen Müttern und ihren Kindern eine Art "Datenabgleich" statt findet, übernehmen Kinder mütterliche Verhaltensweisen - ähnlich eines fehlerhaften Backups von einem Computer. Du kannst zwar den Datenträger transportieren, aber ohne Computer, kannst mit den Daten nichts anfangen bzw. erkennen, dass das Backup fehlerhaft ist. Sprich, die Verhaltensweisen werden im Unterbewusstsein abgespeichert und im Lauf der Entwicklung genauso fehlerhaft abgespielt werden wie von der Mutter übernommen, wenn es keine Einflüsse durch Hilfen gibt, die die Mutter aufmerksamer machen oder sensibilisieren für Denkfehler.


    Was nicht heißt, dass ich Deiner Freundin nicht zutraue, dass sie das hinkriegen kann. Aber allein erziehend zu sein, allein für ein Lebewesen die Verantwortung zu tragen, das heißt schon was. Und das ist ne Nummer, die man in einer Beziehung manchmal kaum schaffen kann. Wenn Du völlig müde und kaputt bist und eben kein Partner da ist, der einen für ein paar Stunden entlastet, damit man endlich schlafen kann. Oder das Kind ein Schreihals ist, wie mein erster Sohn .... der nur dann schlief, wenn ich ihn direkt am Körper bei mir trug. Ich hab die ersten Wochen halb sitzend gedöst - aber nicht geschlafen, weil er sofort anfing zu brüllen, sobald ich ihn hingelegt habe. Ich ging echt fast am Stock! Und auch ich war allein erziehend bei meinem Großen .... das war echt Stress pur! Und ich bin kein Borderliner .... verstehst Du was ich sagen will?


    Ein Kind aufzuziehen, bewusst aufzuziehen, verlangt mehr Kraft und Ruhe und Disziplin, als mal eben eine Ausbildung zu machen. Da kann ich auch mal Fehler machen .... aber an meinem Kind sollte ich die minimieren! Ich hatte damals Freunde und Bekannte, die mir mal ne Pause gegönnt haben ... um einfach einmal zu schlafen oder auch nur entspannt ein Bad zu nehmen! Sucht nach Hilfe und macht einen Plan ... dann ist das Jugendamt glücklich und zufrieden!


    Zum Thema Chancen: Natürlich kann sich Deine Freundin beweisen .... aber da sie Borderliner ist und die Gefahr für das Kind um ein vielfaches Höher, als bei nicht Borderlinern oder sog. "normalen" Müttern, die nebenbei bemerkt auch Wochenbett - oder Schwangerschaftspsychosen / depressionen bekommen können. In unserer Nachbarschaft hat eine junge Mutter, die zum zweiten Mal übrigens Mutter wurde, verheiratet war und auch regelmäßig bei Kinderärzten und Schwangerschaftsnachsorge war, sich und ihre beiden Söhne 3 Jahre und 5 Monate alt, mit in den Tod gerissen, in dem sie von einer Brücke sprang! Keiner hätte das jemals vermutet!!!!! Die Frau hatte eine Wochenbettdepression, die unerkannt blieb! Keine sonstigen Vorgeschichten, psychischer Erkrankungen .....


    Wie gesagt, unter Aufsicht, in Begleitung, kann Deine Freundin sich beweisen. Aber erst einmal muss sie sich beweisen, um aus dieser Kontrolle zu entkommen, die zum Schutz für beide gedacht ist.

    Sei Deinen Freunden nah und Deinen Feinden näher! :welcome

    Einmal editiert, zuletzt von Mit-mir-nicht ()

  • Ich sehe da nun auch wieder kein Problem.


    Möchte sie das Kind haben, dann soll sie wie das JA schon sagt in ein Mutter -Kind Heim gehen.
    Sorry das wird schon seine Gründe haben.
    du sagst sie wird es packen. Aber das Kind ist dann 24std bei ihr und macht auch Arbeit
    In dem Heim sind immer welche da rund um die Uhr die ihr mit Rat und Hilfe zur Verfügung Stehen.


    Das JA will ihr doch nichts böses. Ich finde es gut, dasss sie ihr helfen wollen.


    Edith ... mit Handy schreiben ist heute nicht so einfach :ohnmacht:

    Stell dir vor deine Zukunft wird wunderbar und Du bist Schuld.

    2 Mal editiert, zuletzt von chrissymaus ()

  • Lieber TS,


    du hast zwei Hände voll Gründe aufgezählt warum die Situation gerade nicht optimal ist und das Jugendamt biete Hilfe an - Soforthilfe und einen Platz im Mutter & Kind Heim - das ist doch super,
    da brauch es gar keinen anderen Fall im Landkreis - da schrillen doch schon so die Alarmglocken.
    Dann reagiert deine Freundin noch aufbrausend und uneinsichtig - das macht es nicht besser.
    Wenn sie eine Chance haben möchte, dann sollte sie das Angebot annehmen und sich mit der Dame vom Amt bei einer Einrichtung vorstellen.


    Natürlich kann das Jugendamt sie nicht zwingen, sie ist 18 und volljährig. Sie kann auch in eine andere Stadt ziehen und ein neues (unbeflecktes) Leben anfangen, das JA informiert keiner - solange es
    keine Marker gibt.

  • Ich kann nur aus eigener Erfahrung dringend dazu raten, dass die werdende Mutter umfassend mit dem Jugendamt kooperiert. Das heißt nicht, alles akzeptieren zu müssen, was von dort kommt, aber das darf auch nicht heißen, rundheraus alles abzulehnen und sein eigenes Ding machen zu wollen. Und genau diesen Eindruck wird die JA-Mitarbeiterin von ihr haben, dass sie uneinsichtig und unkooperativ ist. Unabhängig davon, ob das tatsächlich so ist oder nicht.


    Der Wille mag ja da sein. Aber es ist besser für das Kind, wenn vorsorglich Maßnahmen vereinbart werden, welche dieses schützen können, anstatt erst nach einer erneuten Krise zu reagieren. Da sollte sich die werdende Mutter nicht überschätzen. Vielleicht schaffst Du es ja, bei aller Sympathie für sie, ihr ein guter Berater zu werden.

  • Selbst wenn sie keine Borderlinerin wäre, sondern einfach "nur" ne 18jährige ohne Familienanbindung und ohne Berufsausbildung, ist es dringend zu empfehlen jede Hilfe anzunehmen die möglich ist. Es ist verdammt hart ganz allein zu sein.
    Lg

  • Seid wir uns jetzt kennen (bin selbst alleinerziehender vater eines 4jährigen) versuche ich sie auf den rechten weg zu führen was auch recht gut gelingt.


    OT und geht mich eigentlich nix an, aber das sollte keinesfalls Deine Aufgabe sein in einer Freundschaft.


    Das Jugendamt reagierte in meinen Augen völligst übertrieben und inkompetent.
    Sie sagten ihr gleich das sie jetzt die Wohnung vergessen könne und stattdessen in eine psychiatrie soll mit anschließender therapie und ein ein Mutter-Kind Heim soll und eine Art der Familienhilfe ab sofort.
    Sei sie dazu nicht bereit würde das Jugendamt ihr das Kind nach der Geburt sofort entziehen und in Pflege geben.


    Aber die Frau vom Jugendamt ließ sich auf nix ein und sagte entweder abtreiben oder Kind wird wech genommen.


    Ja das Kind soll ihr weg genommen werden wenn sie nicht abtreibt oder das tut was se ihr sagen.


    Nun, das Jugendamt wird sicherlich andere Worte gewählt haben. Aber in letzter Konsequenz läuft es wohl darauf hinaus. Wenn Deine Freundin abtreibt, dann ist das ihre Entscheidung, wenn nicht, dann ist das Jugendamt verpflichtet, dafür zu sorgen, daß es dem Kind gut geht. Und das ist nicht so einfach, wenn jemand alleine wohnt und keine Hilfe vom Jugendamt zulässt.



    Da sie bei ihrer Pflegemutter wohnt ist das Jugendamt noch mit im Boot.
    In den letzten 2 1/2 jahren ca., hatte sie auch aufgrund ihrer Vergangenheit erhebliche Probleme (Drogen, Psyche, Schule schwänzen).


    Nun, auch hier sehe ich gute Gründe, genauer hinzusehen, daß es dem Baby gut geht. Das kann ( im Gegensatz zu einer 10 Jährigen ) nämlich so garnicht aufpassen, daß es keinen Schaden nimmt, weil sich jemand nicht gut genug kümmert oder überfordert ist.


    Auch zu der Abtreibung vor einem Jahr wird Deine Freundin nicht "gezwungen" worden sein, sie mag vielleicht unter Druck gesetzt worden sein, aber gegen den Willen eines Menschen hierzulande eine Abtreibung durchzuführen geht nu mit einem richterlichen Beschluß und das sind extrem seltene Einzelfälle.


    Das was Deine Freundin erzählt klingt für mich seltsam. 2x ungewollt schwanger, 1x gezwungen worden abzutreiben, jetzt wieder die Aufforderung abzutreiben bzw. Drohung das Kind nach der Geburt wegzunehmen. Ich habe eher den Eindruck, daß sie das hört und versteht, was sie verstehen will und alles dran setzt, ihren Kopf durchzusetzen.


    Wenn sie das nur für sich tut, solls egal sein, so lange sie zurechnungsfähig ist, aber ein kleines Baby braucht Schutz und da sehe ich bei jemandem, der offensichtlich Wahrnehmungsstörungen hat und auch schon etliche andere Probleme hat / hatte, eine deutliche Gefahr und daß man hier besonders hinschaut, ist in meinen Augen super.


    Sollte sie sich dagegen wehren, dann ist ihr ehrlich gesagt nicht zu helfen!


    Und wenn sie im Mutter Kind Heim wohnt, kann sie ja ziemlich schnell beweisen, daß sie alles problemlos auf die Kette bekommt ( ich fands mit Baby alleine nicht so easy ) und dann kann sie immer noch ne eigene Wohnung nehmen und den Kram, der dann noch dazu kommt mal eben nebenbei erledigen.

  • OT und geht mich eigentlich nix an, aber das sollte keinesfalls Deine Aufgabe sein in einer Freundschaft.



    das ist auch der punkt, den du für dich mal überdenken solltest, allullu!
    du kannst damit ganz schön unter die räder kommen. du wirst es nicht schaffen, ihr bzw. der erkrankung gewachsen zu sein. schon alleine wie du sie reflektierst, bist du ihres Gesundheitszustandes nicht bewusst. informiere dich und schaue wie du sie unterstützen kannst, aber wenn sie das nicht zu lässt, dann distanziere dich etwas. nicht das du die freundschaft aufgeben sollst, das nicht! aber schaue das du nicht in eine gewisse "abhängigkeit" kommst.
    es ist schwer zu verstehen, psychische erkrankungen sind eben nicht greifbar, wie z.b. ein knochenbruch.
    aber wenn du selbst nicht aufpasst, wirst du zwangsläufig in einen gewissenskonflikt kommen.


    wenn du dich ausreichend informierst, wirst du auch verhaltensweisen und wiedersprüche seitens deiner freundin erkennen und beobachten.

    ^^ superkalifragelistischexpialigetsich ^^


    "ich bin gerade wie ich bin, weil ich mich jetzt genauso brauche"


    lg chia :wink

    Einmal editiert, zuletzt von Mama Chia ()

  • Ich bin bei einer alleinerziehenden Borderline-Mutter aufgewachsen. Ich kann die strenge Reaktion des Jugendamtes verstehen. Ich bin 40 Jahre alt. Ich wünschte damals wäre ein Jugendamt da gewesen, das mir geholfen hätte. Ich sage nicht, daß Deine Freundin ein schlechter Mensch ist oder daß man ihr verweigern sollte Mutter zu sein. Doch die Borderline-Erkrankung bringt es mit sich, daß sie ihrem Kind keine emotionale Stabilität bieten kann. Dafür benötigt das Kind einen "Hafen" neben seiner Mutter.

    Das Schlimmste an der Borderline-Erkrankung ist, daß die Betroffenen in ihren klaren, sortierten Momenten absolut überzeugend vermitteln können, daß sie die Situation im Griff haben und keiner Hilfe bedürfen. Und wehe, man stellt sich ihnen entgegen,... das kann sehr unangehm werden und fordert persönliche Stärke, die ein Kind noch nicht hat. - Borderline ist kein Grund ein Kind abzutreiben, aber das Kind braucht UNBEDINGT emotional gefestigte Personen in greifbarer Nähe, sonst wird es zum Spielball der emotionalen Extreme der Mutter. Das tut dem Kind keinesfalls gut und der betroffenen Mutter auch nicht.


    Heute verstehe ich mich gut mit meiner Mutter. ABER! DAS WAR EIN LANGER UND HARTER WEG! Es hat mehrerer Therapien meinerseits bedurft. Es hat viel Jahre gedauert, bis ich das manipulierende Verhalten meiner Mutter erkannt habe. Dann hat es wiederum viele Jahre gedauert, bis ich es ihr "verzeihen" konnte.


    Ich mußte lernen, bei mir und meiner Meinung zu bleiben. Standhaft Beschuldigungen nicht persönlich zu nehmen. Und nur so geht es. Klare Grenzen setzen. Knallhart. Nur so geht es. - Wenn ich mich als Kind gegen meine Mutter "wehren" wollte... ich hatte KEINE Chance.


    Auch heute bekommt sie ab und an ihre "Koller". Aber jetzt bin ich klar und stark genug, die "Koller" als Symptom ihrer Persönlichkeitsstörung zu erkennen. Ich lass mich nicht mehr einlullen und weise persönliche Beleidigungen klar und sachlich zurück. Seit sie dies merkt, ist es leichter und mein klares Auftreten hilft ihr widerum "runterzufahren". Und letztlich ist es das, was meine Mutter auch braucht. - Stabilität und Sicherheit! - Dies bestätigt zu bekommen, fordert sie auch heute noch immerwieder heraus. Und es liegt in der Natur der Dinge, das es die MUTTER sein muß, die Stabilität und Sicherheit geben muß... nicht das Kind! Ich mußte meiner Mutter die Mutter sein... Für das Kind ist das ein Zustand permanenter Überforderung!


    Und das möchte ich Dir als "Rat" ans Herz legen. Befasse Dich mit der Erkrankung so gut es geht. Gerade wenn man emotional an eine Person mit dieser Erkrankung gebunden ist, ist man plötzlich mittendrin im Drama, man ist ganz verwirrt, weiß nicht mehr wo vorne und hinten ist. Dein Text zeigt das etwas. Ich kenne das sehr gut. Es hilft nur Sachlichkeit und UNBEDINGT Hilfe von außen. Für Deine Freundin, für das Kind und auch für Dich!!!

  • Und das möchte ich Dir als "Rat" ans Herz legen. Befasse Dich mit der Erkrankung so gut es geht. Gerade wenn man emotional an eine Person mit dieser Erkrankung gebunden ist, ist man plötzlich mittendrin im Drama, man ist ganz verwirrt, weiß nicht mehr wo vorne und hinten ist. Dein Text zeigt das etwas. Ich kenne das sehr gut. Es hilft nur Sachlichkeit und UNBEDINGT Hilfe von außen. Für Deine Freundin, für das Kind und auch für Dich!!!


    Auch wenn ich zum Glück nicht betroffen bin, sondern hier nur mitdiskutiere: ich denke, der TS sollte dankbar sein für einen Rat, der von einem Menschen kommt, der weiß, wovon er spricht. Gerade bei Kindern mit einem psychisch labilen / erkrankten Elternteil ist es wichtig, alles zu tun, um die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung beim Kind zu minimieren. Deshalb sollte die werdende Mutter unbedingt die Angebote (denn nichts anderes ist es!) des Jugendamts überdenken und in Anspruch nehmen.


    Eine Vater-Mutter-Kind-Einrichtung ist auch kein Gefängnis, sondern ein geschützter Raum, in dem Mutter und Kind sich aneinander gewöhnen können und die Mutter in ihre schwierige Aufgabe, alleinerziehend zu sein, hineinwachsen kann. Wenn sie aber keine Hilfe annehmen kann oder will, dann wird es schwierig und das Jugendamt wird argumentieren, dass es besser ist, das Kind in eine Dauerpflegefamilie zu geben.


    Auf jeden Fall ist anzuraten, dass sie zusammen mit dem Jugendamt eine Perspektive entwickelt, wie sie sich um ihr Kind wird kümmern wollen bzw. können. Wenn sie die nicht hat, dann ist der Ausgang eines Sorgerechtsverfahrens schon von vorneherein klar.

  • Ich kann MamaChia und Linalona nur beipflichten. Setz Dich mit dieser Persönlichkeitsstörung auseinander, sonst könntest Du selbst irgendwann mal Schaden daraus ziehen.



    Borderliner sind Meister im Manipulieren, wenn man sich auf sie einlässt. Abgrenzen ist da ein ganz wichtiges Thema.Ich habe privat und beruflich so einige Erfahrungen mit Borderlinern gemacht und ich muss sagen, dass das Jugendamt absolut richtig handelt.
    Gerade in so jungen Jahren ist so ein Borderliner oftmals so in seinem Emotionschaos gefangen,dass er dauerhaft gar nicht in der Lage sein KANN, irgendetwas konsequent durchzuhalten. In so einem Zustand dann noch ein Kind zu betreuen, ist mMn. eine ganz heikle Sache.


    Ich will Deiner Freundin nicht ihr Leben absprechen, aber Menschen mit dieser Persönlichkeitsstörung bedürfen eigentlich fast immer einer "Betreuung". Ob die nun durch ein Amt, eine Psychatrie, einem Arzt oder einfach einer nahestehenden Privatperson gewährleistet ist, ist im Einzelfall zu sehen. Mir tun die Betroffenen leid, weil ein Leben mit Borderline schon sowas wie eine Strafe ist. Zumal sie selber dafür ja nicht einmal verantwortlich sind. Und ich stelle es mir auch schlimm vor, davon betroffen zu sein und zu Wissen, dass man diese Störung nie ganz loswird.Man muss ständig hart an sich arbeiten, um nicht von der Rolle zu sein.


    Ich kenne jetzt Borderliner mit Mitte 30, die ihr Leben einigermaßen auf die Kette bekommen haben. Aber die haben sich intensiv mit ihrer Störung auseinandergesetzt und sie vor allem akzeptiert und diese standardmäßige Rebellion gegen Alles abgelegt. Nach Aussen hin fallen sie gar nicht mehr "auf" (blöde Wortwahl), aber mit den Problemen des Alltags und emotionalen Dingen kämpfen sie halt öfter und stärker als Otto Normal und kommen ergo auch schneller an ihre Grenzen.
    Aus deren Vita weiss ich allerdings, dass das Leben als junger Erwachsener, also im Alter Deiner Freundin, oft das pure Chaos war, an denen natürlich immer andere Schuld waren. So wie Du reflektierst, tippe ich auch drauf, dass sie sich nun als Opfer der ganzen Situation sieht.Dabei hat sie allein die ganze Situation selbst "verursacht". Die starre Ansicht, das alleine schaffen zu können, sich jeder Hilfe zu verweigern und spricht für mich dafür, dass sie ihre Störung weder akzeptiert noch sich damit auseinander gesetzt hat.Es gibt nur Hop oder Top, dazwischen nichts. Da gehört meiner Ansicht nach absolut eine Beaufsichtigung durchs Jugendamt hin. Und ganz klare "wenn-dann" Ansagen. Etwas anderes funktioniert nämlich nicht. Schön, dass es auch Jugendämter gibt, die das Thema ernst nehmen.


    Wenn Du ihr wirklich helfen willst, informier Dich über diese Störung. Die Bücher von M. Rösel würde ich allerdings nicht empfehlen, die Dame vertritt die Meinung, das BL- Mütter grundsätzlich absolutes Gift für Kinder sind und machen dem Laien, der sich über das Thema informiert, teilweise wirklich Angst. Ich finde, das darf man nicht so dogmatisch sehen. Aber eine gewisse "Aufsicht" ist sicherlich nicht verkehrt, gerade bei so einer jungen Betroffenen.


    Dann ist der Selbstschutz ganz wichtig. Du musst es gut schaffen können, dich auch abzugrenzen, wenn sie ihre "Gesichter" wechselt.
    Viel Glück.

  • Gerade in so jungen Jahren ist so ein Borderliner oftmals so in seinem Emotionschaos gefangen,dass er dauerhaft garnicht in der Lage sein KANN, irgendetwas konsequent durchzuhalten.


    Kann diese junge Frau ihre Krankheit annehmen, oder betrachtet sie sich als "ausgeheilt" und gesund? Ich denke, die Annahme der Krankheit als (ungeliebter) Teil des Lebens ist unbedingt erforderlich, um wirklich dauerhaft Verantwortung für andere - also hier demnächst für einen Säugling - übernehmen zu können. Wenn sie selbst der Überzeugung ist, das sei eine Sache aus ihrer Vergangenheit und sozusagen überwunden, wird man ihr so kein Kind anvertrauen, noch nicht einmal das eigene ...

  • Überleg doch einmal, du wärst der Sachbearbeiter des JA, wie würdest du reagieren? Ein junges Mädchen mit Drogen und anderen Problemen, Borderline, gerade mal 18 Jahre, das zweite Mal in so kurzer Zeit schwanger! Das Jugendamt hat ja Angebote zur Hilfe gemacht. Die Freundin ist einfach in einem Beratungsgespräch gegangen. Würdest du so jemandem das Leben und die Entwicklung eines Kindes anvertrauen? Hinzu kommt, dass der Vater/Erzeuger des Kindes nicht mit eingebracht wird. Familienplanung sieht anders aus!

  • Ohne Deiner Freundin nahe treten zu wollen, aber wie alle anderen schon sagten/ schrieben:


    Familienplanung sieht anders aus und allein erziehend zu sein, ist schon für Nicht-BL-Patienten eine Nummer, die nicht ganz ohne ist! Man kriegt nicht einfach mal so ein Kind und alles wird von alleine gut!


    Was wenn Deine Freundin mit ihren 18 Jahren plötzlich das Gefühl hat, ALLES in ihrem Leben zu verpassen? Das passiert schon anderen Teenagern, die einfach nicht aufgepasst haben und schwanger wurden. Da bedarf es nicht zwingend einer Persönlichkeitsstörung! Mir läuft ein kalter Schauer den Rücken runter, wenn ich mir die Situation vorstelle und was schlimmsten Falles passieren könnten!


    Ich hoffe, Du kannst positiv auf Deine Freundin einwirken! Sie wird jede Hilfe brauchen, die sie grade ablehnt!

    Sei Deinen Freunden nah und Deinen Feinden näher! :welcome

  • Deine Freundin ist 18 (!) Jahre !
    Sie hat nachweislich ernsthafte Probleme gehabt .
    Sie ist noch längst nicht selbständig.
    Einen 4 jährigen und ein Bay zu versorgen sind 2 paar Schuhe.


    Das JA sagt klipp und klar okay aber nur mit Hilfe einer Mutter Kind Einrichtung !
    Das ist nicht das tollste aber es scheint für sie wirklich besser zu sein als eine eigene Wohnung.
    Klare Regeln und Struktur sowie Hilfestellung.
    Psychologische Behandlung auch nicht falsch und Familienhelfer ist dann fast schon zuviel.


    Ihr solltet bedenken das diese Hilfe wirklich nicht günstig ist und das JA vielleicht nur 6 Monate dabei ist.

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !