Wieviel Mitsprache ist gesund?

  • Ein herzliches hallo in die Runde :)


    Mein neuer Partner und ich sind im Frühjahr 1 Jahr zusammen!
    Wir haben uns schnell dazu entschlossen zusammenzuziehen!
    Zwischen ihm und meiner Tochter (4) läuft es gut :)


    Seit dem er bei uns eingezogen ist, stellt er an sich selbst den Anspruch die Vaterrolle für meine Tochter zu übernehmen. Erziehung, Regeln, alles drum und dran!


    Mittlerweile betrachte ich das mit Skepsis... Ich finde das sehr früh, würde lieber noch einfach "nur" Paar sein und ihm nicht schon die anspruchsvolle Vaterrolle "zumuten".


    Habe das angesprochen und für ihn ist eine Welt zerbrochen!
    Ich würde ihn fern halten, etc.


    Dass ich ihn auch einfach nur schützen will, das sieht er nicht!


    Wie kann ich das nochmal im ruhigen ansprechen, dass ich möchte, dass die Verantwortung noch bei mir bleibt?
    Will ihn ja nicht verletzen :(
    Er mutet sich da zu viel zu...

  • :hae:


    Ganz ehrlich wie stellst Du Dir das vor? :frag


    Das er nix zum Kind sagen darf, bzw. vorher Dich fragen muss?


    Sorry wenn man das nicht will sollte man alleine mit seinem Kind bleiben.


    Man kann doch einen Partner nicht mundtot machen, bzw. wenn das Kind spitzkriegt das der Partner nix zu melden hat na dann gute Nacht.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Also ich denke auch, wenn ihr zusammen wohnt, dann ist er doch auch täglich präsent für dein Kind und sollte doch auch in gewissen Sachen mit Reden können, seine Meinung sagen können und auch deinem Kind etwas sagen, erlauben bzw. nicht erlauben dürfen.


    Es ist doch super wenn er so denkt und sich so einbringen will.


    Sicher willst du ihn schützen, vielleicht aus Angst das mit euch könnte auseinander gehen und es bricht ihm das Herz wegen dem Kind. Aber wenn du das so sehen solltest , du kannst ihn doch nicht fern halten von Entscheidungen und der Erziehung. Er wird doch sicher auch mal allein mit dem Kind sein.


    Auch fürs Kind ist es doch schön wenn es 2 Vertraute Bezugspersonen hat.


    Also für mich gibt es hier nur hü oder hott - zusammen ziehen als Patchwork mit allem drum und dran oder allein bleiben.


    Aber er macht es doch sicher gern und mutet es sich nicht zu.


    Vielleicht hättet ihr vor einem zusammen ziehen darüber sprechen sollen was das angeht!

  • Die große Sache bei Patchwork ist immer: Wie schaffe ich es, dass die Erwachsenen in ihrem Tun, Reden, Handeln eine Einmütigkeit herstellen?

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ihr wohnt jetzt schon zusammen, oder?
    Also wenn ihr euch so schnell entschlossen habt zusammen zu ziehen ist es wohl auch normal, dass er so schnell mit in der Erziehung des Kindes drin steckt.
    Kann mir auch nicht vorstellen wie es anderes gehen sollte wenn man zusammen wohnt.
    Hätte man die getrennten Wohnungen behalten, dann wäre das wohl eher realisierbar.

    If life fucks you, just lean back and enjoy! :brille

  • Sagen wir so, ihr Erzeuger hat sich 0,0 eingebracht und es ist für mich sehr schwer begreifbar, dass es auch so komplett anders laufen kann!
    Zumal mein Freund sich selbst ins kalte Wasser geschmissen hat!


    Es ist für mich nicht wirklich greifbar, ob es "normal" bzw "gut" für ihn selbst ist, wenn er sich so schnell schon voll bei der Sache ist!


    Wahrscheinlich sollte ich mich einfach nur wahnsinnig freuen, dass es so und nicht anders ist! ;-)

  • Es ist nicht wichtig, ob es für deinen Partner "gut" ist, wichtig ist, wie es für dein Kind ist.

  • Irgendwas ist mir gerade unklar ....


    Du willst Deinen Partner vor irgendwas schützen ? Wovor ?
    Will er überhaupt davor geschützt werden ???
    Ist ihm klar wovor Du ihn schützen willst und warum ?
    Traust Du ihm irgendwas nicht zu ? Wirkt er durch Dein Kind überfordert ?


    Was ist eigentlich wirklich euer Thema ?


    :strahlen

  • Ich kann nur für uns - Sohnemann, LG und mich - sprechen:


    Wir leben zusammen als Familie, in der beide Erwachsene gleichermaßen die Elternrolle wahrnehmen, unerheblich ob leibliches Elternteil oder nicht.


    Wenn man zusammenlebt kann ich es mir anders auch gar nicht vorstellen....

  • Ich wohne jetzt auch mit meinem Freund seit etwas über einem Jahr zusammen. Er hat eine Tochter und ich einen Sohn. Problem bei uns ist, da seine Tochter ja nur alle 14 Tage da ist, lässt er ihr vieles durchgehen.....aber wenn mein Sohn ähnliches macht, dann will er Sanktionen....da habe ich jetzt den Riegel vorgeschoben. So geht das nicht. Auch wenn seine Tochter nicht immer da ist, kann sie doch nicht tun und lassen was sie will. Und das mit gerade mal 6 Jahren. Sie ist eine Oberzicke wie sie im Buche steht. Mein Sohn ist das genaue Gegenteil. Er ist sehr ruhig und kann sich selbst beschäftigen. Ok er ist jetzt 10 Jahre aber das konnte er schon lange in ihrem Alter. Da wir unterschiedliche Erziehungsstiele haben, gilt bei uns jeder kümmert sich weitgehend um sein Kind. Klar diskutieren wir auch was zusammen, aber ich bin für meinen Sohn die Hauptverantwortliche und so soll es auch bleiben. Und ich lasse mir auch nicht in meiner Erziehung reinreden. Denn dann müsste er sich von mir auch etwas sagen lassen bezüglich seiner Tochter. Und solange er die Ohren zu hat, braucht er bei mir erst gar nichts sagen. Bis auf wenige Ausnahmen klappt das auch ganz gut.

    :hae: Denke nie gedacht zu haben, denn das Denken der Gedanken ist gedanken loses Denken :hae:


    :lgh :lgh :lgh

  • Seit dem er bei uns eingezogen ist, stellt er an sich selbst den Anspruch die Vaterrolle für meine Tochter zu übernehmen. Erziehung, Regeln, alles drum und dran!



    Ich persönlich sehe das so: Ihr wohnt zusammen und egal in welcher Konstelation dieses Zusammenleben stattfindet - ob in einer Jugenlichen WG, oder als Familie in einem Haus - unterliegen ALLE (ja auch die Erwachsenen) gewissen Regeln, wie "nicht mit schmutzigen Schuhen in der Wohnung herumlaufen". Diese Regeln regeln die Rechte und Pflichten jedes Mitbewohners.


    Ihr zwei habt jetzt einen neuen Mitbewohner. Er hat gewisse Pflichten, dafür hat er auch Rechte und zu diesen Rechten gehört auch, dass er das Recht hat, dass die Regeln des gemeinsamen Zusammenlebens eingehalten werden.




    p.s. wenn du Chaos im Haus haben willst und ihn schnell los werden willst, untergrabe seine Autorität als Erwachsener noch weiter! Deine Kleine wird sofort merken, dass du es nicht gutheißt wenn er alltägliche Erziehungsarbeit (siehe: Nicht mit Essen durch die Wohnung rennen - Regel) nicht übernehmen darf und wird das auch immer ausnutzen.