Kennt ihr das?

  • Kennt ihr das wenn ihr nicht mehr wollt? Wenn man das Gefühl hat, sein Leben gelebt zu haben?
    Man war verheiratet, hat zwei Kinder, geht arbeiten. Und jetzt? Jetzt kommt nichts mehr. Nur noch der Kampf mit dem Leben.
    Man mag nicht mehr. Man hat abgeschlossen. Ich könnte jetzt tot umfallen und wäre froh. Keine Lebenslust mehr.
    Einfach nur noch den täglichen Kampf. Auto kaputt, Stress auf der Arbeit, weil man als AE nicht so arbeiten kann, wie sie es gerne hätten.
    Stress mit pupertierendem Kind. Man sucht sich Hilfe. JA weiss nicht wirklich Rat.


    Bei meinem Arzt war ich auch schon. Sass heulend vor ihm, hab Tabletten bekommen gegen Gastritis und die Aufforderung mich in Ruhe auszuheulen, er muss zum nächsten Patienten.


    Kennt ihr das?

  • Freigeschaltet.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ja kenne ich, momentan bin ich nur noch fertig und arbeite als roborter. Arzt sagt es ist burnout. Ja gebe Ihr recht aber was tun? Die verantwortung ist echt viel und keiner zum teilen. Wenn man nur noch arbeitet und bloss nichts anmerken lassen, Stark fuer andre sein dann haut einem der koerper eine auf die Nuss. Und man muss den ersten schritt machen, Los lassen und in Urlaub fahren!

  • Frage: muß man denn nach außen hin die Maske aufsetzen? DAS kostet sooooooooooooooo enorme Kraft, die man eigentlich gar nicht mehr hat.


    ich war auch schon im Bus gesessen und habe vor mich hingeheult, es ging einfach nicht mehr......besteht die Möglichkeit, dass ihr eine Kur machen könnt? eine psychosomatische kur? entweder mit kindern oder ohne Kinder? oder um einfach mal für ein paar wochen weg vom Alltag zu sein, eine Mutter-kind-kur?


    Ich konnte, dank meiner Mutter, die in der zeit, in der ich nicht da war, meine Kinder betreut hat - eine psychosomatisch Reha machen für 6 Wochen (habe dann jeden Abend mit den kindern telefoniert) und selbst in der reha, in der ich zugebombt wurde mit anwendungen habe ich mir meine zeit genommen, wenn es einfach nicht ging diese anwendungen zu machen, habe ich mich abgemeldet - es ging mir einfach darum, abzuschalten, auszuruhen, zu mir zu kommen.


    Vielleicht sind diese Ansätze ja für euch auch machbar?


    Aber erstmal einen :blume für euch....ich weiß, wie es euch geht..... :troest

  • Ja, kenne ich sehr gut.
    Nichts hilft.
    Ich habe mir dann gesagt, jetzt aussteigen wäre ungünstig, obwohl alles zum kotzen ist, aber die Kinder sollen wenigstens selbständig sein erstmal, nützt nichts, sie kann man trotz Pubertäts~ und anderem Stress nicht einfach alleine lassen. Das war alles, woran ich gedacht habe. "Danach werde ich weiter überlegen. "
    So ging das lange, zu lange, das merke ich jetzt. Inzwischen sind einige Sachen passiert, auch sehr positive, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Dennoch - diese Zeit setzt mir immer noch zu, vieles kann ich dadurch nicht so genießen, wie es sein sollte.


    Vielleicht kann eine Selbsthilfegruppe ein wenig Abwechslung schaffen. Andere Gedanken. Ich hatte eine wegen anderer Probleme, leider hat sich diese zerschlagen, aber es waren wieder ein paar Wochen vergangen.
    Ich weiß nicht, was mir wirklich geholfen hätte, ich habe die Zeit so überstehen müssen, nicht ohne Schaden, aber so ist sie bei mir "einfach nur vorübergegangen."
    :knuddel

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

  • Ja, ich mache erstmal urlaub fuer 6 wochen, und zwar kein gestresse, kein internet, kein tel, 1 woche bei Oma ( mutter von meinem Ex) sie hat meine Tochter das letzte mal gesehen als sie 5 tage alt war, dann 4 wochen wales in ein ferien haus und das nur zum ausspannen, lesen. wir sind beide leseratten und sind im Bookstown, das ist Himmel fuer Mutter und Kind.
    dann ne woche zu meiner Oma ueber Ostern das muss sein weil meine Tochter noch nie Ostereier gesucht hat. Haben wir hier in Uganda nie gemacht.
    Eins der "therapien" die ich mir verschrieben habe ist dieses Forum :-) :thanks:

  • ae bin. Ehrlich? Ich wäre es lieber heute als morgen. Klar ist der Alltag mit Kindern alleine megastrapzierend. Allerdings macht eine dauernörgelnde Partnerin, die selbst die Kinder anpflaumt, die Sache keineswegs entspannter ...


    Es scheint normal zu sein sich mit solchen Gedanken herum zu plagen. Ich gehe jetzt stramm auf die 40 zu und stelle mir auch mehr als einmal die Frage nach dem "Großen und Ganzen" ... dem Sinn des Lebens quasi.


    Ja ... wir werden einfach alle nur alt ... und das ist es doch auch was wir wollen. Die große Frage ist doch die, ob wir mit dem Leben und den Dingen die es uns bietet zufrieden sind.


    Ich hatte ein langes Gespräch mit meinem Vater. Der Mann ist 67 Jahre alt und nach meinem Dafürhalten ist er der weiseste Mensch der Welt. Er kann mich immer wieder auf den Boden holen und einnorden.


    Er machte mir bewusst, dass meine "Glücksseeligkeit" nicht an meiner aktuellen Partnerin hängt, womöglich nicht einmal an einer festen Beziehung. Auf der Suche nach Sinn im Leben und auf der Flucht vor meinen Alltagsängsten sollte ich nach Halt in mir selbst suchen. Selbst wenn wir alle nur in uns ruhen sollten wir da genug Kraft finden für unsere Kinder da zu sein. Und ja ... irgendwann sind die Kinder weg und gehen ihrer Wege ... und was bleibt? Wir selbst ... :frag


    Meine Situation mit näherkommender Trennung könnte von außen betrachtet auch durchaus als prekär bezeichnet werden. Der Druck im Kessel (beziehungstechnisch) nimmt ständig zu, die Kleine wird von Tag zu Tag bockiger/zickiger (sie ist ~2,5 Jahre alt) ... der Große (er ist ~ 5 1/3 Jahre alt) zeigt ein ausgeprägtes Revierverhalten :rolleyes2: ... letzte Woche war das Auto meiner Frau kaputt ... wieder 500,00€ weg ... die Luft zuhause ist so gespannt, dass sie knistert ... zum Glück fahren meine Kinder 1,5 Wochen mit Oma und Opa in den Winterurlaub ... bekommen sie wenigstens eine Weile nichts von der Eisschrankatmosphäre mit ... mein Arzt hat mir ebenfalls Medi's für den Magen verschrieben und mir frei verkäufliche "Beruhigungsmittel" empfohlen... Wenn ich gut bin schaffe ich des Nachts 2,5 h unterbrechungsfrei zu schlafen ....


    Schön zu sehen, das ich wie die/der TE mit meinem Zustand nicht alleine bin ... und Du auch nicht ... :thumbup:



    Life, happens when you're making plans
    flying high and shaking Hands
    a song will write you, you don't write it
    [Marlon Roudette]

    Einmal editiert, zuletzt von schweriner_jung ()

  • ... gerade jetzt am WE habe ich mich bei einem guten Freund - genau über dieses Thema - ausgeheult... :pfeif


    Er hat mich dann ziemlich ernst angeschaut und meinte, dass es solch eine "Fülle des Lebens" gäbe, ich immer eine Chance für etwas Neues und Wunderbares bekommen könnte und ich eigentlich dankbar sein muss, ein gesundes Kind, eine gute Arbeit und das täglich Brot habe. Er meinte dies auch im christlichen Sinne, denn ich bin gläubiger Christ. Verschämt musste ich ihm Recht geben :rotwerd .


    Es geht uns gut, klar der tägliche Kampf ist da, aber wer auf dieser Welt hat den schon nicht... :schiel


    Ich habe mir jetzt fest vorgenommen, von alten Wertevorstellungen endgültig Abschied zu nehmen, mein Leben anzupacken, meine Pläne voran zu treiben (ja, ich habe Pläne... :D ). Egal, wie andere Familien leben, ich lebe mein eigenes Konzept und schaue nicht mehr nach links und rechts...



    Für uns AE muss das Glas immer halbvoll sein, auch für unsere Kinder... :rolleyes3:

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • Dein Arzt ist aber auch nicht gerade einfühlsam... :kopf Solche Gedanken hatte wohl jeder schon mal. Und klar müssen wir AEs noch mehr ranklotzen, weil dann doch noch ein paar mehr Sorgen auf dem Tisch liegen.


    Versuche dir kleine Wohlfühl-Inseln zu schaffen, wo du nur für dich etwas machst. Ein gutes Bad, ein gutes Buch, ein schöner Spaziergang, kleine Mini-Auszeiten eben. Es werden auch wieder bessere Zeiten kommen und was uns nicht umbringt, macht uns stark! :troest

  • Hallo!


    Ich denke, jede/r Alleinerziehende kennt dieses Gefühl. Es vergeht. Stark bleiben! Es wurde bereits genannt: Da sind ja die Kinder! Sie brauchen einen und sind auch Energiespender. Ihre Liebe, ihr Vertrauen, ihre Freude am Leben gibt Kraft, Hoffnung und Antrieb. Jedenfalls ist es bei mir so.


    Zudem hol Dir Hilfe! Wechsel den Arzt, wenn der nicht einfühlsam genug ist um mit Dir über Deine Probleme zu reden und eine Lösung zu suchen, vllt. eine Kur (Mutter-Kind-Kur kann was sein). Sport ist auch ein Hilfsmittel. Man kann auch gemeinsam mit seinen Kindern sich selbst täglich 30 min bis 1 Std. draußen im freien aufhalten und Luft tanken. Abends wenn Deine Kids schlafen, les was interessantes oder schau einen netten Film, telefonier mit einer Freundin oder oder ... tu etwas womit Du Zeit für Dich investierst.


    Denk nicht zurück und nicht zu seh an Morgen, bleib im Moment und genieß es, dass Du genau DIESE DEINE Kinder hast und sei zuversichtlich.


    Hol Dir Hilfe und Unterstützung: FAMILIE & FREUNDE auch ruhig miteinspannen in Abläufe oder um eine Auszeit bitten, dass Du allein was machen kannst und die Kinder bestens betreut weißt.


    Gönn Dir Spiel und Spass mit Deinen Kindern! Das Leben ist lebenswert und liegt in der jeweils eigenen Hand! Das ist mehr als andere Menschen in anderen Ländern von sich sagen können.


    Also Kopf hoch! Es lohnt sich für DICH, DEINE KINDER und Euer gemeinsames Leben! Hab Vertrauen und Mut!


    Alles Gute!

    Herzenswärme
    noch immer die beste Energiequelle

  • Ich würde auch eine Kur empfehlen. Ich war 2012 da, und auch wenn das Kurhaus total besch* war: Ich war einfach 3 Wochen weg. Vorher Streß auf Arbeit, Streß wegen Umzug, Streß wegen Geld, Streß mit einem "Dienstleister", Streß mit dem Jobcenter. Nur am Rotieren gewesen.
    Und da saß ich in der Kur stellte fest: He, die haben versucht die 1. Miete vom alten, falschen Konto abzubuchen und du hast dir so ein tolles, neues Passwort auf dem neuen gegeben das du es vergessen hast und nicht überweisen kannst.
    OMG! was jetzt? :schwitz
    Nix :-). Konnte ohnehin nicht wieder aufspringen und das schnellschnell aus der Welt schaffen. Vermieter angerufen, blah, kommt noch, iss okay, Frau Butterblum, wieder in die Sonne gelegt.
    Einfach weg sein.


    Es ist teilweise übel, und ich habe mich eigentlich nie für einen Menschen gehalten, der schnell schlappmacht, aber jeder hat seine Grenzen.


    Deshalb meine Empfehlung: weg sein. Das ist auch was anderes als Urlaub, wo man Freizeitstreß hat, weil man macht ja seinen Jahresurlaub ein paar Wochen kürzer gemacht, hat viel Geld bezahlt, verträgt die tropische Sonne nicht, das ulkige Essen, die flotten Männer und so. Alles Streß.


    Edit:
    Auch wenn dein Kind schon in der Pubertät ist: Uns 2. mein Sohn war damals 9, hat das sehr in der Mutter-Kind-Beziehung geholfen, weil ich einfach nie Zeit für ihn hatte. Ich habs gemerkt, ich hab mich entschuldigt und er Verständnis gehabt, aber es war total doof und mit schlechten Gewissen meinerseits. Vielleicht findest du auch noch den Draht zu deinem Kind, obwohl es bei Pubis sehr schwer ist, weil die wollen sich ja eher von den Eltern wegorientieren und nicht hin :Hm
    Aber ich glaube schon, wenn Kinder sehr unter dem elterlichen Streß leiden, kann das die Beziehung schon schädigen und es wird (noch) schwerer mit denen klarzukommen.

    2 Mal editiert, zuletzt von butterblum ()

  • Ich denke, jede/r Alleinerziehende kennt dieses Gefühl. Es vergeht.


    Dem ist nicht viel hinzuzufügen .....


    Steh auf und überlege Dir, was Dir Spaß macht.





    Und dann tue es :D Für Dich :blume

  • Wer kennt das nicht?


    Als AE hat man so viel Verantwortung und so viele Verpflichtungen, da darf man auch mal schlechte Tage haben und einfach sagen, ich hab jetzt keine Lust mehr!


    Wichtig, um auch wieder auf die Beine zu kommen, man darf sich selbst auch mal was gönnen! Ein Glas Wein am Abend, ein heißes Bad oder was sonst auch ... Aber man muss es auch mal gut sein lassen. Es kommt keiner und nimmt einem die Hausarbeit weg, die man heute nicht auch noch geschafft hat. Man ist Mensch und das sollte man bleiben! Und darum, leckerer Tee, Kaffee oder Schokolade ... tu Dir was Gutes und Du wirst sehen, der Stress relativiert sich und morgen ist ein neuer Tag!

    Sei Deinen Freunden nah und Deinen Feinden näher! :welcome

  • Bei meinem Arzt war ich auch schon. Sass heulend vor ihm, hab Tabletten bekommen gegen Gastritis und die Aufforderung mich in Ruhe auszuheulen, er muss zum nächsten Patienten.


    :strahlen Den würde ich allerdings wechseln .... :aetsch :pfeif

  • Ich kann es mir echt nicht verkneifen, sorry.


    Ich glaube ganz ehrlich jede/r kennt die Situation in der nichts mehr zu gehen scheint in der da kein Licht am Ende des Tunnels mehr zu sehen ist.
    Weil es Menschen nunmal mnachmal so gehen kann/geht.


    Ich tue mich wirklich schwer mit dem Betonen des AE Status.


    Meine Mutter hatte trotz das sie verheiratet war, auch eine riesen Verantwortung getragen ,sie ist daran zerbrochen. Ich behaupte, das es mir bedeutend bessser geht, als es ihr als Mutter Ehefrau je ging.


    Eine Mutter-Kind-Kur kann keine Wunder bewirken, aber ein guter Anfang sein. :daumen


    Liebe Grüße


    Ute

  • es gibt diese Tage
    gerade bei dem Wetter wenn alles grau in grau in Nasskalt ist.
    Ich suche mir dann kleine Inseln


    Wie Bäckerei sitzen und Kaffee und Kuchen oder
    bei einem Trödler rein :sonne


    Mich macht es stolz zu wissen was ich alles schaffe aber
    wenn alles zuviel wird . denke ich weniger nach sondern mache einfach
    ..und komme vorwärts.

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

    Einmal editiert, zuletzt von Antje77 ()

  • Ich glaube man sollte hier einfach unterscheiden zwischen
    a) gestreßt sein und ein paar schlechte Tagen haben und
    b) wirklich am Ende sein, körperlich und&oder psychisch.


    Wie ich schon sagte, jede(r) hat seine eigenen Grenzen. Nicht unterscheiden zu können, ob man noch in der Phase ist, wo man was mit ein paar Badeperlen wegatmen kann oder wo man kurz vorm Zusammenklappen ist (oder auf den Weg in Depression/Burn Out), das ist ganz übel. Weil steckt man erstmal drin, ist es glaub ich wesentlich schwerer wieder "zurück zu kommen", als wenn man vorher: Stop! gesagt hätte.
    Den Level in dem die TE sich bewegt kennt eben keiner wirklich. Da würde ich mich mal zu einem gutmenschelnden "in-sich-reinhorchen" greifen. Gehts noch, oder muss ich aktiv was ändern?

  • Ich denke, viele hier kennen das...


    Was mir geholfen hat, ist vor allem zu reden, sei es mit meiner Familie, Freundin, auch hier im Forum -
    es braucht alles seine Zeit...


    Ich habe Rat eingeholt bei EFL, Ehe, Familie, Lebensberatung
    war anfangs als Paarberatung gedacht, wollte ich dann aber alleine weiternutzen
    mit Jemandem Aussenstehenden über meine Probleme reden.


    Anfangs fühlte ich mich, als sei mir der Boden unter den Füßen weggezogen.


    Mittlerweile hilft es, rückblickend Fazit zu ziehen.
    Wo stand ich ? wo stehe ich jetzt ?


    toitoitoi :knuddel