Bin auch neu hier

  • Hallo Henning,


    Kinder sind so unterschiedlich wie die Trauerverarbeitung auch. Ich habe lernen müssen, dass meine Kinder ganz andere Bedürfnisse hatten während ihrer Traueratbeit als ich. Mein Kleiner war in der 2. Klasse Grundschule als sein Vater starb. Die Klassenlehrerin hat gemeint, sein Leben liefe weiter wie bisher. Fataler Denkfahler! Wie denn auch? Sie hat das Kinder dermaßen unter Druck gesetzt. Fazit: Er hat eine stationäre Therapie gemacht, die hart aber erfolgreich war. Er hat gelernt mit seiner eigenen Trauer umzugehen. Mein Großer hat in der Schule (5. Klasse Gym.) viel Unterstützung erhalten. Er hat wenig geredet. 8 Jahre später, kurz bevor er zum Studieren ausgezogen ist, haben wir eine ganze Nacht geredet. Es war ein gutes Gespräch. Aber ich habe 8 Jahre darauf warten müssen. Wie oft hatte ich es mir gewünscht! Ich denke, ich habe in die Gefühle meiner Kinder viel hinein interpretiert. Besser wäre es gewesen, wenn ich ihnen ihren eigenen Weg, ihre eigene Reihenfolge und eigenen Geschwindigkeit gelassen hätte. Hätte mir viele graue Haare erspart.
    Wenn Deine Tochter ihren eigenen Weg geht und damit zurecht kommt, dann ist es gut. Es wird vielleicht auch andere Phasen geben, Aber es ist ihr Weg, mit dem Tod der Mama zurecht zu kommen. Das dauert, wie lange es auch immer braucht. Das Gefühl für sie zu wissen, dass sie wann auch immer zu Dir kommen kann, ist das grad am wichtigsten für sie. Du bist auf einem guten Weg und dafür wünsche ich Dir alle Kraft.

  • ich kann es nicht beurteilen, ob der Crash kommt oder nicht; klar könnte es eine Befreiung und ein Neuanfang sein, nur kann ich dann ihr zur Seite stehen?

    Henning, das was ich von dir lese klingt authentisch. Das scheint eine Gabe von dir zu sein. Du bemühst dich, reflektierst dich, lässt uns auch erfahren, welch hohe Erwartungen du an dich stellst und wie sehr du Sorge hast, dass deine Kompetenz nicht ausreichen könnte um "gut genug zu sein" wenn der Moment gekommen ist, in dem es drauf ankommt.
    Ich glaube dass du goldrichtig bist für deine Tochter in dieser Offenheit so authentisch dargebracht. Ich glaube im übrigen dass für deine Tochter der "Moment" längst begonnen hat. Und da du uns schilderst, dass sie sich nicht vergraben hat oder ähnliches, scheinst du bisher alles richtig gemacht zu haben. Weiter so! :respekt

  • Darf ich fragen wie alt dein Sohn war oder ist. Mein Sohn hat leider ähnliche Probleme, bräuchte dringend eine männliche Bezugsperson und ich stehe als Mutter machtlos dagegen, (kann ja auch keinen backen)....

    Hallo Julam!
    Mein Sohn war 9 Jahre alt, als die Probleme auftraten. Die Behandlung in der Klinik startete als er 10 Jahre war. Heute ist er 11 und er kommt inzwischen viel besser zurecht! Eine Lösung für ihn zu finden war nicht leicht. Aber die Mühe und die Therapie haben sich voll ausgezahlt! Für uns beide!
    Lieben Gruß,
    Sarah


  • Hallo Julam!
    Mein Sohn war 9 Jahre alt, als die Probleme auftraten. Die Behandlung in der Klinik startete als er 10 Jahre war. Heute ist er 11 und er kommt inzwischen viel besser zurecht! Eine Lösung für ihn zu finden war nicht leicht. Aber die Mühe und die Therapie haben sich voll ausgezahlt! Für uns beide!
    Lieben Gruß,
    Sarah


    Hallo Sarah,


    mein Sohn ist erst 6 Jahre und eine geeignete Therapie zu finden ist gar nicht so einfach. Er hat sich in eine Art "Kämpferwelt" (häufig aggressiv) zurück gezogen... redet leider nicht viel und ist sehr anhänglich. Nun ist es meine Aufgabe ihn von der ganzen Ritter/Piraten/Chima/Ninyago u.a. Welt in eine reale Welt ohne kämpfen zurück zu holen. Das ist nicht einfach, den die Spielwarengeschäfte sind voll davon. Im Moment malt er viel und wir spielen Gesellschaftsspiele ....


    Liebe Grüße

  • Hallo Julam!
    nein, es ist nicht einfach eine geeignete Therapie oder ggf. eine andere Form der Hilfe zu finden. Mir hat damals die Klassenlehrerin den entscheidenen Tipp gegeben, mich direkt an die Ambulanz der Kinderpsychatrie zu wenden. Allerdings war der Druck sehr hoch, da mein Sohn ja nicht mehr zur Schule gehen wollte und die Fehltage sich auftürmten. - Du hast ja das Recht erst einmal einen Therapeutentermin zur "Info" bzw. zum Kennenlernen in Anspruch zu nehmen. Ich weiß, selbst so einen Termin zu "ergattern" ist schwer. - Daher fragen, fragen, fragen... Erziehungsberatungsstellen abklappern (abtelefonieren). Manchmal hat plötzlich jemand einen Tipp, von dem Du eventuell noch nichts wußte. Und mach es "dringlich" sonst wimmeln sie Dich gleich ab.


    Mein Sohn war zwar nicht aggressiv. Er war eher depressiv, aber er war auch so anhänglich. Und ich hab das "genährt" und versucht immer mehr mit ihm zu machen. Habe versucht etwas auszugleichen. In der Klinik habe ich dann gelernt, daß er selbständiger werden muß. Das ich "weniger" machen muß. Er ließ mich sozusagen machen.


    Spontan fielen mir sportliche Aktivitäten für Deinen Sohn ein. Wo er seine Energie los werden kann. Im Wald rumtoben, Fußball spielen etc. - Und jaaa, es kann unendlich lange dauern, bis man das findet, was Deinem Sohn eventuell gefallen könnte. Nicht aufgeben. Mein Sohn hat alles mögliche ausprobiert: Fußball, Angeln, Kampfsport... wäre Kampfsport vielleicht was für Deinen Sohn?


    Ich kann dich nur ermutigen an den entsprechenden Stellen "lästig" zu sein. Der Bedarf an Erziehungsberatung/Therapie ist so hoch... nicht leicht, da einen Fuß in die Tür zu bekommen.


    Als Mütter sind wir oft "betriebsblind". Ich war total überrascht in der Klinik zu lernen, daß mein Sohn nicht mehr Fürsorge, sondern mehr Grenzen und somit mehr Eigenständigkeit braucht. Er braucht eine stärkere Mutter, die klar und eindeutig auftritt und sich behauptet... und ich hab versucht noch lieber und noch lieber und noch lieber zu sein. Seit dem ich mein Verhalten, meine innere Haltung geändert habe... kann mein Sohn viel freier leben.


    Dein Sohn ist ja jünger, daher... natürlich muß das bei Euch nicht die Lösung sein. Suche weiter nach einer Lösung für euch! Es lohnt sich!

  • Hallo, ich hatte dieses Forum nicht aus den Augen verloren, vielen Dank für Eure Beiträge!


    heute kam der Bescheid , ich gehe kurzfristig in Reha; alleine!! ganz für mich; da ich erwartet hatte, das der Antrag auf ambulant eh nicht berücksichtigt wird, taten sich mit einmal Türen auf, Hilfe von Menschen, von denen ich es nie erwartet hätte! Meine Tochter ist für die Zeit sehr gut untergebracht (freut sich schon auf die Zeit :-) ) und die 4-Beiner sind auch versorgt.


    Es ging bei mir die letzte Zeit eigentlich nur bergab. nun geht es es hoffentlich bergauf.

  • Hallo, ich hatte dieses Forum nicht aus den Augen verloren, vielen Dank für Eure Beiträge!


    heute kam der Bescheid , ich gehe kurzfristig in Reha; alleine!! ganz für mich; da ich erwartet hatte, das der Antrag auf ambulant eh nicht berücksichtigt wird, taten sich mit einmal Türen auf, Hilfe von Menschen, von denen ich es nie erwartet hätte! Meine Tochter ist für die Zeit sehr gut untergebracht (freut sich schon auf die Zeit :-) ) und die 4-Beiner sind auch versorgt.


    Es ging bei mir die letzte Zeit eigentlich nur bergab. nun geht es es hoffentlich bergauf.

    Da bin mir sicher, dass es bergauf geht. Du reflektierst und kümmerst dich, das Resultat ist immer, dass es besser wird. Zumindest nach meiner Erfahrung, mach weiter so! :daumen

    Leben ist das was passiert und was ich daraus mache. :daumen

  • Hallo,


    bergauf gehen ist eine Sache; nur was bedeutet es? Rente wg nicht mehr belastbarkeit, daraus resultierend Insolvenz? Ist das bergauf? ich glaube nicht; das bedeutet KInd aus dem gewohnten umfeld raus reissen, weil ohne Auto kann man hier nicht leben. Ich warte erstmal die Reha ab und sehe weiter .


    bis denne

  • Ich liege jetzt im Bett in der rehaklinik, heute angekommen und fühl mich sauwohl. Morgen muss nur der Wecker klingeln, damit ich das Frühstück nicht verpenne, hier ist Fronleichnam Feiertag. Auch wenn heute meine Vermutung bestätigt hat, die kk will Klärung der Erwerbsunfähigkeit. War heute seit ganz langer zeit abends einfach mal weg.
    Mal kucken was kommt, bin gespannt.

  • ob ich hier noch richtig bin,weiss ich nicht genau,
    Bad Nauheim war gut, und jetzt Kontrolluntersuchung scheiße , also so wie es aussieht, wieder Chemo, wieder nicht arbeiten, ich hab hier mal quergelesen.
    Rauft euch zusammen mit der KM oder dem KV, wenn es geht, Hass Liebe und Trauer liegen dicht beieinander, da macht man viel falsch. das gehört dazu,
    ansonsten muß ich wohl nächste Woche ALG 1 beantragen.


    LG Henning

  • Das tut mir leid, Henning. :-( Ich drücke Dir ganz fest die Daumen.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Vierlen Dank Euch allen,
    habe gerade mal alle Beiträge mal wieder gelesen, Danke. ist lange her, danach kam, wie zu erwarten Chemo und danach Hochdosischemo mitn Stammzellentranspantation. Ob es dauerhaft was brimngt, wissen nur die Götter.


    Vielen Lieben Dank euch allen und auch für die privaten Kontakte die ich hier hatte.


    man plant anders als früher , wenn allkes klkappt gehts im Herbst nach Dänemark, wenn nbicht , wenn nicht gibt es nbicht :rolleyes3: :rolleyes3:


    ich habe nicht alle tipppselfehler beseitigt, mit ohne Gefühl in den Fingern nicht so einfach.


    Liebe Grüße

  • Hallo Henning,
    es ist nicht so leicht, dir zu antworten bei dem, was du gerade durchmachst...
    Ich denke, dass viele auch mit einem Kloß im Hals vor dem Rechner sitzen, so wie ich, wenn wir deine Geschichte in Ausschnitten verfolgen.
    Hier wird sich mitunter um Dinge gezankt und gesorgt, die dir geradezu lächerlich vorkommrn müssen, wo du dich mit so existenziellen Fragen beschäftigen musst.
    Man wagt kaum zu fragen, wie es dir geht.
    Ich mach das jetzt einfach mal: Wie geht es dir?
    Und wie geht es deiner Tochter?
    Im Herbst nach Dänemark zu fahren ist ein sehr schönes Ziel, auf das man sich freuen kann.
    Ich schick dir mal ein Paket Maisonne und Kraft :knuddel

  • Es klappt alles, anders kann und darf es einfach nicht sein :knuddel:knuddel:knuddel
    Ich wünsche euch alles alles alles gute.