Umgangsrecht und Spieltherapie?

  • Hallo. Exfrau und ich sind seit 2012 geschieden, seit 2011 getrennt. Umgangsrecht ist seit 2011 auch gerichtlich festgelegt, 2013 ausgeweitet wurden. Aller 2 Wochenenden plus einmal aller 2 Wochen zusätzlich - aufgrund der Bindung des Kindes zum Vater. Bisher lief alles sehr gut. Kind hat noch immer sehr enge Bindung zum Vater. Im Alter von bereits 1 Jahr hatte das Kind schon Übernachtungen beim Vater gehabt, ohne Probleme.


    Nun ist es so, dass die Mutter erneut dagegen vorgehen will und behauptet, dass es nicht gut fürs Kind ist, dass zuviel Umgang ist.


    Nun möchte das Jugendamt eine Spieltherapie veranlassen, um heraus zu finden, was das Kind wirklich will.


    Mein Unverständnis dahin gehend ist, wenn es nach Jahren einwandfrei funktioniert hat zwischen Kind und Vater, wieso auf einmal das Jugendamt eine Spieltherapie veranlasst.


    Welche Vorteile ergeben sich aus einer solchen Therapie.


    Für mich klingt es so, als versuche man, mit Hilfe dieser Therapie irgendwie das Umgangsrecht (weil Mutter es so will) irgendwie mit Hilfe von Dritten versucht, einzuschränken.


    Wie seht ihr das? Was ist eine Spieltherapie? Wäre so eine Therapie im Rahmen eines Umgangsrechtes sinnvoll? Anwalt sagt auch, komisch wieso auf einmal im Rahmen einer Spieltherapie das Umgangsrecht abhängig gemacht werden soll.

  • Hi,
    das Kind scheint noch unter 6 Jahren zu sein und über die Spieltherapie findet eine Fachkraft heraus, ob das Kind unter Zwängen lebt, überfördert sein könnte, sich unwohl fühlt etc...


    Man bedenke -bitte - mal folgendes:
    Du als Vater hast das Umgangsrecht eingeklagt und erweitert.
    Sie als Mutter hätte da gern wohl nen Riegel vorgeschoben.
    Und WO bleibt das Kind?
    WER hat ES gefragt, was es für richtig hält?


    Ich denke, dass Euer KInd in irgendeiner Weise Verhaltensauffälligkeiten vorweist und das jetzt - im Interesse des Kindes- anhand der Spieltherapie abgeklärt werden soll.
    Und das finde ich total in Ordnung, weil über allem, auch über dem Umgangsrecht, die Interessen des Kindes zu stehen haben (meine Meinung)

  • Warum muss ein Kind was schon so lange ganz normalen umgang beim Vater hat, anhand einer so genannten Spieltherapie beweisen,daß der Umgang in ordnung ist? Finde sowas schwachsinn, vieleicht sollten mal manche Mütter so was machen um zu gucken, ob sie dem Kind schaden.

  • Lieber TS,


    lass dich da jetzt nicht verrückt machen. Du vermutest das JA wird gegen dich arbeiten, was ich nicht
    glaube. Du schreibst selber der UG funktioniert schon einige Jahre gut.


    Vielleicht kommen die sogar zu einen anderen Ergebnis als du vermutest.


    jenpa

    Lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen,
    weigere dich lediglich,dich ihm zu unterwerfen.
    N.V.Peale

  • Ich mache mich verrückt, das stimmt. Ich möchte FÜR das Kind nicht, dass hier Ergebnisse heraus kommen, die dem Kind schaden. Denn das Kind hängt sehr an mir. Sagt von sich aus, es will nach Hause. Ich sage dem Kind, dass wir am Sonntag nach Hause fahren. Das Kind meint aber, dass das Zuhause beim Vater sei. Ich stelle es nunmal richtig. Aber das Kind sieht bei mir das Zuhause.


    Verhaltensauffälligkeiten zeigt es lt. der Mutter und dem Kindergarten. Der Mutter wird, wobei sie schwanger ist, in den Bauch getreten und gehauen, es wird nach der Mutter geschlagen, gegen Türen getreten, Kinder im Kindergarten werden die Rutsche heruntergeschubst. Ich selbst habe mit der Mutter und mit dem Kindergarten darüber gesprochen, dass das Kind andere Weisen bei mir aufzeigt, wie bei Mutti und Kita, was ich sehr seltsam finde, zumal in dem Alter. Die Mutter meint, dass die Kleine das bei mir nicht macht, weil sie auch immer bei mir ist. Ich finde das Argument Blödsinn. Warum sollte sie sich anders bei mir verhalten, nur weil sie nicht oft bei mir ist. Ich denke, es liegt an der Erziehung und Bindungstoleranz, da bei der Mutter ambivalente Bindung besteht, was ich oft beobachten konnte. Das Kind verabschiedet sich erst nach Aufforderung von der Mutter und will durch ihre Verhaltensweisen so schnell wie möglich mit dem Vater weg und sagt, wir wollen nach Hause fahren. Ich stelle es dann richtig und sage, wir fahren am Sonntag zur Mama, dann sagt sie, nein nicht Mama gehen, nach Hause fahren. Was soll ich da noch machen?


    Ich habe nur Angst, dass die Spieltherapie entgegen dem Wohle des Kindes Aussagen trifft, denn das habe ich im Bereich des Jugendamtes (teilweise aber oft) schon genug erlebt und das hat die Therapie (von nur 5 Wochen!) angeraten. Meiner Meinung nach ist eine Therapie von 5 Wochen keine Therapie. Oder seht ihr das anders.


    Ich will ehrlich sein, ich weiß nicht, was eine Spieltherapie ist und kann mir ehrlich gesagt, nichts darunter vorstellen :(

  • Jetzt fangt vor allem nicht an, euch gegenseitig zu pathologisieren!
    So ein Verhalten wie in den Bauch hauen könnte man von außen auch auf Eifersucht auf das neue Geschwisterkind deuten.
    Ich finde es auch nicht unnormal, dass sich Kind verschiedenen Leuten anders verhält. Manche erkennen ihr Kind in der Kita nicht wieder. Und auch für die Art, wie sich das Kind von der Mutter verabschiedet, gibt es hundert Erklärungen, ohne dass man da eine "ambivalente Bindung" diagnostizieren müsste.


    Nun scheint das Jugendamt aber doch zu finden, dass da Verhaltensauffälligkeiten vorliegen. Und jetzt rattern bei dir die Fragen, das Problem ist nur. Du kannst es ohnehin nicht wissen, und gewinnen kannst du nur durch Souveränität. Also lass dich tunlichst nicht über angebliche Bindungsstörungen zur Mutter aus! Und mach dir nicht zu viel Sorgen, bevor Umgangsrecht eingeschränkt wird, muss allerlei passieren! (Damit meine ich nicht, dass du so einem Verfahren einfach zustimmen sollst! Nicht, bevor du weisst, worum es genau geht.)


    Du schreibst: "Für mich klingt es so, als versuche man, mit Hilfe dieser Therapie irgendwie das Umgangsrecht (weil Mutter es so will) irgendwie mit Hilfe von Dritten versucht, einzuschränken." Ist das Bauchgefühl, oder wurde so etwas auch vom Jugendamt gesagt? Plant die Mutter wirklich konkret, den Umgang wieder enzuschrönken, oder hat sie nur über das Jugendamt das Gespräch gesucht und den Verdacht geäußert, ob die Verhaltensauffälligkeiten damit zu tun haben könnten? Soweit ich sehe, habt ihr gerade kein Umgangsverfahren am Laufen, oder? Sondern es geht nur um eine Vereinbarung beim Jugendamt? Da geht es um Vereinbarungen. Niemand kann einfach so den bestehenden Beschluss kippen, wenn du es nicht willst! Keine Panik!


    Was die "Spieltherapie" betrifft: Ist das eine Spielbeobachtung oder eine Spieltherapie? Also, was du beschreibst, wäre eher zum Zweck der Diagnostik, aber eine Spieltherapie wäre bereits die Behandlung und muss überhaupt nichts mit dir zu tun haben. Könnte es sein, dass ihr gemeinsames Sorgerecht habt und einfach deine Unterschrift benötigt wird, damit euer Kind eine Therape machen kann? Wenn ein solches Missverständnis dahintersteckte, würde ich mir keine Sorgen machen, sondern zustimmen, um ihm zu helfen! Und niicht denken, dass es gegen dich gerichtet ist!


    Wie alt ist denn das Kind egentlich?

    Einmal editiert, zuletzt von Maunzelberta ()

  • Es wurde vom Jugendamt so gesagt, die Mutter begründet die Verhaltensauffälligkeiten mit dem Umgang, was völliger Quatsch ist. Ein Freund unserer Kleinen begleitet mich jedes Mal, weil er unbedingt sie mit abholen und zurückbringen möchte und er bekommt es ja mit, wie sich das Kind bei mir verhält. Da gibt es keine Auffälligkeiten. Wie gesagt, sie hat den Verdacht geäußert, dass das Kind durcheinander ist. Jedes Kind ist bei Hin und Her durcheinander.


    Es ist eine Spieltherapie, von Beobachtung hat das Amt nichts gesagt, die Therapie soll 5 Wochen dauern und dann lädt uns das Amt zum Vermittlungsgespräch ein, halt wegen der Unstimmigkeit, dass das Kind durcheinander "wirkt"


    Wir haben gemeinsames Sorgerecht, aber mich hat da keiner gefragt. Vor Monaten hieß es mal, dass die Mutter wegen Erziehungsfragen sich ans JA gewandt hat, ob es damit was zu tun hat, kann ich nicht sagen.


    Das Kind wird im Juli 5, hat aber eine Entwicklungsverzögerung, falls das weiterhilft

  • Hallo edit-gb,


    das Kind hat Verhaltensauffälligkeiten.
    Das kann viele Ursachen haben: Begebenheiten im Kindergarten, das erwartete Geschwisterchen, eine unbedachte Äußerung eines Erwachsenen, Missverständnisse aufgrund der Schwerhörigkeit.


    Die Mutter meint, die Auffälligkeiten würden mit dem Vater-Kind-Umgang zusammenhängen und auch Du erzählst von der Seltsamkeit, das 4,5 jährige Mädchen würde Deine Wohnung als ihr zu Hause bezeichnen. Das tut sie obwohl Du das stets korrigierst und das Kind keine Erinnerung an Eure Zeit als Familie haben kann, da die Trennung bereits mehrere Jahre her ist.


    Die Mutter kümmert sich nun um das Problem des Kindes, indem sie den Rat des Jugendamtes einholt.
    Das Jugendamt rät (vermutlich auch aufgrund der Entwicklungsverzögerung des Kindes) zu 5 Besuchen bei einer Kindertherapeutin, die im Rahmen einer Spieltherapie ergründen soll, worin diese Auffälligkeiten begründet sind. Warum ist das Kind unglücklich? Warum wird es aggressiv? Ist in der Familie eine Schieflage oder im Kindergarten? Versteht sie vielleicht aufgrund der Schwerhörigkeit zu wenig Gesprochenes und fühlt sich ab und an falsch verstanden?


    Selbstverständlich wird hier auch in das Kind hineingehorcht werden, ob sie sich eventuell im Loyalitätskonflikt zwischen den Eltern befindet und auch, wie dieser entstehen konnte. In der Regel wird in so einem Falle aber nicht unweigerlich das Umgangsrecht (des Kindes) eingeschränkt, sondern den Eltern wird als erste Maßnahme z.B. eine Erziehungsberatung anempfohlen.


    Da es sich im Grunde genommen um eine medizinische Maßnahme handelt, bedarf es Deiner Zustimmung nicht. Die Gesundheitsfürsorge übt die Mutter laut Deiner Informationen in einem anderen Themenstrang alleine aus.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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    Einmal editiert, zuletzt von FrauRausteiger ()

  • Vielen Dank, du hast mir sehr weiter geholfen mit deinen Informationen. Die Verhaltensauffälligkeiten kann ich nicht beurteilen, wie sie entstanden sind.


    Mit dem Nach-Hause-gehen evtl., da die KM in 2 Jahren bereits das 4te Mal umgezogen ist und ich mir nur so erklären kann, dass das Kind garnicht so recht weiß, was denn nun das zuhause ist. Sind aber reine Spekulationen.


    Da ich seit Oktober wieder in Arbeit bin, ist es etwas anders beim Umgang. Das bedeutet, dass ich freitags etwas später komme, statt vereinbart halb 3 um 5, das macht die Mutter nicht mit. Das Jugendamt pocht darauf, sich an die Regelung zu halten. Auf der einen Seite rummotzen, wenn kein Unterhalt gezahlt werden kann, auf der anderen Seite an die Regelung halten. Ich solle es mit dem Chef abklären. Gerade in der Logistikbrance hat das sehr hohen Vorteil, die Kündigung dadurch zu riskieren. Meiner Meinung nach geht es hier nicht ums Kind, sondern darum, mit allen Mitteln auch noch die Arbeitslage schlecht zu machen. Dies merkt man daran, dass bisher immer geeinigt wurde, bis zu einem Brief vom Ja, wo NUR empfohlen wird, sich an die Regelung zu halten, es ist nur eine Empfehlung und dass die KM das so sich ausmalt, als beharre man genau auf die Regelung. Weil .... sie es mal wieder falsch aufgefasst hat (selber mit dem JA telefoniert) Die ganze Zeit haben wir keine Probleme mit der zeitlichen Verschiebung gehabt und dann auf einmal .... immer diese Machtspielchen. Gehe ich nicht arbeiten, ist es falsch, gehe ich arbeiten ...

  • Klingt so, als würden bei euch im Moment viele Konfliktfelder offen sein. Wegen der Abholzeit, ist es denn "nur so" eine Vereinbarung oder ein Vergleich oder ein Spruch des Gerichts? Zumindest ich bin der Meinung, dass man wenn man eine Vereinbarung trifft diese auch nach bestern Möglichkeit einhalten sollte und nicht "einfach so" etwas anderes macht. Aber das müsst ihr miteinander regeln.


    Dem Mini scheint es in der ganzen Situation auch nicht gut zu gehen, zumindest lese ich das so aus deinem Beitrag heraus. Dann kommt auch noch ein neues Geschwisterchen - eine große Umstellung für jedes Kind.


    Wie ich es verstanden habe, ging die Idee der Spieltherapie vom Jugendamt aus. Vielleicht ist es sinnvoll wenn du dort anrufst und nochmal nachfragst & vor allem deine Ängste offen ansprichst.

  • Also, ich finde schon und habe die Hoffnung, dass wir uns weiter einigen können. Nur hier ist ihr persönliches Bild in Gefahr. 2 Seiten, von jetzt auf gleich. Mal super gut gelaunt, dann direkt wieder trübe, nur sieht es keiner. Wir kauen das seit Jahren durch, immer wird es so hingestellt als wäre ich der Buhmann. Gerichte kann man vergessen, alle gg. Vater, wenn es eine Richterin ist.


    Ich habe bereits dort angerufen. Man sagte mir nur, erst die Spieltherapie und dann wegen Umgang reden. Man macht also den weiteren Umgang von der Spieltherapie abhängig, den Umgang, wo sich beide ET's vor Gericht geeinigt haben.

  • Wir kauen das seit Jahren durch, immer wird es so hingestellt als wäre ich der Buhmann. Gerichte kann man vergessen, alle gg. Vater, wenn es eine Richterin ist.



    Die Einstellung ist natürlich auch nicht sehr hilfreich. Auch Richter sind nur Menschen, das ist gar kein Thema aber von vorne herein mit dem Gewissen hingehen "alle sind gegen mich" - kann nach meiner Erfahrung sehr schnell zu einer selbsterfüllenden Prophezeihung werden.


    p.s. wir hatte bei unserem (wenn auch nur kurzen) Gastspiel eine Richterin und die hat der Mutter ziemlich den Kopf gewaschen.

  • Hallo edit-gb,


    ich will dich auch meine Meinung zum Thema wissen lassen.


    Aus deinen Schilderungen denke ich, die Mutter hat es in den letzten Jahren nicht leicht gehabt, ihr Leben in geregelte Bahnen zu lenken. Da ihr den s.g. Umgang gerichtlich habt klären lassen können schließe ich, ihr könnt nicht wirklich gut miteinander reden bzw. habt ihr kein positives Bild vom anderen.


    In so einer Dynamik fällt es Menschen schnell leicht, sich einen Schuldigen für die Dinge zu suchen, die nicht funktionieren. Du, der Umgang bzw. deine Bindung zur Tochter sollen jetzt näher unter die Lupe genommen werden, denn das Kind ist auffällig und das muss irgend wie mit dir zu tun haben. Das musst du erst mal so stehen lassen und hinnehmen. Dem begegnest du nur durch Souveränität und Selbstsicherheit. Lass dich nicht ein auf Schuldzuweisungen.


    Was genau in einer s.g. Spieltherapie die über fünf Wochen (5 Termine?) gehen wird herausgefunden werden soll, erschließt sich mir nicht. Die Person, die das machen wird, wird nur ein oberflächliches Bild bekommen und das wird auf Grund der Fragestellung, mit der sie heran geht, auch sehr tendenziös sein.


    Ich kann dir nur empfehlen dich in Kontakt mit der entsprechenden Stelle zu setzen und um fundierte Informationen zu bitte über Art und Weise der geplanten Veranstaltung. Strategisch solltest du dich aber nicht auf die Schuldzuweisungen der Mutter einlassen und diese thematisieren. Frag nach Motiv, aber behalte deine Befürchtungen erst mal für dich.


    Bis gespannt, was passieren wird.


    Euch Alles Gute :winken:

  • Gerichte kann man vergessen, alle gg. Vater, wenn es eine Richterin ist.


    toll geschrieben !!! Ich hatte die letzten 10 Jahre nur Richterinnen (3). Das die gegen Väter sind habe ich nicht
    bemerkt. Nur mal so nebenbei angemerkt.


    TS du solltest mal einen Gang zurückschrauben und nicht immer alles so negativ sehen. Der UG funktioniert doch derzeit oder ?
    Und solange dies so ist,wird dir den auch keiner streitig machen.



    jenpa

    Lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen,
    weigere dich lediglich,dich ihm zu unterwerfen.
    N.V.Peale

  • Nun sind wieder ein paar Tage vergangen. Mittlerweile kann man etwas normaler miteinander umgehen. Die Mutter steht kurz vor der Geburt ihres Kindes, ist dementsprechend auch etwas angeknackst.


    Nun hatte ich eine Woche Urlaub und habe die Kleine eine Woche zu mir genommen. Mutti hat mich dann auch gefragt, ob ich mit ihr (nach der Umgangswoche) oder zusammen zum Logopäden. Ich habe gemeint, besser wäre es zusammen, damit beide einen Überblick über den Termin bekommen.


    Unsere Tochter hat Schwierigkeiten, einfache Bilder in einem Buch zu erkennen. Insgesamt könnte die Bildererkennung, auch lt. Logopädin, besser sein. Sie hat sich die Bilder angeschaut, leider hat sie dann wieder ihre 5 Minuten gehabt und hat zur Logopädin "Lass mich in Ruhe" gesagt. Das Verhalten ist schon sehr auffällig.


    Ich habe mit der Mutter nochmal darüber gesprochen. Sie erzählte mir, dass die Kleine in der Kita kaum Freunde hat, keiner mit ihr spielen will und alle Kinder sich aufgrund ihres Verhaltens absondern. Da blutet mir das Herz.


    Als ich am Wochenende die Kleine wieder hatte, haben wir Brettspiele gespielt. innerhalb des Spielens habe ich dann gefragt, ob sie denn auch immer viel in der Kita und bei Mama spielt. Sie hat mir gesagt, dass weder Mama noch Kinder mit ihr spielen und hat dann halt erzählt, dass sie ein Kind die Rutsche runtergeschubst hat (was ja auch bereits bekannt war) Sie erzählte aber dann wiederum, dass die Mama schreit und nicht mit ihr spielen will. Ich habe gefragt, warum hat die Mama denn geschrien. Sie sagte, sie hat den XXX (ihren Freund) angeschrien und mit Steinen auf ihn geworfen.


    Ich habe bei Umgangsende mit der Mutter dann über ihr Verhalten gesprochen, aber nicht, was die Kleine mir erzählt hat und wir haben gemeinsam überlegt, was wir noch machen können. Die Mama sagte mir auch, dass sie keine Freunde hat, dass sie seit einem Jahr so ist. Sie hatte letztens den Gymnastikball gegen den Tisch getreten, so dass der Tisch nur noch auf 2 Beinen steht.


    Ich habe ihr mitgeteilt, dass ihr Verhalten bei mir anders ist, als wie sie mir erzählt. Sie sagte nur, dass ich die Kleine ja nur 3 Tage in der Woche habe. Ich meinte, die Woche als sie bei mir war, hat sie es ja auch nicht gemacht, Die Mama hätte mit der behandelten Psychologin geredet und die hätte auch gemeint, das wäre normal, dass sich das Kind, wo es wohnt, anders benimmt als beim Vater, der sie nur 3 Tage hat.


    Kann sich ein Kind so verstellen?

  • Mittlerweile kann man etwas normaler miteinander umgehen. Die Mutter steht kurz vor der Geburt ihres Kindes, ist dementsprechend auch etwas angeknackst.


    In Summe doch eine positive Entwicklung.


    Bitte behalte im Hinterkopf, dass deine Ex in den nächsten Wochen im sogenannten "Wochenbett" sein wird und nach der Geburt eine beachtliche hormonelle Umstellung im Körper stattfindet, noch dazu wird das neue Baby wieder einiges durcheinander wirbeln. Also lege nicht jedes Wort auf die Goldwaage und versuch ruhig zu bleiben, auch wenn es dir schwer fällt.


    Sei für deine Tochter da. Ein Geschwisterkind bedeutet auch für sie eine große Umstellung. Sie hat Mama jetzt nicht mehr alleine, das kleine wird gerade am Anfang viel Zuwendung brauchen (wie Babys halt sind). Freu dich mit ihr, wenn sie sich über das Baby freut (auch wenn dir das Kind wahrscheinlich egal ist, da du keinen Bezug dazu hast) und zeig ihr wie toll es ist, wenn sie ein Elternteil (dich) nur für sie alleine hat.

  • Wir hatten das gerade erst im Bekanntenkreis. Das Kind war gerade 5 als das Geschwisterchen kam und war total am durchdrehen. Es hat angefangen anderen Kindern wehzutun, sogar zu beissen, hauen, lügen, sachen wegnehmen. Und da gab es keine Trennungssituation in der Familie. Es ist nunmal eine Umstellung für die Kinder. Jetzt, 3 Monate nach der Geburt des Kleinen läuft alles wieder ganz gut.