Fernbeziehung - Umzug mit Kind oder Trennung???

  • Hallo liebe Forumsgemeinde!! Würde mich über ein paar Meinungen/Erfahrungen/ Tipps sehr freuen!!


    Zu meiner Situation: Ich bin 28 Jahre alt und bin Alleinerziehende Mama eines 8 (fast 9) jährigen Jungen. Sohn ist Halbwaise (Vater starb als er 5 Jahre alt war).
    Er geht in die 3.klasse und fühlt sich in seiner Klasse sehr wohl. Ich muss dazu sagen, dass er zuvor in einer Kinderkrippe war in der er viele Freunde hatte. Aufgrund eines Umzugs, innerhalb der Stadt änderte sich das Einzugsgebiet, sodass er nicht mit den Kindern aus der Krippe eingeschult wurde. Das erste Halbjahr war die Hölle...keine Freunde, täglich geweint usw. Nach dem ersten Halbjahr/Ende der 1.Klasse, hatte sich mein Sohn prima eingelebt und viele neue Freunde gewonnen. Hierzu habe ich ehrlicherweise nichts beigetragen, das hat er sich alles alleine erarbeitet. Heute ist er sehr beliebt und hat wiegesagt viele Freunde mit denen er sich draußen regelmäßig zum Spielen trifft.


    Nun zu mir: seit des Tods des Kindesvaters, war ich bis auf 1 kurzzeitige Beziehung alleine, habe meinem Sohn nie einen Mann vorgestellt. Seit 10 Monaten ist das anders, ich habe einen festen Freund und führe mit ihm eine Fernbeziehung. Uns trennen leider 170 km voneinander. Er kennt meinen Sohn, Eltern usw. Waren auch schon zu dritt im Urlaub und führen eine feste Beziehung. Mein Freund ist selbstständig, hat eine Firma die gut läuft und hat mir schon zu Beginn der Beziehung offenbart, dass ein Umzug für ihn nicht in Frage kommt. Ich habe bis vor kurzem gearbeitet und studiert. Habe das Studium jedoch abgebrochen und nun die Chance auf eine Ausbildung trotz meines Alters.


    Die Fernbeziehung steht auf der Kippe, wir leiden beide darunter und sehen uns zu selten. Wir lieben uns das steht fest, es wird aber dennoch immer klarer: Entweder Umzug oder Trennung!!


    Was würdet ihr mir in der Situation raten? Umzug zum Schulwechsel nach der 4.klasse, sprich August 2016? So hatte ich es anfangs immer geplant und auch meinem Freund hin und wieder erzählt. Mein Sohn will aber nicht umziehen, das hat er mir bereits gesagt als ich mit ihm über einen möglichen Umzug sprach. Ein Umzug würde auch bedeuten, dass ich die Ausbildung im August 2015 nicht antreten kann (habe noch keinen Ausbildungsvertrag, aber gute Chancen, da ich zum Probearbeiten eingeladen wurde). Ich liebe meinen Freund, könnte von ihm aus jederzeit zu ihm ziehen und mir dort für das Jahr 2016 eine Ausbildungsstelle suchen. Aber soll ich das wirklich tun? Wäre ich kinderlos wäre meine Entscheidung ganz klar JA FÜR DEN UMZUG!! Aber mit Kind ist das halt was anderes. Ich will ihm nicht wieder einen "Neuanfang" zumuten. Andererseits wäre ein Umzug nach der 4.klasse noch möglich, da sich die Wege aufgrund der weiterführenden Schulen ohnehin teilweise verlaufen. Geht er erstmal in die 5.klasse ist für mich klar, dass ich nicht mehr umziehen werde und somit den einzigen Zeitpunkt verpasst habe. Bin wirklich hin und hergerissen:-( Mein Freund drängt mich nicht muss ich dazu sagen, ich merke aber jetzt schon dass wir uns auf kurz oder lang in dieser Fernbeziehung "verlieren". Trete ich erstmal die Ausbildung an, werden wir uns noch weniger sehen. Habe einfach Angst, dass ich mir die Chance auf eine Zukunft mit eigener kleiner Familie und vorallem Partnerschaft verbaue, nur weil ich mich nicht getraut habe einen Neuanfang zu wagen...
    Freue mich über jeden Rat und eure Meinung dazu:-) und schonmal danke, an jeden der den langen Text gelesen hat!!! :thanks:

  • Meine Gedanken dazu:


    Wie ich das herauslese, hast du ein abgebrochenes Studium, also keinen Abschluss, und dein Sohn hat sich mühevoll in ein neues Umfeld integriert, ist jetzt glücklich. Zudem hast die Aussicht auf eine Ausbildungsstelle.


    Mit dem Mann bist du seit 10 Monaten in einer Fernbeziehung. Das ist nicht viel und sonderlich viel Alltag dürftet ihr gemeinsam noch nicht gelebt haben.
    Der Umzug wäre ein Sprung ins kalte Wasser, bei dem dein Sohn erstmal viel verliert und keiner kann sagen, ob das gut geht. Du setzt eine Ausbildungsstelle aufs Spiel, nachdem du bereits ein Studium abgebrochen hast.


    Ich beginne wenns klappt im August selbst eine Ausbildung und weiß, wie schwer man die in unserem Alter bekommt.


    Natürlich kann es gutgehen. Vielleicht findest du einen neuen Ausbildungsplatz und deine Beziehung entwickelt sich ganz toll. Dein Sohn hat aber erstmal mehr verloren als gewonnen.
    Wenn du Pech hast, stellt ihr fest, dass eure Beziehung im Alltag keinen Bestand hat, du überstürzt gehandelt hast, etc . pp.


    Ohne Kind kann man so ein Risiko vllt. in Kauf nehmen.
    Ich würde es vorziehen, meinem Kind und auch mir selbst Sicherheit zu bieten.
    Das ist aber nur meine persönliche Meinung bzw meine Gedanken dazu.

  • Liest sich für mich so, als wäre das ein guter Zeitpunkt einen Neustart zu wagen. Noch hast Du keinen Ausbildungsvertrag unterschrieben, d.h. Du könntest an Deinem neuen Wohnort etwas suchen. Deinem Sohn steht eh ein Umbruch bevor, wenn er in die 5. Klasse wechselt. Davor kannst Du ihn nicht bewahren. Solltest Du bereits jetzt umziehen, lernt er in der neuen Grundschule eventuell Kinder kennen, die dann später mit ihm auf die "höhere Schule" wechseln. Natürlich möchte Dein Sohn nicht umziehen. Aber die Entscheidung und die Entschlossenheit müssen bei Dir liegen, da Du die Rudelführerin bist. Du schreibst, daß Deine Entscheidung ohne Kind sehr klar wäre. Warum kann sie das mit Kind nicht auch sein? Ja, Sicherheit und Stabilität sind wichtig für Dein Kind. Aber die willst Du ihm ja auch bieten. Sicher ist im Leben nichts. Dein Kind fühlt sich sicher, wenn Du es bist!!! Wenn Du Dich entscheidest, dann sei Deinem Kind gegenüber entschlossen und stark und gebe ihm den Halt, den er für den Umbruch braucht! Solltest Du allerdings voller Zweifel sein, mit Dir hadern und nur Mitleid für Dein Kind empfinden, würde ich es eher lassen. Dann wäre es für Dein Kind wirklich schlimm...
    Ich lebe seit 2011 getrennt und bin den Kindern zuliebe an dem Ort geblieben, an dem die Kinder ihre Freunde und gewohnte Umgebung haben. Ich wünschte ich hätte den Mut für einen Neuanfang gehabt. Je älter die Kinder werden, umso schwieriger wird es ... Daher rufe ich: go, go, go! :wink

  • Der Umzug wäre ein Sprung ins kalte Wasser, bei dem dein Sohn erstmal viel verliert und keiner kann sagen, ob das gut geht. Du setzt eine Ausbildungsstelle aufs Spiel, nachdem du bereits ein Studium abgebrochen hast.


    Du hast jetzt die Möglichkeit, Dir über die Ausbildung eine gewisse Selbständigkeit zu erarbeiten. Wenn Du zu Deinem Freund zögest, hättest Du diese Möglichkeit erst einmal nicht mehr. Du solltest Dich also fragen, ob Du diese Abhängigkeit erstens grundsätzlich möchtest bzw. in Kauf nehmen kannst, und zweitens von diesem Mann abhängig sein möchtest.


    Auch gemeinsamer Urlaub heißt eben noch nicht, dass man sich im Alltag kennt. Ihr habt sicher viele schöne Momente zusammen erlebt, also Dinge, welche verbinden. Aber reicht das aus? Diese Frage kannst nur Du Dir beantworten. Sprich doch einmal mit Freunden darüber, welche Dich gut kennen.


    Was verbindet Euch, was trennt Euch? Wie könnte Euer Alltag aussehen? Wenn er schon nicht bereit ist, selbst umzuziehen, wie anpassungsfähig und -willig ist er? Wie kompromissbereit? Wo gibt es Konflikte oder Konfliktpotenzial? Wie gut versteht Ihr Euch? Kann er Dich, so wie Du bist, annehmen? Ist er bereit, eine wirkliche Beziehung auch zu Deinem Sohn aufzubauen?


    Bevor ich selbst keine positiven Antworten auf solche Fragen hätte, würde ich nicht umziehen.

  • Danke für die Ratschläge/Meinungen und Gedanken!!


    Papa1964 Der Grund warum ich mich nicht im Wohnort meines Freundes beworben habe ist ganz einfach! Ich wohne nunmal nicht dort, daher macht es meiner Meinung nach auch keinen Sinn mich dort zu bewerben. Angenommen ich werde zum Vorstellungsgespräch eingeladen und gefragt warum ich mich so weit weg bewerbe...da macht es doch eher einen schlechten Eindruck wenn ich sage:"Noch wohne ich hier nicht, bin aber am überlegen..." : :hae:


    linalona Genau davor fürchte ich mich, was dir passiert ist...die verpasste Chance auf einen Neuanfang ...danke für deinen Beitrag !!!
    MadWorld ja das stimmt es ist wirklich schwer eine Ausbildung mit 28 zu finden, vor allem wenn wie bei mir noch Schönheitsfehler in Form eines abgebrochenen Studiums hinzukommen. Ich bin daher wirklich dankbar, dass ich nach den bisherigen absagen und Vorstellungsgesprächen eine Chance auf ein Probearbeiten bekommen habe. Bestehe ich diese Hürde, habe ich es geschafft.
    Meine Risikobereitschaft hält sich doch in Grenzen, die Beiträge haben mir sehr geholfen in diesem Forum !! Danke dafür !!
    musicafides natürlich gibt es auch bei uns Probleme, im Sinne von Meinungsverschiedenheiten, anderen Ansichten etc. wie in jeder anderen Beziehung auch...Ein Urlaub kann natürlich keinen Einblick in einen möglichen Alltag gewährleisten, das ist mir bewusst...Konfliktpotenzial gibt es beim Thema Kinder...mein Partner hat aus seiner vorherigen Beziehung, die im verflixten 7.Jahr gescheitert ist, einen 5jährigen Sohn. Diesen sieht er jedes 2. Wochenende. Der kleine kommt dann meist von Freitag-Sonntag zu Besuch mit Übermachtung natürlich. Gemeinsame Wochenenden als Patchworkfamilie gestalteten sich in den letzten Monaten schwierig bzw. stressig. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Kurzfassung wäre: Beide Elternteile stehen jeweils hinter dem eigenem Kind bei Konflikten, Schwierigkeiten mit der Kindesmutter, Kinder haben häufiger Streit, Stress im allgemeinen, evtl. Zu hohe Erwartungen an das 4-er WE). Aus diesem Grund treffen wir uns schon seit mehreren Wochen nicht mehr zu viert. Dies würde sich natürlich ändern wenn wir einen gemeinsamen Alltag hätten, das ist mir bewusst. Ich habe mich viel mit dem Thema Patchwork auseinandergesetzt indem ich stille Mitleserin in Foren war und auch publikationen hierzu gelesen habe. Es kann sehr tröstlich sein, wenn man sich in zig Foren mit seinen Problemen exakt wiederfindet. Das ich mich auf einen Mann mit Kind und dazu noch eine Fernbeziehung eingelassen habe, wusste ich natürlich vorher...steckt man aber erstmal in der Situation drin sieht es doch wieder anders aus. Vorstellung und Realität können hier eben auch mal auseinander klaffen.
    Mir ist bewusst, dass ich mich mit dem Kind meines Partners auseinandersetzen muss. Ohne Kind kein Mann - zumindest nicht dieser. Trotzdem haben wir das Thema Aktivitäten zu viert auf unbestimmte Zeit aufgeschoben. Vielleicht ein Fehler!? Ich weiß es nicht.
    Ich habe nun beschlossen mein Probearbeiten abuwarten. Das habe ich diese Woche. Somit müsste ich nächste Woche eine zu- oder Absage für den ausbildungsplatz erhalten. Sollte ich eine Zusage erhalten, werde ich die Ausbildung antreten.
    Ich habe gestern Besuch von meinem Freund gehabt. Er hat mir geraten die Ausbildung anzunehmen wenn ich die Zusage erhalte. Ein Arbeitsplatz sei wichtiger sagt er, auch auf die Gefahr hin, dass die Fernbeziehung kaputt geht (was er jedoch nicht glaubt). Ich bin mir wohl einfach nicht sicher genug um einfach alles was mein Sohn hier hat (Gewohnte Umgebung, Schule, Freunde, Fußballverein, Oma&Opa) aufzugeben.
    Sollte ich es komisch finden, dass mein Freund mir dazu rät die Ausbildung hier an meinem Wohnort anzunehmen!?!? :Hm
    Natürlich ist es vernünftiger, aber es bedeutet gleichzeitig , dass ich für die nächsten 3 Jahre an meinen Wohnort gebunden bin. Und ob ich danach umziehe!? Ich wage es zu bezweifeln...außer es ergibt sich beruflich eine gute Stelle in seiner Nähe nach der Ausbildung...

  • Ich kenne das Thema Fernbeziehug etwas. Ich denke auch, Du solltest abwarten, ob Du eine Ausbildung starten kannst. Wenn Du die Ausbildungsstelle bekommst, dann würde ich an Deiner Stelle an Dich denken und nicht umziehen. Ob die Fernbeziheung dann hält, wird sich zeigen. Auch wenn die Ausbildung 3 Jahre dauert, wenn Ihr beide sicher seid, dass Ihr eine Beziehung nur mit Euch wollt, dann könnt Ihr auch 3 Jahre weiter eine Fernbeziehung führen...wobei 170 km noch gehen, sind aber im Alltag schon schwer, das ist mir klar.


    Denk also bei allen Entscheidungen immer zuerst an Dich (und Deinen Sohn). Wenn Dein Partner Dich liebt, dann wird er das verstehen. Wenn er es nicht versteht, dann ist er vielleicht auch nicht der richtige Partner.


    Alles Gute Euch! :blume

  • Hallo,


    zum Thema Fernbeziehung kann ich Dir nur von meiner berichten, die aber wesentlich einfacher und nicht mit Deiner Situation vergleichbar ist, weil bei uns nur ein Kind zu händeln war...Wir haben über 4 Jahre eine Fernbeziehung geführt und sehen uns auch jetzt, wo mein Mann seinen offiziellen Wohnsitz bei uns hat, überwiegend nur an den Wochenenden, weil er beruflich 90% des Jahres in der Weltgeschichte umher reist... wir haben uns gut damit arrangiert in der Woche Kontakt über E-Mail & Telefon zu haben und er nimmt auf diesem Wege an unserem Leben teil... es kann funktionieren, wenn es muss... ;-)


    Ich würde daher an Eurer Stelle nichts über`s Knie brechen und auch eine Trennung muss nicht die unmittelbare Folge sein, wenn kein Wohnortwechsel ansteht.... Nach dem, was Du schreibst, würde ich mich an Eurer Stelle erstmal darauf konzentrieren, die WE`s mit beiden Kids streßfrei hinzubekommen... wenn sich das alles eingespielt hat, kann man immer noch über einen Wohnortwechsel nachdenken... denn diese Probleme geben sich ja nicht automatisch dadurch, dass Ihr zu ihm zieht... im Gegenteil, es könnte dann ja noch schlimmer werden und letztlich zur Trennung führen (im schlimmsten Fall) - damit wäre niemandem geholfen...


    Nun aber:


    Herzlich :welcome bei uns im Forum. Wir freuen uns, dass Du da bist und hoffen, Du fühlst Dich wohl bei uns.


    Um Dir den Einstieg ins Forum zu erleichtern, haben wir die Möglichkeit einer Patenschaft eingeführt. Genauere Infos darüber findest Du hier


    Wenn Du also gerne einen Paten haben möchtest, bitte ich Dich mir oder Susayk eine private Nachricht (PN) zu schreiben, wir werden dann einen Paten für Dich suchen.


    Neben dem Moderatoren Team, die Du an ihren roten Fähnchen im Profil erkennst haben wir einen Forenbeirat ins Leben gerufen. Weitere Info`s zum Forenbeirat findest Du hier


    Die Beiratsmitglieder erkennst Du an ihren grünen Fähnchen. Zur Zeit sind die User Luchsie, Luvi und TiMiDa als Forenbeitrat unterwegs. Der Forenbeirat hilft Dir, wenn Du Dich nicht direkt an einen Moderator wenden magst.


    Jetzt aber viel Spass bei uns im Forum

    Liebe Grüße
    Dani




    Gefühle brauchen keine Rechtfertigung - sondern Verständnis


  • Du schreibst ihr führt seit 10 Monaten eine Fernbeziehung und ihr liebt euch ... aber es steht alles kurz vor dem Aus wenn ihr nicht (möglichst) bald zusammmenzieht :hae:
    Das kommt mir merkwürdig vor, denn 10 Monate sind wirklich ein Klacks ...
    Dein Freund käme bei der Sache besser weg, er geht kein Risiko ein und behält seine Sicherheiten.


    Überlege es dir gut ...

  • Hi,


    setze erstmal die rosarote Brille ab :D


    Ich sehe es wie Sonnenstern, 10 Monate ist nix, und 170 km geht. Da kann man auch mal abends kurz fahren.


    Hat er dir das Messer auf die Brust gesetzt ?


    ...und hüte dich vor Abhängigkeiten !


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

    Einmal editiert, zuletzt von babbedeckel ()

  • Du schreibst ihr führt seit 10 Monaten eine Fernbeziehung und ihr liebt euch ... aber es steht alles kurz vor dem Aus wenn ihr nicht (möglichst) bald zusammmenzieht :hae:
    Das kommt mir merkwürdig vor, denn 10 Monate sind wirklich ein Klacks ...



    Eine Trennung ist natürlich nicht zwingend, ich denke einfach ein wenig im Voraus. Ich spüre einfach diesen Unmut über die Gegebenheiten...Die Fernbeziehung, auch wenn es "nur" 170km sind, geht einem doch an die Substanz. Mal mehr mal weniger...Heute z.B. War mein Freund geschlagene 3,5 Stunden auf der Autobahn unterwegs...das ist nicht nur kostenintensiv sondern auch anstrengend. Ich wünsche mir ein "normales" Familienleben mit Alltag...Wünsche haben darf man ja :)

  • Ich habe einen Neuanfang gewagt und ihn bisher nicht bereut. ABER: Ich hatte andere Voraussetzungen.


    Am alten Ort hatte ich Freundinnen, die ich zum Teil doch sehr vermisse. Aber keine Familie oder sonstige Verwandten. Ich kenne es nicht anders, als auf mich allein gestellt zu sein. So habe ich zwar Freundinnen zurück gelassen, aber keine Familie. Ich denke schon, dass es da einen Unterschied gibt - und sei es nur, dass die Kinder dann eben nicht mal eben zu Oma und Opa können. Meine Kinder kennen es nicht anders, aber wie gesagt: wenn man das gewöhnt ist, kann es schwierig werden.


    Ich hatte am neuen Wohnort einen festen Job in dem Beruf, in dem ich ausgebildet wurde, bereits mehr als ein Jahrzehnt gearbeitet habe und der mir auch Spaß macht (meistens!). Das heißt, ich hatte auch am neuen Wohnort sofort Kontakte zu Kolleginnen - anderen Erwachsenen. Und: ich war und bin finanziell unabhängig. Hätte es zwischen mir und meinem Freund gekracht, hätte ich mir halt eine neue Bleibe gesucht. Die großen finanziellen Fragen hätte ich nicht an der Backe gehabt.


    In meinem Leben bin ich mehrfach umgezogen und "weiß", dass man immer ein paar Jahre braucht, um sich wirklich einzuleben.


    Zum Schluss: meine Kinder waren mit dem Umzug mehr als einverstanden. Auch sie wollten den Neuanfang definitiv. Das war für mich eigentlich das Wichtigste. Hätten sich meine Kinder gesperrt, wären wir nicht umgezogen.


    Trotzdem: vor allem mein Sohn vermisst seinen besten Freund... und das ist nicht einfach! Letztendlich reißt man ja nicht nur sich selbst, sondern auch sein(e) Kind(er) aus dem gewohnten Umfeld heraus.


    Ich kann dir keinen Rat geben außer: überlege es dir sehr gut. Pro und contra und: was kann schlimmstenfalls passieren? Bist du bereit, den Preis dieses "schlimmsten Falles" notfalls zu zahlen (nicht nur finanziell, sondern auch emotional)?


    Es kann gut gehen, muss aber nicht...

  • Nein, ich würde es nicht komisch finden, daß Dein Freund Dir zu Deiner Ausbildung rät! Daß er Dich darin unterstützen möchte, heißt doch, daß er Deine Anliegen ernst nimmt und somit sehr vernünftig ist - und die Aussage hilft Dir sicher bei Deiner Entscheidung! Ich weiß, ich bin die Einzige, die ein winziges Fähnchen Unvernunft hoch gehalten hat. Hab schon fast ein schlechtes Gewissen.... Ich habe die letzten Jahre viele, viele Vernunft- und Kopfentscheidungen getroffen. Inzwischen habe ich das Gefühl, eine Geisel der Vernunft zu sein. Aber das ist natürliche meine subjektive Erfahrung mit komplett anderen Lebensumständen! (*flüstert: bewahre Dir wenigstens im Herzen ein kleines bisschen Unvernunft!)Du wirst die richtige Entscheidung für euch treffen! Ich wünsche Dir alles Gute!!!

  • Hi,


    Nanunana12, ich habe mal deinen obigen Post editiert, bzw. "richtig" zitiert ;-)



    eute z.B. War mein Freund geschlagene 3,5 Stunden auf der Autobahn unterwegs...das ist nicht nur kostenintensiv sondern auch anstrengend.


    Ich war heute für 50 km, 1,5 h unterwegs. Lag wohl am Wetter :brille
    ...ist wohl eher die Ausnahme.


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Nein, ich würde es nicht komisch finden, daß Dein Freund Dir zu Deiner Ausbildung rät! Daß er Dich darin unterstützen möchte, heißt doch, daß er Deine Anliegen ernst nimmt


    Das war auch spontan mein erster Gedanke: er unterstützt Dich darin, Deine Ziele zu verfolgen. Natürlich kann man das auch anders sehen bzw. interpretieren, aber Du kannst Dich ja einfach mal bei ihm dafür bedanken - das finde ich nämlich nicht selbstverständlich.


    Dass die Entfernung für Euch beide eine Herausforderung darstellt, ist offensichtlich. Deshalb käme für mich eine Fernbeziehung nie in Frage, aber das muss jeder für sich selbst beurteilen. Die Frage für mich ist, wie Ihr damit gemeinsam umgeht, Euch vielleicht das Leben (zumindest gefühlt) einfacher machen könnt. Ob Ihr gemeinsam nach Lösungen sucht oder eben nicht ...


    Ganz wichtig scheint mir, dass Ihr Eure Beziehung zueinander pflegen könnt - auch ohne Kinder. Sonst ist vielleicht jeder auf sein eigenes Kind konzentriert, aber es fehlen die gelebten Gemeinsamkeiten.

  • schwierig, die Vernunft sagt "bleiben" und das Herz sagt "gehen", oder? ich gehöre hier auch eher zur Minderheit mit einer leichten Tendenz zu "Folge deinem Herzen". Ich weiß gerade nicht ob Du das geschrieben hattest, hast Du Deinen Sohn mal gefragt ob ein Umzug für ihn o.k. wäre?

    Stell dir vor, du wärst verzaubert.

    How to be an Artist-SARK

  • Ich führe mit meinem Freund Eine We-beziehung und wir sehen uns jedes We und das seit 5 Jahren. :rotwerd


    Ich mache auch gerade eine Ausbildung und meine Kinder gehen hier zur Schule, sie haben hier ihr soziales Umfeld und wollen auch nicht weg.
    Obwohl ich von ihm aus auch gut zu meiner Schule fahren könnte, aber gut die Praktika müssen in meinem Bundesland sein.. Wegen dem Bildungsplan.


    Bei euch sind es erst 10 Monate, das ist noch keine lange zeit. Denk an dich erstmal und an dein Kind. Und wenn er dich wirklich liebt, dann kann er auch warten.
    Mach deine Ausbildung und dein Kind geht bei euch weiter zur schule und hat seine Freunde. Ich finde das viel wichtiger.

    Stell dir vor deine Zukunft wird wunderbar und Du bist Schuld.

  • hast Du Deinen Sohn mal gefragt ob ein Umzug für ihn o.k. wäre?


    Ja, das stand weiter oben. Ich finde es allerdings problematisch, wenn man eine solche Entscheidung hauptsächlich davon abhängig macht, was das Kind möchte. In diesem Fall ist ja verständlich, dass es die Freunde nicht verlieren möchte und er daher gegen einen Umzug ist. Ich denke, man sollte selbst mit Herz und Verstand entscheiden, um dann auch wirklich zu dieser Entscheidung stehen zu können. Sonst macht man es sich (m. E.) zu einfach.


    Aber wenn selbst der Freund Dich dazu ermutigt, dann bleibe, mach Deine Ausbildung und es wird sich für Euch ein Weg finden, wenn es sein soll. Auch wenn es schwierig ist.

  • ich würde die Entscheidung auch nicht von den Kindern abhängig machen aber es ist natürlich einfacher wenn sie hinter einem stehen.


    gerade für die Kinder würde ich aber auch an dich denken ;-) .

    Stell dir vor, du wärst verzaubert.

    How to be an Artist-SARK

  • Ich würde an Deiner Stelle auch erst mal abwarten - 10 Monate sind gar nichts. :-D Nur nichts überstürzen - und Du hast vollkommen recht, gerade ein Kind macht die Entscheidung so schwierig. Kinder kann man/frau nicht einfach nach Belieben und Bedarf von "rechts nach links schieben".


    Mein Exfreund und ich haben probehalber 1/2 Jahr zusammen gelebt und trotzdem ist es gescheitert. Du siehst also, 100%ige Sicherheit hat man nie. Aber die Gewichtungen von positiv und negativ müssen genau ausgelotet werden.


    In Deiner Lage würde ich eher abwarten. Wenn Dein Freund nicht so lange waren mag, dann ist es halt so... :rauchen

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12